ich bin schockiert....
Moderator: Züri Mami
ich bin schockiert....
Sohnemann hat einen Brief vom Englischlehrer mit einer Strafaufgabe erhalten, weil er und zwei Mitschüler ihre Präsentation nicht vorgestellt hatten. Da der Vorgang aus dem Brief nicht ersichtlich war, habe ich per Email nachgefragt, was das Problem war und dass ich aus den Zeilen lese, dass die Compliance der Jungs nicht gerade gross ist. Deshalb wollte ich auch genauer wissen, was bei unserem Sohn speziell das Problem sei und dass wir wissen, dass er in Englisch Schwierigkeiten hat und es schwer findet, aber er sich nicht von uns helfen lässt.
Sie waren ausserhalb dem Schulzimmer und hatten die Aufgabe, bis Schulschluss die Präsentation zu machen. Der Lehrer habe auf die drei Jungs gewartet, aber sie sind nicht gekommen. O.k., ich kann die Konsequenz akzeptieren, schlussendlich sind 10. Klässler dafür genug alt. Betreffend der zweiten Frage bekam ich eine Antwort, die mich sehr schockiert. Zwar weiss ich, dass unser Sohn kein guter Gymnasiast ist (er möchte aber am Gymi bleiben), der Lehrer meint, er habe schon mit unserem Sohn "unverfänglich" geredet und ihm mit diesem Grund - ich zitiere aus seinem Email - "...wegen unterdurchschnittlicher Begabung zu kämpfen hat..." geraten, sich zu überlegen, ob er wirklich am rechten Ort sei und sich noch 2,5 Jahre abmühen möchte..
Wenn der Lehrer das unserem Sohn so mitgeteilt hat, macht mich das ziemlich wütend und traurig zugleich. Weiss gar nicht, wie ich darauf reagieren soll...
Ich werde sicher unseren Sohn darauf ansprechen und hoffen, dass er sich mitteilen wird.
Sie waren ausserhalb dem Schulzimmer und hatten die Aufgabe, bis Schulschluss die Präsentation zu machen. Der Lehrer habe auf die drei Jungs gewartet, aber sie sind nicht gekommen. O.k., ich kann die Konsequenz akzeptieren, schlussendlich sind 10. Klässler dafür genug alt. Betreffend der zweiten Frage bekam ich eine Antwort, die mich sehr schockiert. Zwar weiss ich, dass unser Sohn kein guter Gymnasiast ist (er möchte aber am Gymi bleiben), der Lehrer meint, er habe schon mit unserem Sohn "unverfänglich" geredet und ihm mit diesem Grund - ich zitiere aus seinem Email - "...wegen unterdurchschnittlicher Begabung zu kämpfen hat..." geraten, sich zu überlegen, ob er wirklich am rechten Ort sei und sich noch 2,5 Jahre abmühen möchte..
Wenn der Lehrer das unserem Sohn so mitgeteilt hat, macht mich das ziemlich wütend und traurig zugleich. Weiss gar nicht, wie ich darauf reagieren soll...
Ich werde sicher unseren Sohn darauf ansprechen und hoffen, dass er sich mitteilen wird.
200120042007
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Re: ich bin schockiert....
Ich kann dich gut verstehen, kann aber auch der Lehrer verstehen. Hoffe ihr findet eine Lösung
Re: ich bin schockiert....
wärs dir lieber gewesen, der Lehrer hätte ihm gesagt er sei zu dumm? Zu wenig gut? Zu schlecht???
Re: ich bin schockiert....
Naja manchmal ist es halt mit dem "Gschpüürschmi" nicht mehr gemacht und es müssen direkte Worte folgen! Von dem her wars ja noch nett umschrieben. Und "möchte im Gymi bleiben" reicht ja nicht für einen erfolgreichen Abschluss und gutes Durchkommen.
Hat denn dein Sohn auch nicht gewusst weswegen er die Strafaufgabe bekommen hat - das du den Lehrer fragen musstest?
