Burnout

Allgemeine Gesundheitsthemen, Sport, Wellness, Abnehmen - ohne Schwangerschaft und Kinderkrankheiten

Moderator: sea

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Helena
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Burnout

Beitrag von Helena »

An alle, die das als Fachpersonen oder selbst kennen.

Was tut man eigentlich nach der Diagnose?

Zu Hause sitzen und nichts tun?
Psychotherapie?
"Ferien" in einer Klinik?

Wie lange geht das so, bis man wieder arbeitet?
Und arbeitet man nachher noch gleich "gut"?
Oder gegen viele nicht in den Job, der nicht verändert werden kann, zurück?
Oder fährt man einfach das Pensum runter?
Und wer bezahlt das eigentlich, wenn man monatelang nicht arbeitet und ersetzt werden muss?

Simoneniall
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Re: Burnout

Beitrag von Simoneniall »

As burnout isch nüt anders als a belaschtigsdepression und wänn das diagnostiziert worda isch, isches au notwendig zum behandla. Häsch dänn dia diagnosa becho? Oder öpper in dim umfeld? Wänns di intressier, dörfsch mr gära as mail macha, dä kani dr meh drüber säga simone.niall@bluewin.ch

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Helena
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Re: Burnout

Beitrag von Helena »

Danke fürs Angebot, ich möchte es aber nicht per Mail verhandeln. Kannst du keine einzige meiner Fragen öffentlich beantworten?

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-Mike-
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Re: Burnout

Beitrag von -Mike- »

-Klinik oder Psychologischi Unterstötzig..jenach wie stark mes het. (mini Kollegin het 3M id Klinik müsse)

wie lang das goht cha der niemer säge do jede Mönsch anderscht esch (Mini Kollegin her übernes Johr gha)

Sie het de Job gwächslet..aber dasch halt ou emmer Sitwations abhängig

Zahlt werds dor d Krankekasse/Krankertaggeldvers oder IV..

Hoffe ha der chönne wieterhälfe.

fally
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Re: Burnout

Beitrag von fally »

Hallo Helena
jede Krankheit verläuft anders, und damit auch jede Behandlung.
Meist braucht der Patient erstmal eine Erholungsphase, je nach Schweregrad wird er stationär oder ambulant behandelt. In der Behandlung geht es darum, die dahinterliegenden, auslösenden Probleme zu erkennen und daran zu arbeiten. Oft geht es darum, dass der Betroffene lernt, mit Stress anders umzugehen, zugrundeliegende Verhaltens- oder Denkmuster zu verändern (z.B. Perfektionismus) sich Ruhe- und Erholungsinseln einzubauen, soziale Kontakte wieder aufzubauen, auf Überlastungssymptome zu achten etc.
Gerne wird der Burnout aber auch vorgeschoben (da gesellschaftlich besser akzeptiert) und eigentlich steht eine depressive Erkrankung oder sonstige psychische Erkrankung dahinter, die eine längere und intensivere Behandlung nötig machen kann.

Wie lange es geht, ob man nachher gleich gut arbeitet, ob man dabei den Job wechseln muss oder das Pensum runterfährt - diese Fragen kann man nicht generell beantworten. Das ist je nach Fall unterschiedlich.
Wer das bezahlt: meinst du damit die Krankentaggelder? Die werden von der Versicherung des Arbeitgebers übernommen. Oder meinst du damit die Ausfälle an der Arbeitsstelle?

was ich aus deinem Post raushöre, ist Ärger. Und das Gefühl, dass da jemand auf Kosten anderer "Ferien" macht, oder liege ich da falsch?

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Ups...
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Re: Burnout

Beitrag von Ups... »

Eine Zeit lang zahlt der Arbeitgeber die Absenz. Er darf aber trotz Krankheit kündigen - und dann kommen die Probleme.
Übernahme der Krankentaggeld kostet einiges.
IV frühestens nach 2 Jahren (wenn überhaupt) und RAV zahlt nichts, wenn man krank geschrieven ist.

