Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Die Zeit des Erwachsenwerdens

Moderator: Züri Mami

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schoefli
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Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von schoefli »

Hallo zusammen

Ich mache mir gerade ein paar Gedanken. Unsere Tochter ist seit dem Sommer in der Oberstufe. Sie war vorher schon und ist auch jetzt schlecht in Mathematik. Das weiss ich und das ist einfach so.

Aber: Der Klassenschnitt der Prüfungen liegt regelmässig im ungenügenden Bereich (zwei Prüfungen am Stück mit einem Klassenschnitt von 3.5, beste Note 5 von zwei Schülern).

Sie bekommen Einträge für vergessene Hausaufgaben. Letzte Woche bekamen in der Halbklasse bis auf ein Mädchen alle Mädchen einen Eintrag weil sie die Hausaufgaben zwar gemacht hatten, aber nicht so, wie die Lehrerin es wollte.

Ich glaube, ich brauche ein Gespräch mit dieser Lehrerin. Wie handhaben es denn Lehrerinnen hier drin? Wenn ihr Klassenschnitte in dieser Grössenordnung habt, macht man sich da vielleicht Gedanken über den eigenen Unterricht? Wenn fast die ganze Klasse die Hausaufgaben falsch macht, überlegt man sich da nicht, ob man das vielleicht etwas anders oder genauer erklären müsste (passiert regelmässig, ist für unsere Tochter schon der zweite Eintrag für dieses "Vergehen"!)?

Bestimmt haben andere Schulen das mit den Einträgen auch. Müsst ihr die gegenzeichnen? Bei uns werden die einfach gemacht, die müssen von den Eltern nicht visiert und von den Lehrern nicht begründet werden(das heisst sie schreiben das Datum und das Visum, nicht aber für was der Eintrag gegeben wird). Aber ich werde wohl den nächsten solchen Eintrag doch kommentieren müssen :wink:

Ich möchte ja dieser Frau nicht an den Karren fahren und frage mich jetzt schon, wie ich das so formulieren soll, dass sie danach nicht eingeschnappt ist :mrgreen:
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pinka7
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von pinka7 »

ich ha no kei Erfahrig, würd aber jetzt rein us mim Instinkt säge du möchtsch dinere Tochter hälfe und wüsse was s Problem gnau esch... sie sölli dir doch die Iträg erchläre wenn möglich, damit du evtl. öpis chasch mache wos verbesseret.. ich dänk dass esch dies Ziel oder?

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Hausdrache
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Hausdrache »

Also, als erfahrenes Mami kann ich dir folgendes sagen. Es ist eine grosse Umstellung von der Primar auf die Oberstufe. Da brauchen einige Kinder viel Zeit, bis sie angekommen sind, die Lehrer verstehen, damit klar kommen, dass nun verschiedene Lehrer verschiedene Anforderungen stellen.
Zum Klassenschnitt, es ist halt einfach so, dass die Oberstufe, da sie ja meist mehrstufig ist, sich sagt, entweder man ist hier am richtigen Ort, oder man ist es nicht. Ich mache die Erfahrung, dass viele Primarlehrer dem Frieden zu liebe zu hoch einstufen. Wenn eine Klasse dann halt eigentlich nicht auf diese Stufen gehören würde, kann es passieren, dass die Schnitte tief sind.
Und, was mir auch auffällt, nicht alle Mathelehrer sind auch gute Mathedikatiker. Meine eigenen Kinder sind sowas wie Mathegenies, die Grosse ich höchstbegabte, was Mathematik-logisches Denken angeht. Sie hat also meistens den vollen Durchblick. Aber was sie erzählt und wie sie Mathelehrer beschreibt ist äusserst spannend. Sie hatte bis jetzt zwei Mathelehrer, die sie wirklich gut findet, die auch erklären können und verschiedene Zugäng kennen.