Hat denn dein Sohn auch nicht gewusst weswegen er die Strafaufgabe bekommen hat - das du den Lehrer fragen musstest?
4 Jahren Kiwu, Endo Level II
05/2018 & Doppelpack 10/2022

Re: ich bin schockiert....
Liebe Nuuneli
hast du mit dem Lehrer englisch kommuniziert? Mir kommt die "Sprache" irgendwie so holperig vor ("unverfänglich"...ev Übersetzungsfehler?).
Was schockiert dich, die Wortwahl oder dass er die Tatsache anspricht, dass dein Sohn Mühe hat? Falls er wirklich so Mühe hat, würde es ja schon Sinn machen, sich zu überlegen, ob es andere Wege als das Gymnasium gibt um ans Ziel zu kommen.
Ist Englisch den das einzige Fach wo er Mühe hat?
hast du mit dem Lehrer englisch kommuniziert? Mir kommt die "Sprache" irgendwie so holperig vor ("unverfänglich"...ev Übersetzungsfehler?).
Was schockiert dich, die Wortwahl oder dass er die Tatsache anspricht, dass dein Sohn Mühe hat? Falls er wirklich so Mühe hat, würde es ja schon Sinn machen, sich zu überlegen, ob es andere Wege als das Gymnasium gibt um ans Ziel zu kommen.
Ist Englisch den das einzige Fach wo er Mühe hat?
Re: ich bin schockiert....
Er hatte schon immer Mühe und ich wollte ihn schon gar nie ans Gymi schicken...
Ich finde, wenn ein Lehrer schon 2 Jahre lang ein Kind unterrichtet und das so empfindet - wieso gelangt er nicht schon lange an uns? Mit den KLPs war/bin ich immer in Kontakt, die meinen, wir sollen durchhalten, sie haben weder im UG noch im OG solche Aussagen gemacht oder gesagt, dass sich ein Fachlehrer Gedanken macht (und sie haben ja immer wieder Klassenkonferenzen).
Ich finde, wenn ein Lehrer schon 2 Jahre lang ein Kind unterrichtet und das so empfindet - wieso gelangt er nicht schon lange an uns? Mit den KLPs war/bin ich immer in Kontakt, die meinen, wir sollen durchhalten, sie haben weder im UG noch im OG solche Aussagen gemacht oder gesagt, dass sich ein Fachlehrer Gedanken macht (und sie haben ja immer wieder Klassenkonferenzen).
200120042007
Re: ich bin schockiert....
@Nuuneli
ich denke halt "Mühe haben" ist das eine, wenn aber die falsche Einstellung noch dazu kommt, sprich Arbeitsaufträge verweigern etc. dann wird es schwierig. Ein guter Schüler kann sich sowas noch eher mal leisten. Ein schlechter Schüler, der motiviert dran bleibt wird auch eher unterstützt. Kommen aber unterdurchschnittliche Leistungen mit schlechtem Arbeitsverhalten zusammen, ist irgendwann das Fass voll. Vielleicht war die Einstellung bis jetzt ja immer ok und jetzt wird er nachlässig....aber es wäre sicher wichtig, dass ihr die schulische Zukunft eueres Sohnes mal besprecht. Hat er denn bereits ein bestimmtes Ziel, warum er auch das Gymnasium unbedingt machen möchte?
ich denke halt "Mühe haben" ist das eine, wenn aber die falsche Einstellung noch dazu kommt, sprich Arbeitsaufträge verweigern etc. dann wird es schwierig. Ein guter Schüler kann sich sowas noch eher mal leisten. Ein schlechter Schüler, der motiviert dran bleibt wird auch eher unterstützt. Kommen aber unterdurchschnittliche Leistungen mit schlechtem Arbeitsverhalten zusammen, ist irgendwann das Fass voll. Vielleicht war die Einstellung bis jetzt ja immer ok und jetzt wird er nachlässig....aber es wäre sicher wichtig, dass ihr die schulische Zukunft eueres Sohnes mal besprecht. Hat er denn bereits ein bestimmtes Ziel, warum er auch das Gymnasium unbedingt machen möchte?
