Abklärung Hochbegabung
Moderator: conny85
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Re: Abklärung Hochbegabung
Hausdrache - Danke für deine Worte!
Re: Abklärung Hochbegabung
Ich habe den Tagi-Artikel auch gelesen. Für alle, die es interessiert:
https://www.tagesanzeiger.ch/leben/bild ... y/31091174
Ich finde den Artikel auch gut. Er zeigt, dass aus dem Rahmen fallen immer schwierig ist - egal auf welcher Seite. Ich finde aber, dass sich Fördermassnahmen immer nach dem Kind richten müssen. Mein Sohn fällt mit IQ 145 plus aus sämtlichen Rahmen und mir machte (und macht hin und wieder noch immer) das Resultat am Anfang richtig Angst. Ein IQ 145 plus heisst ausgedeutscht, dass weniger als 1 Kind von 1000 solche Werte wie er zeigen. Er konnte eine Klasse überspringen, darf einen Nachmittag schulhausintern in die Begabtenförderung und hat zusammen mit drei anderen Kindern eine spezielle Stunde Mathe und ist - bis jetzt - glücklich damit. Er geht gerne in die Schule „obwohl alle Buben meiner Klasse sagen, sie fänden Schule doof“. Er ist heute auch zu Hause wieder tragbar, was er vor einem Jahr nicht mehr war und das obwohl uns die abklärende Psychologin dringend empfohlen hat, Privatschulen zu prüfen. Ich bin fest überzeugt, dass man Fördermassnahmen nicht einzig am IQ festmachen darf, sondern vor allen an dem, was das Kind braucht. Es kann sein, dass ein Kind mit IQ 125 nach mehr Futter verlangt, und eines mit IQ 145 nicht. Dann ist das auch ok.
Was ich auch sehr problematisch finde ist die Fehleinschätzung der Lehrer. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten Lehrer nicht wissen, was Hochbegabung ist. Fleiss ist das eine, bei uns ist mehr die Angepasstheit das Thema. Die Lehrerin meines Sohnes hat ein Wunderkind erwartet, das ist er aber in keiner Art und Weise - allerhöchstens im Blödsinn machen. Er ist ein unangepasstes Kind, dass vieles in Frage stellt, dass selber viele Fragen hat und stellt und sich nicht mit einfachen Erklärungen zufrieden gibt. Grenzen sind für ihn da zum Übertreten, zum sich daran reiben. Er ist sozial gut integriert, hat viele Kollegen, aber auch da ist es hin und wieder schwierig. Er denkt einfach anders und ist intelektuell im Vergleich zu seinen Kumpels auf einem anderen Stern unterwegs. Das muss ja ab und zu Probleme geben. Das sind dann genau die Situationen, die ihn fordern, was gut ist. Und auch im späteren Leben wird er zur Hauptsache von Menschen umgeben sein, die ihm intelektuell nicht das Wasser reichen können. Er muss lernen, damit umzugehen.
Dass in der Schule in erster Linie die angepassten, fleissigen SchülerINNEN (meistens sind das halt Mädchen) gefördert und für gut befunden werden, stört mich ganz allgemein. Manchmal habe ich gerade bei der Lehrerin meines Sohnes das Gefühl, dass sie am liebsten eine Herde Schafe in den Bänken hätte, die im Takt blöken. Das ist aber ganz sicher nicht der Typ Mensch, den wir im Zuge der Digitalisierung brauchen werden. Diese kann man in wenigen Jahren durch Roboter ersetzen. Wir brauchen Menschen, die selber denken, die quer denken, die unkonventionelle Lösungen suchen, die nicht einfach nur Wissen „rauskotzen“ und zwar unabhängig von ihrem IQ. Hier hat aus meiner Sicht die Schule noch gewaltigen Nachholbedarf und das käme dann allen Kindern und vor allem auch der Gesellschaft zugute.
https://www.tagesanzeiger.ch/leben/bild ... y/31091174
Ich finde den Artikel auch gut. Er zeigt, dass aus dem Rahmen fallen immer schwierig ist - egal auf welcher Seite. Ich finde aber, dass sich Fördermassnahmen immer nach dem Kind richten müssen. Mein Sohn fällt mit IQ 145 plus aus sämtlichen Rahmen und mir machte (und macht hin und wieder noch immer) das Resultat am Anfang richtig Angst. Ein IQ 145 plus heisst ausgedeutscht, dass weniger als 1 Kind von 1000 solche Werte wie er zeigen. Er konnte eine Klasse überspringen, darf einen Nachmittag schulhausintern in die Begabtenförderung und hat zusammen mit drei anderen Kindern eine spezielle Stunde Mathe und ist - bis jetzt - glücklich damit. Er geht gerne in die Schule „obwohl alle Buben meiner Klasse sagen, sie fänden Schule doof“. Er ist heute auch zu Hause wieder tragbar, was er vor einem Jahr nicht mehr war und das obwohl uns die abklärende Psychologin dringend empfohlen hat, Privatschulen zu prüfen. Ich bin fest überzeugt, dass man Fördermassnahmen nicht einzig am IQ festmachen darf, sondern vor allen an dem, was das Kind braucht. Es kann sein, dass ein Kind mit IQ 125 nach mehr Futter verlangt, und eines mit IQ 145 nicht. Dann ist das auch ok.
Was ich auch sehr problematisch finde ist die Fehleinschätzung der Lehrer. Ich bin der festen Überzeugung, dass die meisten Lehrer nicht wissen, was Hochbegabung ist. Fleiss ist das eine, bei uns ist mehr die Angepasstheit das Thema. Die Lehrerin meines Sohnes hat ein Wunderkind erwartet, das ist er aber in keiner Art und Weise - allerhöchstens im Blödsinn machen. Er ist ein unangepasstes Kind, dass vieles in Frage stellt, dass selber viele Fragen hat und stellt und sich nicht mit einfachen Erklärungen zufrieden gibt. Grenzen sind für ihn da zum Übertreten, zum sich daran reiben. Er ist sozial gut integriert, hat viele Kollegen, aber auch da ist es hin und wieder schwierig. Er denkt einfach anders und ist intelektuell im Vergleich zu seinen Kumpels auf einem anderen Stern unterwegs. Das muss ja ab und zu Probleme geben. Das sind dann genau die Situationen, die ihn fordern, was gut ist. Und auch im späteren Leben wird er zur Hauptsache von Menschen umgeben sein, die ihm intelektuell nicht das Wasser reichen können. Er muss lernen, damit umzugehen.
