Hallo Zusammen. Ich bin ein ü40-Karriere-Mami und aus der gleichen Gegend wie Nikki81. Meine Karriere hat eigentlich erst nach dem Kind angefangen. Vorher habe ich in diversen Assistenzstellen im Assistenzbereich und später im Bereich Marketing gearbeitet - aber ich habe meine Stellen ganz klar immer eher nach dem "Lust- und Spassfaktor" und nie im Hinblick auf eine Karriere ausgesucht. Das Karriere-Denke kam bei mir erst relativ spät

. Als mein Sohn 2jährig war, bin ich wieder 60% als Management-Assistant in einen int. Konzern eingestiegen, hatte dort 1.5 Jahre später die Chance, ins HR zu wechseln und dann der klassische Ausbildungsweg HR-Assistentin und HR-Fachfrau

. Inzwischen arbeite ich 80% als Human Resources Manager, d.h. in einer Kaderfunktion, wobei ich bezüglich Arbeitszeiten sehr flexibel bin und auch Home Office kein Problem ist. Allerdings ist mein Sohn zwischenzeitlich auch kein Kleinkind mehr, was vieles vereinfacht

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Arbeiten und Kind habe ich eigentlich immer gut unter einen Hut gebracht. Ich muss allerdings sagen, dass mein Sohn in seinem ganzen Leben bisher nur 2x krank war - das hat sicher extrem geholfen! Und ich hatte immer tolle AG (flexible Arbeitszeiten, flexibles Pensum möglich, Home Office, etc.) Und mit 60% (verteilt auf 3 Tagen) ging's auch gut, als er noch ein Kleinkind war. So wie heute - mit 80% und doch einer recht hohen Arbeitsbelastung und Verantwortung - hätte ich nicht arbeiten wollen, als er noch kleiner war. Aber eben: Heute, wo er doch etwas älter und selbständiger ist, geht das gut. Ich habe aber einen recht kurzen Arbeitsweg (von Tür zu Tür knapp 20 Minuten) und auch das erleichtert vieles. Ich denke, ich würde diesen Job so nicht schaffen, wenn ich einen Arbeitsweg von einer Stunde oder mehr hätte - da ginge mir einfach schon wieder zu viel Zeit und Flexibilität verloren. Für mich ist auch wichtig, dass ich - sollte mal was mit meinem Sohn sein - relativ einfach, flexibel und vor allem relativ schnell bei ihm sein kann.
Die Betreuung habe ich früher mit Krippe und ganz am Anfang noch mit Tagesmutter organisiert. Bei der Krippe hatte ich - als er 3.5jährig war - auch mal einen Wechsel (wegen Wohnortswechsel). Fand ich suboptimal. Ich glaube es wäre besser gewesen, wenn er in der gleichen Krippe hätte bleiben können - mein Sohn ist aber auch eher ein "Gewohnheitstier", ist vielleicht auch von Kind zu Kind etwas unterschiedlich. Es ging schon - aber eben: War suboptimal, allerdings halt einfach nicht anders möglich. Trotzdem hatten wir mit beiden Krippen Glück. Die zweite war auch relativ nahe bei meinem damaligen Arbeitgeber, was ich einen Vorteil fand. Als er dann in den Kindergarten kam, habe ich die Mittage und Nachmittag auch wieder mit Tagesmutter am Wohnort abgedeckt, ab Schule gab's dann nur noch den Mittagstisch, ich konnte meine Arbeitszeiten aber so gestalten, dass ich meine Arbeitszeiten so legen konnte, dass ich gearbeitet habe, wenn er Schule hatte und dank kurzem Arbeitsweg (5-10 Minuten) immer knapp 2 Minuten vor ihm Zuhause war

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Meine Erfahrung: Es geht alles - wenn man will... braucht aber auch ein bisschen Glück in Sachen Arbeitgeber und manchmal auch eine recht hohe Belastbarkeit bei einem selber. Es ist schon ein Unterschied, ob man einfach 40-50% irgendwo "schäffelet" (so als Ausgleich) oder halt wirklich 50% oder höher in einer anspruchsvolleren Funktion drin ist.
Ich plane übrigens, in den nächsten 1-2 Monaten mein Arbeitspensum auf 70% zu reduzieren und dafür wieder in Sachen Weiterbildung etwas Gas zu geben (ich plane einen CAS, mittelfristig einen MAS - und mein Französisch hätte auch wieder mal dringend eine Auffrischung nötig

).