Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Moderator: conny85
Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Guten Abend, wir überlegen zusammen mit der Kindergärtnerin und der Heilpädagogin zurzeit ob es sinnvoll wäre, unsere Grosse direkt in die zweite Klasse einzuschulen nach den Sommerferien. Es sind Abklärungen aufgegleist, in wie weit sie die Ziele der ersten Klasse schon erreicht hat. Ich bin so hin und her gerissen. Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Situation? Wer hat es gemacht und wie erging es euren Kindern dabei?
Danke, gwunderli
Danke, gwunderli
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Keine Erfahrungen mit eigenen Kindern, aber im Umfeld und beruflich "am Rande".
Ich würde ein Kind nur dann eine Klasse (und vorallem die erste, in der sozial und emotional soooooo viel abgeht) überspringen lassen, wenn ein deutliche Leidensdruck beim Kind vorhanden ist, den man anders (kognitiv anspruchsvollere (Zusatz-)Aufgaben, (kognitive) Auslastung ausserhalb der Schule, etc. nicht in den Griff bekommt...
Ich würde ein Kind nur dann eine Klasse (und vorallem die erste, in der sozial und emotional soooooo viel abgeht) überspringen lassen, wenn ein deutliche Leidensdruck beim Kind vorhanden ist, den man anders (kognitiv anspruchsvollere (Zusatz-)Aufgaben, (kognitive) Auslastung ausserhalb der Schule, etc. nicht in den Griff bekommt...
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Ich habe keine Erfahrung damit. Mir erscheint einfach wichtig auch abzuklären, ob eure Tochter auch emotional (und sozial) schon so weit ist. Es wird vielleicht auch nicht einfach werden, in der Klasse akzeptiert zu werden. So direkt aus dem KiGa. Ev, gäbe es ja hier die Möglichkeit, einige Kinder schon vorab kennen zu lernen? Ich denke man muss sich bewusst sein, dass ein Überspringen auch negative Seiten haben wird. Wie gross sind denn die Klassen? Kommen noch kinder aus der einschulungsklasse neu dazu? Dann gäbe es eh eine neue zusammenstellung in der klasse und würde es ev einfacher machen, anschluss zu finden.
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Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Ich habe auch keine Erfahrung in diesem Bereich. Vielleicht kann Dir jemand vom Verein EHK weiter helfen. Ehk.ch
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Unser jüngster Sohn ist Ende 2. Kindergartenjahr in die 1. Klasse gesprungen (im Mai). Wir haben uns schon nach dem ersten Kindergartenjahr überlegt ihn einzuschulen, haben ihn aber nochmals ein Jahr im Kindergarten gelassen. Ausschlaggebend war damals der emotionale Bereich. In der Mitte des 2. Kindergartenjahres kam die Kindergärtnerin auf uns zu und schlug einen Klassensprung vor. Er hätte wegen eines Umzuges von uns sowieso die Klasse wechseln müssen. Er durfte in der 1. Klasse schnuppern und wechselte dann 2 Wochen später in die Schule. So konnte er noch die fehlenden Lücken vom 1. Klassstoff aufarbeiten. Er wurde sofort in der Klasse akzeptiert und die Kinder staunten, dass er direkt vom Kindergarten bereits lesen konnte.
Für ihn war dieser Wechsel das einzig Richtige. Er ist nun in der 3. Klasse und klagt bereits wieder über Langeweile in der Schule. Ich weiss nicht wie das herausgekommen wäre, wenn er regulär in die 1. Klasse eingeschult worden wäre. Eine Zeit lang hat man ihm noch angemerkt, dass er im emotionalen Bereich immer noch nicht ganz so weit war wie seine neuen Klassenkameraden. Unterdessen hat er aber seinen Platz in der Klasse gefunden. Die 2. Klasslehrerin hat uns erzählt, dass sie im Turnen merke, dass er noch jünger sei. Heute hat er das Zeugnis nach Hause gebracht und hatte im Turnen eine 6 ... diesen Rückstand hat er nun wohl aufgeholt. Er ist einfach mit Abstand das kleinste Kind in der Klasse (und auch das Jüngste), aber das scheint ihm nichts auszmachen.
