Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Sonntag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sonntag

©Hans Hartmut Karg
2017

Posaunenklänge schon am frühen Morgen
begleiten die aufscheinende Sonne.

Kommen sie von Jericho oder von Jerusalem?
Sonntagsmusik aus dem Radio?

Auch so kann Nachbarschaft
den Sonntag verschönen.

*

Hans Hartmut Karg
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Nach vorn schauen!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nach vorn schauen!

©Hans Hartmut Karg
2017

Des Menschen Lebenslauf
bleibt von Anfang an Wanderung.
Halte Dich nicht unnötig auf!

Das alte Leben zurücklassen,
das entstehende, neue Leben
neugierig werden lassen!

Immer nach vorn schauen,
Vertrauen aufbauen:
Auf zu neuen Ufern!

*

Hans Hartmut Karg
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B. zum 41. Geburtstag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »



B. zum 41. Geburtstag

©Hans Hartmut Karg
2017

Das Leben ist kein Honigschlecken
Und manchmal muss man auch anecken,
Doch bleibe freundlich, bleibe heiter:
Es geht doch irgendwie im Jahre weiter!

Man glaubt, man sei recht gut beraten,
Wenn alles läuft auf der Geraden:
Das Leben sei einfach und gut –
Und alles löst des Glückes Glut.

Doch weit gefehlt! Im Morgengrauen
Bleibt manches nicht gut anzuschauen.
Das Leben ist ein Auf und Ab –
Und hält uns deshalb schwer auf Trab!

So lass' Dich ja nicht mehr frustrieren,
Du kannst doch wunderbar brillieren
Mit den Talenten, die Du hast,
Weil stets Ideen sind Dein Gast.

Nimm' jetzt Dein Leben in die Hand,
Such' Wege, die noch unbekannt
Und forsche still auf Deine Weise
Nach neuem Glück – das gut und weise!

*

Hans Hartmut Karg
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Sie wollte es so

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sie wollte es so

©Hans Hartmut Karg
2017

Schon in den Neuzigern
und ihres Lebens überdrüssig
und langsam reichlich lebenssatt
wollte sie zu den Ahnen.

Es gab niemanden mehr,
mit dem sie plaudern konnte,
um frühe Zeiten auflebend im
lockeren Gespräch zu halten.

Sie wollte es nun so,
der Himmel gab Erlösung,
führte sie fort aus dieser Welt
in eine hoffnungsvolle andere.

*

Hans Hartmut Karg
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Der Wind trug freundlich ihre liebe Seele

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Wind trug freundlich ihre liebe Seele
(Liedtext für eine Totenehrung)

©Hans Hartmut Karg
2017

So lange hatte sie schon warten müssen,
Um mit dem Liebsten wieder eins zu sein.
Die Ewigkeit trug ihre weißen Rüschen,
Von Ferne leuchtete ein heller Schein.

Für ihre Lieben war sie immer da gewesen,
Ein ganzes Leben lang nur für die Andern.
Sie konnte Wünsche aus den Augen lesen
Und helfend so durch viele Jahre wandern.

Aus tiefer Armut war sie aufgestanden
Und nähte Hemden, Röcke, Kinderkleider,
Versorgt' auch gern die zahlreichen Verwandten –
Der bloße Dank, das machte sie stets heiter!

Die schlanken Hände zeigten in der Klinik noch
Dass sie im Leben ohne Tadel und Umstände
Getragen mit der Nächsten Schmerz und Joch
Allein durch ihren Fleiß und ihre schönen Hände.

Der Wind trug freundlich ihre liebe Seele
An einem kalten Donnerstag nach oben,
Damit der Himmel sie endlich erwähle,
Um dort ihr Liebeswerk ewig zu loben.

*

Hans Hartmut Karg
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Nordmetrie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nordmetrie

©Hans Hartmut Karg
2017

Skagerak und Belt,
Wellengleichnis, Bindekraft,
die auch Duldsamkeiten schafft!
Nahe uns, bei D und N und S,
da gibt es keine Forenjäter,
nur Helfer in der größten Not:
Manna für die Götterstrahlen,
Matura für die großen Zahlen,
Kultura für die Freiheitswahlen –
Und immer wieder frisches Brot!