Dass in der Schule in erster Linie die angepassten, fleissigen SchülerINNEN (meistens sind das halt Mädchen) gefördert und für gut befunden werden, stört mich ganz allgemein. Manchmal habe ich gerade bei der Lehrerin meines Sohnes das Gefühl, dass sie am liebsten eine Herde Schafe in den Bänken hätte, die im Takt blöken. Das ist aber ganz sicher nicht der Typ Mensch, den wir im Zuge der Digitalisierung brauchen werden. Diese kann man in wenigen Jahren durch Roboter ersetzen. Wir brauchen Menschen, die selber denken, die quer denken, die unkonventionelle Lösungen suchen, die nicht einfach nur Wissen „rauskotzen“ und zwar unabhängig von ihrem IQ. Hier hat aus meiner Sicht die Schule noch gewaltigen Nachholbedarf und das käme dann allen Kindern und vor allem auch der Gesellschaft zugute.
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Re: Abklärung Hochbegabung
Malaga
Nur kurz, ich schreibe als Lehrerin:
Woher sollen Lehrpersonen auch wissen, was Hochbegabung, Asperger und ADHS sind und wie sich sich im speziellen auf einzelne Kinder auswirken?
Die Ausbildungen heute sind total theoretisch. Die jungen LP kennen Bildungsstudien und die daraus resultierenden Massnahmen. Sie kennen die kompetenzorientierten Lernziele und sind Fachpersonen für Bildung und Unterricht.
Spezielle Dinge wie Hochbegabung werden in der Ausbildung nur gestreift - zu meiner Zeit gab es dies noch gar nicht.
Darum: Egal, was welches Kind hat: Alle betroffenen Eltern müssen Aufklärungsarbeit leisten und sich für die Bedingungen für ihr Kind einsetzen und zudem vom Kind einen Anpassungsleistung fordern. Eine Gratwanderung!
Nur kurz, ich schreibe als Lehrerin:
Woher sollen Lehrpersonen auch wissen, was Hochbegabung, Asperger und ADHS sind und wie sich sich im speziellen auf einzelne Kinder auswirken?
Die Ausbildungen heute sind total theoretisch. Die jungen LP kennen Bildungsstudien und die daraus resultierenden Massnahmen. Sie kennen die kompetenzorientierten Lernziele und sind Fachpersonen für Bildung und Unterricht.
Spezielle Dinge wie Hochbegabung werden in der Ausbildung nur gestreift - zu meiner Zeit gab es dies noch gar nicht.
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Re: Abklärung Hochbegabung
@stella: Icn bin völlig mit der einig und auch ich verlange von meinem Sohn, dass er sich anpasst (ein im Takt blökendes Schaf muss er aber nicht werden) - das kommt in meinem ersten Beitrag etwas zu wenig raus. Leider habe ich bis jetzt nur Lehrpersonen kennengelernt, die sehr schnell beleidigt sind, wenn man als Eltern seine Sicht der Dinge einbringt („Wollen Sie meine Kompetenz anzweifeln?“ - Nein, aber ich kenne nun mal mein Kinder besser als jeder Lehrer). Gerade zu diesem Thema lese ich übrigens deine Beiträge sehr, sehr gerne. Du solltest Lehrerfortbildungen geben, viele Kollegen könnten viel von dir lernen! Wir haben im Kindergarten zwei Jahre immer wieder auf die teils verblüffenden Fähigkeiten unseres Sohnes hingewiesen und immer nur gehört „Das ist ganz normal. Viele Kinder sind so.“. Wir haben dann schliesslich die Abklärung selbst in die Hand genommen. Ich habe danach nochmals mit den Kindergärtnerinnen gesprochen. Selbst da verteidigten sie sich noch. Warum kann man nicht sagen: „Ich sehe. Wir haben die Situation falsch eingeschätzt.“ Alle Menschen machen Fehler, das wichtige ist doch, dass man aus Fehlern/Fehleinschätzungen lernt. Die Lehrerin meiner Tochter neigt aus meiner Sicht dazu, die Kinder zu überfordern. Ohne massive Elternunterstützung geht seit der 2. Klasse gar nichts mehr und wir sind da ganz und gar nicht die einizgen. Spricht man das Thema an, heisst es „Es gibt Kinder, die es einfach können“ (ja ich weiss, ich habe ein solches zu Hause. Es sind Lichtjahre zu seiner Schwester, die auch nicht grad strohdumm ist). Warum kann man nicht mit den Eltern ein ehrliches Gespräch führen? Ich muss mir immer nur die SIcht der Lehrer anhören und wehe, ich wage es, mit etwas nicht einverstanden zu sein! Es gibt doch immer verschiedene Sichtweisen und Blickwinkel. Schlussendlich kann man es nicht allen Recht machen und für kein Kind kann es 26 Lektionen pro Woche passen, aber ich bin sicher, dass es für alle wesentlich angenehmer wäre, wenn man die Eltern ernst nehmen würde. Wir sind nicht mehr in der Zeit, wo der Pfarrer, der Arzt und der Lehrer die unangefochtenen Autoritäten im Dorf sind.
sie 2009
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Re: Abklärung Hochbegabung
Malaga
spannend, was du schreibst. Habe ähnliches erlebt. Leider wurde es bei uns erst an der Oberstufe ruhiger. Ab da waren mit einem Schlag die Probleme weg, die wir zuvor hatten.