Für ihn war dieser Wechsel das einzig Richtige. Er ist nun in der 3. Klasse und klagt bereits wieder über Langeweile in der Schule. Ich weiss nicht wie das herausgekommen wäre, wenn er regulär in die 1. Klasse eingeschult worden wäre. Eine Zeit lang hat man ihm noch angemerkt, dass er im emotionalen Bereich immer noch nicht ganz so weit war wie seine neuen Klassenkameraden. Unterdessen hat er aber seinen Platz in der Klasse gefunden. Die 2. Klasslehrerin hat uns erzählt, dass sie im Turnen merke, dass er noch jünger sei. Heute hat er das Zeugnis nach Hause gebracht und hatte im Turnen eine 6 ... diesen Rückstand hat er nun wohl aufgeholt. Er ist einfach mit Abstand das kleinste Kind in der Klasse (und auch das Jüngste), aber das scheint ihm nichts auszmachen.
- Hausdrache
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Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Wir haben im kleinen Kindergarten diskutiert, ob wir unsere Grosse direkt einschulen sollten. Ich fand, ein Jahr mehr Spielen und dann in Ruhe in die Schule starten sei richtiger und hoffte, dass die Lehrer ihr mehr Futter geben würden.
Leider war dann das zweite KIGAJahr nicht gerade lustig. Dann kam die erste Klasse und am Anfang war das noch ganz gut, aber ab Weihnachten waren wir wieder in einer ganz schwierigen Phase drin.
Die Schule fand aber, sie hätte grosse Defizite im Sprachbereich und sozial-emotional würde es gar nicht gehen. Es folgten Abklärungen, die ergaben eine sehr hohe Begabung.
Mitte zweiter Klasse war dann klar, es musste etwas geschehen und so kam unsere Tochter direkt in die dritte Klasse. Vier Wochen hatte sie etwas zu tun, dann war sie wieder bei den Klassenbesten und die Probleme begannen von vorne.
Das ist eine Geschichte, wir wissen nicht, was passiert wäre, hätten wir sie direkt in die Schule getan. Die Geschichte war dann in der vierten Klasse auch nicht zu Ende, es ging schwierig weiter und erst an der Oberstufe konnten wir endlich aufatmen. Jetzt in der Lehre mit Berufsmaturität hat sie es recht locker. Wenn ich höre, wie andere dran sind, wie wenig Freizeit noch bleibt, dann denke ich, sie lernt schon sehr leicht.
Aber, jedes Kind ist anders, jedes Kind lernt anders. Von daher kann man nie sagen, was wird. Ich kann nur Mut machen, es kann gut funktionieren und es kann fürs Kind richtig und wichtig sein. Man muss aber auch wissen, dass so Laufbahnentscheide im Moment gelten und nicht für immer stimmen müssen. Da kann es auch Korrekturen geben, indem sie ein Zwischenjahr machen später, oder ein Kind kenne ich, das dann erstmal in die Sek ging und von da dann eine Stufe höher, mit einem Jahr verlust. Aber da war das dann irgendwie wichtig.
Es gibt viele Wege, wenn es jetzt angezeigt ist, zu beschleunigen, dann kann das gut klappen.
Leider war dann das zweite KIGAJahr nicht gerade lustig. Dann kam die erste Klasse und am Anfang war das noch ganz gut, aber ab Weihnachten waren wir wieder in einer ganz schwierigen Phase drin.
Die Schule fand aber, sie hätte grosse Defizite im Sprachbereich und sozial-emotional würde es gar nicht gehen. Es folgten Abklärungen, die ergaben eine sehr hohe Begabung.
Mitte zweiter Klasse war dann klar, es musste etwas geschehen und so kam unsere Tochter direkt in die dritte Klasse. Vier Wochen hatte sie etwas zu tun, dann war sie wieder bei den Klassenbesten und die Probleme begannen von vorne.
Das ist eine Geschichte, wir wissen nicht, was passiert wäre, hätten wir sie direkt in die Schule getan. Die Geschichte war dann in der vierten Klasse auch nicht zu Ende, es ging schwierig weiter und erst an der Oberstufe konnten wir endlich aufatmen. Jetzt in der Lehre mit Berufsmaturität hat sie es recht locker. Wenn ich höre, wie andere dran sind, wie wenig Freizeit noch bleibt, dann denke ich, sie lernt schon sehr leicht.