Re: ich bin schockiert....
Ja mael, da hast Du recht. Und nein, er weiss gar nichts. Ist momentan etwas schwierig....und ehrlich gesagt, weiss ich keine Anlaufstelle...
200120042007
Re: ich bin schockiert....
Ich würde sicher mal mit dem Klassenlehrer ein Gespräch abmachen für eine Standortbestimmung, um zu sehen "wie schlimm" es wirklich steht, ob es Veränderungen gab im Arbeitsverhalten und überhaupt. Danach vielleicht mal auf eine Berufsberatung, schauen wo seine Stärken liegen, was es für Möglichkeiten gibt, ob es allenfalls die Matur nicht braucht oder ob es andere (Um-)Wege gibt um ans Ziel zu kommen. An unserer Berufsberatung gibt es auch spezielle Beratungen für "Krisen"/Phasen mit Motivationsproblemen, schulischen Schwächen...aber so schlimm wird es anscheinend nicht sein, sonst hättet ihr bestimmt (hoffentlich) vorher vom Klassenlehrer eine Rückmeldung bekommen.
Re: ich bin schockiert....
Ich kläre Dinge immer gerne per Mail, weil ich nicht gerne Telefoniere.
Aber: Geschriebene Worte sind immer anders als gesprochene. Es fehlen die Nuancen der Stimme, die Mimik und Gestik und schlussendlich ist das Gespräch auch schon eine Weile her, vielleicht war die Wortwahl nicht ganz so wie er geschrieben hat.
Ich finde den Weg, mit der Klassenlehrerin das Gespräch zu suchen, schon einmal gut. Ich würde aber auch den Englisch- Lehrer dazunehmen, vielleicht klingt das ja in einem direkten Gespräch schon wieder ganz anders.
Aber: Geschriebene Worte sind immer anders als gesprochene. Es fehlen die Nuancen der Stimme, die Mimik und Gestik und schlussendlich ist das Gespräch auch schon eine Weile her, vielleicht war die Wortwahl nicht ganz so wie er geschrieben hat.
Ich finde den Weg, mit der Klassenlehrerin das Gespräch zu suchen, schon einmal gut. Ich würde aber auch den Englisch- Lehrer dazunehmen, vielleicht klingt das ja in einem direkten Gespräch schon wieder ganz anders.
schoefli mit 3 Teenagern
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Re: ich bin schockiert....
Nuuneli
ich denke, der Lehrer ist direkt und klar. Und vielleicht wäre das der besserer Weg als der, durchbeissen, das kommt schon, das geht schon...
Ich mag das immer weniger, dieses man muss sich nur genug anstrengen und einsetzen, dann wirds schon.
Was, wenn ein Kind einfach nicht kann? Wenn es zu schwierig ist, oder wenn es mehr Unterstützung bräuchte?
Und warum ist ein Kind im Gymi, wenn die Mama das eigentlich gar nicht wollte und Sohnemann ja auch nicht wirklich? Denn wenn er wirklich wollte, würde er sich mehr klemmen und in Englisch zumindest die Regeln des Lehrers einhalten. Wenn es nun schwierig wird, dann deshalb, weil es der falsche Weg ist. Davon bin ich heute, nach bald 20 Jahren Unterrichtserfahrung auf allen Stufen und als Mutter von vier Kindern, die doch schon grösser sind, mehr denn je überzeugt.
Kinder und Jugendliche wollen Erfolg haben, sie wollen etwas Können und sich an guten Noten freuen. Wenn zu viel Frust zusammenkommt, dann nützt alles nichts. Und die Jugendlichen müssen wollen und müssen lernen, nur dann gelingt Lernen auch.
