Selber bauen oder nicht:
Ob Du was kaufen oder bauen lassen willst oder selber baust, ist wohl einfach Geschmackssache und Sache des Geldbeutels

Ich hätte gern ein Hochbeet bauen lassen aus Granit, das hätte bei uns auch gut zur restl. Gartengestaltung gepasst. Aber das hätte uns ein kleines Vermögen gekostet und ausserdem ist unser Garten nur über eine Treppe zugänglich, somit ist Stein sofort mühsamer als Holz. Schlussendlich haben wir uns zum selber bauen aus Holz entschieden und für den ersten Versuch einen Bausatz gekauft (Bauhaus).
Wir haben inzwischen 3 Hochbeete. Das erste aus dem Bausatz, da waren einfach die Teile schon vorgesägt und teilweise schon zusammengesetzt. 1 oder 2 Jahre später haben wir dann im gleichen Stil noch 2 weitere Hochbeete gebaut aus dem gleichen Material, einfach nicht als Bausatz, sondern aus Terrassendielen aus Douglasie vom Bauhaus.
Innen und darunter:
Innen haben wir Bautrennfolie (so dicke schwarze Folie mit grossen Noppen) reingetackert, damit das Holz etwas geschützt ist gegen die feuchte Erde, durch die Noppen kommt da etwas Luft rein. Beim 1. Hochbeet (jetzt glaubs 3 jährig) löst sich jetzt aber die Bautrennfolie bzw. reisst sie an einigen Stellen, wohl durch die absinkende Erde, welche die Folie irgendwie mit "runterzuziehen" scheint. Wir hatten uns noch lange Teichfolie überlegt (hat hier jemand erwähnt), uns dann aber für die Noppenfolie entschieden, weil die eben nicht so satt am Holz aufliegt und Luft durchgeht.
Unbedingt unten ein Mäusegitter reinlegen! Wir haben dafür verzinkten "Hasendraht" auf Rolle gekauft (Coop Do it, Migros Do it...), also das Drahtgeflecht mit quadratischen "Hüseli", glaubs 12 mm gross, grösser darfs nicht sein, sonst kommen die Mäuse durch. Ist nicht ganz günstig mit dem Mäusegitter, aber der ist verzinkt und rostet somit auch nicht durch. Wir haben dann unten im Aushub ein Trennvlies reingelegt, Kies draufgetan und dann das Mäusegitter, und auf das Mäusegitter als "Rahmen" quadratische Zementplatten gelegt (glaubs 20 cm breit/lang). Darauf haben wir das Hochbeet gestellt, so steht es nicht direkt mit dem Holz im Rasen drin und es ist einfacher zu mähen.
Das erste haben wir - mangels besserem Standort - wie erwähnt mitten in den Rasen gestellt.
Bei den 2 neuen haben wir den Rasen und das Beet, das da war, aufgehoben und die Hochbeete wieder auf so quadr. Platten gestellt und rundherum Kies gestreut und runde Granitplatten reingelegt, als Trittplatten und auch Hingucker.
Füllung:
Da haben wir etwas improvisiert, wir hatten nicht alles, was man eigentlich reinfüllen sollte (z. B. haben wir kein Laub). Unten haben wir Astschnitt reingetan, den konnten wir von Nachbarn u. ä. besorgen. Dann die Rasensoden verkehrt daraufgelegt. Dann einen Teil des Aushubs reingefüllt, schlicht und einfach, weil wir den Aushub, der am Schluss übrig blieb, die Treppe runtertragen und mit dem Auto ins Dorf karren mussten, was eine riesen Arbeit war. So haben wir versucht, möglichst viel davon noch im Hochbeet unterzubringen. Dann Erde und Komposterde, ganz oben etwas gemischt mit Universalerde (weil nur Komposterde wohl etwas zuviele Nährstoffe hat). Wir haben wie schon jem. erwähnt hat, viel Erde inkl. Komposterde bei einer Kompostieranlage geholt, das ist viel günstiger. Die Universalerde hatten wir von der Landi, da gibt es inzw. auch Hochbeeterde, das geht auch gut, ist etwas teurer als Universalerde.