Aber, jedes Kind ist anders, jedes Kind lernt anders. Von daher kann man nie sagen, was wird. Ich kann nur Mut machen, es kann gut funktionieren und es kann fürs Kind richtig und wichtig sein. Man muss aber auch wissen, dass so Laufbahnentscheide im Moment gelten und nicht für immer stimmen müssen. Da kann es auch Korrekturen geben, indem sie ein Zwischenjahr machen später, oder ein Kind kenne ich, das dann erstmal in die Sek ging und von da dann eine Stufe höher, mit einem Jahr verlust. Aber da war das dann irgendwie wichtig.
Es gibt viele Wege, wenn es jetzt angezeigt ist, zu beschleunigen, dann kann das gut klappen.
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Das kann ich unterschreiben. Wir haben damals für die aktuelle Situation entschieden. Für uns ist klar, dass unser Sohn dieses "verlorene" Jahr noch zu gut hat, wenn er es dann mal braucht. Wir haben auch hin und her überlegt wie das später sein wird, wenn er so jung ist. Diese Frage kann man aber sowieso nicht beantworten ... Lösungen gibt es immer, auch später noch. Wichtig ist der Moment.Hausdrache hat geschrieben:Aber, jedes Kind ist anders, jedes Kind lernt anders. Von daher kann man nie sagen, was wird. Ich kann nur Mut machen, es kann gut funktionieren und es kann fürs Kind richtig und wichtig sein. Man muss aber auch wissen, dass so Laufbahnentscheide im Moment gelten und nicht für immer stimmen müssen. Da kann es auch Korrekturen geben, indem sie ein Zwischenjahr machen später, oder ein Kind kenne ich, das dann erstmal in die Sek ging und von da dann eine Stufe höher, mit einem Jahr verlust. Aber da war das dann irgendwie wichtig.
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Mein Sohn hat eine Woche nach dem Stichtag (31.10.) Geburtstag. Wir haben ihn regulär in den Kiga geschickt (bei uns 1 Jahr). Dort hat es ihm gut gefallen und er freute sich auf die Schule. Ihm war vom ersten Tag an langweilig und am Freitag der ersten Schulwoche wollte er nicht mehr gehen. Glücklicherweise haben die LP sofort reagiert und er durfte bereits in der 3. Schulwoche in der 2. Klasse schnuppern. Es gab einen Termin beim Schulpsychologen und mehrere Gespräche mit den LP der 1./2. Klasse sowie der IF-Lehrerin.
Wir sind zum Schluss gekommen, dass er in der 2. Klasse bleibt, aber in diesem Schuljahr angepasste Lernziele hat. So musste er zB das Buchstaben-Schreibheft durcharbeiten, um die richtige Buchstabenschreibweise zu üben. Er hat sich sehr schnell in der neuen Klasse eingelebt und fühlt sich sehr wohl dort.
Für uns als Eltern war die Situation schwieriger, weil wir keinen "richtigen" Schulstart hatten, sondern plötzlich mitten in ein bestehendes Gefüge hineinkamen. Ich finde die 1. Klasse etwas ganz besonderes und ich hatte lang das Gefühl, wir seien darum "beraubt" worden. Es ging mir einfach alles viel zu schnell. Allerdings war für mich von Anfang an klar, dass ich meinen Sohn unterstütze und meine Gefühle zweitrangig sind.
Meine beiden Nichten haben ebenfalls ein Schuljahr übersprungen (eine von der 2. in die 3. und eine ging von der 3. direkt in die 5.). Sie sind inzwischen fast erwachsen und waren schulisch nach dem Überspringen rasch wieder bei den Klassenbesten. Habe mit beiden mal darüber geredet und für sie war es genau das Richtige. Eine war wegen dem Überspringen mit Abstand die Jüngste. Dort war ihr einziger Nachteil, dass sie später ihr erstes Bier trinken durfte als die anderen.

