Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Nuuneli
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Nuuneli »

O.k. ich sage nicht, dass sie unbedingt HA haben müssen, ABER was denkst Du über das Korrigieren eines Arbeitsblattes? Der Lückentest war zu 80% falsch - alles schön brav von der LP angestrichen, vom Kind aber nicht korrigiert. Würde ich darüber hinwegsehen, hätte sie einen vollständigen Quatsch gelernt und dies wahrscheinlich nicht mal bemerkt, weil sie nämlich offensichtlich noch zuwenig Leseverständnis hat. Und sie hätte die schlechte Note bekommen, obwohl sie nichts dafür gehabt hätte. So siehts dich aus. Also da krieg ich schon ne Wolle...! Die Korrektur, wenn schon im Schulunterricht nicht möglich, könnte man doch als HA abdelegieren? (Übrigens: darauf angesprochen hiess es: "Es war ja alles richtig!?" )

Aber naja, ich bin keine Pädagogin und erst noch vom "alten Eisen". Wir werden unsere Werte dazu weiterhin zuhause vermitteln. Ich möchte nämlich, dass unsere Kinder nach der oblig. Schulzeit ohne Autokorrektur einigermassen fehlerfrei schreiben können. Beim Lehrplan 21 ist das ja anscheinend nicht mehr eingeplant... *kopfschüttel*...
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Chäswürstli
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Chäswürstli »

Ich wollte nur schnell etwas zum HausWart, nicht HausABwart schreiben.

Warum soll er deinem Kind immer wieder die Türe öffnen? Dies ist nicht sein Job, sonst würde es Kinderwart heissen.
Mein GG ist Hauswart und würden wir jedem Kind das was vergessen hat die Türe öffnen müssten wir am Weekend und unter der Woche mindestens 15 mal mitgehen und eine Türe öffnen.
Bei uns im Schulhaus gibt es seit zwei Jahren eine klare Regel dass der Hauswart keine Türen öffnet bei vergessenen Sachen und da stehen die LP zum Glück voll dahinter.
Während der üblichen Arbeitszeit öffnet er gerne Türen, aber alle wo nach 18 Uhr kommen öffnet er nicht mehr.
Er ist übrigens trotzdem bei den Kids beliebt.

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Nuuneli
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Nuuneli »

Chäswürstli, wenn's nur nach 18 Uhr wäre, wäre das kein Problem. Bei uns werden die Türen vor 17 Uhr geschlossen, d.h., wenn sie bis 16.20 Uhr Schule hat, ist die Chance gar nicht mehr da (wir wohnen nicht grad um's Eck...).
Aber ich verstehe, dass ausserhalb der Arbeitszeit die Schule nicht aufgemacht wird. Würde das auch nicht machen wollen.
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stella
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von stella »

Nuuneli
Ich gebe den Kids auch oft einfach die Korrektur zurück und das war es. Wir können nicht alle Arbeitsblätter und Fehler korrigieren. Dazu sind es zu viele. Gerade in den Fremdsprachen machen Jugendliche in den Zielsprachen oft auch noch viele Fehler, aber von den Fremdsprachigen würde man die Sprache fehlerlos verlangen?
Es geht doch um den Umgang mit Fehlern. Es geht doch darum, dass das nicht der Weltuntergang ist und dass nicht jeder Fehler korrigiert werden muss. Und dass man auch mal was stehen lassen kann.
Man muss auch nicht meinen, wenn sie alle Fehler korrigieren, dass sie es dann beherrschen. Gerade aus dem Deutsch weiss man in der R-Schreibung, dass Kinder Wörter, die sie falsch schreiben, mindestens 5 Mal in verschiedenen Kontexten das Wort brauchen müssen. Und dann sitzt es vorerst. Bei Nichtgebrauch geht das aber auch wieder verloren.

Ach, ich merke einfach, dass du einen riesen Frust hast. Und den kann ich nachvollziehen, weil wir mit unserem Kind auch immer wieder in ähnliche Situationen rasseln. Für das Kind ist es natürlich schwierig, wenn zuhause und in der Schule eine andere Lernkultur herrscht. Ich habe gelernt loszulassen und lerne es immer noch, Schritt für Schritt. Ich versuche zu vertrauen, auf mein Kind, dass es seinen Weg auch unter schwierigen Umständen finden wird und dass es sich Hilfe holt, wenn es nicht weiter kommt. Ich weiss, wie es ist, wenn LP krank geschrieben sind. Pfunzi hatte ähnliche Zustände, nicht ganz so strub, wie bei euch, in der 3./4. Klasse. Sie hatte insgesamt 8 Lehrpersonen in 2 Jahren... Und ja, sie brauchte meine Unterstützung, einfach, weil sie mit der Situation nicht zurecht kam. Aber das war sie, andere hatten da keine Mühe. Und ich habe sie ihr gegeben. Und nun lasse ich los.
Wie wirst du nur deinen Frust über die Schule deiner Kinder los? Was brauchst du, damit du es ein wenig gelassener sehen kannst? Wie gelingt es dir, Vertrauen in dein Kind und in das System, welches unter erschwerten Bedienungen läuft, zu fassen?
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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gast
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von gast »

