Lohnhöhe

Wer kennt sich aus?

Moderator: conny85

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mariposa_1
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von mariposa_1 »

@ups pffffff .....damit meine ich dass du gleich weiterträumen könntest vom "in den Tag hineinleben" als Hausfrau. Ich lebe schon in den Tag hinein...aber in den Tag von meinem Kleinen. Den Kaffee trinke ich, wenn überhaupt, dann kalt. (Ich wette du trinkst deinen immer warm)
Freizeit gibt es momentan nicht viel. (Abgesehem von den paar power-naps, die mein Sohnemann zurzeit macht) Ich will mich nicht beklagen denn ich fühle mich sehr wohl in meiner Rolle als Hausfrau und Mutter, aber wenn nicht der Ehemann-frau/Partner das schätzt, wer denn dann? Und wenn du das so schreibst dann hört sich das für mich einfach nicht nach Wertschätzung an.

Wie alt ist denn dein Kind? Vielleicht hat dein Mann einfach auch vergessen, wie anstengend die ersten Jahre waren?
chline buddha 2017 ♡

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Ups...
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Ups... »

@Pippo

wir haben 2 Jahre lang Prämienverbilligung erhalten - weil wir kein Vermögen haben.

Ich habe sie beide Jahre zurück überwiesen.

wenn ich weniger verdienen würde:
- keine Ferien
- weniger Auto
- kein eigenes Haus
- weniger Luxus

oder kein Kind

Pippo
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Pippo »

@mariposa: das wird anders wenn die kinder grösser sind, sie sind dann einfach auf andere art anstrengend (mehr die nerven betreffend ;-)), aber man hat mehr freizeit weil sie sich selber beschäftigen oder auch beschäftigt sind (kindergarten, schule, gspänli, hobbies etc.)

@ups: auch wenn ich deine einstellung nicht verstehen kann - du bist konsequent, das muss ich dir lassen

millou
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von millou »

@Ups
Wie jetzt, du würdest dein Kind weggeben, wenn du weniger verdienen würdest? Sehr schräg...

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Ups...
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Ups... »

Pippo hat geschrieben: Finde ich aber auch nur fair, schliesslich IST es ja Freizeit (also unbezahlt) -
genau das ist der Knackpunkt.

Mein Mann hat 50% unseres Einkommens. Ich die anderen 50% (also, nein, um ehrlich zu sein, weil ich eine derjenigen bin, die nie auf sich schaut und immer schaut, dass es den andern gut geht hat er viel mehr als 50% - seine Hobbies müssen ja auch bezahlt werden).
Er hat täglich Zeit für 2 Stunden Sport, 1.5 Stunden Mittagsschlaf, 4 Stunden Hobby
Ich habe Zeit für ... nix davon... oder evt. eine Stunde TV gucken.

Ich finde das unfair! :)


@mariposa
naja, so ein Tag im Büro mit zu viel Arbeit ist auch nicht so, wie du dir das offenbar vorstellst. Viel zu oft mache ich mir einen Tee oder Kaffee, der dann kalt ist, bis ich mal dazu komme den zu trinken. Mittagessen bei mir? in 10 Minuten vor dem PC, einfach nur, damit ich nicht verhungere....

@millou
hast du schlecht nachgelesen - ich schreibe ja, super für Notfälle (Trennungen etc.) - und nein, ich würd ihn nicht weg geben - verkaufen würde es besser treffen!

Pippo
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Pippo »

ups: das ist dann aber eine diskussion zwischen dir und deinem mann- ich finde man sollte als eltern eine variante finden die für beide passt. erfordert aber flexibilität ;-)

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Ups...
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Ups... »

Und jetzt?
Ist mein vorheriges Posting respektlos gegenüber meinem Mann?

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danci
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von danci »

Interessante Diskussion, wobei ich Ups völlig recht geben muss. Ihr Sohn ist gleich alt wie meiner (Kiga). Hätte ich nur ihn, die Mädchen also nicht, und würde ich nicht arbeiten, sondern hätte den Haushalt von drei Leuten zu versorgen und mein Mann wäre auch noch immer gegen 16.30 (oder, ups?) zu Hause, hätte ich ein easy Leben. Das hat nichts mit respektlos zu tun, es gibt ja keine Verpflichtung, sein Leben möglichst anstrengend zu machen.