Ich sehs aber auch wie du, wenn das Kind zufrieden ist mit dem Angebot, das besteht, dann ist das doch O.K. Ich würde nie etwas ändern, nur weil ein hoher IQ gegeben ist, aber ich denke, wenn Kinder auffällig werden, es ihnen nicht mehr gut geht, muss man überlegen warum und Lösungen suchen.
Das mit den angepassten regelgetreuen Kindern erlebe ich auch so. Wir hatten einen runden Tisch bei unserer Grossen, da war genau das Thema. Hinterfragt vieles und tut nicht, was die LP sagt. Die Aerztin am Tisch erklärte dann, dass man HB-Kinder nicht fragen dürfe, möchtest du das und das tun, wenn man nicht damit leben könne, dass sie dann nicht möchten. Die Lehrerinnen verstanden das nicht. Oder auch Regeln, dass es Konsequenzen braucht, wenn sie Regeln überschreiten. Für mich nicht jetzt speziell bei HB-Kindern, aber auch das klappte nicht. Wir haben abgemacht, dass die Schule sich Konsequenzen überlegt und durchzieht. Das kann länger behalten, ein Nachmittag beim Hauswart arbeiten (er war einverstanden, habe ich mit ihm geklärt) oder eine Strafaufgabe oder was weiss ich sein. Aber es muss von der Schule kommen. Ich bekam immer wieder Anrufe, wie daneben sich meine Tochter benommen habe, sie bekam nie eine Konsequenz zu spüren. Tija, irgendwann war sie nicht mehr tragbar. Neue Schule, die ganz klare Regeln hatte und auch einforderte, siehe da, Töchterchen konnte sich haargenau an die Regeln halten.
Stella
mir ist sehr wohl klar, dass Lehrer nicht für alle Kinder genug Wissen haben können. Auch brauchen nicht alle HB-Kinder dasselbe und wenn ein HB-Kind noch eine Lernschwäche mitbringt, wird es extrem schwierig. Darum brauchen die Kinder Eltern, die mitdenken, mithelfen und für sie einstehen.
Für mich war einfach schwierig, dass wir auf Rückmeldung der Schule Abklärungen machen liessen. Die Schule dann wiederum stellte die Diagnose einfach in Frage. Die Zusammenarbeit mit dem SPD wurde sogar irgendwann als nicht befriedigend eingestuft, so dass wir beim zweiten Kind zum KJPD geschickt wurden. Diagnose Hochbegabung, IQ in teilbereichen weit über der Altersnorm. ADS ausgeschlossen. Und dass nach einem intelligenten Kind halt auch ein dümmeres in der Familie kommen könne, hat sich auch nicht bestätigt, im Gegenteil, sie war noch intelligenter als ihre Schwester.
Von daher denke ich, Schule braucht dringend Aufklärungsarbeit und Hilfe, wenn es darum geht, Kinder mit hoher Intelligenz gut zu fördern, oder nur schon, sie nicht in eine falsche Schublade zu stecken.
spannend, was du schreibst. Habe ähnliches erlebt. Leider wurde es bei uns erst an der Oberstufe ruhiger. Ab da waren mit einem Schlag die Probleme weg, die wir zuvor hatten.
Ich sehs aber auch wie du, wenn das Kind zufrieden ist mit dem Angebot, das besteht, dann ist das doch O.K. Ich würde nie etwas ändern, nur weil ein hoher IQ gegeben ist, aber ich denke, wenn Kinder auffällig werden, es ihnen nicht mehr gut geht, muss man überlegen warum und Lösungen suchen.
Das mit den angepassten regelgetreuen Kindern erlebe ich auch so. Wir hatten einen runden Tisch bei unserer Grossen, da war genau das Thema. Hinterfragt vieles und tut nicht, was die LP sagt. Die Aerztin am Tisch erklärte dann, dass man HB-Kinder nicht fragen dürfe, möchtest du das und das tun, wenn man nicht damit leben könne, dass sie dann nicht möchten. Die Lehrerinnen verstanden das nicht. Oder auch Regeln, dass es Konsequenzen braucht, wenn sie Regeln überschreiten. Für mich nicht jetzt speziell bei HB-Kindern, aber auch das klappte nicht. Wir haben abgemacht, dass die Schule sich Konsequenzen überlegt und durchzieht. Das kann länger behalten, ein Nachmittag beim Hauswart arbeiten (er war einverstanden, habe ich mit ihm geklärt) oder eine Strafaufgabe oder was weiss ich sein. Aber es muss von der Schule kommen. Ich bekam immer wieder Anrufe, wie daneben sich meine Tochter benommen habe, sie bekam nie eine Konsequenz zu spüren. Tija, irgendwann war sie nicht mehr tragbar. Neue Schule, die ganz klare Regeln hatte und auch einforderte, siehe da, Töchterchen konnte sich haargenau an die Regeln halten.
Stella
mir ist sehr wohl klar, dass Lehrer nicht für alle Kinder genug Wissen haben können. Auch brauchen nicht alle HB-Kinder dasselbe und wenn ein HB-Kind noch eine Lernschwäche mitbringt, wird es extrem schwierig. Darum brauchen die Kinder Eltern, die mitdenken, mithelfen und für sie einstehen.
Für mich war einfach schwierig, dass wir auf Rückmeldung der Schule Abklärungen machen liessen. Die Schule dann wiederum stellte die Diagnose einfach in Frage. Die Zusammenarbeit mit dem SPD wurde sogar irgendwann als nicht befriedigend eingestuft, so dass wir beim zweiten Kind zum KJPD geschickt wurden. Diagnose Hochbegabung, IQ in teilbereichen weit über der Altersnorm. ADS ausgeschlossen. Und dass nach einem intelligenten Kind halt auch ein dümmeres in der Familie kommen könne, hat sich auch nicht bestätigt, im Gegenteil, sie war noch intelligenter als ihre Schwester.
