Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Dem Sinnieren Auszeit geben
Dem Sinnieren Auszeit geben
©Hans Hartmut Karg
2017
Es treibt die Zeit die Sinne an
und drängt Gedanken hin zum Denken.
Doch weiß der gute, kluge Mann:
Nicht alles wird Gesundheit schenken!
Das Sinnen braucht schon mildere Tage,
damit es wirklich ausgereift.
Es greift nach den
reifsatten Drachen,
um sie zu wärmen
und zu laben.
Das Denken, es pausiert nur langsam,
tritt mühsam in den Hintergrund.
Denn jetzt erst
stärkt das eigene Fühlen
die Seelenkräfte,
die im Bund.
Frei wird nun das Gemüt,
gelöst geht es dahin,
entfaltet meine Träume
und tanzt vergnügt
und ungeniert
in ungeplante
Räume.
*
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Zauberwunsch
Zauberwunsch
©Hans Hartmut Karg
2017
Gebt dem Wind
die Sonne mit,
lasst ihn nicht so allein.
Führt ihn hin in
offene Richtungen.
Nehmt den Bäumen
die unangenehmen
Flechten.
Wo der laute Hahnenschrei
zu den Hecken führt,
möge der sanfte Wind
die offenen Räume
noch länger begleiten,
die unaufhaltsame Zeit
meinem Geschick
hold bleiben.
*
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Frühstücksereignis
Frühstücksereignis
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Hotel ist rappelvoll,
Doch drei Busse noch zum Frühstück:
Man wird irre, man wird toll,
Ferner kreist das Rettungsglück.
Ja, vier Sterne angekündigt –
Einer hätte auch gereicht!
Man ist hier völlig entmündigt,
Weil auf Masse man geeicht.
Leer die Schüsseln, leer die Schalen,
Alles durcheinander redet,
Wo man sucht mit Hungerqualen
Neues – das schon lang verwettet.
Eine Stunde später dann:
Jetzt ein Zweitversuch gestartet.
Und so frühstückt irgendwann
Jener, der schon lange wartet.
Da, endlich sind Plätze frei
Und gefüllt die Körbe, Tassen!
Wo nun alles freundlich sei,
Kann niemand den Andern hassen.
Ruhe breitet sich nun aus,
Südlich prägt Gelassenheit.
Auch wir gehn gefüllt hinaus –
Ohne Hektik, ohne Streit.
*
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Fiskuslogik
Fiskuslogik
(Ironiegedicht)
©Hans Hartmut Karg
2017
Sie werden immer fair behandelt!
Sei'n sie nicht so plümerant!
Die Welt der Paragrafen bleibt,
bringt manche gar um den Verstand.
Sie werden doch veranlagt!
Man wird sehen müssen,
was man bei Ihnen
holen kann.
Manches kann man
als Mehrfachlast
verlangen,
stets
mit der
Begründung
notwendiger
Solidarität
mit dem
Gemeinwohl.
Alles andere wäre doch Verböserung,
oder etwa nicht?
Karl Marx hat das alles schon gewusst:
Egoismus ist durch und durch schlecht!
Deshalb hat er die Schaffung von
Mehrwert verteufelt.
Doch jede freie Minute,
die Sie an Ihrer
Steuererklärung
herumfeilen,
ist eine
Minute
für
Ihren
Geldbeutel –
und für die
Mehrwertschöpfung.
*
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Am Liebesbrunnen
Am Liebesbrunnen
©Hans Hartmut Karg
2017
Vergangen sind die vielen Jahre,
In denen ich dorthin gegangen,
Weil doch der Mensch ein wenig fahre,
Um an sein Ende zu gelangen.
Am Liebesbrunnen liegen zwei:
Bloßnackt ein Mann und eine Frau,
Damit die Liebe ewig sei –
Und Rosen blühen – welche Schau!