K und O und S verlangen,
dass sie selbst die Fische fangen,
für die Gäste kein Verdrieß,
denn hier ist das Paradies!
Jede Bindung kann nur halten,
wenn wir uns an Normen halten
und man jedem Achtung schuldet,
der auch noch das Fremde duldet.
Ist der Orcus gar enthemmt,
wird Vertrautes auch noch fremd!

*

Hans Hartmut Karg
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Meinem liebenswerten Doktorvater zum 80. Geburtstag

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Meinem liebenswerten Doktorvater
zum 80. Geburtstag

©Hans Hartmut Karg
2017

In Seminarien hab' ich ihn oft erlebt:
Groß, hager er als Lehrender da steht,
Aufrecht, zuhörend, voll Aufmerksamkeit:
Er gibt dem Nachdenken viel reiche Zeit!

Ein jeder darf reden, intervenieren,
Man kann bei ihm so recht die Freiheit spüren,
An die er sich als Vorbild immer bindet
Und so den Lernenden die Angst entwindet.

Dabei bleibt er zu jeder Zeit Autor,
Schreibt viele Bücher, als wär' er Hektor.
Er weiß, wie man Neugierde schiebt,
Weil er die allermeisten Menschen wirklich liebt.

So wird er konsequent noch Psychiater
Und bleibt mir doch mein treuer Doktorvater:
Verbindlich seine Aussagen, doch nie zu nah
Ich ihn bei seiner schwersten Arbeit sah.

Er weiß: Zu viel Distanz ist gar nicht gut,
Doch zu viel Nähe reizt zum Übermut!
Aus sich heraus muss jeder doch selbst finden,
Was Selbstbestimmung und wie und wo sich binden.

So wünsch' ich meinem lieben Doktorvater,
Der stets guter Lebensberater,
Dass er noch lange weltweit heilsam wirkt,
Weil er sein Wissen uns gerne entbirgt.

Ich gratulier' deshalb dem edlen Mann,
Der mir viel Gutes hat getan,
Dass er die 100 schon anpeile,
Der schönen Erde nicht so schnell enteile!

*

Hans Hartmut Karg
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Südmetrie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Südmetrie

©Hans Hartmut Karg
2017

Von pastell'ner Meeresstadt
hinab zum rauchfreudigen V:
Mit Weitblick hin zum blauen Meer,
beherrscht von den Zitronendüften,
umsäumt von Kalkfelsen und Klüften
kommt zu uns stets die Hellgunst her.
Von R nach N und dann zum Ä
verläuft kurvig die Reiseroute,
wo Freies kommt allen zugute
am kleinen Sonnengnadensee.

Sehr licht, sehr grün, sehr blau
Trennen sich Land und Meer:
Das W umspült Halbinseln,
Schutzbietend allen Vogelschwärmen,
Die nachhaltig das Herz erwärmen,
Wo Wildhunde nur leise winseln
Und alle Straßen sicher enden –
Doch bald die hohe Brücke lockt,
Täglich noch die Fähre andockt
Und Südwinde den Segen spenden.

*

Hans Hartmut Karg
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Tagesrituale

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Tagesrituale

©Hans Hartmut Karg
2017

Eingebettet in den Tag
Und in feste Rituale
Außerhalb und auch im Saale
Lebt man, wie man es halt mag.

Beschäftigungen sind doch immer
Tageswerk und Lebensstunden,
Wenn wir mit den beiden Hunden
Wandern hin zum Frühlichtschimmer.

Sodann sich duschen in der Wärme,
Wo dampfend Parfümduft lockt,
Man nicht auf dem Handy zockt,
Wenn man für das Frühstück schwärme.

Später kaufen, immer schauen,
Was man gestern schon geschaut.
Sehen, wo wird denn gebaut?
Immer auf das Wetter trauen.

Dieses lockt und macht uns munter,
Ja nicht ruhen und nicht zaudern!
Tafelnd mittags freundlich plaudern,
Denn so wird das Leben runder.