Als Mutter gilt hier, klare Ansage an den 10. Klässler, er ist kein Kind mehr, er kann mit Konsequenzen leben und er kann für sich und sein Leben die Verantwortung übernehmen. Entweder er will das Gymi machen, dann wird erwartet, dass er sich an die Regeln hält und er sich einsetzt. Du kannst ihn aber auch fragen, was er bräuchte, damit es besser gelingt. Aber wenn er halt an mehreren Orten kämpft ist der Frust gross und wenn er Mühe hat mit der schnellen Denk- und Verstehensweise eines Gymis, wäre er vielleicht in einer Lehre besser dran. Wenn es aber einfach an falschen Lerntechniken liegt, an mangelndem Einsatz, dann wäre ein Lerncoach eine gute Sache. Aber da würde ich ganz klar Stellung beziehen und ihm die Verantwortung übergeben. Er muss wollen und er muss es machen. Auch muss er wissen, wo es fehlt und sich die Hilfe holen, oder zumindest annehmen.
Ich verstehe die Botschaft des Lehrers eher in diesem Sinne. Er will aufrütteln und ich finde das auf der Stufe mehr als angebracht. Die ganze Kuschelpädagogik nützen ihm nichts. Spätestens im Studium wirds dann gar nicht mehr gehen, wenn er jetzt nicht merkt um was es geht.
Ich hoffe du kannst mit deinem Sohn ein gutes, klares Gespräch führen. Vielleicht wäre er ja sogar froh, wenn er aussteigen dürfte? Und vielleicht bockt er auch einfach gegen den Lehrer, weil er ihn nicht mag, sich nicht verstanden fühlt, was weiss ich. Auch wenn das der Fall wäre, so mag der Lehrer da seinen Anteil daran haben, aber auch da, er ist in der zehnten Klasse und da kann man erwarten, dass ein Jugendlicher auch mit "unfairen" undpädagogischen und nicht so passenden Lehrern klarkommt. Im Berufsleben wird er auch nicht immer Chefs haben, die genau so sind, wie er das bräuchte und die Mitarbeiter nehmen auch nicht immer Rücksicht.
Wir haben bei unserer Grossen eine ähnliche Situation gehabt. Nur waren sich alle einige, dass sie es kann, es hat nie jemand daran gezweifelt. Aber auch ein Lehrer passte nicht, er war auch teilweise sehr unfair ihr gegenüber, das konnten wir dann etwas entschärfen, aber sie musste auch lernen, so doof sie ihn findet, so unfair er in ihren Augen ist, sie ist alt genug, damit klar zu kommen und trotzdem die Regeln einzuhalten und zu schauen, dass die Note in dem Fach zumindest genügend bleibt. Ihr Fokus ist aber klar in anderen Fächern und bei anderen Lehrern, was auch kein Problem ist.
Und nochwas, auf der Stufe spricht man eigentlich nicht mehr mit den Eltern. Es nützt ja auch nichts. Man geht davon aus, dass die Jugendlichen für sich selber verantwortlich sind, selber nachfragen, wofür sie bestraft werden und auch selber klären könne, ob sie wirklich in ein Gymi gehören. Ich meine es geht noch ein oder zwei Jahre und dann sind sie volljährige und du hast nicht mehr viel zu sagen. Wenn sie wollen, können sie machen was sie richtig finden, ohne die Eltern zu fragen. Da ist es nicht mehr als richtig, jetzt schon los zu lassen und sie selbständig werden zu lassen. Man ist nicht plötzlich mit 18 Volljährig.
ich denke, der Lehrer ist direkt und klar. Und vielleicht wäre das der besserer Weg als der, durchbeissen, das kommt schon, das geht schon...
Ich mag das immer weniger, dieses man muss sich nur genug anstrengen und einsetzen, dann wirds schon.
Was, wenn ein Kind einfach nicht kann? Wenn es zu schwierig ist, oder wenn es mehr Unterstützung bräuchte?