Von daher denke ich, Schule braucht dringend Aufklärungsarbeit und Hilfe, wenn es darum geht, Kinder mit hoher Intelligenz gut zu fördern, oder nur schon, sie nicht in eine falsche Schublade zu stecken.
Re: Abklärung Hochbegabung
stella hat geschrieben: ↑So 27. Mai 2018, 17:10 Malaga
Nur kurz, ich schreibe als Lehrerin:
Woher sollen Lehrpersonen auch wissen, was Hochbegabung, Asperger und ADHS sind und wie sich sich im speziellen auf einzelne Kinder auswirken?
Die Ausbildungen heute sind total theoretisch. Die jungen LP kennen Bildungsstudien und die daraus resultierenden Massnahmen. Sie kennen die kompetenzorientierten Lernziele und sind Fachpersonen für Bildung und Unterricht.
Spezielle Dinge wie Hochbegabung werden in der Ausbildung nur gestreift - zu meiner Zeit gab es dies noch gar nicht.
Darum: Egal, was welches Kind hat: Alle betroffenen Eltern müssen Aufklärungsarbeit leisten und sich für die Bedingungen für ihr Kind einsetzen und zudem vom Kind einen Anpassungsleistung fordern. Eine Gratwanderung!
Ich schreibe hier eigentlich gar nicht mit (nur zu Beginn), aber ich wollte dir gerne eine Antwort auf deinen Post geben! Und zuerst aber auch noch sagen, dass wenn du als Lehrerin tatsächlich so bist, wie du hier schreibst, dann wünsche ich mir dich gerne an unserer Schule

Klar sind LPs keine Fachpersonen für jegliche Diagnosen, aber dafür habe ich seitens der Schule wenig Verständnis. Es sind die LPs, die sich mit den SuS mit oder ohne Diagnose "herumschlagen" müssen, da nicht informiert zu sein, sehe ich als nicht wirklich förderlich. Meine Erfahrung als Mutter und Mitarbeiterin der Schule ist es, dass die LPs über gewisse Diagnosen tatsächlich wenig wissen und oft erlebe ich es so, dass sie auch wenig Verständnis haben. Ich habe den Spruch "er/sie muss trotzdem lernen, sich anzupassen" mehr als einmal gehört und die Haltung dahinter finde ich tragisch (wobei ich für die LP und ihre Arbeit Verständnis aufbringen kann).
Bei Hochbegabung ist es trotz offiziell Diagnose oft so, dass die Schule findet "hä... jajaaa, alle Eltern haben die schlauesten Kinder" und dass diese Kinder so wenig wahrgenommen und gefördert werden. Kommen noch schlechte schulische Leistungen dazu und auffälliges Verhalten, sieht man über die HB hinweg und sucht nach ADHS o.ä. Gerade kürzlich wurde ein Kind in den Nachhilfeunterricht geschickt, wo er sich zu Tode gelangweilt hat und sich deswegen total daneben benommen hat. Nach einem sage und schreibe 3,5jährigen Kampf ist die Schule nun soweit, ihn 1x/Woche freizustellen, damit er am Unterricht einer Privatschule teilnehmen kann. Kostentechnisch ganz schlimm für die Eltern, aber immerhin sehen sie nun Ende 4. Klasse Fortschritte in der Schule und im Verhalten.
Eine Gratwanderung, wie du es sagst, des Grauens!
Re: Abklärung Hochbegabung
@Stella: ich bin absolut deiner Meinung, dass die Lehrkraft nicht alles können muss. Allerdings war/ist bei uns das Problem, dass die Lehrkraft denkt, sie weiss alles. Ich habe von ihr schriftlich, dass mein Junior ganz sicher keine besondere Begabung habe und deshalb der Gang zur EB absolut unnötig sei.
Zum Glück habe ich meinen Kopf durchgesetzt und weiss jetzt, dass mein Sohn eine andere Förderung braucht.
Zum Glück habe ich meinen Kopf durchgesetzt und weiss jetzt, dass mein Sohn eine andere Förderung braucht.


- stella
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Re: Abklärung Hochbegabung
Es tut mir leid, dass ihr LP habt, die euch nicht verstehen...
Ich schreibe nun als Mutter mit einem Kind mit special effects...
Mir geht es auch so, ob wohl mein Kind SE hat, die man seit längerem kennt. Aktuell ist es an einer Schule, an der diverse LP inklusive Schulleiter sagen, dass es ihre SE nicht gibt und sie sich nur besser zusammen nehmen muss. Nun: Ich bin auf diese Schule angewiesen und suche den gemeinsamen Weg mit ihnen. (Hätten wir freie Schulwahl, hätte ich schon lange gewechselt...)
Darum möchte ich euch ans Herz legen, eure LP immer und immer wieder ins Boot zu holen. Nötigenfalls macht ihr mit Fachpersonen einen runden Tisch. Ihr seid die Aufklärer betreffend Hochbegabung für die LP eurer Kids. Das braucht viel Nerven und Fingerspitzengefühl und manchmal auch Durchsetzungsvermögen und gute Kenntnisse der Rechtslage und Möglichkeiten.
Ich ersuche oft um ein Gespräch, also ca. 4-5 Mal pro Jahr. Ich sage da, was das Problem ist und was mein Kind brauchen würde und dann vor allem, was davon die LP umsetzen kann. Ich akzeptiere aber auch, wenn die LP sagt, dass sie etwas nicht könne, dann schaue ich privat weiter. Das ist so meine Art.
Ihr werdet nicht drum herum kommen, dies immer und immer wieder zu tun.
Malaga
Auch ich bin in meiner Lehrerkarriere an Kindern gescheitert. Ich (und wohl die Eltern und Kinder auch) hätte mir gewünscht, dass wir da getrennte Wege hätten gehen können.
Das mit der Lehrerfortbildung habe ich mir auch schon gedacht...