Für uns ist übrigens klar, dass unser Sohn bei Bedarf halt später mal eine "Ehrenrunde" drehen kann. Aber so etwas würden wir dann einfach anschauen, wenn es nötig ist.
Wir sind zum Schluss gekommen, dass er in der 2. Klasse bleibt, aber in diesem Schuljahr angepasste Lernziele hat. So musste er zB das Buchstaben-Schreibheft durcharbeiten, um die richtige Buchstabenschreibweise zu üben. Er hat sich sehr schnell in der neuen Klasse eingelebt und fühlt sich sehr wohl dort.
Für uns als Eltern war die Situation schwieriger, weil wir keinen "richtigen" Schulstart hatten, sondern plötzlich mitten in ein bestehendes Gefüge hineinkamen. Ich finde die 1. Klasse etwas ganz besonderes und ich hatte lang das Gefühl, wir seien darum "beraubt" worden. Es ging mir einfach alles viel zu schnell. Allerdings war für mich von Anfang an klar, dass ich meinen Sohn unterstütze und meine Gefühle zweitrangig sind.
Meine beiden Nichten haben ebenfalls ein Schuljahr übersprungen (eine von der 2. in die 3. und eine ging von der 3. direkt in die 5.). Sie sind inzwischen fast erwachsen und waren schulisch nach dem Überspringen rasch wieder bei den Klassenbesten. Habe mit beiden mal darüber geredet und für sie war es genau das Richtige. Eine war wegen dem Überspringen mit Abstand die Jüngste. Dort war ihr einziger Nachteil, dass sie später ihr erstes Bier trinken durfte als die anderen.


Für uns ist übrigens klar, dass unser Sohn bei Bedarf halt später mal eine "Ehrenrunde" drehen kann. Aber so etwas würden wir dann einfach anschauen, wenn es nötig ist.
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
@ gwunderli
Unser Kind ging ein Jahr früher in den Kiga und hatte nie Probleme damit, das jüngste Kind zu sein. Auch schulisch oder sozial war das später nie mehr ein Thema.
Mein Gottenmeitli hat die zweite Klasse übersprungen - mitten im Schuljahr, weil es einfach nicht mehr ging. Am Anfang hatte sie etwas Mühe mit den neuen Gspänli. Nach zwei, drei Wochen war das kein Thema mehr und sie hatte eine neue beste Freundin in der Klasse
.
Bei euch wäre der Wechsel zudem ja regulär nach den Sommerferien. Klar, die anderen Kinder kennen sich schon, aber so eine Situation hättest du bei einem Umzug ja auch? Bei meinem Kind gab es zudem jedes Jahr nach den Sommerferien gewisse Veränderungen in der Klasse: Ein Kind ging z.B. auf eine Privatschule, eines wiederholte, ein anderes zügelte etc. - das ist alles ganz normal und in einer funktionierenden Gruppe kein Problem. Deshalb: Wenn die Fachpersonen ein Überspringen befürworten, würde ich mir da nicht allzu viele Sorgen machen!
Unser Kind ging ein Jahr früher in den Kiga und hatte nie Probleme damit, das jüngste Kind zu sein. Auch schulisch oder sozial war das später nie mehr ein Thema.
Mein Gottenmeitli hat die zweite Klasse übersprungen - mitten im Schuljahr, weil es einfach nicht mehr ging. Am Anfang hatte sie etwas Mühe mit den neuen Gspänli. Nach zwei, drei Wochen war das kein Thema mehr und sie hatte eine neue beste Freundin in der Klasse

Bei euch wäre der Wechsel zudem ja regulär nach den Sommerferien. Klar, die anderen Kinder kennen sich schon, aber so eine Situation hättest du bei einem Umzug ja auch? Bei meinem Kind gab es zudem jedes Jahr nach den Sommerferien gewisse Veränderungen in der Klasse: Ein Kind ging z.B. auf eine Privatschule, eines wiederholte, ein anderes zügelte etc. - das ist alles ganz normal und in einer funktionierenden Gruppe kein Problem. Deshalb: Wenn die Fachpersonen ein Überspringen befürworten, würde ich mir da nicht allzu viele Sorgen machen!