Im Frühling müssen wir immer viel Erde nachfüllen, das ist etwas mühsam, weil es eben viel Schleppen bedeutet. Die Erde sackt doch sehr stark ab (weil im Inneren natürlich mit der Zeit Astschnitt etc. zusammenfällt).
Unsere Füllungen sind wohl nicht ganz profimässig, aber da wir eh im Frühling oben wieder gute Erde nachfüllen, ist es mir nicht sooo wichtig, dass die Nährstoffe unten im Hochbeet generiert werden, sondern wichtiger war für mich die Arbeitshöhe, ich konnte mit meinem Rücken das Gemüsebeet am Boden kaum noch bearbeiten.
Höhe:
Am besten ausprobieren: Stell Dich mal z. B. an Deinen Esstisch und stell Dir vor, Du häckelst da jetzt in der Erde rum, da merkst Du schnell, welche Stehhöhe Du brauchst

. Ich glaube, unsere sind ca. 80 cm hoch, aber bin jetzt nicht ganz sicher so auswändig. Ich bin eher klein, die Höhe ergab sich halt auch aus der Breite der benutzten Bretter. 1 m Breite ist für mich persönlich das absolute Maximum, so komm ich von beiden Seiten her noch halbwegs gut bis zur Mitte. Wie gesagt, das kannst Du am besten auslotsen an einem Esstisch o. ä. Tu einfach mal so, als ob Du daran gärtnern würdest und miss dann die Höhe und Distanz, wie weit Du noch gut hinkommst.
Standort:
Das erste hat in der Gartensaison praktisch immer Sonne. Die neuen 2 stehen seitlich vom Haus, da kommt im Frühling lange keine Sonne hin, v. a beim einen, dafür haben die beide total viel Abendsonne. Im Sommer, wenn die Sonne hochsteht, haben sie auch tagsüber viel Sonne, eines der Hochbeete hat einfach total weniger als die andern, gibt ja aber Dinge, welche nicht unbedingt Riesen-Hitze haben wollen (Salate...). Es heisst immer, Hochbeete müssen vollsonnig stehen, bei uns kommt überall gut Zeug, in allen Hochbeeten, musst halt gucken, dass Du da, wo evtl. nicht ganz so viel Sonne hinkommt, nicht grad die Sonnenanbeter hinpflanzst.
Was pflanzen/säen?
Ich brauch die Hochbeete für div. Gemüse, aber hauptsächlich Salate, weil ich den bei uns im Dorf nicht wirklich so frisch kriege, wie ich ihn gern hätte und ich nicht täglich für frischen Salat ins Auto sitzen und irgendwohin fahren will. Also hab ich meistens sicher die Hälfte voll Salat. Als Anfänger finde ich Pflück-/Schnittsalat toll. Z. B. kannst Du einen Eichblattsalat säen, da kannst Du dann einfach bei den Pflanze die äusseren Blätter abzupfen und von innen her wächst laufend nach. Oder eben Schnittsalat, da schneidest Du einfach mit der Schere ab, was Du brauchst (also gleich büschelweise voll wegschneiden) und da wächst wieder was nach. Es gibt total viele Schnitt-/Pflücksalatsorten, google mal oder guck Dir die Sämli im Gartencenter/Do it an. Die sind meistens sehr gelingsicher und einfach, also meiner Erfahrung nach. Dann hab ich immer etwas Zwiebeln (zum stecken, nicht zum säen), Rüebli, und ein paar grössere Dinge, z. B. Gurken (kleinere Sorgen), Kefen... Wir sind nur 2 Personen, unter der Woche nur ich allein, deshalb reichen mir kleine Mengen. Für eine Familie muss man natürlich anders überlegen.
Für Kräuter habe ich ein separates Kräuterbeet, auch eine Art Hochbeet, aber mit versch. "Kästen" in versch. Höhenabstufungen.
Hoffe ich konnte helfen...