Ich hätte so viele Themen:
ADHS /ADS und ihre Auswirkungen für das Kind auf die Schule
Klassenführung ohne Strafen
Elterngespräche von Kindern mit special effects erfolgreich meistern
Eltern als Ressource für die Schule, in Bezug auf special effects
Rechtslage für Nachteilsausgleich und was es für die Schule bedeutet
Naja... Wenn meine Jüngere etwas grösser ist, gehe ich das dann vielleicht mal an.
Ich schreibe nun als Mutter mit einem Kind mit special effects...
Mir geht es auch so, ob wohl mein Kind SE hat, die man seit längerem kennt. Aktuell ist es an einer Schule, an der diverse LP inklusive Schulleiter sagen, dass es ihre SE nicht gibt und sie sich nur besser zusammen nehmen muss. Nun: Ich bin auf diese Schule angewiesen und suche den gemeinsamen Weg mit ihnen. (Hätten wir freie Schulwahl, hätte ich schon lange gewechselt...)
Darum möchte ich euch ans Herz legen, eure LP immer und immer wieder ins Boot zu holen. Nötigenfalls macht ihr mit Fachpersonen einen runden Tisch. Ihr seid die Aufklärer betreffend Hochbegabung für die LP eurer Kids. Das braucht viel Nerven und Fingerspitzengefühl und manchmal auch Durchsetzungsvermögen und gute Kenntnisse der Rechtslage und Möglichkeiten.
Ich ersuche oft um ein Gespräch, also ca. 4-5 Mal pro Jahr. Ich sage da, was das Problem ist und was mein Kind brauchen würde und dann vor allem, was davon die LP umsetzen kann. Ich akzeptiere aber auch, wenn die LP sagt, dass sie etwas nicht könne, dann schaue ich privat weiter. Das ist so meine Art.
Ihr werdet nicht drum herum kommen, dies immer und immer wieder zu tun.
Malaga
Auch ich bin in meiner Lehrerkarriere an Kindern gescheitert. Ich (und wohl die Eltern und Kinder auch) hätte mir gewünscht, dass wir da getrennte Wege hätten gehen können.
Das mit der Lehrerfortbildung habe ich mir auch schon gedacht...
Ich hätte so viele Themen:
ADHS /ADS und ihre Auswirkungen für das Kind auf die Schule
Klassenführung ohne Strafen
Elterngespräche von Kindern mit special effects erfolgreich meistern
Eltern als Ressource für die Schule, in Bezug auf special effects
Rechtslage für Nachteilsausgleich und was es für die Schule bedeutet
Naja... Wenn meine Jüngere etwas grösser ist, gehe ich das dann vielleicht mal an.
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Re: Abklärung Hochbegabung
Stella
4-5 Gespräche im Jahr, schön wärs. Uns wurden maximal zwei Gespräche bewilligt. Und diese begrenzt auf 30 Minuten. Nachteilsausgleich, das ist kantonal verschieden, aber es gibt Kantone, da muss der nicht gewährt geben, es gibt kein Recht darauf. Auch wenn der KJPD das empfiehlt, kann man das von den Lehrern nicht verlangen, obwohl wir einen Fachbericht haben, der angibt, dass sie psychischen Schaden nimmt, wenn man ihr nicht hilft. HB mit Lernschwäche ist eine ganz schwierige Kombination.
Für zwei Kinder hat meine Kraft gereicht, bei den Jüngeren ist sie mir ausgegangen und ich konnte sie nicht mehr genügend auffangen.
Ich freue mich für alle, bei denen es gelungen ist, einen Weg zu finden, ich freue mich aber auch über jedes Schuljahr, das uns näher zum Austritt aus der obligatorischen Schulzeit bringt. Wenn ich alle gewusst hätte, was ich heute weiss, ich hätte keine Kinder.
4-5 Gespräche im Jahr, schön wärs. Uns wurden maximal zwei Gespräche bewilligt. Und diese begrenzt auf 30 Minuten. Nachteilsausgleich, das ist kantonal verschieden, aber es gibt Kantone, da muss der nicht gewährt geben, es gibt kein Recht darauf. Auch wenn der KJPD das empfiehlt, kann man das von den Lehrern nicht verlangen, obwohl wir einen Fachbericht haben, der angibt, dass sie psychischen Schaden nimmt, wenn man ihr nicht hilft. HB mit Lernschwäche ist eine ganz schwierige Kombination.
Für zwei Kinder hat meine Kraft gereicht, bei den Jüngeren ist sie mir ausgegangen und ich konnte sie nicht mehr genügend auffangen.
Ich freue mich für alle, bei denen es gelungen ist, einen Weg zu finden, ich freue mich aber auch über jedes Schuljahr, das uns näher zum Austritt aus der obligatorischen Schulzeit bringt. Wenn ich alle gewusst hätte, was ich heute weiss, ich hätte keine Kinder.
Re: Abklärung Hochbegabung
Wahnsinnig traurige Aussage, Hausdrache 
Aber ich kanns nachvollziehen...

Aber ich kanns nachvollziehen...
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Re: Abklärung Hochbegabung
Mit Verlaub, aber das Recht auf Nachteilsausgleich ist eidgenössisch, nicht kantonal.Hausdrache hat geschrieben: ↑Mi 30. Mai 2018, 17:27 Nachteilsausgleich, das ist kantonal verschieden, aber es gibt Kantone, da muss der nicht gewährt geben, es gibt kein Recht darauf.
ggf mit ELPOS oder Pro Infirmis schauen, die helfen euch dabei, das gegenüber der Schule durchzusetzen, ansonsten die Pädopsy einschalten und ein Riesenaufstand veranstalten.