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Phase 1
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Re: Burnout

Beitrag von Phase 1 »

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Helena
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Re: Burnout

Beitrag von Helena »

@Fally: nein, Ärger ists nicht, da es ja Diagnostiziert wurde, wirds auch echt sein. Es beschäftigt mich einfach und ich hab keine Gesprächspartner für so was in der Nähe.
Mit Bezahlen hab ich den Ersatz gemeint auf der Stelle. Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, was eine Person dann macht in der Zeit. Eben, geht man da Lädelen und Spörtlen, wie wenn nichts wäre und geht einfach nicht arbeiten, oder wird man da "aus dem Verkehr" gezogen und hat Therapien. Und ja, ich hab mich gefragt, wie ich reagieren würde, würde ich die Person im Ausgang oder so treffen würde.

Und ich würde gerne wissen, wie gross die Rückfallquote ist, bzw. ob man da wirklich am selben Ort wieder einsteigt, wie man aufgehört hat. Macht ja eigentlich nicht viel Sinn.

Yvi16
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Re: Burnout

Beitrag von Yvi16 »

Ich kann dir nur sagen dass ich persönlich noch immer meine Mühe habe, und es ist jetzt dann ein jahr her. Ich bin nicht mehr, oder noch nicht, gleich belastbar wie vorher. Ich bin oft gestresst wenn ich viel um die ohren habe oder der Kleine schlechte Nächte hatte, da ich angst habe wieder einen Rückfall zu erleiden. Ich hatte eine erschöpfungsdepression, denke selber von mir dass ich noch nicht therapiert bin und möchte im neuen jahr wieder eine neue Option suchen.

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Lotus
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Re: Burnout

Beitrag von Lotus »

Helena: ich kenne nur Personen, welche körperliche Symptome hatten. Sehr müde (also übermässig), Magendarmbeschwerden, Kopfschmerzen/Migräne, etc. Diese lagen tatsächlich mehrheitlich im Bett und machten ihre Termine, aber sonst nicht viel. Käffelen mit Freunden ist meiner Meinung nach eine Gesunde Begleittherapie genauso wie Spaziergänge an der frischen Luft.

Ich habe selbst die Entstehung einer solchen Depression erlebt bei zwei nahestehenden Menschen, was mich sehr beeindruckt hat und aber auch bestätigt (für mich), dass es viele Menschen gibt, die das Wort nur als "Modewort" für "etwas viel Stress" oder "keinen Bock mehr" gebrauchen :?

Personen mit echtem Burnout können gar nicht mehr die Arbeitsleistung bringen, meistens wollen sie aber eigentlich (vorerst) trotzdem arbeiten gehen und sich auf keine Fall eingestehen, dass es nicht mehr geht.

Wenn der Job der Auslöser für die Erkrankung ist, hilft meiner Meinung nach nur die Kündigung oder eine deutliche Reduktion.

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

Astin
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Re: Burnout

Beitrag von Astin »

Zum Thema Rückkehr an den Arbeitsplatz: Ein Arbeitskollege hatte auch ein Burnout. Es war ca. 1 Jahr, bevor sein Vorgesetzter pensioniert wurde und er Abteilungsleiter hätte werden sollen. Die zunehmende Verantwortung machte ihm zu schaffen. Jetzt nach der Therapie arbeitet er wieder 100% am selben Ort und mit denselben Aufgaben, halt einfach als "normaler" Arbeiter und nicht mehr als (zukünftiger) Abteilungsleiter. Es geht ihm gut damit und er mag die Arbeit auch.
Wirbelwind (Sommer 2013) und Wundernas (Februar 2016)

sonrie
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Re: Burnout

Beitrag von sonrie »