Guten Morgen

Nachtrag zum Hauswart; bei uns können vergessene Sachen nur geholt werden, solange die Schule dauert, dannach ist das Klassenzimmer zu. Wenn nur morgens Schule ist, kann man am Nachmittag nichts mehr holen gehen, weil niemand die Tür öffnet.
Liebi Grüessli

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+jj+
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von +jj+ »

@stella: danke für deine beiträge auch als der sicht der lp!

darf ich dich etwas fragen - weil eben bei uns gerade eine grosse diskussion läuft: du schreibst, dein kind hat adhs und es braucht aus diesem grund mehr unterstützung von dir. das verstehe ich vollkommen und bin absolut der meinung, dass bei kindern, die irgendwo ein defizit haben / spezielle unterstützung brauchen, die eltern mehr gefordert sind. aber alle anderen - und das sollte meiner meinung nach schon mind. 80% sein, sollten eigentlich nicht regelmässig stundenlange unterstützung der eltern bei hausaufgaben etc. benötigen, würde ich denken???

ich als mutter gehe mal davon aus, und kommuniziere dies auch den lp bei gelegenheit, dass die klp sich schon melden, wenn was nicht stimmt. so lange ich nichts höre, die noten einigermassen ok sind und mein kind nicht nach meiner hilfe fragt, mische ich mich ein. ich frage mal nach, ob es die ha gemacht hat. wenn eine prüfung ansteht, frage ich, ob es noch lernen muss und erinnere es wenn nötig regelmässig daran. ich frage ab, wenn gewünscht.

was ich aber NICHT tue: die ha oder sonst was anschauen, wenn das nicht vom kind gewünscht ist. dauernd in frage stellen, ob sinnvoll ist, was die kinder für die schule machen müssen. mir all zu viele gedanken darüber machen, ob sie schon alles können, was sie müssten.

das ist mal meine einstellung und es funktioniert bei uns ja auch tip top. hatte auch schon der feedback einer mutter erhalten, seither sie das auch lockerer nimmt und nicht mehr das gefühl hat, sie müssen immer die ha kontrollieren, läuft es viel besser und sie haben viel weniger stress. aber sonst höre ich von allen, wie viel sie mit den kindern lernen müssen, jedes wort auf jedem blatt auseinander nehmen etc. etc. das käme mir ehrlich gesagt gar nicht in den sinn. ich gehe gar nicht davon aus, dass ein kind nach paar monaten englisch in der schule schon jedes wort auf einem blatt verstehen und fehlerfrei schreiben müsste. (naja, ich schaue die blätter auch nur selten an:-)).

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Nuuneli
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Nuuneli »

Nur noch, bevor ich das Thema mal zum Abschluss bringe: es handelt bei dem von mir beschriebenen Blatt nicht um Rechtschreibefehler, sondern um falsch eingefüllte Wörter in einem deutschen Lückentext für Naturkunde.
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stella
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von stella »

Nuneli
Das, finde ich, geht nicht...
Nur offenbar hält es die LP nicht nötig, die Korrektur einzufordern oder einem Kind mit so vielen Fehlern eine Kopie eines richtigen Lückentextes zu geben. Da bleibt die ob so viel Ignoranz nur, die Tatsache zu akzeptieren oder aber deinem Kind zu helfen, die richtige Lösung hin zu bekommen.

+jj+
Es gibt eine schon etwas ältere Nationalfondsstudie, die den Bildungserfolg in Zusammenhang mit der Unterstützung zuhause bringt. Es gibt ja zwischen totaler Überwachung und totaler Nichtbeachtung noch diverse Abstufungen. Und du machst ja eine dieser Abstufung. Du interessierst dich für die anstehenden Aufgaben und Themen in der Schule, du fragst die Kinder, ob sie schon das eine oder andere gemacht haben und ob sie daran gedacht habe, dass sie nun xy machen sollten... Es ist schön, wenn du einen guten Weg mit deinen Kindern gefunden hast.
Viele Eltern haben das nicht. Ich sehe das ja bei den Gspanis der Grossen, die gerade im Übertritt ist. Da wird manchmal nach dem Giesskannenprinzip Zeugs geübt, was die Kinder gar nicht brauchen.