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
Es geht um „Opa, warum habt ihr damals eigentlich nichts dagegen getan?“
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Re: Abklärung Hochbegabung
Hausdrache
Ich kann es auch kaum abwarten, dass zumindest die Grosse aus der Volksschule kommen wird. Ich meine, die Berufsschule, an der mein Mann arbeitet, ist weiter punkto NT als die Volksschule hier. Es ist ein ewiger Kampf, ein ewiges sich Einsetzen fürs Kind und eine grosse Gratwanderung, weil ich (du ja auch) selber noch Lehrerin bin.
all
Ich wünsche euch trotzdem die nötige Energie, euch immer und immer wieder für euer Kind einzusetzen. Und dabei wünsche ich euch, dass ihr die Lehrerin geschickt und taktisch gut ins Boot holen könnt. Mir ist das bei ein paar Lehrpersonen nicht gelungen, da stimmte es einfach menschlich nicht. (Ich meine, meine Grosse hat aktuell zwei Lehrer, die ihre Special Effects gar verneinen. Also ADHS gibt es laut ihnen nicht, es ist eine Erfindung. Wie soll ich da so jemanden ins Boot holen?)
Also, auf geht's! Und lasst euch unterstützen wo ihr nur könnt und beraten. Nutzt alle Möglichkeiten zu eurer Entlastung aus!
LB
Das nützt dir nix, wenn die Schule nicht mitmacht. Gehst du oben rein, also Kanton, dann bekommt das Kind womöglich die volle Breitseite ab.
Ich kann es auch kaum abwarten, dass zumindest die Grosse aus der Volksschule kommen wird. Ich meine, die Berufsschule, an der mein Mann arbeitet, ist weiter punkto NT als die Volksschule hier. Es ist ein ewiger Kampf, ein ewiges sich Einsetzen fürs Kind und eine grosse Gratwanderung, weil ich (du ja auch) selber noch Lehrerin bin.
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Ich wünsche euch trotzdem die nötige Energie, euch immer und immer wieder für euer Kind einzusetzen. Und dabei wünsche ich euch, dass ihr die Lehrerin geschickt und taktisch gut ins Boot holen könnt. Mir ist das bei ein paar Lehrpersonen nicht gelungen, da stimmte es einfach menschlich nicht. (Ich meine, meine Grosse hat aktuell zwei Lehrer, die ihre Special Effects gar verneinen. Also ADHS gibt es laut ihnen nicht, es ist eine Erfindung. Wie soll ich da so jemanden ins Boot holen?)
Also, auf geht's! Und lasst euch unterstützen wo ihr nur könnt und beraten. Nutzt alle Möglichkeiten zu eurer Entlastung aus!
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Re: Abklärung Hochbegabung
Ich weiss, dass dieses Risiko besteht und das macht mich sooooo sauhässig, da könnte ich grad die Wände hoch.
Wir sind in dem Punkt das Risiko eingegangen und haben den Aufstand geprobt (sonst hätte ich dann halt Schulhaus gewechselt, oder auf eine Privatschule, oder Homeschooling) und nachdem sie ein paar Anschisse von Oben bekommen haben, hören unsere Lehrerinnen nun endlich zu (6 Wochen vor Schuljahrende). Einfach blöd, dass der Kurze so lange leiden musste um etwas zu erhalten, das wir als Eltern scchon vom ersten Tag an gesagt haben. Aber die LPs hatten sich auf die Meinung versteift, keine Diagnose = keine Probleme (sondern nur schlechte Erziehung oder so).
"Es geht nicht darum, andere Meinungen „nicht auszuhalten“.
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Re: Abklärung Hochbegabung
LB
Mit geht das schon seit Jahren so, trotz Diagnose. Noch keine einzige Stunde individuelle Förderung. Noch zwei Jahre und dann ist sie raus...
Mit geht das schon seit Jahren so, trotz Diagnose. Noch keine einzige Stunde individuelle Förderung. Noch zwei Jahre und dann ist sie raus...
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Re: Abklärung Hochbegabung
Lady Blue
Ich glaube, irgendwann schreibe ich ein Buch. Aber Recht haben und Recht bekommen, sind in der Schweiz zweierlei Paar Schuhe. Und glaub mir, wir hatten den Kanton mit am Tisch. Die Schulaufsicht hat mir das erklärt, mit dem Nachteilsausgleich.
Was mit uns gemacht wurde, war reine Schikane. Hätte ich nicht die Kesb von mir aus eingeschaltet und hätten die sich nicht für uns eingesetzt, wir hätten unsere Jüngste Tochter nicht mehr zu Hause.
Aber wir hatten Privatschule, Homeschooling und eine Tochter war in meiner Klasse, weil sonst niemand Nachteilsausgleich gewähren konnte. Dies Nachdem sie in der Psychiatrie war und die sehr viel Druck machten.
Der Kanton Aargau tut sich sehr schwer mit Nachteilsausgleich. Sogar mir als Lehrerin wurde an einer Schule gesagt, dass wir den nicht machen dürfen. Das war für mich ein Grund, warum ich dann gekündigt habe. Aber so gegen meine Überzeugung, mein Wissen und meine Erfahrung arbeiten zu müssen, das geht für mich gar nicht. Ich wechsle nun auch wieder den Kanton, weil ich merke, so möchte ich einfach nicht arbeiten.
Ich glaube, irgendwann schreibe ich ein Buch. Aber Recht haben und Recht bekommen, sind in der Schweiz zweierlei Paar Schuhe. Und glaub mir, wir hatten den Kanton mit am Tisch. Die Schulaufsicht hat mir das erklärt, mit dem Nachteilsausgleich.
Was mit uns gemacht wurde, war reine Schikane. Hätte ich nicht die Kesb von mir aus eingeschaltet und hätten die sich nicht für uns eingesetzt, wir hätten unsere Jüngste Tochter nicht mehr zu Hause.
Aber wir hatten Privatschule, Homeschooling und eine Tochter war in meiner Klasse, weil sonst niemand Nachteilsausgleich gewähren konnte. Dies Nachdem sie in der Psychiatrie war und die sehr viel Druck machten.