Ich würde bezüglich Einträge nicht zu viel sagen, lass deiner Tochter noch Zeit. Bezüglich Noten, kannst du ja einfach mal nachfragen, was für Möglichkeiten es gäbe, deiner Tochter zu helfen. Andererseits wenn sie schon der Primar Mühe hatte, ist das halt vielleicht ihr Schwachpunkt und wenn sie sonst gut ist, würde ich mir da den Kopf nicht zermartern. Auch das ist eine Tatsache an der Oberstufe, dass die Noten sinken und man vor allem nicht mehr überall gut sein kann. Für viele Jugendliche und Eltern ein schwieriger Schritt, gerade wenn sie eher zu den besseren gehörten auf der Primar.
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Nellino
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Nellino »

winke schoefli:-) In der bez wars am anfang auch, daher hat der Lehrer statt bis zum herbst bis weihnachten zum teil sogar bis zu den sportferien repetiert. Bei Yannick wars aber so, dass die ganze Klasse themen nicht gekannt hat, die lücke mittelstufe zur Bez war grösser den je. Aber auch jetzt noch gibts prüfungen wo der schnitt fast immer im minus ist. Ich konzentriere mich auf Yannicks noten. Der schnitt ist zwar nett zu wissen aber schlussendlich zählt nur was yannick gehabt hat.
Mache dir noch eine PN :-) mit einem tip!
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schoefli
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von schoefli »

hausdrache: Die Kinder kommen ja aus X verschiedenen Klassen und X verschiedenen Gemeinden, also kann es nicht nur an einem Lehrer liegen der die Klasse zu hoch eingestuft hat. Wir haben aber in einigen Fächern Lücken festgestellt, das ist schon so. Bei uns ist es halt so, dass sie eine Mittelmässige Schülerin ist, dass die Mathe ihr aber momentan den Schnitt endgültig versaut. Sie ist auf der Warteliste für eine Therapie für die Mathematikproblematik, das dauert aber bis mindestens nach den Sportferien, und bis dahin ist es vielleicht zu spät und sie muss runter.

Die schlechten Notenschnitte und die Einträge sind hier nur zwei Sachen, da passieren Dinge in den Stunden, da stehen mir die Haare zu Berge. Aber eine Lehrerin in dem Alter wird man wohl nicht mehr ändern können.

nellino, dass sie in der Bez Rücksicht auf Lücken nehmen und sogar repetieren wundert mich jetzt, die sind ja eigentlich dafür bekannt, dass sie ziemlich rigoros vorwärts machen....

pinka7, vielleicht bin ich einfach so. Wenn eine ganze Klasse meinen Auftrag nicht verstanden hätte würde ich mich hinterfragen, ob es vielleicht an meiner Erklärung liegt. Vor allem, wenn es regelmässig so viele Einträge sind, dass neben den Telefonaten, die während den Stunden dann noch geführt werden, kaum noch Zeit bleibt für Mathe, geschweige denn für die Erklärung der neuen HA :roll:
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Nellino
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Nellino »

naja die mussten. Schon am ersten elternabend sagte die schulleitung die lücke sei dank 6/3 um einiges grösser geworden. Ganze themen wurden nicht durchgenommen...da musste der lehrer ran. ist aber muss man sagen ein sehr toller mathilehrer.
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Nuuneli
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Nuuneli »

Wir müssen die Einträge unterschrieben (müssen wir sowieso alles!). Diese Einträge benützen die Lehrer, um die verschiedenen Kompetenzen-Häkli zu gerechtfertigen. Die Einträge haben also einen ziemlich hohen Stellenwert, was das Zeugnis anbelangt. (Wir haben nachgefragt, weil es in der Klasse unserer Tochter Einträge "schneit" und wir uns gefragt haben, ob die dann noch irgendwie etwas bringen.)