Die messingfarbenen Menschenleiber
Finden des Besuchers raschen Blick
Und kleine Wasser sind die Treiber
Für immerwährend' Sonntagsglück.
Hier kann ich manchen Schmerz vergessen,
Der mich mitunter lästig plagt,
Wenn ich auf einer Bank gesessen
Und mir die Liebesfrohe sagt:
„Auch Du hast Liebe reich genossen,
Erinnerlich bleibt mir Dein Blick,
Den Deine Sehnsucht hat vergossen
Als Dank für ein erfüllt' Geschick.“
So sitze ich da gern im Jahr,
Wo mich Erinnerung reich besprungen
Und mir der Brunnen sagt, wie's war,
Als wir die Liebe dort besungen.
*
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Ich rauch' nicht, ich trink' nicht
Ich rauch' nicht, ich trink' nicht
©Hans Hartmut Karg
2017
Ich rauch' nicht, ich trink' nicht, ich ess' nicht,
Ich werde bloß reichlich alt.
So bescheint mich sanftmilderndes Sonnenlicht,
Doch manchmal wird’s mir schon kalt.
Hab' alles erlebt und alles erlitten,
Auch der Erde Labsal gekostet,
Gefahren mit Auto, Bus, Rad und Schlitten
Und Gedichte in die Welt gepostet.
Hab' Kinder, Enkel, ein herrliches Weib,
Den frühen Beruf, der mir alles gegeben,
Bis heute einen leidlich versehrten Leib
Und ein Seelengemüt mit tiefem Erleben.
Was willst Du noch mehr, begehrliches Herz,
Als ein Leben in Güte und Gnade?
Dazu einen Sinn für Humor und Scherz
Und Freud' an der Lebensteilhabe?
Getragen von einer starken Natur
Gibt diese mir Kraft und Mut
Für ein Leben mit Neugier und Geistkultur,
Das menschlich sei, ehrlich und gut.
*
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Krebskranke
Krebskranke
©Hans Hartmut Karg
2017
Recht früh erfährt man von lieben Nachbarn,
Dass wieder zwei vom Krebs erfasst,
Die eigentlich immer Gesundjünger waren
Und die den Zucker, das Salz gehasst.
Mit ihren Tumoren lebt nun ihre Haut,
Hirn, Knochen und die schlafferen Arme.
Langsam werden sie auch damit vertraut,
Dass sie leben, wenn ein Gott sich erbarme
Und einen gescheiten Doktor schickt,
Der nicht nur bestrahlt und rumoperiert,
Der nicht nur Chemotherapien abnickt
Und die beiden so in die Zukunft führt.
Die Atteste, die Apparate, die Medizin –
Sie geben den Zweien doch wenig Chance.
Hat da das Leben überhaupt einen Sinn?
Die Leidenden leben fast wie in Trance...
Man wird als Kranker selbst vorsichtig,
Sensibel gegen Gesundheitswelten.
Ja man misstraut, wo gar zu gewichtig
Heilung versprochen, Abrechnungen gelten.
Man liest vermehrt die Todesanzeigen
Und arrangiert schon seinen letzten Willen.
Und doch will man sich auch still verneigen
Vor guten Ärzten und der Macht der Pillen.
*
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Transportirrsinn
Transportirrsinn
©Hans Hartmut Karg
2017
Transportiert auf allen Straßen
Müssen Lastkraftwagen rasen,
Tiermassen zu transportieren,
Um zum Tode sie zu führen.
Wagenführer müssen fahren,
Holen Tiere her in Scharen,
Bringen sie dann tot zurück,
Teile würdigt nun kein Blick.
Karren sie rasch zum Zerlegen,
Um in Folie sie zu legen,
Fahr'n sie zu den Tiefkühltruhen
Wo sie zum Verkauf nun ruhen,
Fahren sie zum Wartestand,
Wo sie warten auf Versand.
Dort sieht man die Kastenwagen,
Die zur Kühltheke nun fahren.