Aber mir ging es um etwas anderes:

Ups... hat geschrieben:
1. sowas hab ich von Anfang an gesagt. Ist auch ein Logik-Entscheid. War einfach klar und wurde gar nie so "besprochen" - eben, weil alles andere keinen Sinn macht.

2. müsste er mir eine genaue Planung geben, wie er sich das vorstellt, wie er die finanziell massive Einbusse (ich müsste anfangen Teilzeit zu arbeiten - mein Job wäre dahin, nur noch SB Job mit 50% des Lohnes wie jetzt und dass dann noch in Teilzeit aufteilen) wieder wett machen würde, welchen Job etc. etc. - wenn es eine gute Planung ist könnte man diese umsetzen, ansonsten nicht.
Deine Antworten zeigen eben auf, dass die Entscheidungen des einen, den anderen beeinflussen. Ich kann zwar nicht klar auseinanderhalten, ob du wirklich so dominant bist oder er es einfach gleich sieht wie du (ich tippe eher auf das zweite), aber selbst hier sagst du, du müsstest reduzieren, wenn er unbedingt arbeiten möchte. Darum stört es mich sehr, wenn ich lese, es ist jeder Frau selbst überlassen, wieviel sie arbeitet. Nein, es ist der Entscheid von beiden. Und wenn jetzt der Mann, wie Ups hier, Drittbetreuung ganz ablehnt, selbst im Kiga-Alter und daneben sagt: "Nein, wenn du weniger verdienst als ich, arbeite ich halt Vollzeit und du gar nicht. Etwas anderes ist nicht umsetzbar. Punkt." Dann ist es erst recht nicht "nur der Entscheid der Frau" sondern sie hat sich gefügt, ist den Kompromiss eingegangen.
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Caipi16
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Caipi16 »

@Danci
Und trotzdem ist es die Selbstverantwortung jedes einzelnen, wie er oder sie leben will. Frau kann sich doch nicht dahinter verstecken, dass ihr der Mann oder die Umstände "verbieten", mehr oder weniger (oder gar nicht) zu arbeiten! Auch den Partner sucht man sich selber aus - und Umstände kann man ändern. Vielleicht nicht immer von heute auf morgen - aber wenn man natürlich in der passiven Opferrolle da hockt und sagt: "Ich kann/darf nicht (mehr/weniger) arbeiten"... tja...

Wir leben nicht in einem Land wie z.B. Indien, wo Frauen gegenüber Männern benachteiligt werden. Jeder hier bei uns kann zur Schule gehen - unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sozialen Verhältnissen, etc. Jeder kann dank Stipendien auch weiterführende Schulen machen oder dank vielfältiger Bildungslandschaft Schweiz auch mit 30, 40 oder 50 noch Aus- und Weiterbildungen (in jede Richtung) machen. Es braucht Biss und viel Willen - ja. Aber grundsätzlich leben wir in einem Land, wo einem alle Möglichkeiten offen stehen. Und: Wir leben auch nicht in einem Land, wo einem das Leben durch gesellschaftliche Strukturen vorgegeben ist. Vollzeit mit/ohne Kinder arbeiten... Hausmann/Hausfrau... beide arbeiten Teilzeit... Kind mit Mann oder ohne... in eine gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben... etc. Und darum:

Doch, doch - jeder trägt Selbstverantwortung für das eigene Leben. Das ist schon so. Und Tatsache ist auch: Ein Grossteil der Frauen, die gar nicht mehr arbeitet, leben so, weil sie es WOLLEN. Punkt. Dieses Hausfrauenmodell ist bei uns in der CH immer noch gross angesagt. Ok - muss jeder selber wissen. Aber wenn dann genau diese Frauen nach 5 oder 10 Jahren, wenn die Ehe/Beziehung zerbricht, da stehen und jammern, sie fänden keinen Job (oder nur schlechtbezahlte Jobs) - sorry: Selbstverantwortung lässt grüssen!