Betreffend Matheschnitt: grundsätzlich muss sich die Klasse zuerst finden. Und die Kinder müssen die LP und ihre "Prüfmarotten" kennenlernen. Schwierig wird es, wenn - wie bei meinem Sohn - auch im zweiten Jahr die Klasse nicht oder nur knapp genügend dasteht. Da würde ich mich als LP hinterfragen (macht dieser Herr aber nicht...und er ist nicht der Einzige).
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schoefli
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von schoefli »

nuuneli, genau, die werden dazu benutzt die Kompetenzen zu bewerten. Ich finde eine falsch gelöste HA hat nichts mit einer Kompetenz zu tun, sie wurde ja gemacht, nur nicht richtig. Und das aufgrund einer ungenügenden Erklärung. Wenn nur ein Kinde das falsch versteht ist es das Eine, aber 10? Und das regelmässig? Mir ist auch klar, dass die Klasse sich finden muss, aber die Kinder haben ja nicht ewig Zeit sich zu finden, nach 1/2 Jahr geht's runter.

Ach, ich könnte hier eine ganze Litanei über diese Frau schreiben, möchte ich aber nicht öffentlich. Die Person selber kann ich nicht ändern, die ist einfach so. Aber es geht ja so weit, dass die Kinder Angst haben vor ihr. Oft sind diese Einträge auch launenabhängig, das ist ja für die Kinder dann auch doof. Wir haben das Glück, dass es unsere Tochter nicht sooo oft betrifft. Aber eben, wenn ein Kind, das schlecht ist in Mathe, Einträge bekommt für falsch gelöste Aufgaben, dann häufen sich diese eben. Sie hat jetzt drei Einträge, zwei davon betreffen diese Sache, das heisst nachsitzen. Und in der Zeit darf sie dann nicht einmal an der Mathe arbeiten, sondern muss begründen, warum sie diese Einträge bekommen hat und was sie tun will, um das zu ändern :roll:

Und nein, ich glaube durchaus nicht alles mit rosaroter Brille was meine Tochter erzählt. In dem Alter sieht man ein paar Dinge etwas anders als in unserem Alter. Deswegen nimmt es mich ja jeweils wunder, ob es nur an meiner Tochter liegt oder ob die Prüfung allgemein schlecht war. und deshalb nimmt es mich auch wunder, wie viele Kinder einen Eintrag bekommen. Denn wenn es nur ein Kind ist, liegt es vermutlich eher daran, dass das Kind nicht zugehört hat. Ist es die ganze Klasse könnte man ja auch einmal vorsichtig darüber nachdenken, ob es wohl eher an der Erklärung liegt
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mael
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von mael »

aber weisst du denn offiziell ob so viele andere Kinder Einträge bekommen, oder erzählt das einfach deine Tochter? Und bekommt ihr den Notenschnitt von der Lehrerin oder ist das auch "das Gefühl" deiner Tochter.
Unsere Obsterstufenschülerin ordnet vieles auch falsch ein. So hat sie vor kurzem erzählt, dass der eine Test allen sehr schlecht lief, die beste Note sei 5,5 die anderen ungenügend.....nur, am Mittagstisch sassen noch zwei andere Klassengspänli, die die Info ganz anders gehört hatten......nämlich, dass der beste 5,5 hatte, und die anderen "nicht so gut " waren.....das kann jetzt heissen, "nicht so gut wie 5.5 oder auch ungenügend".....den Test haben sie noch gar nicht zurückerhalten, aber ich merke, dass meine Tochter immer wieder mal "dramatisiert" oder von "fast allen" spricht, wenns vielleicht 3 betrifft und ich glaube sie will mich da nicht anlügen, sie nimmt das einfach so wahr.
ich würde jedenfalls das Gespräch mit der Lehrerin mit dem Fokus auf deine Tochter führen und dann fragen, ob andere Schüler auch Mühe haben. Die Mathproblematik kennen wir auch, interessanterweise ist unsere Tochter jetzt aber besser als ind er Mittelstufe, weil der Lehrer anscheinend besser erklärt, jedenfalls für sie, andere haben mehr Mühe. Ich glaube das kann eben auch sehr individuell sein, wie gestrickt ein Kind ist.