Teile, die dort niemand kauft,
Werden abdeckend vergrauft.
*
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Lasst die Finger von den Lehrern!
Lasst die Finger von den Lehrern!
©Hans Hartmut Karg
2017
Lasst die Finger von den Lehrern,
Sie haben Gutes Euch getan.
Nur weil sie bei den Geistverehrern,
Stärkt das so manchen Neid und Wahn.
Wer Lehrer kritisieren will,
Sollte selbst einmal unterrichten.
Danach wär´ er ja merklich still,
Würde sich zum Lob verpflichten.
Lehrer sind ein Gottessegen,
Wenn sie Jugend gerne haben
Und verstehend sich einleben,
Nach gutem Ziel und Zukunft fragen.
Lasst die Finger von den Lehrern,
Sonst habt ihr keine guten mehr.
Gehört ihr zu den Kritikmehrern,
Wird es für Staates Zukunft schwer.
Erziehung muss man reichlich fördern,
Nicht Kritik und Tricksereien.
Werdet Ihr zu Geistesmördern,
Kommt es nur zu Kindereien.
Eltern, die vor Schulen warnen,
Haben Wohlstand nicht verstanden.
Den Nachwuchs mit Dispens umgarnen
Führt Armut her in allen Landen.
Lehrer sind nicht Prügelknaben
Für verkorkste Lebensziele.
Und sie sind auch keine Raben
Für überdrehte Glücksgefühle.
Kein Staat darf sich laut beklagen,
Wenn bei ihm nicht Geistverzahnung,
Die Schulen aber nicht will tragen,
Sie für ihn sind Last und Mahnung.
Wer viel lernt und gut erzogen,
Der hat weltweit beste Chancen.
Wer dies leugnet, hat betrogen
Jugend um die wahren Chancen.
Ein Lehrer ist ein Werteschatz
Und kann der Jugend vieles geben.
Faulheit, Frechheit sind für die Katz´,
Fördern nur das Hartz IV-Erleben.
*
©Hans Hartmut Karg
2017
Lasst die Finger von den Lehrern,
Sie haben Gutes Euch getan.
Nur weil sie bei den Geistverehrern,
Stärkt das so manchen Neid und Wahn.
Wer Lehrer kritisieren will,
Sollte selbst einmal unterrichten.
Danach wär´ er ja merklich still,
Würde sich zum Lob verpflichten.
Lehrer sind ein Gottessegen,
Wenn sie Jugend gerne haben
Und verstehend sich einleben,
Nach gutem Ziel und Zukunft fragen.
Lasst die Finger von den Lehrern,
Sonst habt ihr keine guten mehr.
Gehört ihr zu den Kritikmehrern,
Wird es für Staates Zukunft schwer.
Erziehung muss man reichlich fördern,
Nicht Kritik und Tricksereien.
Werdet Ihr zu Geistesmördern,
Kommt es nur zu Kindereien.
Eltern, die vor Schulen warnen,
Haben Wohlstand nicht verstanden.
Den Nachwuchs mit Dispens umgarnen
Führt Armut her in allen Landen.
Lehrer sind nicht Prügelknaben
Für verkorkste Lebensziele.
Und sie sind auch keine Raben
Für überdrehte Glücksgefühle.
Kein Staat darf sich laut beklagen,
Wenn bei ihm nicht Geistverzahnung,
Die Schulen aber nicht will tragen,
Sie für ihn sind Last und Mahnung.
Wer viel lernt und gut erzogen,
Der hat weltweit beste Chancen.
Wer dies leugnet, hat betrogen
Jugend um die wahren Chancen.
Ein Lehrer ist ein Werteschatz
Und kann der Jugend vieles geben.
Faulheit, Frechheit sind für die Katz´,
Fördern nur das Hartz IV-Erleben.
*
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Warum Kollektive scheitern müssen
Warum Kollektive scheitern müssen.