Pippo
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Pippo »

caipi, da hast du schon recht - die möglichkeiten sind gegeben, aber es erfordert sehr viel an selbstverantwortung, Biss und Willen um einerseits eine gute ausbildung zu haben, es zu einem gewissen Verdienst zu schaffen der es dann auch möglich/attraktiv macht mit 2 kindern weiter zu arbeiten und seinen teil am
falilieneinkommen beizusteuern. Das geht sicher für einen teil der bevölkerung, aber du darfst nicht Vergessen dass diese aus verschiedensten schichten besteht - und ja: nicht alle schaffen eine KV Lehre, Kanti oder weiterbildungen, viele sitzen einfach auch 30 jahre an der migros kassa oder reinigen Büros etc. Es haben schlichtweg nicht alle dieselbe ausgangslage - wer in einer unteren schicht aufwächst hat es schwer, da raus zukommen, das ist nichts neues.
Wir messen immer alles an den leistungsfähigen und flexiblen mitgliedern der gesellschaft - wenn die es schaffen job und kind zu vereinbaren, dann sagen wir „es ist möglich - den punkt können wir abhaken“.
Und genau das finde ich falsch - es müsste andersherum sein: wenn es ALLEN möglich ist, job und familie zu vereinbaren, dann kann man den punkt als erledigt ansehen. und da sind wie noch weit weg- sehr weit...
oftmals gibt es schlichtweg keine bezahlbare kinderbetreuung für familien, vor allem
am land.
ich glaube es war Gandhi der mal gesagt hat dass man eine nation/ gesellschaft daran messen soll, wie sie die schwächsten mitglieder behandelt“. Ich denke das ist es wo wir hin müssen - dinge allen zu ermöglichen, auch den nicht so starken, flexiblen und leistungsstarken.

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Ups...
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Ups... »

@Pippo

wir wohnen auf dem Land.
Es gibt 2 Dörfer weiter einen Kinderhort.
Bis mein Kind vom KiGa im Kinderhort wäre, müsste er wohl 2 mal im Postauto umsteigen - ob es zeitlich überhaupt aufgehen würde, glaube ich kaum. Das Postauto in unserem Dorf fährt 4 mal / Tag.

Als wir hier her gezogen sind war uns bewusst: jeder braucht ein Auto hier; Kinderbetreuung auswärts ist nicht möglich.

Wo liegt nun das Problem? Solche Dinge weiss man, bevor man sich da niederlässt.

Klar, vieles ändert im Leben wieder - aber dann muss man eben flexibel sein.


@danci
es ist so, dass mein Mann das nicht arbeiten sehr geniesst. Er ist sich bewusst, dass er dann auch mal wieder ran muss... ich könnte noch so dominant sein, mein Mann lässt sich in sein Leben nicht wirklich rein reden. Da hab ich nix zu sagen...


@arme Frauen
ist wirklich so, dass die Frauen halt heute noch von Hausfrau und Mutter träumen. Hat ja auch der Blick grad wieder ein Artikel drüber verfasst.
Es sind nun mal nicht alle so, wie man es aus der Politik her gerne gesehen hätte. Menschen haben eigene Vorstellungen - und nein, die sind nicht immer nur aus Erziehung und Vorleben der Eltern geprägt - Jugendliche sind absolut nicht individualistisch, das sieht man an den "Schönheitsidealen", Trends und wie wichtig diese Dinge für Jugendliche sind. Weshalb sollten sie denn in diesem Thema grad nach der Politik spuren? Nur weil ein paar Damen das Gefühl haben, so dürften Frauen nicht leben wollen? Das ist doch das Schöne an der reichen Schweiz - wir können das - das vorher viel gelobte - im Ostblock arbeiten alle Frauen hochprozentig - hey - die können nicht anders, weil es einfach nicht möglich ist mit einem Einkommen zu überleben - deshalb sollte dies doch kein Vorbild sein, oder?

ok, ist jetzt wohl wirr geschrieben - hab grad keinen guten Tag.

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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Pippo »

@ups: nicht alle haben die wahl und nicht alle können am selben ort wohnen. geht doch nicht immer von euch selber aus - gut ausgebildet, gut situiert, leistungsstark etc. Es gibt noch andere...