eine kollegin von mir hatte ein burnout, ein zemlich heftiges sogar. Und wenn man sie während ihres krankenstandes traf, war es ganz eal wo das war - in der inennstadt oder in der badi oder sonstwo... es war offensichtlich dass es ihr sehr beschissen geht, sie war ein schatten ihrer selbst. Klar, sie war in therapie, das aber nicht 8h am tag und ihre aufgabe war es, einen alltag zu haben, was ihr mehr als schwer viel. Sie sagte oft, sie habe sich wirklich anstrengen müssen um am morgen aufzustehen und sich anzuziehen.
Bemerkt wurde das burnout durch panikattacken, schlafstörungen und schliesslich einen nervenzusammenbruch. grund war einerseits die enorem arbeitsbelastung aber auch der druck der ihr durch ihren chef auferlegt wurde (keine ahnung was da war). Sie wurde immer nur für 2 oder 3 wochen krank geschrieben, was eine genesung verunmöglicht hat (unter zeitlichem druck zu genesen ist schwierig), sie hat dann gekündigt und sich eine total andere stelle gesucht. Krank geschrieben war sie wohl sie 3-5 monate, danach dauerte es nochmal 2 monate bis sie eine neue stelle hatte. pensumreduktion wäre nicht möglich gewesen, eben aufgrund des hohen workloads.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

poffertjes
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Re: Burnout

Beitrag von poffertjes »

Also zunächstmal sollte der Patient seine Stressoren erkennen und dann versuchen sich aus dem Verkehr zu ziehen. Das heisst dann mal nicht arbeiten gehen, keine stressigen Termine wahrnehmen ect. Dann Ruhe finden, sich Entlastung suchen evt auch mit Unterstützung von Medikamenten. Wenn man die akute Krise einigermassen unter Kontrolle hat, sollte eine Therapie begonnen werden was die genau beinhaltet ist halt von Patient zu Patient unterschiedlich. Und ja man soll Raus gehen, sich mit Freunden treffen und aktiv bleiben (im Rahmen wo man sich wohl und nicht gestresst fühlt). Den wenn man sich zurück zieht, sich zu Hause abschottet können die Symptome schlimmer werden und das ganze kann in einer Depression enden. Rückzug ist also kontraproduktiv!!
Und Ferien macht man in einer Klinik nicht, auch da wird gearbeitet und zwar an einem selber. Das ist anstrengend:-)

Ja viele gehen wieder zurück, wenn der Arbeitgeber und auch die Kollegen offen sind und auch Verständnis für das Vergangene zeigen. Viele haben vielleicht nicht mehr die genau gleiche Funktion oder arbeiten reduzierter. Eine Kündigung ist nicht immer sinnvoll in einer Krise, aber auch das ist verschieden.

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Phase 1
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Re: Burnout

Beitrag von Phase 1 »

Helena hat geschrieben:@Fally: nein, Ärger ists nicht, da es ja Diagnostiziert wurde, wirds auch echt sein. Es beschäftigt mich einfach und ich hab keine Gesprächspartner für so was in der Nähe.
Mit Bezahlen hab ich den Ersatz gemeint auf der Stelle. Ich kann es mir wirklich nicht vorstellen, was eine Person dann macht in der Zeit. Eben, geht man da Lädelen und Spörtlen, wie wenn nichts wäre und geht einfach nicht arbeiten, oder wird man da "aus dem Verkehr" gezogen und hat Therapien. Und ja, ich hab mich gefragt, wie ich reagieren würde, würde ich die Person im Ausgang oder so treffen würde.

Und ich würde gerne wissen, wie gross die Rückfallquote ist, bzw. ob man da wirklich am selben Ort wieder einsteigt, wie man aufgehört hat. Macht ja eigentlich nicht viel Sinn.
Stell dir mal vor du hast die Kreuzbänder gerissen.
Dann darfst du aber trotzdem einkaufen, Kaffee trinken gehen und kannst auch die Arbeitskollegen treffen.
Trotzdem bist du krank geschrieben und darfst nicht arbeiten.
Auch wenn man dann sagen könnte, oh die kann ja im Café sitzen und dann kann sie doch auch arbeiten.
Nur so als Vergleich. Nur weil man etwas physisch nicht sieht muss es nicht heissen man ist nicht krank.