©Hans Hartmut Karg
2017
Immer wieder kann man sehen,
Wie Firmen nach zwei Generationen
Krachend in die Pleite gehen,
Obgleich sie doch den Wert betonen.
Die erste Generation baut auf,
Die zweite hält die Fahne hoch,
Die dritte nimmt ganz ihren Lauf –
Befreit sich von dem Firmenjoch!
Einer müsste den Laden schmeißen,
Hinter diesem Laden stehen,
Kontrollieren, Arbeit preisen
Und auf die Bilanzen sehen.
Kollektive sind gefährlich:
Niemand ist verantwortlich.
Jeder gibt sich leidlich ehrlich,
Doch er denkt ja nur an sich.
Gehört nun alles immer allen,
Ist niemand wirklicher Besitzer.
Niemand sieht die schlimmen Fallen,
Weil niemand ist Firmenbeschützer.
„Was Du ererbt von Deinen Vätern,
Erwirb es, um es zu besitzen!“
Nur so kommt es nicht zu Verrätern,
Die Angestammtes nur vernützen.
*
©Hans Hartmut Karg
2017
Immer wieder kann man sehen,
Wie Firmen nach zwei Generationen
Krachend in die Pleite gehen,
Obgleich sie doch den Wert betonen.
Die erste Generation baut auf,
Die zweite hält die Fahne hoch,
Die dritte nimmt ganz ihren Lauf –
Befreit sich von dem Firmenjoch!
Einer müsste den Laden schmeißen,
Hinter diesem Laden stehen,
Kontrollieren, Arbeit preisen
Und auf die Bilanzen sehen.
Kollektive sind gefährlich:
Niemand ist verantwortlich.
Jeder gibt sich leidlich ehrlich,
Doch er denkt ja nur an sich.
Gehört nun alles immer allen,
Ist niemand wirklicher Besitzer.
Niemand sieht die schlimmen Fallen,
Weil niemand ist Firmenbeschützer.
„Was Du ererbt von Deinen Vätern,
Erwirb es, um es zu besitzen!“
Nur so kommt es nicht zu Verrätern,
Die Angestammtes nur vernützen.
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Parias
Parias
©Hans Hartmut Karg
2017
Es ist doch so leicht, Menschen auszugrenzen
Und ihnen das Einmalige abzusprechen.
Wo andere nur mit Machtgier glänzen,
Brauchen sie die Ausgrenzungsverbrechen.
Wenn Machtmenschen nach Erfolgen gieren,
Tragen Parias ihre Gelassenheit.
Sie wollen für sich Exponiertes vollführen,
So spüren sie erst den Wert der Freiheit.
Für den Durchschnitt sind das Verlierer gar,
Von denen sich viele gern ferne halten
Und die selbst fern von der Menschenschar
Ihr eigenes Lebenssein tapfer gestalten.
Parias sehen nur dort den Erfolg,
Wohin sie sich selbst einsam begleiten.
Sie brauchen weder Gesellung, noch Volk,
Wenn sie dann diesen Weg beschreiten.
Der Ausgrenzungswahn treibt neue Blüten,
Wir müssen uns alle dagegen wehren,
Diese Verbrechen als unfair zu verhüten,
Um auch das Besondere im Menschen zu ehren.
*
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Flüchtlingsfreiheit
Flüchtlingsfreiheit
©Hans Hartmut Karg
2017
Tun und lassen können, was man will,
Ein Leben unbeschwert und bestens:
Das ist doch unser aller Ziel –
Nicht nur das Ziel des reichen Westens!
Ich fragte eine Flüchtlingsfrau,
Wie Freiheit sie verstehen würde.
Sie war gegen die Diktatorenschau
Und gegen Krieg und Seelenbürde.
Sie sagte auch, sie suche noch
Nach Abstand von der Tötungswelt,
Verfolgt sie doch das schlimme Joch,
Das ihr bisher ein Bein entstellt.