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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Ups... »

@Pippo
ja, ich darf nicht immer von mir ausgehen.
Aber bei dir klingt es nur grad so, als ob einem immer alles gleich in die Wiege gelegt wird.
Der gesunde Menschenverstand, den man für diese Entscheidungen braucht, der sollte eigentlich jeder haben.
Das ich gut ausgebildet und gut situiert bin, das war nicht einfach und hat sehr viel von mir abverlangt.
Es gibt leider sehr sehr viele, die das nicht interessiert. Und da kann man dann nicht von - och der arme, dem geht es nicht so gut - sondern eher - och, der ist doof, der hat nie in seine eigene Zukunft investiert - reden. Oder?

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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Pippo »

es ist absurd zu glauben, dass es immer nur mit dem „wollen“ zu tun hat. Sicher gibt es viele die nicht wollen, aber auch sehr viele die nicht können. oder die, die nicht wissen wie.
es ist so ähnlich wie wenn man jemandem der krank it sagt „ja hättest du halt besser auf dich acht gegeben/anders gelebt/ mehr in dich investiert.
mag ja sein dass derjenige nicht immer alles richtig gemacht hat im Leben, aber es hilft demjenigern genau gar nichts.

und nein, ich finde bei fragen die die Gesellschaft angehen soll man nie vom Einzelfall ausgehen sondern von der Gesellschaft selber. Und die ist nunmal nicht nur schwarz oder weiss.

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danci
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von danci »

@ Caipi
Ich stecke ganz bestimmt niemanden in die Opferrolle. Ich würde Männern, die behaupten, sie würden ja gerne reduzieren, aber sie haben nun mal Verpflichtungen als Allein-/Haupternährer, weil die Frau diese Aufgabe nicht übernehmen will, exakt das gleiche sagen. Ich möchte keine Geschlechterdiskussion daraus machen.

Es geht mir nicht darum, dass sich Frauen den Wünschen der Männer beugen müssen, sondern darum, dass der Entscheid, wie man es dann konkret macht, nicht von einer Person im luftleeren Raum getroffen wird, sondern das eben voneinander abhängt. Ich sage es nochmals (und wer da länger liest, wird mich kaum in die Huscheliecke stellen): Ich könnte und würde NICHT Vollzeit arbeiten, wenn mein Mann nicht die Bereitschaft hätte, die Mehrbetreuung zu übernehmen. Weil dann wäre meine Wahl zwischen "Kinder 5 Tage im Hort" oder "Teilzeit arbeiten" und weil ich weiss, dass für meine Kinder die heutige Lösung mit einem Nachmittag Tagesmutter und einem Tag Grossi-Betreuung bei uns zu Hause zwar sehr gut passt, aber sie mehr Drittbetreuung im Moment nicht gut vertragen (wir haben ja alles umgestellt, weil wir merkten, dass es anders zu viel wurde), käme eben die erste Option nicht in Frage. Umgekehrt gilt im Übrigen exakt das Gleiche. Möchte er aufstocken, könnte er das nicht einfach so tun, sondern müsste berücksichtigen, dass ich dann reduzieren würde, was letztlich weniger Geld für die ganze Familie bedeuten würde und er dann vermutlich auch verpflichtet wäre, eine andere Stelle zu suchen, als die, die ihm heute gut gefällt, da er einen grösseren Anteil an finanzieller Verantwortung tragen müsste.

Wir arbeiten nun rund 160%. Ich persönlich und er auch würden diese lieber 80+80 aufteilen als 100+60, aber das ist aufgrund äusseren Umständen zur Zeit nicht möglich resp. es würde einige Nachteile mit sich ziehen, wo wir dann sagen, dass es uns nicht wert ist. Auch hier werden wir beeinflusst.

Ich kenne Frauen, die würden gerne erhöhen, wenn der Mann bereit wäre, zu reduzieren, erhöhen und mehr Drittbetreuung kommt für sie aber nicht in Frage. Und ich kenne Männer, die gerne reduzieren würden, wenn de Frau aufstocken würde, aber da sie das nicht macht, trauen sie sich nicht, da die Einbusse zu gross wäre. Und umgekehrt kenne ich auch eine Frau, die Vollzeit arbeitet, weil der Mann seinen Allerwertesten nicht hochbekommt und auch einen Anteil am Einkommen beisteuert, grundsätzlich würde sie lieber 60-80% arbeiten.