Ich glaube, jede Familie muss für sich selber den Weg in diesem Schuldschungel suchen. Und alle Eltern müssen, wenn ihr Kind nicht gerade zu den Topdrei der Klasse gehört, lernen anzunehmen, dass ihre Kinder in der Schule eben so sind, wie sie sind. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch.
Ich hatte sicher bereits um die 800 SuS... Und die Probleme und Themen waren alle sehr vielfältig und verschieden. Ebenso die Lösungen, die wir mit den Eltern und den Kids erarbeitet haben. (Gell, ich unterrichte Real, da haste oft sehr wenig Kinder, die einfach in der Schule laufen. Meist haben sie eine Diagnose und brauchen daher spezielle Unterstützung.)
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

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lunita
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von lunita »

Nuuneli hat geschrieben:O.k. ich sage nicht, dass sie unbedingt HA haben müssen, ABER was denkst Du über das Korrigieren eines Arbeitsblattes? Der Lückentest war zu 80% falsch - alles schön brav von der LP angestrichen, vom Kind aber nicht korrigiert. Würde ich darüber hinwegsehen, hätte sie einen vollständigen Quatsch gelernt und dies wahrscheinlich nicht mal bemerkt, weil sie nämlich offensichtlich noch zuwenig Leseverständnis hat. Und sie hätte die schlechte Note bekommen, obwohl sie nichts dafür gehabt hätte. So siehts dich aus. Also da krieg ich schon ne Wolle...! Die Korrektur, wenn schon im Schulunterricht nicht möglich, könnte man doch als HA abdelegieren? (Übrigens: darauf angesprochen hiess es: "Es war ja alles richtig!?" )

Aber naja, ich bin keine Pädagogin und erst noch vom "alten Eisen". Wir werden unsere Werte dazu weiterhin zuhause vermitteln. Ich möchte nämlich, dass unsere Kinder nach der oblig. Schulzeit ohne Autokorrektur einigermassen fehlerfrei schreiben können. Beim Lehrplan 21 ist das ja anscheinend nicht mehr eingeplant... *kopfschüttel*...
sorry, wenn ich mich da einmische. aber ich sehe das genauso wie du! und ich kann dir sagen: viel spass, so geht es weiter bis auf höchste stufe. leider! zumindest machen wir immer wieder bekanntschaft mit solchen LP, die sich einen deut darum kümmern, was jetzt diese korrekturen sollen oder nicht sollen. kind kann schauen wo es bleibt. in den prüfungen werden dann aber GENAU solche (lücken)-texte gebracht, und man hätte sie 1:1 wissen müssen. erst grade vor 1 monat so geschehen in physik...

ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht FÜR das kind denken kann und solch kleine dinge einfach eine selbstverständlichkeit sind. was ist denn so aufwändig daran, lösungen abzugeben/anzubieten?
maturand + musiker

+jj+
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von +jj+ »

@nuuneli: lückentext - da finde ich natürlich auch, müssten die kinder den korrekten text bekommen oder korrigieren, wenn sie es dann ja zum lernen brauchen.

@stella: danke für deine ausführungen. finde ich interessant. denke auch, in der real sind ja genau die kinder, wo es nicht nicht nur einfach läuft. aber in der primarschule würde ich denken, dass es bei der mehrheit der kinder eigentlich ohne probleme und grosse intervention der eltern laufen müsste.

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stella
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von stella »

+jj+
Das tut es ja meistens auch, aber ich denke nicht, dass 80% ohne Unterstützung durch kommen. Ist aber einfach mein Gefühl zu diesem Thema.

Gumsi muss in der 3. Klasse einen Buchvortrag halten. Sie hat noch nie einen Vortrag gemacht, sie hat noch nie einen Text zusammen gefasst, sie hat noch nie ihre Meinung aufgeschrieben. Ohne meine Unterstützung würde sie das wohl ordentlich hin bekommen, aber das reicht ihr nicht. Sie will ein sehr gut.
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Amaryllis
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Amaryllis »

ich verstehe bis heute nicht, warum man nicht FÜR das kind denken kann
gerade weil die Kinder eben lernen sollen selber zu denken!!!
Die lösungen für den lückentext werden ja wohl irgendwo in den schulunterlagen zu finden sein. Selber nachschauen!

jj, unterschreib.