Fernsehprogramm zur späten Stunde,
Wenig naschen, trinken, essen,
Fragen, was denn heut' gewesen –
Und dann schlafen eine Runde.

*

Hans Hartmut Karg
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Der Kater schnurrt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Kater schnurrt

©Hans Hartmut Karg
2017

Der Kater schnurrt im Morgengrauen,
Schmeichelt, will seinen Herrn anschauen.
Doch der wird immer nur verehrt
Von Frauchen – weil er sich nicht wehrt.

Das fordert ihn zur zweiten Runde,
Obwohl bereits es helle Stunde,
Weil Kater Peter Hunger hat –
Und Herrchen möchte hin zum Bad.

Das Mädchen lässt den Herrn nicht laufen,
Macht gar, dass er erneut muss schnaufen.
Es weiß, wo es anfassen muss –
Und das begleitet jeden Kuss,

So dass ihn die Natur erfasst,
Den Herrn, der Übergriffe hasst,
Doch der nun doch recht wild entschlossen
Mitspielt, weil alles längst gesprossen.

Da geht der Kater traurig fort,
Wartet an warmem Ruheort,
Während sein Herr die Muskeln spannt
Und treibt, was für ihn interessant.

Dem Mädchen er zu Willen ist,
Denn, ja, das ist ein kleines Biest!
Und während dieses wohlig gurrt,
Der Herr nun wie der Kater schnurrt.

*

Hans Hartmut Karg
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Gesundheitstage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wassergymnastik

©Hans Hartmut Karg
2017

In tanzendem Wellengang Zählen gelernt,
Bewegung mit Kreisgang und Leben,
Sich nicht aus dem Kreise der Mühe entfernt
Um stets nach Gesundheit zu streben.

Da bleibt für mich nur die große Frage:
Kopfdrehen, Armkreisen, die Füße nach oben!
Wo bleiben für die andern Gesundheitstage,
Angeleitet in den Fluten zu toben?

Da gibt es kein verklemmtes Stammeln,
Wenn wir an den Sonnentagen
Uns gemeinschaftlich hier versammeln
Und nicht nach den Nöten fragen.

Allein, ohne Partner mit Einsamen sein,
Sich lachend nur unterhalten
Und in allerschönstem Sonnenschein
Erzählend die Tage gestalten.

Hörend nur fern Kommandos des Meisters:
Sind das nicht glückliche Tage?
Und wie Du mich doch noch immer begeisterst
Mit Deiner Nähe – und keiner Frage!

*

Hans Hartmut Karg
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Und sie entschlief

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Und sie entschlief

©Hans Hartmut Karg
2017

Sie ging von uns im Februar
Mit ihren zweiundneunzig Jahren.
Sie hatte noch ihr volles Haar
Und konnte alle um sich scharen.

Mutvoll und mit viel Offenheit
Ging sie den Weg, den alle gehen.
Zum Sterben war sie längst bereit,
Wollte die Himmelspforte sehen.

Sie ging ohne den Blick zurück
Voll Neugier, was da kommen konnte,
Nach gutem Leben voll Geschick,
In dem das Glück sie reich belohnte.

Und sie entschlief im Morgengrauen
Nach einem wunderbaren Leben.
Erfüllt von tiefem Gottvertrauen
Konnte sie Kindern Liebe geben.

*

Hans Hartmut Karg
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Der gute Coach

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der gute Coach

©Hans Hartmut Karg
2017

Uneitel steht der gute Mann
Vor seiner Menschengruppe.
Er hat bisher Großes getan,
Kein Einziger war ihm je schnuppe.

Er will der Gruppe Mut zusprechen,
Den Einzelnen er gern anschiebt,
Mit Ihm Gutwillen vorbesprechen,
Weil er den Menschen wirklich liebt.

Endlich dann alle höher bilden,
Die doch zu Besserem geschaffen,
Sie wappnen mit den feinen Schilden –
Mit den vernunftethischen Waffen!

Mildern, wo andere sich brüsten,
Fördern dafür Besttalente,
Damit sie an fernen Küsten
Anreichern die Lebenswende.

Stärken, wo noch Schwäche ist,
Kritisch manches hinterfragen,
Gründen, wo noch Flachland ist,
An der Welt ja nicht verzagen!

