7-Jährige Verantwortung für Gspänli übernehmen?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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dede
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Re: 7-Jährige Verantwortung für Gspänli übernehmen?

Beitrag von dede »

@chürbis
Bei Schwierigkeiten, die unsere Kids mit anderen haben, versuchen wir gemeinsam das Problem zu identifizieren und auch zu beschreiben, welche Gefühle ausgelöst werden. Und dann besprechen wir verschiedene Lösungsmöglichkeiten und versuchen dabei auch den Standpunkt des anderen Kindes nachzuvollziehen. Gerade das Schulen des Einfühlungsvermögen bringt den Kindern viel im Umgang mit den anderen Kids. Es kann auch sein, dass wir eine Art Rollenspiel machen, damit unser Kind die Reaktionsmöglichkeiten üben kann. Jedes Kind muss ja irgendwie herausfinden können, wie es in gewissen Situationen reagieren möchte, damit es sich dabei gut fühlt. Und dieser "Lieblingsweg" kann sehr wohl anders aussehen als bei den Eltern. Die Kinder können da richtig kreativ werden und sie können auch schon recht früh Vorteile und Nachteile erkennen und gegeneinander abwägen lernen.
Beim aktuellen Thema:
- Mit denjenigen Kindern laufen, die auch mit einem laufen wollen (nicht nur unser Kind muss es wollen, das andere muss zustimmen), Abmachungen und Freundschaften sind gegenseitig
- wenn ein anderes Kind nicht mit einem laufen will, dann akzeptieren; erzwingen bringt nur Streit (Themen: Streit vermeiden, Streit provozieren, wann ist Streit wichtig und sinnvoll, wie streiten...)
- immer wieder versuchen zu erklären, dass man selber auch nicht gerne zu etwas gezwungen wird, was man nicht tun möchte (Thema "Neinsagen", gilt für beide Seiten)
- manchmal können gewisse Themen auch mit Bilderbüchern oder ähnliches besser verstanden werden
- Frust gehört zum Leben dazu; fürs Kind ist es gut, wenn es lernt mit Enttäuschungen umzugehen (besser nach anderen Möglichkeiten suchen als sich im Elend zu wälzen)
- relativieren lernen: nur weil die beste Freundin heute nicht mit mir laufen will (oder gar sagt: mit dir spiele ich nie mehr), heisst das noch lange nicht, dass das todernst gemeint ist. Kinder sagen solche Dinge noch häufig und am nächsten Morgen oder sogar kurze Zeit später, klappt alles wieder bestens
- jede Freundschaft hat Höhen und Tiefen
- grundsätzlich finde ich es besser, wenn meine Kinder mit mehreren Kindern klar kommen und nicht nur am gleichen Kind kleben. Was ist, wenn dieses Kind z.B. wegzieht oder ähnliches? Und so hat das Kind auch andere Spieloptionen, falls dieses eine Kind mal nicht zu Hause ist.
- wenn sie mit vielen verschiedenen Kindern spielen können, dann merken sie auch die Unterschiede zwischen verschiedenen Menschen und können dabei auch sich selber besser kennen lernen, realisieren, was sie mögen und was nicht.

Viele dieser Dinge kann man schon sehr gut mit Kiga-Kindern oder Grundschulkindern besprechen. Und beim Ganzen finde ich wichtig, dass man die eigenen Emotionen (manchmal auch mit den eigenen Geschichten von früher) klar abgrenzt von den Erfahrungen des Kindes (also mehr mitfühlen und weniger mitleiden). Dies ist manchmal recht schwierig. Grundsätzlich soll sich das Kind nach den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen richten dürfen. Wir können es einfach dabei unterstützen, seinen eigenen Weg zu finden und die dazugehörigen Kompetenzen zu entwickeln.

Chürbis
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Re: 7-Jährige Verantwortung für Gspänli übernehmen?

Beitrag von Chürbis »

@ all
DANKE Euch, da kann ich viel daraus mitnehmen. Mitfühlen und weniger Mitleiden - das muss ich mir persönlich zu Herzen nehmen.

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Honigblume
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Re: 7-Jährige Verantwortung für Gspänli übernehmen?

Beitrag von Honigblume »

badeentli84 hat geschrieben:Carina

Ist ok, Missverstaendnis kann passieren. Wenn ich von Beteiligten schreibe, dann meine ich auch nur sie.

Dieser Satz: "Das schwierige ist, ich weiss nicht ob dieser Junge etwas besonders ist. Die Mutter spricht nicht darüber.
Es deutet aber schon vieles darauf hin. "

Finde ich ehrlich gesagt kindisch hier im Forum den Junge so abzustempeln... Denn gemäss ihr Geschriebenes muss dieser Junge nicht unbedingt etwas "Besonderes" sein. (Ich weiss auf was sie aus will) Sondern total überbehütet und etwas verträumt. Dieser Junge tut mir ehrlich gesagt etwas leid, weil er dazugehörigen möchte, aber nicht geschafft hat und denn noch so eine Mutter so mit aller Kraft das Gegenteil bewirkt....ja nu, hoffe das Ganze legt sich bald, und er findet seinen Zugang zu anderen Kinder.
Wir können uns gerne via PN unterhalten. Er ist nicht einfach nur etwas verträumt. Da gehört noch vieles mehr dazu.
Ich versuche ihn oft in spiele zu integrieren. Da er meist einfach nur dasteht. Scheitere leider immer wieder daran.
Zwei Kinder an der Hand. Eines bei den Sternen *

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