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Hausdrache
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Hausdrache »

Also, wenns für deine Tochter ein Problem ist, dann würde ich ein Gespräch verlangen und die Lehrerin konkret fragen, woran sie die Schwierigkeiten der Tochter festmacht und was sie empfiehlt, dass sich die Situation für dein Kind verbessert. Von deiner Tochter und dem, was sie erzählt auf alle schliessen und dann mit dem Argument kommen, das wird wenig bringen.

Was das sie kommen aus mehreren Gemeinden zusammen angeht, ist bei uns auch so. Ich gebe meine Schüler jedes Jahr ab, da ich eine Mischklasse habe und somit jedes Jahr ein Teil an die Oberstufe weitergeht. Und ich sehe auch, wieviele Schüler wo eingeschult werden und wieviele ende Jahr nicht mehr dabei sind. Auch höre ich bei den Rückmeldegesprächen wie gut die Einteilung gemacht wurde, so generell. Nicht jetzt über einzelne Kinder, sondern eher so Generell. Und es erschreckt mich schon, wenn ich schaue, was in den letzten Jahren so abgeht. Nur ein Beispiel, bis vor wenigen Jahren hatten wir am wenigsten Kinder in der Bez. den grössten Anteil in der Sek und einen immer noch schönen Teil in der Realschule. Mittlerweile haben wir kaum noch Realschüler, dafür deutlich mehr Bezirksschüler, nur die Sek ist in etwa ähnlich. Das heisst, dass somit zu viele Sekschüler in der Bez sind und zu viele Realschüler in der Sek. Wenn nun Lehrer viele Jahre Erfahrung haben und ja auch wissen, was die Abnehmenden Schulen verlangen, dann wird schnell klar, woher die schlechten Schnitte kommen. Mit der sechsten Klasse hat sich das eher verschärft, weil nun ein Jahr wegfällt in dem man gezielt mit den Besten vorwärtsarbeiten kann. In der sechsten Klasse haben wir eine enorme Spanne drin und die wenigstens können so individuell arbeiten, dass Bezirkschüler am Schluss auch den Stoff auf Bezniveau können. Von daher kann eine ältere Lehrperson klar ein Problem sein, weil sie sich dem Niveauabfall nicht einfach beugt. Aber ich kann auch sagen, dass es bei uns auch aus verschiedenen Gemeinden Schüler gibt, die nicht richtig eingeteilt wurden. Es ist nämlich extrem schwierig, das gut zu machen und die Kinder ans richtige Ort zu tun. Wir müssen ja dabei immer eine Prognose machen und dafür fehlen oft viele Werte, die wir nicht kennen. Ich habe das Glück, dass ich jedes Jahr übergebe und somit extrem nahe an der Oberstufe dran bin, aber wenn man nur alle zwei oder gar drei Jahre übergibt ist der Übertritt immer wieder eine neue Sache und es fehlen dann viele Erfahrungswerte. Auch weiss man erst nach einigen Jahren Übertritt so in etwa, welche Kinder wo richtig sein könnten. Obwohl ich das nun schon einige Jahre mache, tue ich mich immer wieder schwer damit.
Auch muss man sehen, dass viele Eltern bis zum Übertritt gut helfen können und auch tun. Dann kommt die Oberstufe und so langsam können die Eltern den Stoff nicht mehr, gerade in Mathe. Ich bin froh, ist mein Mann mathematisch top ausgebildet und unsere Kinder profitieren schon sehr davon, dass er auch auf Maturaniveau noch mithalten und auch mal erklären kann. Muss er zwar nur sehr selten, aber es ist halt schon sehr anregend für die Kinder, wenn sie mit dem Vater über Gleichungssysteme, Fliessgeschwindigkeiten usw. diskutieren können, oder wenn auch Quantenphysik für den Vater kein Problem darstellt. Dasselbe umgekehrt in den Sprachen, wenn die Mama mal noch schnell die italienische Grammatik erklärt oder in Französisch die verschiedenen Zeiten. Leider ist es heute so, dass nur wenige Kinder ganz ohne Hilfe nachkommen. Unsere Grosse gibt regelmässig Nachhilfeunterricht, gerade in Mathe und Physik, wenn sie es nicht versteht, dann der Papa und so kommt dann die ganze Klasse draus ;) Und auch das mussten sie lernen, dass man nur zusammen vorwärts kommt, dass man sich als Klasse halt auch helfen muss und dass man von den guten Schülern auch profitieren kann.