Und warum ist ein Kind im Gymi, wenn die Mama das eigentlich gar nicht wollte und Sohnemann ja auch nicht wirklich? Denn wenn er wirklich wollte, würde er sich mehr klemmen und in Englisch zumindest die Regeln des Lehrers einhalten. Wenn es nun schwierig wird, dann deshalb, weil es der falsche Weg ist. Davon bin ich heute, nach bald 20 Jahren Unterrichtserfahrung auf allen Stufen und als Mutter von vier Kindern, die doch schon grösser sind, mehr denn je überzeugt.
Kinder und Jugendliche wollen Erfolg haben, sie wollen etwas Können und sich an guten Noten freuen. Wenn zu viel Frust zusammenkommt, dann nützt alles nichts. Und die Jugendlichen müssen wollen und müssen lernen, nur dann gelingt Lernen auch.
Als Mutter gilt hier, klare Ansage an den 10. Klässler, er ist kein Kind mehr, er kann mit Konsequenzen leben und er kann für sich und sein Leben die Verantwortung übernehmen. Entweder er will das Gymi machen, dann wird erwartet, dass er sich an die Regeln hält und er sich einsetzt. Du kannst ihn aber auch fragen, was er bräuchte, damit es besser gelingt. Aber wenn er halt an mehreren Orten kämpft ist der Frust gross und wenn er Mühe hat mit der schnellen Denk- und Verstehensweise eines Gymis, wäre er vielleicht in einer Lehre besser dran. Wenn es aber einfach an falschen Lerntechniken liegt, an mangelndem Einsatz, dann wäre ein Lerncoach eine gute Sache. Aber da würde ich ganz klar Stellung beziehen und ihm die Verantwortung übergeben. Er muss wollen und er muss es machen. Auch muss er wissen, wo es fehlt und sich die Hilfe holen, oder zumindest annehmen.
Ich verstehe die Botschaft des Lehrers eher in diesem Sinne. Er will aufrütteln und ich finde das auf der Stufe mehr als angebracht. Die ganze Kuschelpädagogik nützen ihm nichts. Spätestens im Studium wirds dann gar nicht mehr gehen, wenn er jetzt nicht merkt um was es geht.
Ich hoffe du kannst mit deinem Sohn ein gutes, klares Gespräch führen. Vielleicht wäre er ja sogar froh, wenn er aussteigen dürfte? Und vielleicht bockt er auch einfach gegen den Lehrer, weil er ihn nicht mag, sich nicht verstanden fühlt, was weiss ich. Auch wenn das der Fall wäre, so mag der Lehrer da seinen Anteil daran haben, aber auch da, er ist in der zehnten Klasse und da kann man erwarten, dass ein Jugendlicher auch mit "unfairen" undpädagogischen und nicht so passenden Lehrern klarkommt. Im Berufsleben wird er auch nicht immer Chefs haben, die genau so sind, wie er das bräuchte und die Mitarbeiter nehmen auch nicht immer Rücksicht.
Wir haben bei unserer Grossen eine ähnliche Situation gehabt. Nur waren sich alle einige, dass sie es kann, es hat nie jemand daran gezweifelt. Aber auch ein Lehrer passte nicht, er war auch teilweise sehr unfair ihr gegenüber, das konnten wir dann etwas entschärfen, aber sie musste auch lernen, so doof sie ihn findet, so unfair er in ihren Augen ist, sie ist alt genug, damit klar zu kommen und trotzdem die Regeln einzuhalten und zu schauen, dass die Note in dem Fach zumindest genügend bleibt. Ihr Fokus ist aber klar in anderen Fächern und bei anderen Lehrern, was auch kein Problem ist.
Und nochwas, auf der Stufe spricht man eigentlich nicht mehr mit den Eltern. Es nützt ja auch nichts. Man geht davon aus, dass die Jugendlichen für sich selber verantwortlich sind, selber nachfragen, wofür sie bestraft werden und auch selber klären könne, ob sie wirklich in ein Gymi gehören. Ich meine es geht noch ein oder zwei Jahre und dann sind sie volljährige und du hast nicht mehr viel zu sagen. Wenn sie wollen, können sie machen was sie richtig finden, ohne die Eltern zu fragen. Da ist es nicht mehr als richtig, jetzt schon los zu lassen und sie selbständig werden zu lassen. Man ist nicht plötzlich mit 18 Volljährig.