Stella, es gibt viele Studien in diese Richtung. Ich habe jedoch im Kopf dass die unterstützung allgemeiner gemeint ist, als überprüfung der Hausaufgaben. Also bildungsnahes/bildungsfernes umfeld, gibt es Bücher zuhause, wird über Themen diskutiert, wird vorgelebt wie man lösungen findet und antworten sucht (siehe auch oben).

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lunita
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von lunita »

@amaryllis
nein, genau eben NICHT!!! sonst würde ich das ja nicht schreiben.
warum habe ich wohl in der primar ALLE lösungsbücher gekauft?
ne ne, so einfach geht es nicht... schüler haben das recht seriös zu arbeiten und dazu braucht es die möglichkeit, arbeiten, für die man sich mit zeit und energie eingesetzt hat, korrigieren zu können. das ist eine gaaaanz einfache rechnung.
das versteht jeder, braucht kein hochschulstudium dazu.
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Nuuneli
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Nuuneli »

Amaryllis hat geschrieben: Die lösungen für den lückentext werden ja wohl irgendwo in den schulunterlagen zu finden sein. Selber nachschauen!
Die Lösungen nicht, aber die einzelnen Wörter, die sie einsetzen musste - ja, die standen unten am Text. Darum schreibe ich weiter oben, dass sie anscheinend noch zuwenig Leseverständnis hat. Ich habe es mit ihr korrigiert - zum Glück, weil ich das Dossier noch durchgeschaut habe - das mache ich sonst eigentlich nicht: habe ich dieses Mal gemacht, weil sie oft gefehlt hat und ich sicher sein wollte, dass das Dossier vollständig war, weil ich nie etwas erhalten habe, als ich während des Fehlens die Unterlagen täglich holen gegangen bin.
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von +jj+ »

stella hat geschrieben:+jj+
Das tut es ja meistens auch, aber ich denke nicht, dass 80% ohne Unterstützung durch kommen. Ist aber einfach mein Gefühl zu diesem Thema.

Gumsi muss in der 3. Klasse einen Buchvortrag halten. Sie hat noch nie einen Vortrag gemacht, sie hat noch nie einen Text zusammen gefasst, sie hat noch nie ihre Meinung aufgeschrieben. Ohne meine Unterstützung würde sie das wohl ordentlich hin bekommen, aber das reicht ihr nicht. Sie will ein sehr gut.
vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedruckt. ich finde auch, bei einem vortrag oder so was brauchen viele kinder hilfe und da helfe ich ja auch, wenn gewünscht. aber das sind ja eher ausnahmen, das kommt paarmal im jahr vor. ich meinte mehr, dass bei 80% oder so (einfach der mehrheit), sich das helfen auf unterstützung bei bedarf der kinder und deren nachfrage nötig wäre. und nur bei wenigen wirklich nötig wäre, dass die eltern täglich mit den kindern üben, ha kontrollieren, immer genau schauen, was die kinder in der schule durchnehmen etc. eben zum teil auch die verantwortung übernehmen.

Tullia
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Tullia »

@lunita:
"viel spass, so geht es weiter bis auf höchste stufe. leider! zumindest machen wir immer wieder bekanntschaft mit solchen LP, die sich einen deut darum kümmern, was jetzt diese korrekturen sollen oder nicht sollen. kind kann schauen wo es bleibt. in den prüfungen werden dann aber GENAU solche (lücken)-texte gebracht, und man hätte sie 1:1 wissen müssen. erst grade vor 1 monat so geschehen in physik..."

Ich nehme an, du sprichst jetzt über das Gymnasium? Nun ja, im Gymnasium ist es wirklich nicht mehr der Job der Lehrperson, so zu dem Kind zu schauen und Arbeitshaltung beizubringen, wie in der Unterstufe. In den Gymnasien herrscht das Hol-und-Bring-Prinzip. Der Schüler meldet Bedürfnisse an, der Lehrer hilft entsprechend. Es ist aber nicht die Aufgabe des Lehrers, zu schauen, ob auch alle 45 min zugehört haben und alles so aufgeschrieben haben, wie sie es sollten. Da muss der Schüler schon Selbstverantwortung zeigen.