Was bei uns auch auffällt, viele Primarlehrer sind sehr klar, führen klar und schauen auch noch, dass Aufgaben ordentlich ins Büchlein geschrieben werden und auch der hinterste klar weiss, was zu tun ist. Das wird sicher nicht mehr so gemacht in der Sek. Unsere Zweite ging jede Woche nachsitzen im ersten Oberstufenjahr. So lange brauchte sie, bis sie angekommen war. Dann gegen Ende Schuljahr hatte sie langsam verstanden, wies sein muss und danach war sie im Schuljahr noch zweimal nachsitzen. Unsere Grosse war nie so schlimm, aber von sechsmal im Jahr nachsitzen gings runter bis auf kein Nachsitzen mehr.
Und was falsch gelöste Aufgaben angeht, ich glaube nicht, dass sie einen Eintrag haben, weil sie falsche Resultate hatten, sondern wohl eher, weil sie nicht genau zugehört haben und nicht genau wissen, was zu tun ist. Das kann an der Erklärung liegen, aber auch daran, dass die Kinder gestresst sind, in Gedanken schon in der nächsten Stunden, dass sie die Lehrerin nicht mögen und darum nicht wirklich gut zuhören... Auch das müssen sie irgendwie halt lernen. Die Frage ist, was für Strategien würden deiner Tochter helfen um ans Ziel zu kommen?

Wenn du mit der Lehrerin nicht weiterkommst, sprich mit der Klassenlehrperson oder der Schulleitung. Aber erst, wenn du mit der Lehrerin keinen Weg findest.

Ich hoffe, ihr findet einen Weg und versuche objektiv zu bleiben. Ich weiss, dass das schwierig ist, als Mami tue ich mich extrem schwer damit, aber es muss, den Kindern zu liebe, sein.
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Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)

Christa
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Christa »

Kenne das auch so,viel bewirken das dies ändert bei der Lehrperson kannst du nicht.Die haben immer tausend Ausreden warum das so ist.
Bei uns ist aber der Klassendurchschnitt in der Primarschule auch schon oft unter vier gewesen und es war nicht so das die Klasse
viele schlechte Schüler hatten.
Bei uns mussten sie die Einträge die sie haben einfach nach einer Gewissen Menge von den Eltern Unterschreiben lassen.
Hatte auch das Gefühl das sie bewusst wollten das kInder auch Einträge haben.