Und weil eben als Familienvater oder Familienmutter diese Entscheidungen immer auch von anderen Personen (Kinder, PartnerIn) und äusseren Faktoren abhängen, stört es mich, wenn es heisst: sie hat das ja selber so gewählt! Das war ganz allein ihre Entscheidung. Nein, das war es eben nicht, zumindest behaupte ich mal, dass die meisten Menschen nicht so egoistisch sind. Es war die Entscheidung der ganzen Familie!

@ Ups
Das dachte ich mir. Aber auch hier: sein Entscheid zu Hause zu sein, kann er nur realisieren, wenn Du die Bereitschaft hast, Vollzeit zu arbeiten. Ansonsten müsste er anders entscheiden.
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naura
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von naura »

@easy-leben
Also ich mit einem Kind hätte def. ein easy Leben ohne Arbeiten, Ausbildung etc. gehabt - aber ich habe meistens gar keine Wahl gehabt, da ich das Kind mehr oder weniger alleine grossziehe. Ich habe mir inzwischen einfach mein Leben so organisiert, dass ich ein halb-easy-Leben habe, denn ein "paininthea**-Leben", darauf habe ich keinen Bock und ich muss ja weissgott niemandem etwas beweisen. Als Meite 2-5 war, hatte ich aufgrund von Altlasten noch keine Wahl und musste echt beissen. Für mich als absolute Wunsch-Mama, die auch gerne ihr Kind selber zu weiten Teilen begleitet, war das nicht gesund. Inzwischen bin ich erwachsen geworden und etwas weiser und ich habe gemerkt, dass ich eigentlich wirklich alles so richten kann, dass es MIR dabei auch gut geht. Keine Ausreden mehr, dass dies und jenes nun mal nicht möglich ist mit Kind (und Hund) oder dass ich als ae halt dies und jenes nicht kann. Für mich ist klar, ich möchte gesund, entspannt und glücklich sein - und zwar JETZT und nicht erst irgendwann wenn das und das und das anders ist. Dazu gehört für mich ausreichend Erholungszeit, Kindzeit, Freizeit (sprich Zeit für mich und mit Freunden), Zeit für Sport und keine existenziellen Sorgen. Zudem möchte ich natürlich nie vom Staat leben müssen. Wäre auch totaler Blödsinn, ich bin gesund, gut gebildet und kann in der freien Marktwirtschaft gutes Geld verdienen und mich organisieren.

Betr. Wollen und Können, das sehe ich halt schon ein wenig anders als Pippo. Und die gesellschaftliche Veränderung (oder die Rebellion gegen etwas bestehendes?) fängt nun mal bei den Menschen an und nicht beim System.. Denn schlussendlich sind wir alle für uns selber verantwortlich und ich sehe in meinem Umfeld ja wirklich, wer will, der kann. Und zwar das was die Familie oder die Frau will. Und wer nicht will, hat tendenziell viele Erklärungen dafür, warum es nicht geht. Das nervt mich als ae manchmal schon ein wenig, denn ich habe keine Wahl, also hat es zu gehen. Zudem habe ich Einblick in viele Familien, die ein Leben am Rande oder gar ausserhalb unserer Gesellschaft führen müssen und schaue unser Leben hier immer mal wieder aus eine Metaebene an. Da relativiert sich einiges an Problemen und die Ausreden werden für mich (sorry) doch etwas lächerlich. Wir haben alle Möglichkeiten hier und wer diese nicht nutzen will - ok, jeder ist der Schöpfer seines Lebens (und auch aus Schicksalsschlägen oder Problemen kann jeder machen was er will) - aber dann immer den schwarzen Peter dem System oder der Gesellschaft abschieben, finde ich doch sehr unreflektiert.