Und die Weltlage verstehen:
Aufbautaten adaptieren,
In ihnen gern Hilfe sehen,
Fragen, freundlich animieren.

Macht sie stark für den Beruf!
Menschen brauchen Anerkennung!
Brauchen auch den guten Ruf:
Förderung braucht Lobbenennung!

*

Hans Hartmut Karg
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Dichtervernichter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dichtervernichter

©Hans Hartmut Karg
2017

Ein Mann schreibt immerzu Gedichte,
Lebt Lebensreise und Geschichte
Und gönnt sich selten eine Pause,
Ist in der Sprache gern zuhause.

Denn sie ist Heimat, sie ist Ort,
Ein Segen jedes schöne Wort,
Tröstet auch, macht ihn bescheiden,
Befreit ihn von des Tages Leiden.

Humor bleibt ihm ein festes Kleid,
Getaucht in Würde, Sittlichkeit,
Und in den vielen Lebensjahren
Hat gern er Sprachnähe erfahren.

Er schreibt gern und mit Ironie,
Beleidigt Menschen wirklich nie,
Trägt Herzensgüte als Besitz,
Die Lebensgunst, den Mutterwitz.

Manche werden's halt nicht können,
Anderen die Freude gönnen,
Vornehm sich in Zaum zu halten
Und Humorzeit einzuschalten.

Jeden Tag Hasskommentare,
Kritikmüll als feile Ware.
Wenn da schnödes Neidwerk brennt,
Ist nur Hass inkontinent.

An Karneval, dachte er immer,
Sei ein wenig Hoffnungsschimmer.
Doch gibt es da schlimme Richter,
Wahre Wort-, Dichtervernichter.

So ist in Deutschland Karneval,
Doch die Freude bleibt recht schal,
Wo beleidigt man am Stück
Und meint, das sei Kunstkritik.

Mobber brauchen halt ihr Feld,
Das – humorlos aufgestellt –
Andere zum Feindbild machen –
Und darüber sie noch lachen!

Immer wieder ungehemmt
Produzieren Exkrement:
Ja, wer solches böse stemmt,
Wird vielleicht noch Präsident... .

*



Liebe Forenbewohner, liebe Dichterinnen und Dichter,

mein Gedicht „DICHTERVERNICHTER“ möchte heute und an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich auf die foren- und literaturethischen Tatsachen und Normen verweisen:

1. Wer jemanden persönlich beleidigt, der will ihm vorsätzlich Leid zufügen.

2. Wer jemanden der Lächerlichkeit preisgibt oder seinen Namen verballhornt, der tritt die Menschenwürde mit Füßen und gefährdet dadurch unsere Demokratie.

3. Wer nicht Nächstenliebe, sondern Nächstenhass sät, der zerstört die Grundlagen unserer Weltwertegemeinschaft.

Als kleinen Denkanstoß möchte ich hinsichtlich meines Gedichtes auch auf den folgenden Beitrag verweisen:

In der Wochenzeitung DIE ZEIT, Nr.9 vom 23. Februar 2017, schrieb auf der Titelseite unter dem Thema „Krise der Klugen“ der Journalist Manuel J. Hartung:

„So politisch wie heute war die Welt lange nicht.
Doch die deutschen Professoren fühlen sich von der rasenden Wirklichkeit um sie herum vor allem in ihrer Arbeit gestört. In diesen Wochen, in denen die Deutungsbedürftigkeit der Welt stündlich wächst, schreiben etwa Literaturprofessoren Feuilletons und Blogs voll. Sie streiten mit Wortgewalt, beschäftigen sich dabei aber nur mit sich selbst: mit der Selbsterhaltung der Germanistik, eines riesigen Fachs, das in der Öffentlichkeit seit Jahren keine Rolle spielt. Als müssten sich die Forscher nicht damit auseinandersetzen, was die Welt wissen kann, tun soll, hoffen darf; als sei es nicht eine Sache des Worts, wenn Populisten die Freiheit beschädigen oder Forschungsergebnisse zu Glaubensfragen degradieren.“