Zum Thema Noten:Die werden da zum Teil mit den Parallelklassen vorgegeben und meine Tochter sagte mal, als die Prüfung noch nicht
zurückkam, die Lehrerin müsse warten bis die Realschüler die Prüfung auch gemacht haben und es wird da scheinbar so gemacht das sicher
die Realschüler nicht plötzlich besser sind in den Noten.
Das Tempo ist an den Prüfungen auch schneller und wenn ich die Kinder fragte hiess es auch oft och sie hätten es nicht geschafft alles
zu lösen.Auch die guten Schüler hatten da nicht alles gelöst.Auch gibt es zum Beispiel wenn die erste Zahl falsch ist aber dann weiter
richtig gerechnet wird auch keine Punkt und die ganze Aufgaben ist falsch.
Ich hab mit meinen Kindern immer die Prüfung zusammen durch gesehen und mit der Zeit auch haben sie gesehen wie sei die Prüfungen
angehen müssen, d.H welche Aufgaben zuerst lösen sollten.
Auch musste ich bei einem Schulbesuch feststellen das die Lehrein ja alles total chaotisch erklärt.Hatte da Dreiecke an die
Wandtafel gezeichnet die Kinder schon ins Heft und sie hat sie wieder weggeputzt weil es ein Falscher Winkel hatte und dies
ging eine ganze Stunde so weiter und wir Elter die dabei gewesen sind haben nur den Kopf geschüttelt und hab da begriffen das ich
ab da immer mit der Tochter zusammen dies zu Hause nochmals anschauen muss. Ich hab auch die Kinder immer die Zusatzaufgaben
zum Lehrmittel im Computer runtergelassen und dann selber korrigiert.
Es ist auch so in der Oberstufe das die Kinder halt die Aufgaben auch selber korrigieren müssen.Muss halt auch zuerst gelernt werden.
Auch ist bei uns die Lektion nur 45 Min und die geht so schnell vorbei und die Lehrer erklären dann manchmal am Schluss noch schnell
die Hausaufgaben oder zwischendurch wenn alle am arbeiten sind und das ist auch am Anfang schwierig das die Kinder alles
auch aufschreiben.Sie haben da ja auch Zeitdruck und müssen ins andere Zimmer bei uns auch zum Teil ins andere Schulhaus und dazu müssen sie Jacken und alles Anziehen und ins andere Schulhaus springen und da dann grad auch schon bei der neuen Lehrperson die
wieder änderst Unterrichtet aufmerksam sein.

Bei uns ist es auch so das viele Nachhilfe haben, aber nicht von der Schule aus also in der Oberstufe gibt es keine Legasthenie oder
Dyskalkulie Unterricht sondern Privat organisiert, wenn die Eltern selber den Kinder nicht helfen können.
Wäre vielleicht auch noch was für deine Tochter.

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Nuuneli
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Nuuneli »

Ach, noch was: bei uns steht immer der Grund für die Einträge (muss ja, sonst kann die LP den Eintrag ja nicht nachvollziehen). Ausserdem finde ich das noch gut, denn Eintrag ist nicht gleich Eintrag. So kann ich ihr schulisches Verhalten auch besser einordnen.
200120042007

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aryu
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von aryu »

Christa hat geschrieben:Kenne das auch so,viel bewirken das dies ändert bei der Lehrperson kannst du nicht.Die haben immer tausend Ausreden warum das so ist.
Nettes Bild, das du da von der Lehrerschaft hast, wenn du von "Ausreden" sprichst. Wenn mich eine Mutter anruft und wissen will, warum etwas so läuft, wie's läuft, bekommt sie von mir eine Begründung, und nicht eine Ausrede.
Christa hat geschrieben:Zum Thema Noten:Die werden da zum Teil mit den Parallelklassen vorgegeben und meine Tochter sagte mal, als die Prüfung noch nicht
zurückkam, die Lehrerin müsse warten bis die Realschüler die Prüfung auch gemacht haben und es wird da scheinbar so gemacht das sicher
die Realschüler nicht plötzlich besser sind in den Noten.
Bitzli viel "xy sagte mal" und "scheinbar wird das so gemacht"... Selbstverständlich gebe ich den Test der einen Klasse nicht zurück, solange die andere Klasse den Test über das gleiche Thema noch nicht geschrieben hat. Das wäre ja mega unfair der ersten Klasse gegenüber, weil die zweite dann ja schon genau wüsste, was abgefragt wird.
Hingegen sollte der Notenmassstab natürlich bereits zu Beginn feststehen, und nicht im Nachhinein noch gross frisiert werden. Allerdings kann es schon mal vorkommen, dass ich im Nachhinein den Schülern entgegen komme, wenn ich den Eindruck habe, dass mein gewählter Notenmassstab offenbar zu streng war.
Christa hat geschrieben:Das Tempo ist an den Prüfungen auch schneller und wenn ich die Kinder fragte hiess es auch oft och sie hätten es nicht geschafft alles
zu lösen.Auch die guten Schüler hatten da nicht alles gelöst.Auch gibt es zum Beispiel wenn die erste Zahl falsch ist aber dann weiter
richtig gerechnet wird auch keine Punkt und die ganze Aufgaben ist falsch.
Zum ersten Punkt: Wenn meine Schüler nicht genügend Zeit haben für eine Prüfung, dann liegt es meistens daran, dass sie mich in der Übungsphase nicht Ernst genommen haben. Als Beispiel: Wenn ich ihnen beim Bruchrechnen sage, dass sie das Einmaleins bis 20x20 beherrschen müssen, weil sie sonst beim Kürzen verschossen sind, ja, dann werden sie die Prüfung nicht fertig lösen können. Ich setze die Prüfung extra so an, dass sie zeitlich nicht durchkommen, wenn sie das Einmaleins nicht gelernt haben.
Manchmal merke ich aber auch, dass ich wirklich zuwenig Zeit gegeben habe, und dann komme ich ihnen dann eben mit dem Notenmassstab entgegen.
Zum zweiten Punkt: Folgefehler sind extrem mühsam und ich finde, Prüfungsaufgaben müssen so angesetzt sein, dass Folgefehler keinen grossen Einfluss haben.