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danci
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von danci »

@ Naura

Es freut mich, dass Du es Dir inzwischen einrichten konntest, wie Du es Dir wünschst, aber dein Posting zeigt trotzdem etwas eine eingeschränkte Sicht, denn das:
naura hat geschrieben:
Für mich ist klar, ich möchte gesund, entspannt und glücklich sein - und zwar JETZT und nicht erst irgendwann wenn das und das und das anders ist. Dazu gehört für mich ausreichend Erholungszeit, Kindzeit, Freizeit (sprich Zeit für mich und mit Freunden), Zeit für Sport und keine existenziellen Sorgen.
und das
naura hat geschrieben:
Zudem möchte ich natürlich nie vom Staat leben müssen.
geht nur aufgrund dessen:
naura hat geschrieben:
ich bin gesund, gut gebildet und kann in der freien Marktwirtschaft gutes Geld verdienen und mich organisieren.
Doch nicht jeder hat eine gute Ausbildung und diese Möglichkeiten.

Und für den stimmt das eben nicht so ganz:
naura hat geschrieben: Wir haben alle Möglichkeiten hier und wer diese nicht nutzen will - ok, jeder ist der Schöpfer seines Lebens (und auch aus Schicksalsschlägen oder Problemen kann jeder machen was er will) - aber dann immer den schwarzen Peter dem System oder der Gesellschaft abschieben, finde ich doch sehr unreflektiert.
Eine Bekannte von mir, ist ebenfalls alleinerziehend. Sie hat einen Uniabschluss, nur wird ihr diese Ausbildung hier nicht anerkannt und es fehlen ihr auch gute Deutschkenntnisse, um da etwas tun zu können. Sie hat ein Kind (5) und arbeitet Vollzeit in einer Fabrik. Dabei verdient sie rund CHF 3'200 netto, dazu hat sie noch bevorschusste Alimente von CHF 500. Für die Kita, die für ihr Kind wichtig ist (zum deutschlernen und um mit anderen Kindern zusammen zu sein, da sie hier wenige Leute mit Kindern kennt, aber halt auch weil sie arbeitet) zahlt sie rund 1'000, mehr Subventionen gibt es nicht. Ebenfalls wurden ihre Anträge auf subventionierte Deutschkurse oder eine andere Ausbildung nicht bewilligt. D.h. sie kann sich diese schlicht nicht leisten, wobei sie aber selbst wenn zeitlich kaum in der Lage wäre, da wirklich viel zu tun. Vom Staat leben darf sie nicht, da sie ihr Aufenthaltsrecht damit riskiert und zudem ihrem Sohn die Möglichkeit nimmt, irgendwann eingebürgert zu werden, würde sie aber auch nicht. So hat sie mit dem obgenannten Lohn selbst die 3 Monate, wo sie keine andere Wahl hatte, zurückbezahlt. Sie ist ganz sicher kein Mensch, der jammert, sondern packt an und tut, was sie kann. Bereits dass sie diese Stelle ergattern konnte, nachdem ihr Mann einfach von einem Tag auf den anderen verschwunden ist, ist eigentlich bewundernswert und nur ihrer Beharrlichkeit zu verdanken. Dass sie Momente hat, wo sie einfach nur seufzt und nicht weiss, wie sie es schaffen soll, kann ich nachvollziehen, doch kann man ihr nicht vorwerfen, sie würde ihre Eigenverantwortung nicht wahrnehmen. Aber hat sie wirklich eine Wahl? Kaum.
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Re: Lohnhöhe

Beitrag von naura »

@danci
Vielleicht habe ich das zu wenig klar geschrieben, aber ja klar, deine Bekannte gehört für mich eben zu diesen Familien, die eben nicht die gleichen Möglichkeiten haben und sich nicht gleich in die Gesellschaft eingliedern können. Im Gegensatz zu hier geborenen, hier beschulten ja, sagen wir mal Schweizern. Ich schreibe ja, dass ich selber haufenweise Geschichten begegne, die mir unsere Probleme sehr klein erscheinen lassen. Was ich jetzt nicht ganz checke, deine Bekannte packt es ja, irgendwie. Das heisst sie hat sich entschieden es packen zu wollen, so gut es für sie möglich ist. Es gibt ja schon auch viele Beispiele, die eine solche Situation anders lösen, z.B. eben doch mit vom Staat leben oder sich in eine andere Abhängigkeit begeben. Edit: aber klar, diese Frau hat keine Chance sich selber zu verwirklichen.. meinst du ich finde das gut? Sicher nicht, aber umso mehr, will ich meine vielen Möglichkeiten nutzen, die mir mit dem unglaubliche Glück (unverdient) geschenkt wurden hier geboren zu sein.