Der Kanton Aargau tut sich sehr schwer mit Nachteilsausgleich. Sogar mir als Lehrerin wurde an einer Schule gesagt, dass wir den nicht machen dürfen. Das war für mich ein Grund, warum ich dann gekündigt habe. Aber so gegen meine Überzeugung, mein Wissen und meine Erfahrung arbeiten zu müssen, das geht für mich gar nicht. Ich wechsle nun auch wieder den Kanton, weil ich merke, so möchte ich einfach nicht arbeiten.
Re: Abklärung Hochbegabung
Sorry, dass ich gerade nicht auf euch eingehen kann, aber mich beschäftigt das gestrige Gespräch mit dem Schulpsychologen sehr.
Er hat uns erneut bestätigt, dass unser Junior ein sehr helles Köpfchen ist, aber er hat eine soziale Störung. Habe nun (leider) im Netz ein wenig recherchiert und bin ziemlich überfordert mit dieser Diagnose.
Ich habe das Gefühl, in der Erziehung versagt zu haben und grosse Angst, was auf uns zukommen wird/kann.
Als weiteres Vorgehen wird nun mit der SSA (wo er bereits seit dem Herbst regelmässig hingeht) und der LP geschaut, ob mit ein paar Kindern seiner Klasse ein Grüppchen gebildet werden kann, wo er gewisse Situationen üben kann.
Weiss jemand, was wir als Eltern machen können?
Er hat uns erneut bestätigt, dass unser Junior ein sehr helles Köpfchen ist, aber er hat eine soziale Störung. Habe nun (leider) im Netz ein wenig recherchiert und bin ziemlich überfordert mit dieser Diagnose.


Als weiteres Vorgehen wird nun mit der SSA (wo er bereits seit dem Herbst regelmässig hingeht) und der LP geschaut, ob mit ein paar Kindern seiner Klasse ein Grüppchen gebildet werden kann, wo er gewisse Situationen üben kann.
Weiss jemand, was wir als Eltern machen können?
- sillyspider73
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Re: Abklärung Hochbegabung
Entschuldigt, wenn ich mich hier "schnell" mit einer anderen Frage einklinke...
Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, hatten wir letztes Jahr ein riesige Auseinandersetzung mit dem Schulleiter und den Lehrerinnen unseres Mittleren (6 Jahre alt) inkl. KESB-Drohung etc. Die Situation hat sich dann nachher zu unseren Gunsten aufgelöst.
Des lieben Friedens willen haben wir noch zugestimmt, unseren Sohn bzgl. IQ abklären zu lassen. Wir haben heute erfahren, dass er (teil-)hochbegabt ist. Im sprachlichen und analytischen Teil sprengt er die Skala, ansonsten ist er guter Durchschnitt. Uns wurde jetzt sehr nahegelegt, ihn in den durchschnittlichen Bereichen zu fördern, damit das Niveau ausgeglichener wird. Aber irgendwie sehe ich das gerade nicht ein - weshalb muss man ein Kind "optimieren", wenn es sich doch überall zumindest im Kohorten- Entwicklungsdurchschnitt bewegt? Es besteht auch kein Leidensdruck bei ihm, er geht gerne in den Kindergarten. Muss man da wirklich eingreifen?
Merci für Eure Meinungen!
Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, hatten wir letztes Jahr ein riesige Auseinandersetzung mit dem Schulleiter und den Lehrerinnen unseres Mittleren (6 Jahre alt) inkl. KESB-Drohung etc. Die Situation hat sich dann nachher zu unseren Gunsten aufgelöst.
Des lieben Friedens willen haben wir noch zugestimmt, unseren Sohn bzgl. IQ abklären zu lassen. Wir haben heute erfahren, dass er (teil-)hochbegabt ist. Im sprachlichen und analytischen Teil sprengt er die Skala, ansonsten ist er guter Durchschnitt. Uns wurde jetzt sehr nahegelegt, ihn in den durchschnittlichen Bereichen zu fördern, damit das Niveau ausgeglichener wird. Aber irgendwie sehe ich das gerade nicht ein - weshalb muss man ein Kind "optimieren", wenn es sich doch überall zumindest im Kohorten- Entwicklungsdurchschnitt bewegt? Es besteht auch kein Leidensdruck bei ihm, er geht gerne in den Kindergarten. Muss man da wirklich eingreifen?
Merci für Eure Meinungen!
- Nellino
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Re: Abklärung Hochbegabung
Mich mal einreihe hier...geht um unseren Teenager, jetzt grad fertig mit der Oberstufe.. Sein Lehrer telefonierte letzhin mit uns, da er den schnitt für die mittelschule sowie Kanti nicht erreicht hatte..somit ein zwischen jahr machen muss, wiederholung nur sehr schwer möglich.
Er meitne dann wir sollen doch mal abklären ob er nicht eine autistische störun habe..
zu sohni.. er konnte sehr früh sprechen fast wie ein Erwachsener, mit zweijährig konnte er zig landesflaggen auswendig, dann die dinos etc. Im Kiga war er gern, konnte aber nicht sehr viel damit anfangen wenn manche sehr wild waren..1.und2. klasse war genial, dank Lehrerin. Er durfte zum Teil zweitklassstoff machen, bzw in der Zweiten Klasse der ersten helfen (Doppelklasse). Danach war er in einer eher schwachen klasse...es hiess meist..ah der macht eh einen sechser..nervte ihn..gut er kam dann in die BEZ. Erste Bez lief an sich sehr gut, viele fünfer und mehr..dann sackte er vorallem in der dritten BEZ ab.
Nun waren wir heute bei der Hausärztin, sagte ihr was die Lehrer meinen..auch dass die Lehrer sagen er schaue ihnen nicht ihn die Augen etc. Sie fragte dann na, fühlst du dich wohl in der klasse? er sofort: ja klar.. dann und fühlst du dich verstanden von den Lehrern? Dann kam länger keine antwort und ich sah wie er nun mit sich ringte was er sagen soll..kam dann so ein naja raus...
Wir werden nun ein aufgebot bekommen für noch eine abklärung von Aarau wo sie scheins spezialisiert sind auf allgemeine abklärungen und Schule.