Re: ich bin schockiert....
Nur schnell: er ist im Gymi, weil ER will - wir versuchten bis anhin, seinen Wunsch zu unterstützen. Und wir gehen zur Schulberatung - er weiss nämlich nicht, was er überhaupt will, wenn er nicht am Gymi bleibt (ausser: "keine Lehre" - wieso, weiss ich auch nicht!). Ich glaube nicht, dass es am Lehrer liegt...
200120042007
Re: ich bin schockiert....
Hat er denn eine Ahnung, was er nachher tun will, wenn er am Gymi bleibt ? Warum will er keine Lehre machen ?
Kennt er auch alternativen zum Gymi ausser einer Lehre (FMS, Sprachaufenthalt etc. ) ?
Ich denke, dass es wichtig ist, mit deinem Sohn zu sprechen was die Möglichkeiten sind und welche Konsequenzen es jeweils hat, wenn man sich für eine Entscheidet. Egal wie sie dann ausfallen wird.
Ich habe eine Nichte, die war auch am Gymi. Durfte dort sogar eine Klasse wiederholen als es ihr schlecht ging. Letztendlich hat sie abgebrochen und eine Lehre gemacht. Da ging es ihr viel besser. Sie ist sehr gut in ihrem Job, hat sich weitergebildet und ist dort aufgestiegen.
Kann es sein, dass dein Sohn das Gefühl hat, eine Lehre zu machen sei weniger gut ? Dass er ein Versager ist, wenn er jetzt aufhört und darum unbedingt weiterfahren will ?
Kennt er auch alternativen zum Gymi ausser einer Lehre (FMS, Sprachaufenthalt etc. ) ?
Ich denke, dass es wichtig ist, mit deinem Sohn zu sprechen was die Möglichkeiten sind und welche Konsequenzen es jeweils hat, wenn man sich für eine Entscheidet. Egal wie sie dann ausfallen wird.
Ich habe eine Nichte, die war auch am Gymi. Durfte dort sogar eine Klasse wiederholen als es ihr schlecht ging. Letztendlich hat sie abgebrochen und eine Lehre gemacht. Da ging es ihr viel besser. Sie ist sehr gut in ihrem Job, hat sich weitergebildet und ist dort aufgestiegen.
Kann es sein, dass dein Sohn das Gefühl hat, eine Lehre zu machen sei weniger gut ? Dass er ein Versager ist, wenn er jetzt aufhört und darum unbedingt weiterfahren will ?
Re: ich bin schockiert....
Ja, das sind alles Fragen, auf die ich schon länger vergeblich versuche, eine Antwort zu erhalten... Jetzt ist wohl der Zeitpunkt da, von aussen Hilfe zuzuziehen. Danke an mael für den Tipp mit der Schulberatung am BIZ. In unserer Stadt ist es etwas schwierig, an der Kantonsschule passende Beratungen zu finden, denn das Kind muss sich selber dazu anmelden und die Stadtangebote sind nicht für Kantischüler verfügbar...
200120042007
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Re: ich bin schockiert....
Ich denke, auch, das Problem ist nicht so sehr Kanti oder nicht, sondern wozu? Oder anders, wirklich überlegen, was wäre sein Beruf und was für Wege gibt es? Weil nur mit einer klaren Perspektive, da will ich hin, kann man auch für Dinge motiviert sein, die schwierig sind, oder gerade nicht so Spass machen.
Heute kann man ja auf so vielen Wegen zum Ziel kommen. Unsere Grosse hat an der Oberstufe irgendwann von Architektur gesprochen. Aber sie hatte nicht wirklich Bock auf Schule. Nun macht sie eine Lehre als Zimmermann, aber mit Berufsmatura. Das Bauen ist wirklich ihres, aber es wird immer mehr klar, dass sie eher eine Ingenieurin wird. Mathe ist ihr Fach, sie liebt es, sich mit theoretischen Dingen auseinander zu setzen. Sie merkt aber auch, dass sie nicht so gerne im Büro ist, lieber würde sie ein Anteil Büro, also Planung mit Bauführung verbinden. Sie ist ein organisationstalent, das kann sie super und das würde passen.