Ich sag einfach wie es bei gg ist. Er geht in den Sport und das tut ihm sogar gut. Es hilft ihm den Stress abzubauen und dadurch seine Gesundheit auch die psychische zu entlasten.'
Er geht auch einkaufen und Späher eher Zweck gebunden.
Da ist es schon so das er sich oft überfordert fühlt.
Trotzdem zuhause zu bleiben ist ja auch kontraproduktiv!
Dann beginnt man sich zu isolieren ect.
Wenn du also den burnout Patienten draussen antriffst dann grüsse doch und sag ihr das duhoffst das es ihr bald wieder besser geht. Das sie sich aber Zeit lassen soll und sie nicht den Gedanken am arbeiten verschwenden soll.
Es soll nur um ihre Gesundheit gehen.

Zum Rückfall. Das Problem ist halt das viele oft viel zu früh wieder anfangen zu arbeiten.
Da ist es dann schon so das der Rückfall recht schnell kommt.
Der Grund das sie zu früh anfangen ist halt eben wirklich auch der Druck der Gesellschaft.
Der kann doch lädelen spörteln und sich einen faulen schieben..
Viele wollen das halt nicht.
Seh es doch bei gg. Er will funktionieren. Seine Kollegen waren ohne ihn aufgeschmissen..
Er will nicht als schwach gelten..

jupi2000
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Re: Burnout

Beitrag von jupi2000 »

Liebe Helena
Ich bin seit 2.5 Jahren krank wegen Burnout. Ich kann dir das BO Forum empfehlen. Dort werden all deine Fragen beantwortet und das hat auch mir sehr geholfen!

In meiner schlimmsten Zeit konnte ich nicht mal duschen oder zum Briefkasten gehen. Einfach körperlich total kaputt und unzählige Symptome...einfach sehr krank! Das Umfeld verstehts leider nicht so.
Liebe Grüsse

Gloria
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Re: Burnout

Beitrag von Gloria »

8)
Zuletzt geändert von Gloria am Mo 1. Mai 2023, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Helena
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Re: Burnout

Beitrag von Helena »

Nur kurz: ich hinterfrage gar nichts und stelle auch nicht in Frage.
Sonst hätte ich Ferien ohne "" geschrieben. Das ist mehr im Sinne von, wird man aus der Umgebung genommen oder bleibt man zu Hause.
Und wenn ich einem mit gebrochenem Arm in der Stadt begegne, dann frage ich nach, bei einem Burnout weiss ich echt nicht, wie man da reagieren müsste.

sonrie
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Re: Burnout

Beitrag von sonrie »

naja, die logischste Reaktion wäre wahrscheinlich ein aufrichtiges "Wie geht es dir?" ...
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Gloria
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Re: Burnout

Beitrag von Gloria »

8)
Zuletzt geändert von Gloria am Mo 1. Mai 2023, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.

bona
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Re: Burnout

Beitrag von bona »

Auf mich wirkt deine ganze Fragerei auch eher abwertend und nicht sehr verständnisvoll.

Eine schwere Depression ist eine schlimme Krankheit die oft auch zum Tod führen kann. Wenn man weiss wie viele depressive Suizid oder Suizidversuche machen, kann man sich kaum noch fragen wies so einem Menschen geht.

Und gerade Menschen mit dieser erkrankung brauchen viel ruhe anfangs. Danach muss mn langsam ins Leben zurückkehren, was eine riesen Herausforderung ist und sehr lange gehen kann.

Ausserdem ist ein Aufenthalt alles andere als Ferien!

Du merkst bin gerade ziemlich genervt. Habe selber immer wiederkehrende schwere Depressionen und mehrere Klinikaufenthalte hinter mir. Und musste mich auch schon als faul beschimpfen lassen. Wie als ob ich gerne Monatelang in der Klinik wäre !

Das die Gesellschaft nicht mit psychischen Krankheiten umzugehen weiss, zeigt dein Beitrag mal wieder.

@ Gloria, gute Besserung an deinen Mann und auch viel Kraft für dich

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