lgRU
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bodega
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von bodega »

@ Hausdrache: Finde gerade den Punkt, dass man als Eltern mitarbeiten "muss" recht happig. Eigentlich dachte ich, dass wir als Eltern das Kind zwar bei den Hausaufgaben unterstützen, dass wir dann aber zu Hilfslehrern mutieren, finde ich schräg. So übten wir das 1x1, da dies in der Schule nicht mehr wie "früher" durchgeackert wird, dennoch muss das 1x1 doch automatisiert sein. Und so läuft es auch im Deutsch (nochmaliges aufarbeiten, wie ein Aufsatz gegliedert werden muss, wir leiten das Kind an, wie es einen Text selber nochmals korrigieren kann etc. )
Wir machen das nicht, weil unser Kind mehr leisten soll, als es kann, doch ich habe das Gefühl, den LP's fehlt oft die Zeit (um etwas zu vertiefen) und der Überblick.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass bei Fragen ein Gespräch mit den LP's gesucht werden muss.

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stella
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von stella »

Bodega
Zurzeit mein Lieblingsthema, sowohl als Mutter als auch als Lehrerin.

Ich kann dir nur auf meiner Stufe sagen, dass die Menge des Stoffes in den letzten 20 Jahren grösser wurde, dass die Lehrmethoden anders wurden.
Ich habe in der Ausbildung noch gelernt, dass man eine Einführung macht, dann üben die SuS, dann wird der Stoff vertieft und dann wird er angewendet und im besten Fall von den vifen SuS auf eine neue Situation übertragen.

Die neuen Lehrmittel zielen auf exploratives Lernen ab, bei dem jedes Kind selbständig entdeckt, erarbeitet. Üben, bis der Stoff wirklich sitzt, das ist nicht mehr vorgesehen - ich bedaure, dass ich als LP die Zeit dazu nicht mehr so habe, wie früher...

Als Mutter erlebe ich es auch so, dass Stoffbeherrschung, aber auch, wie man etwas angeht und anwenden kann, nach Hause delegiert werden. So mussten meine beiden Kinder die ganzen Rechenfertigkeiten (Blitze vom Zahlenbuch) ausschliesslich selber zuhause üben. Und zurzeit hat meine Grosse gerade einen bevorstehenden Deutschtest, bei dem der Grossteil der Lernziele nicht in der Schule behandelt wurden.

