Morgens um 8:45Uhr mussten wir zur Kontrolle ins Krankenhaus. Da wurde ich ans CTG geschlossen und es zeichnete nur ganz leichte wehen auf. "Toll... das wird also heute auch nichts. Unsere Tochter will wohl einfach nicht", habe ich nur gedacht.
Nun wurde ich noch anschliessend von meiner Frauenärztin untersucht. Muttermund und Gebärmutterhals waren beides auf 1 1/2cm und sie machte wieder eine Eipollösung, die jedesmal schon sehr unangenehm für mich war. Anschliessend haben wir für den nächsten Tag die Einleitung geplant. Von da an wurde ich leicht nervös und freute mich, dass es am nächsten Tag endlich losgeht.
Nun waren wir Zuhause und räumte die Wohnung auf. Mein Freund ging über den Mittag noch mit seinem Vater für den Einkauf nach Deutschland. Er kam etwa um 15:20Uhr wieder nach Hause und er fragte mich wie jedesmal, ob es mir den gut gehe. "Klar. Alles unverändert".
Um 16:00Uhr spürte ich auf einmal leichte Krämpfe, die ich für die üblichen pseudowewechen hielt, die ich sonst schon tagelang hatte.
Nun wurden die Krämpfe langsam unangenehm und musste dauernd aufs Klo. Dachte schon ich hätte wieder was falsches gegessen, dass ich wieder auf dem Klo sass

Nun stieg ich etwa gegen 17:00Uhr in die Badewanne und langsam musste ich doch die Krämpfe veratmen. Also sind es wohl doch wehen. So um 17:15Uhr schrieb mein Freund die erste Zeit auf. Nach 8 Minuten die nächste... Leider waren die wehen sehr unregelmässig. Mal 8 Minuten, dann wieder 4 Minuten und danach wieder 6 Minuten.
Ich stieg aus der Badewanne und zog mich an.
Anschliessend rief ich im Kreisssaal an und sie sagten, dass ich doch kommen soll.
Also machten wir uns bereit und fuhren ins Krankenhaus. Im Auto wurden die wehen immer stärker und ich musste mich konzentrieren, dass ich nicht herumschreie.
Um 19:15Uhr kamen wir endlich an und parkierten direkt vor dem Krankenhaus.
Die Hebamme erwartete uns schon und haben wie gewünscht das Gebärzimmer mit der Badewanne hergerichtet, da ich eine Wassergeburt wollte.
Da wurde ich ans CTG geschlossen und die Wehenlinie schoss nur so in die höhe. Bei der Kontrolle des Muttermundes war ich schon bei 3cm.
Ich musste etwa noch zweimal aufs Klo und langsam schrie ich mir die Seele bei jeder wehe aus dem Leib. Ich konnte nicht mehr...! Die wehen kamen in so kurzen abständen, dass ich sie nicht mal mehr richtig veratmen konnte und mir keine verschnaufpause gegönnt haben. Dazu musste ich mich dauernd übergeben. Sie legten mir einen Zugang und schickten die Blutproben für die PDA sofort ins Labor. Es dauerte einfach zu lange... Ich konnte einfach nicht mehr... Ich wollte einfach endlich diese scheiss PDA...!
Die Hebamme kontrollierte nochmals den Muttermund und da war ich bei 7cm...!
Kein wunder, dass ich die wehen kaum veratmen konnte... Es ging einfach zu schnell...
Ich habe irgendwie auch gedrückt, ohne dass ich es merkte. Die Hebamme sagte, dass ich wohl schon den Drang hätte zu pressen. Dachte nur "blödsinn..."
Nun musste ich nochmals aufs Klo und da war beim abwischen alles voller Blut.
Als ich wieder ins Gebärzimmer kam, lief gerade das Wasser in die Wanne und die Hebammen haben mich fast dazu gedrängt, in die Wanne zu steigen.
Also legte ich mich in die Wanne und die andere Hebamme schaute aufs Laborergebnis für die anschliessende PDA.
Ich wurde nochmals untersucht und ich war voll offen. Sie schrie nur zur anderen Hebamme, dass sie lieber kommen sollte. Die PDA können wir vergessen. Sie sieht schon den Kopf.
Bei der nächsten wehe, schoss etwas wie ein Torpedo aus mir raus. Es war die Fruchtblase, die geplatzt war. Keine Minute später ploppte der Kopf raus und noch ein kleiner Druck später glitt unsere Tochter namens Lynn sanft ins Wasser. Am 17. November 2016 um 21:19Uhr war sie da...
Die Hebamme legte sie mir auf die Brust und ich konnte gar nicht glauben, dass sie jetzt da ist. Es ging von jetzt auf gleich alles so schnell, dass wir Beide völlig überrumpelt waren. Ich war so K.O... Konnte nicht mal mehr heulen, was ich eigentlich gedacht habe ich würde, da ich so sensibel bin und bei jedem scheiss heule

Die Hebamme durchtrennte die Nabelschnur, denn mein Freund wollte nicht, da es ihn irgendwie angeekelt hat

Nun musste ich aus der Wanne steigen und mich aufs Bett legen, damit die Plazenta heraus kommen kann. Sie fragten noch, ob ich sie sehen möchte. Ich verneinte. Bei der Kontrolle stellte man fest, dass ich gerissen bin. Während dem nähen, wurde unsere Tochter gewogen und gemessen. 47cm und 2180Gramm.
Dann durfte sie der Papa auch endlich halten. Sofort beruhigte sie sich in seinen Armen und schlief ein.
Nun ist sie 6 Wochen alt und beschert und jeden Tag ein lächeln ins Gesicht