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lunita
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von lunita »

@tullia
ich spreche nicht von "aufschreiben" oder "zuhören". ich spreche von material, welches die schüler brauchen, was zu den lernzielen/prüfungszielen gehört usw.
nein, da bin ich nicht der meinung, dass die schüler die lehrer erinnern müssen, ihr zeugs abzugeben. da haben auch die lehrer eine bring-schuld! genauso lösungen, damit man die ganze sache korrigieren kann, die man mühselig erarbeitet. sonst macht das ganze nämlich KEINEN sinn. entweder man weiss, ob mans begriffen hat, oder man kanns gleich sein lassen. und nein, von alleine, also ohne lösungen kann kein gymschüler z.b. matheaufgaben korrigieren.
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Tullia »

@lunita
Als Mittelschullehrerin kann ich einfach sagen, dass viele Schüler schlichtweg nichts aufschreiben, wenn ich ihnen z.B. den Prüfungsstoff via Visualizer vorlege, sie schreiben sich weder Seitenzahlen im Buch auf, noch die Begriffe, die ich ihnen vorlege. Viele Blätter, die ihnen ausgehändigt werden, landen irgendwo, aber nicht in einem Ordner. Das gilt für normale Arbeitsblätter wie auch für Lösungen.

Jetzt hat ein Gymnasiallehrer in einem 2-Stunden-Fach wie z.B. Physik bei einem Pensum von 80 % über 200 Schüler. Da kann er nicht jedem nachspringen und schauen, ob das Blatt tatsächlich eingeordnet worden ist. Zudem sollte dies eine Kompetenz sein, die ein 15jähriger bereits gelernt haben soll. Ein Gymnasiallehrer gibt sein Material ab, aber er schaut dann nicht mehr, was damit passiert.
Wir weisen die SuS immer wieder auf das Hol-und-Bring-Prinzip hin, so dass sie es erlernen. Nur gibt es Schüler, die dieses nie anwenden, da sie denken, der Lehrer sei ein Dienstleister. Das ist er aber nicht, er ist ein Wissens- und Kompetenzvermittler.

Einige kleine Beispiele, die jetzt aber nicht mit Arbeitsblättern zu tun haben:
Ich weise meine SuS, nachdem ich den Prüfungsstoff bekannt gegeben habe, immer wieder darauf hin, dass ich, falls es Probleme mit dem Prüfungsstoff geben sollte, sie sich bei mir melden könnten. Sie wissen, wann ich im Haus bin und wann ich per Email erreichbar bin. Sie können sich also Informationen HOLEN. Viele tun dies nie, einfach nie, auch wenn ihnen der Stoff Probleme bereitet oder etwas nicht klar ist.

Ich weise meine SuS ebenfalls darauf hin, dass sie sich ihre provisorische Mitarbeitsnote stets erfragen können. Wenn ich eine schriftliche Prüfung zurückgebe, weise ich nochmals darauf hin, damit sie ihren gegenwärtigen Schnitt errechnen können. Auch dies wird nicht von allen genutzt, und am Schluss des Semesters berechnen sie ihren Schnitt völlig falsch.

Ich könnte noch weitere Beispiele nennen.

Ich möchte damit sagen, dass evtl. der Mathelehrer die Lösungen verteilt hat, oder diktiert hat, der Schüler dies aber schlichtweg verpasst oder verlegt hat. Das zu vermeiden ist aber nicht die Aufgabe des Lehrers sondern des Schülers.

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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von lunita »

vielen dank für deine ausführlichen erklärungen.

ich glaube es ist zu schwierig, hier im detail zu erklären, worum es mir genau geht. alle diese punkte, wo der schüler zuständig und verantwortlich ist, ist gar nicht das thema. es geht um gewisse LP mentalitäten, die eben überhaupt nicht für den schüler sprechen, sondern mehrheitlich dagegen. ich denke, es sind so grundlegende persönliche einstellungen, die vieles erschweren und verkomplizieren. dies müsste aber nicht sein, da im gegenzug einige LP ihre arbeit tadellos machen, wir also den direkten vergleich haben.
maturand + musiker

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Phase 1
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Re: Ich habe Mühe mit der Schulsituation...

Beitrag von Phase 1 »

Tullia ich selbst weise meine Kinder immer an ihre Lehrer zu fragen wenn was nicht klar ist.
Es hat echt lange gedauert bis sie das dann mal taten.
Selbst muss ich auch sagen das es mich enorme Überwindung gekostet hätte meine Lehrer zu fragen wenn was nicht klar ist. Das ist imfall Mega schwierig für teenies, sich bei erwachsenen zu melden und um Hilfe zu bitten!
Also wenn es so nicht geht würd ich etwas anderes ausarbeiten.
Ich find es hier toll, die Lehrer tragen die Hausaufgaben und Prüfungen und was geprüft wird in eine Website ein.
Geht Mega schnell und die Kids können via Medien schnell und unkompliziert das ganze im Internet ansehen.

Oder eben die Hilfe für schwache wo dann Schüler geleitet Nachhilfe den schwächeren geben.
Es wird rege genutzt und das von der Oberstufe.

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