Würde diese Kärrnerarbeit an der sehr viel wichtigeren „Deutungsbedürftigkeit der Welt“ in den Foren und an den Hochschulen endlich stattfinden, müsste man freundliche Dichter nicht in eine Ecke stellen, könnte man ehrliche Poeten und ihre Poesie in Ruhe lassen, würde sie fair behandeln und müsste sie nicht schikanieren!
MfG
H. H. Karg
Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Mo 27. Feb 2017, 10:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Der Morgentau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Morgentau

©Hans Hartmut Karg
2017

Am Morgen tritt der Rasen sich noch hart,
Er muss zunächst vor weißer Kälte starren.
Die Frühe mit der Wärme reichlich spart,
So werden wir länger im Raum ausharren
Und warten, bis die Sonnne kommen kann,
Damit der Tau tritt an das Grün heran.

*

Hans Hartmut Karg
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Das Fremde im Eigenen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Fremde im Eigenen

©Hans Hartmut Karg
2017

Glaub' ja nicht, dass Du von Dir alles weißt
und frei bist von dem Verbergen und Verdrängen.
Doch wisse, dass dies Teil von Dir ja auch!

Vielfalt, Plurales baut doch auch auf Neugier,
füllt die Lebendigkeit in unser Dasein.

Suche deshalb in Deinem Eigenen
nach Fremdem und Fremdartigem in Dir.

Wenn Du Dich als Schatzsucher begreifst,
nicht immerzu als Defizitfahnder,
wirst Du alsbald die Schätze heben,
die im Verborgenen schlummern.

Dein Leben wird bunter
Dein Sinnen reicher,
Dein Dasein erfüllter.

*

Hans Hartmut Karg
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Wen interessiert das schon?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wen interessiert das schon?

©Hans Hartmut Karg
2017

Milliarden Menschen leben auf der Erde,
Weil sich die Menschenherde ständig mehrte.

Wen interessiert da schon,
ob es Dir gut geht oder schlecht,
ob Du dem Glücke nah – ihm fern,
Ob man Dich hasst – Dich hat doch gern?

So sorge Dich um Dein Wohlsein,
helf' Schwachen, die ganz schwer allein
und werde h i e r zum Rettungsstern.

*

Hans Hartmut Karg
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Seelennöte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Seelennöte

©Hans Hartmut Karg
2017

Ach, Deine wandelbare Seele
Will in obskuren, dunklen Nischen
Erkennen, was sie sich erwähle,
Wo Anerkennung ohne Rüschen.

Die Mittsonne trug rote Rosen,
Ein Foto zeigte Abbbildblüten,
Wo keine Düfte aus den Schossen
In Seelenfreuden sich durchglühten.

Ach, Liebster, Du hast nichts gefühlt,
Beweinst, was wir nicht schaffen konnten.
Die Nähe, die nun weg gespült,
Zeigt Sehnsüchte, die wir bewohnten... .

*

Hans Hartmut Karg
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Die Drei

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Die Drei

©Hans Hartmut Karg
2017

Noch vor drei Jahren
stritten sie sich lautstark,
wer in seinem langen Leben
wohl am meisten Geld verdient,
die schönsten Häuser abgeschrieben,
sehr viel Besitz wohl angehäuft.

Drei Jahre danach sind nun diese Drei
schon nicht mehr in der Lage,
darüber noch zu streiten,
denn sie sind längst
von uns gegangen
und unter leichter,
schwarzer Erde.

*

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Tagesweltschiffchen

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Tagesweltschiffchen

©Hans Hartmut Karg
2017

Tagesweltschiffchen legen gern an
Und bringen uns mohlenwandweitendes Glück.
Liebesscherzchen – nichts Schlimmes getan! –
Umfangen unser glückselig' Geschick.

Da schwebt ein Tagesweltschiffchenbild,
Dem Kapitän nicht geheuer,
Heran und umweht uns scheinbar wild –
Und geht ab in seine Scheuer.

Wähle auch Du Dein Tagesweltschiffchen,
Mit dem ein Lebensgeschenk beginnt,
Weil es Dich abbringt von jedem Riffchen,
Wenn das gute Gespür dann gewinnt.

*

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