Freiheit gibt ihr nur Geist, Gesetz,
Nicht Landsmannschaft, nicht Religion.
Dort sei gefangen sie im Netz:
Ausgehverbot und Tradition.
Für sie wird erst die Freiheit möglich,
Wenn die Erinnerung abgestreift
Und wenn sie aushäusig beweglich
Im Kreise hier zur Freiheit reift.
*
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Vatertag
Vatertag
©Hans Hartmut Karg
2017
Das Leben ist kein Schneckenhaus
Und keine große Pommes-Bude?
Da führ' ich doch die Lieben aus,
Denn das kommt mir ja auch zugute!
Ein ganzes Jahr hab' ich malocht,
Nun darf ich wohl für alle grillen.
Am Festplatz bleibt nichts ungemocht,
Wo andere längstens leise chillen.
Der Rauch steigt auf, es riecht verbrannt,
Papas Fleischstücke, Würste braten –
Und alles trinkt und ist entspannt
Bei solchen echten Vatertaten.
Da schreit es und die Kinder streiten,
Manche sind in ihr Spiel vertieft.
Das kann den Papa nur verleiten,
Dass er sich noch ein Bier eingießt.
Ja, es ist Mai, die Bäume grünen,
Die Welt will solche Väter haben,
Die auf dem Grillplatz ohne Sühnen
An manchem Tröglein selbst sich laben.
Das Leben ist 'ne Pommesbude,
Die Soßen stehen schon bereit,
Und manche Mama, diese Gute,
Lacht wohl gelaunt im Sommerkleid.
*
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Suchend
Suchend
©Hans Hartmut Karg
2017
Als ich wieder Heimat fand
Musst' ich weiter ziehen,
In ein mir so fremdes Land
Ging nun mein Bemühen.
Menschen denken ihren Weg,
Suchen gar nach Sitz und Ziel.
Wandern bleibt nur ein Beleg
Für ein ungewisses Spiel.
Suchend bleibt der Mensch da offen,
Neugierig auf sich – die andern.
Er darf auf Neuheimat hoffen,
Wo er ankommt nach dem Wandern.
*
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Ist es Liebe?
Ist es Liebe?
©Hans Hartmut Karg
2017
Begehren treibt immer den Körper,
das Auge reizt weitere Sinne
und Liebe bleibt einsam zurück,
wo Sehnsüchte still verglühen.
Wie ist Dir zumute, Suchender,
wenn nur die Sehnsucht reift
und Cupido Du nicht erkennst
als herzensnahe Begierde?
Wenn der Grundgedanke nur leicht
das Bild vom Horizont nimmt,
weil fern schon die Nähe treibt,
bleibt es dann beim Begehren?
Liebe, das lustkleine Wort
kann schon auf die Nacht verzichten.
Doch körpernah leitet Begehren
ja alles, was reif zum Verlangen.
*
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Segen
Segen
©Hans Hartmut Karg
2017
Schon schiebt sich
der Sonnenwagen
herauf und übergießt
mit seinen frühen Strahlen
die graubraunen Dächer.
Das Leben wird heller.
Was für eine Freude,
ein Mensch zu sein!
*
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Gemach, Herr Präsident!
Gemach, Herr Präsident!
©Hans Hartmut Karg
2017
Von Rüpeln wissen wir schon lange,
Dass sie uns vor die Köpfe stoßen.
Sie halten hoch für sich die Stange –
Und überreichen sich selbst rote Rosen.
Niemand wird diese Welt
ja aus den Angeln heben,
weil es da keinen Fixpunkt gibt.
Wer alle Menschen wirklich liebt,
der muss über Denkränder streben –
Er protzt auch nicht mit seinem Geld.
Denn, ja, Herr Präsident, habt Acht:
Die Tröge sind doch längst vernetzt!
Für sich alleine können sie nicht boomen,
brauchen sie doch Aufbau und ein Lumen,
das von niemandem und durch nichts verhetzt,
denn Hilfe sei der Starken wahre Macht!