Was es dann wird, sehen wir in einigen Jahren. Nun kommt erstmal der Abschluss, dann will sie sicher zwei Jahre einfach mal arbeiten und ev. den Betrieb noch wechseln und dann kann sie sich ein Studium vorstellen.
Aber ich finde, es war ein super Weg. Nur ist es so, es ist deutlich strenger, als wenn man das Gymi besucht. Ihre Freunde haben deutlich humanere Schulzeiten und sie muss dann von der Kälter ein und todmüde nochmal sitzen. Das stresst sie manchmal schon. Auch die Hobbies haben oft weniger Platz als bei den Gymischülern.
Ich denke, ihr seid an einem Punkt, wo ein Entscheid gefällt werden muss. Der Nachteil am Gymiweg ist halt, dass man sich da zu wenig damit befasst, was die Begabung der Schüler ist. Habe das bei mir und meinem Mann gesehen. Irgendwie war so alles offen. Bei unseren Kindern ist das ganz anders. Dadurch dass wir im Aargau über die Bezirksschule gehen und erst danach ins Gymi, müssen sie das ganze Berufswahlprozedere inkl. Berufsmessebesuch, Schnuppern und Berufwahltagebuch mitmachen. Und so wird es viel mehr zum Thema, was für Berufe einem gefallen.
Was ich auch empfehlen kann sind private Berufsberater, oder auch Physiognomische Berufsberater. Das haben hier viele gemacht und habe mehr gebracht als das BIZ. Da wurde wirklich ein Persönlichkeitsprofil erstellt. Sie haben sehr viel über sich erfahren. Unsere Kinder haben das nicht gemacht, ich habe sie einfach ganz viel schnuppern lassen, weil ich finde, sie hatten ein gute Gespür für sich und ihre Fähigkeiten und es ging dann darum, die Beruf zu erleben. Sie haben dann auch nicht so typische Frauenberufe gewählt, was ich sehr spannend fand.
Ich hoffe, ihr kommt weiter, aber ich würde erstmal einfach versuchen zu klären, was ist der Weg für deinen Sohn. Mein Neffe hat übrigens das Gymi gemacht, sehr locker, dann aber im Studium nicht weiter gewusst und nach zwei Jahren abgebrochen und macht heute eine Lehre. Er ist viel glücklicher damit.
Heute kann man ja auf so vielen Wegen zum Ziel kommen. Unsere Grosse hat an der Oberstufe irgendwann von Architektur gesprochen. Aber sie hatte nicht wirklich Bock auf Schule. Nun macht sie eine Lehre als Zimmermann, aber mit Berufsmatura. Das Bauen ist wirklich ihres, aber es wird immer mehr klar, dass sie eher eine Ingenieurin wird. Mathe ist ihr Fach, sie liebt es, sich mit theoretischen Dingen auseinander zu setzen. Sie merkt aber auch, dass sie nicht so gerne im Büro ist, lieber würde sie ein Anteil Büro, also Planung mit Bauführung verbinden. Sie ist ein organisationstalent, das kann sie super und das würde passen.
Was es dann wird, sehen wir in einigen Jahren. Nun kommt erstmal der Abschluss, dann will sie sicher zwei Jahre einfach mal arbeiten und ev. den Betrieb noch wechseln und dann kann sie sich ein Studium vorstellen.
Aber ich finde, es war ein super Weg. Nur ist es so, es ist deutlich strenger, als wenn man das Gymi besucht. Ihre Freunde haben deutlich humanere Schulzeiten und sie muss dann von der Kälter ein und todmüde nochmal sitzen. Das stresst sie manchmal schon. Auch die Hobbies haben oft weniger Platz als bei den Gymischülern.