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Wir haben genau das vor Kurzem mit den Kindergärtnerinnen unseres Sohnes besprochen. Er ist ein Juli 2010-Kind und somit im Kanton Zürich eines der regulär ältestesten Kinder. Er war kognitiv schon immer sehr weit. Er konnte schon vor dem Kindergarten lesen (Worte, nicht ganze Bücher. Heute bereiten im 1.Lesebücher kein Problem mehr) und er ist sackstark in Mathe. In Logik und Verständnis übertrifft er seine Schwester in der 2. Klasse um Längen. Wir haben schon vor einem Jahr eine Früheinschulung diskutiert, da er aber sehr gerne in den Kindergarten ging, haben wir es gelassen. Wir kamen zu folgendem Entscheid:
- Ihn jetzt unter dem Jahr in die erste Klasse einzuschulen ist keine Option, da er immer noch sehr gerne in den Kindergarten geht. Wir würden ihm etwas nehmen.
- Eine Einschulung direkt in die zweite Klasse wäre vom Wissen wohl möglich, aber ein riesengrosser Sprung, da nur schon das in die Schule gehen etwas Neues ist für die Kinder. Ich sehe auch, wie es in der zweiten Klasse bei meiner Tochter angezogen hat - z.B. mit dem Schreiben. Meinen Sohn ohne Not direkt in die zweite Klasse einzuschulen scheint mir eine Reaktion auf ein Problem, das noch gar nicht vorhanden ist (nämlich eine allfällige Unterforderung).
- Wir haben uns nun entschieden, ihn ganz normal einzuschulen im Sommer. Die Klassen- und auch die IF-Lehrerin wissen aber Bescheid und werden ihn genau beobachten. Ein erstes Gespräch bzgl. allfälligem Springen wird dann schon vor den Herbstferien stattfinden, ein Springen wäre aber auch nachher recht unkompliziert möglich. Sprich: Wir beobachten die Situation und handeln, wenn es nötig ist. Das hat etwas den Nachteil, dass mein Sohn evtl. nach kurzer Zeit wieder die Klasse und die Lehrerin wechseln müsste. Das scheint uns aber wenig problematisch, da er äusserst kontaktfreudig ist und nach kurzer Zeit immer alle kennt, egal wo wir sind. Die meisten Kinder der jetzigen 1. Klasse kennt er sowieso vom Kindergarten und auch vom Hort. Die waren das letzte Jahr bei den Grossen, er bei den Kleinen.
Ich wünsche euch eine gute Entscheidungsfindung. Ich weiss, es ist alles andere als leicht!
- Ihn jetzt unter dem Jahr in die erste Klasse einzuschulen ist keine Option, da er immer noch sehr gerne in den Kindergarten geht. Wir würden ihm etwas nehmen.
- Eine Einschulung direkt in die zweite Klasse wäre vom Wissen wohl möglich, aber ein riesengrosser Sprung, da nur schon das in die Schule gehen etwas Neues ist für die Kinder. Ich sehe auch, wie es in der zweiten Klasse bei meiner Tochter angezogen hat - z.B. mit dem Schreiben. Meinen Sohn ohne Not direkt in die zweite Klasse einzuschulen scheint mir eine Reaktion auf ein Problem, das noch gar nicht vorhanden ist (nämlich eine allfällige Unterforderung).
- Wir haben uns nun entschieden, ihn ganz normal einzuschulen im Sommer. Die Klassen- und auch die IF-Lehrerin wissen aber Bescheid und werden ihn genau beobachten. Ein erstes Gespräch bzgl. allfälligem Springen wird dann schon vor den Herbstferien stattfinden, ein Springen wäre aber auch nachher recht unkompliziert möglich. Sprich: Wir beobachten die Situation und handeln, wenn es nötig ist. Das hat etwas den Nachteil, dass mein Sohn evtl. nach kurzer Zeit wieder die Klasse und die Lehrerin wechseln müsste. Das scheint uns aber wenig problematisch, da er äusserst kontaktfreudig ist und nach kurzer Zeit immer alle kennt, egal wo wir sind. Die meisten Kinder der jetzigen 1. Klasse kennt er sowieso vom Kindergarten und auch vom Hort. Die waren das letzte Jahr bei den Grossen, er bei den Kleinen.