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Re: Lohnhöhe

Beitrag von Pippo »

@naura: ja du hast schon recht - theoretisch haben alle in CH die selben Möglichkeiten. Aber neben der blossen Möglichkeit, schulen zu besuchen, sich weiterzubilden etc. braucht es eben auch die Motivation dazu, den Biss, die Absicht es zu wollen und nicht zuletzt auch die unterstützung vom umfeld. Man kann nun sagen "ja eh - das liegt an einem jeden selbst" - aber genau da bin ich mir nicht so sicher. Wer in einer eher bildungsfernen schicht aufwächst bekommt von dort eventuell genau diese dinge nicht mit - keine motivation, keine unterstützung, etc.
Ein Beispiel: unser ur-schweizer nachbarn sind ein bisschen "einfach" - er chnuschtet etwas auf dem Bau als Hilfsarbeiter, da keine rechte ausbildung, sie ist seit jeher hausfrau, die beiden söhne (17 und 20) haben beide 2 Lehren abgebrochen, weil "de chef en trottel" war und "ich mir vo dem tubl sicher nüt säge lass". Geld ist nicht genug da und das was da ist wird in zigaretten und autos investiert.
Wenn man die eltern kennt verwundert einen diese einstellung der Jungen nicht sonderlich..... es sind immer die anderen schuld, arbeiten ist generell furchtbar, alkohol spielt eine nicht unwesentliche rolle im leben etc. Der Umgangston untereinander lässt auch nicht gerade auf sehr hohe Intelligenz schliessen. Die Leute die bei ihnen ein und ausgehen sind genauso - hauptsache laute schnelle autos, möglichst derbe Ausdrücke und immer nur das notwendigste leisten, ja kein Mü zuviel.
haben sie dieselben möglichkeiten wie wir? Ja, theoretisch schon. Aber praktisch sieht es ganz anders aus - die kinder können nichts dafür dass sie in so einer familie gross werden, ihnen genau diese werte (Fleiss, ergeiz, durchhaltewillen etc.) nicht mitgegeben werden. Es ist sehr unwahrscheinlich dass diese Jungs sich mal eine ärztin oder managerin angeln, es wird eher jemand sein der ihnen ähnlich ist. Und von diesen gibt es eben sehr viele, egal was die Gründe dafür sind (soziale schicht, fehlende Migration/Sprachkenntnisse, andere probleme innerhalb der familie wie sucht/krankheit etc.... es gibt da wohl mannigfaltige gründe). Ich finde es einfach vermessen, von der Warte der Mittelschicht aus zu sagen "ja, alle haben dieselben möglichkeiten, man muss nur wollen".

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Re: Lohnhöhe

Beitrag von danci »

@ naura
Sie tut ihr möglichstes und hofft, es zu schaffen, bis ihr Sohn aus der Schule kommt. Von Wahl zu sprechen finde ich einfach etwas schwierig. Natürlich hat man streng genommen immer die Wahl. Ja, ich könnte jetzt und hier meinen Job kündigen, meine Familie verlassen und irgendwo auf der Strasse leben. Ich denke aber, dass man eine tatsächlich Wahlfreiheit nur dann hat, wenn die verschiedenen Optionen auch wirklich angemessen, realistisch sind. Das ist bei ihr nicht der Fall. Und das ist eben bei vielen Menschen nicht der Fall, weil ihre Entscheidungen eben immer von äusseren Faktoren und den Entscheidungen anderer Menschen abhängen. Und dann halte ich so Aussagen wie "man hat sich selber entschieden, ein Kind zu bekommen" (wie ups es gesagt hat) als nicht zielführend. Natürlich hat man das entschieden, aber darauf zu verzichten wäre eben für viele keine Option gewesen, da der Kinderwunsch sehr stark war. Nun ist das Kind da und es ist ein äusserer Umstand, der eben die Wahlfreiheit einschränkt.
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