Ich denke, ihr seid an einem Punkt, wo ein Entscheid gefällt werden muss. Der Nachteil am Gymiweg ist halt, dass man sich da zu wenig damit befasst, was die Begabung der Schüler ist. Habe das bei mir und meinem Mann gesehen. Irgendwie war so alles offen. Bei unseren Kindern ist das ganz anders. Dadurch dass wir im Aargau über die Bezirksschule gehen und erst danach ins Gymi, müssen sie das ganze Berufswahlprozedere inkl. Berufsmessebesuch, Schnuppern und Berufwahltagebuch mitmachen. Und so wird es viel mehr zum Thema, was für Berufe einem gefallen.
Was ich auch empfehlen kann sind private Berufsberater, oder auch Physiognomische Berufsberater. Das haben hier viele gemacht und habe mehr gebracht als das BIZ. Da wurde wirklich ein Persönlichkeitsprofil erstellt. Sie haben sehr viel über sich erfahren. Unsere Kinder haben das nicht gemacht, ich habe sie einfach ganz viel schnuppern lassen, weil ich finde, sie hatten ein gute Gespür für sich und ihre Fähigkeiten und es ging dann darum, die Beruf zu erleben. Sie haben dann auch nicht so typische Frauenberufe gewählt, was ich sehr spannend fand.
Ich hoffe, ihr kommt weiter, aber ich würde erstmal einfach versuchen zu klären, was ist der Weg für deinen Sohn. Mein Neffe hat übrigens das Gymi gemacht, sehr locker, dann aber im Studium nicht weiter gewusst und nach zwei Jahren abgebrochen und macht heute eine Lehre. Er ist viel glücklicher damit.
Re: ich bin schockiert....
Nuuneli, ich habe einfach etwas mitgelesen, und kann erfahrungsbedingt wenig beitragen (jedenfalls bis jetzt), aber gerne möchte ich dich auf dieses Angebot hinweisen: https://beruf.lu.ch/biz/bslb/berufsberatung/spurwechsel
Ich weiss, euer Sohn ist noch in der Kanti, aber ich denke schon, dass es beim BIZ Hilfe/Beratung für euch geben sollte, oder?
Ich weiss, euer Sohn ist noch in der Kanti, aber ich denke schon, dass es beim BIZ Hilfe/Beratung für euch geben sollte, oder?
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)
Re: ich bin schockiert....
Danke enjel. Ja, jetzt da er in der 4. Klasse ist, kann ich das Angebot nutzen. Er ist einverstanden und ich habe uns bereits angemeldet und warten auf einen Termin.
200120042007
Re: ich bin schockiert....
@Nuuneli
das klingt doch super! Vielleicht braucht er einfach mal einen Stupf von extern, dass er sich ein paar Gedanken für die Zukunft macht.
das klingt doch super! Vielleicht braucht er einfach mal einen Stupf von extern, dass er sich ein paar Gedanken für die Zukunft macht.
Re: ich bin schockiert....
@Nuuneli
ich war im Gymer auch mittelmässig begabt und es gab auch einen Lehrer, der dies entsprechend kommentierte.
Mich hat das erst recht angestachelt, den Gymer zu überstehen.
Trotz einigen PG's habe ich die Matur in der Tasche.
Eigentlich finde ich die Aussage des Englisch-Lehrers nicht wahnsinnig schlimm. Er hat nur seine Meinung gesagt. Jetzt ist es an deinem Sohn zu reagieren!
ich war im Gymer auch mittelmässig begabt und es gab auch einen Lehrer, der dies entsprechend kommentierte.
Mich hat das erst recht angestachelt, den Gymer zu überstehen.
Trotz einigen PG's habe ich die Matur in der Tasche.
Eigentlich finde ich die Aussage des Englisch-Lehrers nicht wahnsinnig schlimm. Er hat nur seine Meinung gesagt. Jetzt ist es an deinem Sohn zu reagieren!