Ich wünsche euch eine gute Entscheidungsfindung. Ich weiss, es ist alles andere als leicht!
sie 2009
er 2010
er 2010
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Hallo zusammen, vielen Dank für eure zahlreichen Berichte. Wie ich sehe, sind wir nicht die einzigen, die sich in dieser Situation befinden. Ich bin hin und her gerissen. Schulisch sollte die zweite Klasse gut machbar sein. Und ich kenne unsere Tochter gut genug, um zu wissen, wie bockig und störrisch sie wird, wenn es ihr langweilig ist. Witzigerweise liebt sie den Kindergarten, da sie dort ganz viel Basteln kann. Das Lesen und Schreiben will sie dann zuhause machen. So gesehen möchte ich sie auch nicht vorzeitig aus dem Kiga nehmen, da sie dort wirklich sehr glücklich ist. Mir geht es eben vor allem ums Soziale. Sie ist jetzt schon eine der Jüngsten (Juni 11) und wäre in der zweiten Klasse bis zu zwei Jahre jünger als die anderen Kinder. Das finde ich schon noch happig. Mal sehen was die Test aussagen und wie es sich in den nächsten Monaten entwickelt.
En schöne Abig, gwunderli
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Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Gwunderli, keine Ahnung ob relevant: ich bin selber 1 jahr früher zu schule gegangen (im einem anderem land) war 8 monaten jünger als das jüngste kind in der klasse und habe es nie selber bemerkt. Ich war meinen eltern dankbar dass sie es trotz viel wiederstand durchgesetzt haben (wie auch später das schulwechsel). Ich finde dass soziale vom kind (und hier gibt es eine schere von über 5 jahren bei regularen kindern) aber auch von gruppenkonstelation abhängig ist, und die weiss man nicht im voraus.
Im klugen kinder forum at gibt es viele eltern mit ähnlichen Erfahrungen, schaue dort mal vorbei.
Im klugen kinder forum at gibt es viele eltern mit ähnlichen Erfahrungen, schaue dort mal vorbei.
- Käfermutti
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- Registriert: Do 2. Feb 2017, 09:48
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Liebe Gwunderli
Darf ich dich fragen, welche 'ziele von der 1. Klasse' sie schon erreicht hat?
Was war der ausschlaggebende punkt, wieso die Lehrkraft euch einen klassenwechsel vorschlug?
Hat deine tochter besondere eigenschaften/ interessen gezeigt?
Ich frage dies, da meine tochter (zwar erst im 1. Kiga) schon bei kiga-eintritt wörter lesen und schreiben konnte. Momentan schreibt sie zu hause auch sätze, oder auch kurze erlebnisse auf. Sie orientiert sich zum grössten teil an den kindern aus dem 2. Kiga-jahr und kann sich da auch gut behaupten und integrieren.
Von der Lehrperson wird diesen eigenschaften keine besondere beachtung geschenkt, wodurch ich zur überzeugung kam, dass diese entwicklung wohl ganz normal ist.
Nun frage ich mich, wie kommt es zu der empfehung eine klassenwechsels? Welche 'auffälligkeiten' müssen gezeigt sein, dass die lehrperson selbst zum vorschlag eines klassenwechsels kommt?
Ist es von Lehrperson zu Lehrperson unterschiedlich?
Vielen dank für deine antwort und viel erfolg bei der lösungsfindung.
Dies ist wirklich nur eine
Darf ich dich fragen, welche 'ziele von der 1. Klasse' sie schon erreicht hat?
Was war der ausschlaggebende punkt, wieso die Lehrkraft euch einen klassenwechsel vorschlug?
Hat deine tochter besondere eigenschaften/ interessen gezeigt?
Ich frage dies, da meine tochter (zwar erst im 1. Kiga) schon bei kiga-eintritt wörter lesen und schreiben konnte. Momentan schreibt sie zu hause auch sätze, oder auch kurze erlebnisse auf. Sie orientiert sich zum grössten teil an den kindern aus dem 2. Kiga-jahr und kann sich da auch gut behaupten und integrieren.