Mich frustet das in beiden Rollen und ich bin mir am Überlegen, ob ich beruflich der Schule den Rücken kehren soll...
Zuletzt geändert von stella am Mi 14. Dez 2016, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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stella
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von stella »

Sorry, falscher Knopf fürs Überarbeiten gedrückt.

Kann gelöscht werden!!!
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Piratenmami
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von Piratenmami »

Und ich wäre froh, wenn die Lernziele mal nach Hause kämen, aber die Lehrerin will wissen was die Kinder können und nicht was sie zuhause mit den Eltern gebüffelt haben .

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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von bodega »

stella, du hast doch einiges an beruftserfahrung. kannst du da den unterricht nicht etwas anpassen? klar müssen lernziele erreicht werden, klar, wirst auch du vorgaben haben, welche lehrmittel du verwenden musst, aber du hast erfahrung, da müsste es doch etwas möglich sein?

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stella
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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von stella »

bodega
Klar kann ich. Nur ist das nicht der Sinn der Sache, wenn das Lehrmittel eben auf einer anderen Didaktik aufbaut. Ich unterrichte Fremdsprachen. Da ist die Methode eine ganz andere. Die Didaktik mag für gute bis sehr gute SuS funktionieren, das tut aber auch jede andere. Für meine Realschüler bietet sie zu wenig Vertiefung und zu wenig Struktur. Ich bin überzeugt, dass man genau das nach dem ersten Zyklus dann wieder rein nehmen wird.

Ich kann dir das am Bsp. des passé composés erläutern.

Stufe meiner Tochter - Erfahrung als Mutter
5. Klasse - erste Begegnung mit dem pc ohne Unterscheidung der Verbenendungen in der Grundform. Ca. 10 "unregelmässige" Partizipien müssen gerade sitzen - es gibt keine Zeit zu üben, denn die Doppelseite ist mit 2 Lektionen vorgesehen. Meine Tochter hatte dazu eine recht grosse Probe, in der sie dies alles anwenden mussten. Geübt und vertieft habe ich dann zuhause. Feuerwehrübung nenne ich das.

Meine Unterrichtsstufe - Erfahrung als Lehrerin
7. Klasse - wieder Begegnung mit dem pc, avoir und être und die dazugehörigen Verben müssen gerade sitzen, dazu verbes pronominaux auch gerade, wird in der Abschlussarbeit sogleich angewendet - auch hier keine Zeit fürs Üben. In 2 Lektionen muss das sitzen.

8. Klasse - während einem halben Jahr atelier de verbes - présent, pc, imparfait (wird während 2 Lektionen auf 4 Seiten eingeführt), das atelier läuft parallel zum herkömmlichen Schulstoff und ist mit total ungefähr 8 Lektionen veranlagt, die aber über 1/2 Jahr laufen.

9. Klasse noch ungewiss...

Ich habe hier ganz klar einen Berufsauftrag vom Kanton. Unser Erziehungsdirektor setzt sich sehr dafür ein, dass wir nach den neuen Methoden unterrichten. Zeit kann ich keine zaubern. Was anderes machen darf ich auch nicht.

Gut, ich muss auch zugeben, dass die Kids dafür im Leseverstehen absolut fit sind und viele Strategien erlernt haben, wie sie ans Franz hingehen können.

Wörtli auswendig lernen ist nicht mehr - uns wurde in der Ausbildung gesagt, dass herkömmliche Wörtlitests nicht mehr erlaubt sind. Reines Wissen abfragen ist nach LP21 nicht mehr zulässig, es muss immer eine Handlungskompetenz vorhanden sein. Also z.B. die neuen Wörtli in einem Text anwenden.

Und eben: Die Sprachstruktur fristet ein stiefmütterliches Dasein. Und ohne diese Struktur behaupte ich, dass vor allem schwache SuS noch mehr Mühe haben, Franz zu lernen.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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Re: Klassenschnitt regelmässig stark ungenügend

Beitrag von bodega »

@stella: bin ich froh, arbeite ich im kiga!

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