Gedeihen kann für sich allein kein Land,
wenn es als Nabel sich beständig nur begreift
und nicht die wahre Last der Käufer sieht,
die doch um Luxus und Bequemlichkeit bemüht
erkennen, dass nur dort ihre Freiheit reift,
wo sie mehr als der Herrschsucht Unterpfand.
Bedenken Sie: Die Welt will rote Rosen,
Gelobt sein und ja nicht gepeinigt werden!
Das sind in Wirklichkeit die wahren Großen,
Die Schätze suchen und nicht immerzu Beschwerden.
*
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Wolkensucher
Wolkensucher
©Hans Hartmut Karg
2017
Sich schon duckend
sucht der Schatten Schutz
vor den erstarkenden Strahlen.
Der Himmel läuft blau auf
und herzt bereits mein banges Gemüt
mit Windstille am frühen Morgen.
Die Schlagschatten mittags
ermüden Körper und Geist.
Doch dann,
am Nachmittag,
kommen Wolkengebilde auf,
werden von Westen her mehr
und regen die Fantasie an.
Was da doch alles
verwunderlich
über den
Himmel
zieht!
*
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Einsamkeitsmomente
Einsamkeitsmomente
©Hans Hartmut Karg
2017
Da stand ich in der langen Pause ganz alleine,
Umringt von einer redefreud'gen Menschentraube
Und spürte dabei doch einsames Sein,
Wo bei den Vielen Reden noch ein Glaube.
Die Nähe bringt nicht immer die Verständigung,
Nichts wird da scheinbar leichter überwunden.
Anwesende, sie halten Gläser für Bereicherung,
Doch so verfließen auch die Lebensstunden...
Heut' steht man halt recht wissend viel herum,
Wenn die Events und Vernissagen locken:
Wenige reden, machen gar die Andern stumm
Und bleiben als Aktive leidlich unerschrocken.
Die vielen Seitenblicke überwinden Nöte,
Um dann im Stehen Freiheiten zu retten.
Manche Gesichter – sie versprühen leichte Röte,
Wenn fremdblickend so gern sie anderes hätten.
Wie war ich glücklich, als endlich sie kam
Und lächelnd mir das Glas zum Trunke reichte.
Ach ja, wie einsam ist doch der gebundene Mann,
Wenn ihn sonst nur umgibt das Fremde, Seichte....
*
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Öttinger Residenzkonzerte
Öttinger Residenzkonzerte
©Hans Hartmut Karg
2017
Den Namen nennen ja die Allermeisten nur beim Bier,
Mit dem auch Ärmere sich an dem Trunke laben.
Den kleinen Ort kennen selbst Einheimische kaum von hier –
Man kann ja schließlich auch nicht alles haben....
Der Bildungsbürger kommt da schon zu seinem Recht,
Darf die Kulturlust und Kulturlast frei erleben,
Wo doch am Ursprung dieser große Sponsor echt
Und Insider nun hin zum Schlosse streben.
Solche Konzerte sind zum Ausverkaufen,
Die das Verwunschene einmalig präsentieren
Und die Kulturbeflissenen sich nicht die Haare raufen,
Wenn Klangwelten zum Nachdenklichen führen.
Dort hören sie in einem zauberhaften Saale
So voll Gefühl die Wunderwerke von Rosetti
Mit nie gehörtem, ultraklarem Schalle –
Als streute man da Süßes und Konfetti!
Mozart vollendet jenen Klassikklang,
Wozu man hier kein Großorchester braucht.
Denn bei alljährlich notwendigem Gang
Ist schon erhaben – was so seelennah gehaucht.
Gehör, Sehsinn und alle weiteren Sinne
Kann hier die Schlossmusik ergreifen:
Die Klangwelt reift heran zu tiefer Minne,
Wo Melodiebilder still im Gemüte reifen.
*