Von der Lehrperson wird diesen eigenschaften keine besondere beachtung geschenkt, wodurch ich zur überzeugung kam, dass diese entwicklung wohl ganz normal ist.
Nun frage ich mich, wie kommt es zu der empfehung eine klassenwechsels? Welche 'auffälligkeiten' müssen gezeigt sein, dass die lehrperson selbst zum vorschlag eines klassenwechsels kommt?
Ist es von Lehrperson zu Lehrperson unterschiedlich?
Vielen dank für deine antwort und viel erfolg bei der lösungsfindung.
Dies ist wirklich nur eine
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
@gwunderli
Mein Sohn ist auch sehr gern in den Kiga gegangen. Wenn das bei deiner Tochter auch so ist, würde ich sie bis im Sommer dort lassen. Eine Unterforderung in der Schule darfst du nicht unterschätzen. Das ist für's Kind wirklich schlimm.
Gibt es noch einen weiteren Grund als das Alter, der dich davon abhält, sie direkt in die 2. Klasse zu schicken?
In der Klasse von meinem Sohn hat es mindestens ein Kind, das fast 2 Jahre älter ist als er. Glaube nicht, dass es für meinen Sohn schlimm ist.
Mein Sohn ist auch sehr gern in den Kiga gegangen. Wenn das bei deiner Tochter auch so ist, würde ich sie bis im Sommer dort lassen. Eine Unterforderung in der Schule darfst du nicht unterschätzen. Das ist für's Kind wirklich schlimm.

Gibt es noch einen weiteren Grund als das Alter, der dich davon abhält, sie direkt in die 2. Klasse zu schicken?
In der Klasse von meinem Sohn hat es mindestens ein Kind, das fast 2 Jahre älter ist als er. Glaube nicht, dass es für meinen Sohn schlimm ist.

Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Unser Grosser (geb. im Januar) hat bereits Anfang 2. Kindergarten gelernt zu lesen und zu schreiben. Somit konnte er das am ende des 2. Kigajahres schon sehr gut und hat selber Bücher gelesen. Mit rechnen hat er schon mit 3.5 jährig angefangen und war dann vor Schulstart schon auf dem Niveau Mitte 2. Klasse.
Wir haben den Grossen normal in die erste Klasse eingeschult. Nach der ersten Woche hat uns die Klassenlehrerin vorgeschlagen, dass er direkt in die 2. Klasse wechselt. Da die Klasse gemischt war mit 1/2. Klasse war das sehr einfach.
Für den Grossen war das super und er war sehr glücklich mit dem Wechsel. Er war danach sehr viel ausgeglichener als vorher. Jetzt ist er in der dritten Klasse und kommt hervorragend mit. Mathe macht er mit den 4. Klässlern. Er ist ein Kind das nicht sehr verspielt ist und lernen hat bei ihm einen hohen Stellenwert. Sozusagen ist es ist neben Sport und Flöte spielen sein liebstes Hobby.
Ich finde, dass das Ganze in erster Linie mit dem Kind selber aber auch mit der später zuständigen Lehrperson steht und fällt. Somit würde es vermutlich helfen diese Personen jetzt schon in das Thema mit einzubeziehen.
Alles Gute
Nicoletta
Wir haben den Grossen normal in die erste Klasse eingeschult. Nach der ersten Woche hat uns die Klassenlehrerin vorgeschlagen, dass er direkt in die 2. Klasse wechselt. Da die Klasse gemischt war mit 1/2. Klasse war das sehr einfach.
Für den Grossen war das super und er war sehr glücklich mit dem Wechsel. Er war danach sehr viel ausgeglichener als vorher. Jetzt ist er in der dritten Klasse und kommt hervorragend mit. Mathe macht er mit den 4. Klässlern. Er ist ein Kind das nicht sehr verspielt ist und lernen hat bei ihm einen hohen Stellenwert. Sozusagen ist es ist neben Sport und Flöte spielen sein liebstes Hobby.
Ich finde, dass das Ganze in erster Linie mit dem Kind selber aber auch mit der später zuständigen Lehrperson steht und fällt. Somit würde es vermutlich helfen diese Personen jetzt schon in das Thema mit einzubeziehen.