Lese ab und zu hier rein und seh ihn manchen Geschichten meinen Teenager drin.
Hat hier jemand auch oberstüfeler die jetzt rausgekommen sind oder kinder im alter 15?
Er meitne dann wir sollen doch mal abklären ob er nicht eine autistische störun habe..
zu sohni.. er konnte sehr früh sprechen fast wie ein Erwachsener, mit zweijährig konnte er zig landesflaggen auswendig, dann die dinos etc. Im Kiga war er gern, konnte aber nicht sehr viel damit anfangen wenn manche sehr wild waren..1.und2. klasse war genial, dank Lehrerin. Er durfte zum Teil zweitklassstoff machen, bzw in der Zweiten Klasse der ersten helfen (Doppelklasse). Danach war er in einer eher schwachen klasse...es hiess meist..ah der macht eh einen sechser..nervte ihn..gut er kam dann in die BEZ. Erste Bez lief an sich sehr gut, viele fünfer und mehr..dann sackte er vorallem in der dritten BEZ ab.
Nun waren wir heute bei der Hausärztin, sagte ihr was die Lehrer meinen..auch dass die Lehrer sagen er schaue ihnen nicht ihn die Augen etc. Sie fragte dann na, fühlst du dich wohl in der klasse? er sofort: ja klar.. dann und fühlst du dich verstanden von den Lehrern? Dann kam länger keine antwort und ich sah wie er nun mit sich ringte was er sagen soll..kam dann so ein naja raus...
Wir werden nun ein aufgebot bekommen für noch eine abklärung von Aarau wo sie scheins spezialisiert sind auf allgemeine abklärungen und Schule.
Lese ab und zu hier rein und seh ihn manchen Geschichten meinen Teenager drin.
Hat hier jemand auch oberstüfeler die jetzt rausgekommen sind oder kinder im alter 15?

Re: Abklärung Hochbegabung
@Nellino,
Ja, ich habe einen Sohn (14), der erst kürzlich nochmals abgeklärt wurde (auf "Wunsch" der Schule, er wurde schon mal in der Primar - Unterstufe - abgeklärt).
Zwei Erfahrungen aus meiner Sicht (entwicklungspädiatrische Abklärung fand im Kinderspital Zürich statt):
a) Es ist eher unwahrscheinlich, dass bei einem Kind in dem Alter erst eine Diagnose heraus kommt, die nicht schon viel früher aufgefallen ist (bei unserem Sohn stand von Seite Schule das Thema ADxyz im Raum). Das Kispi hat dies ausgeschlossen, nicht nur, weil sie ihn diesbezüglich nicht sehr auffällig fanden, auch weil sie meinten, da er bislang so gut "funktioniert" habe in der Schule und zu Hause sei sehr unwahrscheinlich, dass da wirklich etwas vorhanden sei.
b) Die Pubertät wirft so vieles durcheinander. Zumindest bei meinem Sohn ist das ganz augenfällig. Zwar sind seine "IQ-Werte" noch immer im fast gleichen Bereich wie bei seiner früheren Abklärung. Aber er hat im Moment Schwierigkeiten, das irgendwie umzusetzen. Er ist unorganisiert, unkonzentriert und manchmal macht er wirklich den Eindruck, als sei sein Hirn "wegen Umbau geschlossen".
Unser Umgang damit: Unterstützen, soweit möglich und von ihm akzeptiert. Und hoffen, dass es bald wieder besser wird (die Gespräch in unserem Umfeld mit Eltern von etwas älteren Kindern lassen uns diesbezüglich hoffen).
Ja, ich habe einen Sohn (14), der erst kürzlich nochmals abgeklärt wurde (auf "Wunsch" der Schule, er wurde schon mal in der Primar - Unterstufe - abgeklärt).
Zwei Erfahrungen aus meiner Sicht (entwicklungspädiatrische Abklärung fand im Kinderspital Zürich statt):
a) Es ist eher unwahrscheinlich, dass bei einem Kind in dem Alter erst eine Diagnose heraus kommt, die nicht schon viel früher aufgefallen ist (bei unserem Sohn stand von Seite Schule das Thema ADxyz im Raum). Das Kispi hat dies ausgeschlossen, nicht nur, weil sie ihn diesbezüglich nicht sehr auffällig fanden, auch weil sie meinten, da er bislang so gut "funktioniert" habe in der Schule und zu Hause sei sehr unwahrscheinlich, dass da wirklich etwas vorhanden sei.
b) Die Pubertät wirft so vieles durcheinander. Zumindest bei meinem Sohn ist das ganz augenfällig. Zwar sind seine "IQ-Werte" noch immer im fast gleichen Bereich wie bei seiner früheren Abklärung. Aber er hat im Moment Schwierigkeiten, das irgendwie umzusetzen. Er ist unorganisiert, unkonzentriert und manchmal macht er wirklich den Eindruck, als sei sein Hirn "wegen Umbau geschlossen".
Unser Umgang damit: Unterstützen, soweit möglich und von ihm akzeptiert. Und hoffen, dass es bald wieder besser wird (die Gespräch in unserem Umfeld mit Eltern von etwas älteren Kindern lassen uns diesbezüglich hoffen).

Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: Abklärung Hochbegabung
@ sillyspider
Ich sehe auch nicht, warum das nötig sein sollte und würde an deiner Stelle nichts Spezifisches tun deswegen.Aber irgendwie sehe ich das gerade nicht ein - weshalb muss man ein Kind "optimieren", wenn es sich doch überall zumindest im Kohorten- Entwicklungsdurchschnitt bewegt? Es besteht auch kein Leidensdruck bei ihm, er geht gerne in den Kindergarten. Muss man da wirklich eingreifen?
LG,
Ariadne
There is a crack in everything - that's how the light gets in.
Leonard Cohen
Ariadne
There is a crack in everything - that's how the light gets in.
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