Alles Gute
Nicoletta
- aryu
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Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Käfermutti
Eine Primarlehrerin, die ich kenne, sagt, dass bei ihnen rund 50% der Kinder, die in die 1. Klasse kommen, bereits lesen und schreiben können. Das wäre also soweit mal noch kein sehr starker Indikator.
gwunderli
Ich schliesse mich Hibiskus an. Überspringen würde ich als letzte Option in Betracht ziehen. Einfach aus dem Grund, dass das, was Hausdrache geschildert hat, symptomatisch ist: Viele Kinder, die eine Klasse überspringen, sind nach drei Monaten wieder da, wo sie vorher waren: Klassenbeste und gelangweilt...
lgRU
Eine Primarlehrerin, die ich kenne, sagt, dass bei ihnen rund 50% der Kinder, die in die 1. Klasse kommen, bereits lesen und schreiben können. Das wäre also soweit mal noch kein sehr starker Indikator.
gwunderli
Ich schliesse mich Hibiskus an. Überspringen würde ich als letzte Option in Betracht ziehen. Einfach aus dem Grund, dass das, was Hausdrache geschildert hat, symptomatisch ist: Viele Kinder, die eine Klasse überspringen, sind nach drei Monaten wieder da, wo sie vorher waren: Klassenbeste und gelangweilt...
lgRU
Gutmensch - no one likes us, we don't care.
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten. Man wollte mich aus dem Kindergarten in die 2. Klasse schicken, das wurde von der Schulaufsicht (oder wer auch immer das damals zu entscheiden hatte) aber nicht bewilligt. Also bin ich in die 1. Klasse gekommen. Zu einer Lehrerin, direkt ab Seminar, komplett überfordert mit mir. Und ich komplett unterfordert. Ich bin dann von der 1. direkt in die 3. Klasse gegangen. Schulisch gesehen war das super. Menschlich gesehen weniger... Ich war immer eine Aussenseiterin. Aber das ist nur (m)eine Erfahrung. Ich denke, es kann niemand jetzt wissen, wie sich die eine oder andere Situation auf deine Tochter auswirken wird. Vielleicht macht es auch Sinn, sie in die 1. Klasse zu schicken, sie aber zusätzlich zu fördern.
Bueb 2013
Meitli 2015
Meitli 2015
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
Ich würde es auch noch davon abhängig machen ob ihr in der Schule eine gute Begabtenförderung habt. In unserem Schulhaus passiert bezüglich spezieller Förderung nicht viel. Es gibt wenige Lehrpersonen, bei denen die Förderung gelingt. Unser Ältester kam NIE in den Genuss einer speziellen Förderung, obwohl alle involvierten Personen wussten, dass es ihm in der Schule langweilig ist. Sie haben das Gefühl, dass sie ganz viel für ihn getan haben. Er sowohl auch wir haben davon aber nichts gespürt.
Das war für uns auch ein Grund, dass wir unseren Jüngsten überspringen liessen.
Bei einer wirklich guten Begabtenförderung ist ein Klassensprung sicher weniger nötig.
Das war für uns auch ein Grund, dass wir unseren Jüngsten überspringen liessen.
Bei einer wirklich guten Begabtenförderung ist ein Klassensprung sicher weniger nötig.
- Käfermutti
- Member
- Beiträge: 227
- Registriert: Do 2. Feb 2017, 09:48
Re: Vom 2. KG direkt in die 2. Klasse
[quote="aryu"]Käfermutti
Eine Primarlehrerin, die ich kenne, sagt, dass bei ihnen rund 50% der Kinder, die in die 1. Klasse kommen, bereits lesen und schreiben können. Das wäre also soweit mal noch kein sehr starker Indikator.
Deshalb meine frage: was wäre denn ein indikator? Oder welche indikatoren.
Eine Primarlehrerin, die ich kenne, sagt, dass bei ihnen rund 50% der Kinder, die in die 1. Klasse kommen, bereits lesen und schreiben können. Das wäre also soweit mal noch kein sehr starker Indikator.
Deshalb meine frage: was wäre denn ein indikator? Oder welche indikatoren.