@Sternli
Wenn ich daran denke, sage ich es immer. Aber manchmal vergesse ich es eben wieder.
@Bleistift
Das ist doch ein Lichtblick, so etwas zu lesen. Wie alt ist dein Kind? Wann habt ihr mit der "Behandlung" angefangen?
Woher habt ihr fachliche Hilfe bekommen inkl. Elterncoaching? Ich denke eben, dass bei uns ein Elterncoaching auch gut wäre.
Gute Idee mit dem Traubenzucker. Werde mal schauen, ob sich mein Sohn ans Znüni essen gewöhnt und sonst ein Schäleli Traubenzucker im Eingangsbereich deponieren. Dann kann er beim Schuhe ausziehen eines nehmen.
Du schreibst, es liegt eine Störung des Sozialverhaltens vor.
In meinen Augen und aufgrund meiner Erfahrung ist dies keine isolierte Diagnose. Sprich nicht die Wurzel des Problems.
Unser Kind hat dies entwickelt, weil andere Probleme ihn in seiner Entwicklung so eingeschränkt haben. Somit mussten wir der Grundproblematik auf die Spur kommen.
In den seltesten Fällen, liegt das „ nur“ in der Kernfamilie.
Ich möchte dich damit entlasten!
Meist liegt dem Puzzle „ Störung des Sozialverhaltens“ viele kleine Einzelteile zu grunde.
es sollten auch alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen werden.
Körperliche Probleme sollten ausgeschlossen werden?
Sind die Blutwerte in Ordnung? Eisen, Schilddrüse ( generell Hormone) und Co?
Motorische Defizite? Augen ( Augenarzt, Sehvemögen überprüft?) EEG? (Hirnstrommessung)
Unser Kinderarzt sagt klar, körperliche Probleme müssen ausgeschlossen sein, bevor man die bestehenden Probleme als psychische Probleme definiert.
@Bleistift
Herzlichen Dank für deine PN und deine Beiträge. Habe dir gerade geantwortet.
Gestern hat mein Sohn Znüni gegessen und es war am Mittag viel besser. Ich hoffe, dass er sich dies wirklich angewöhnen kann. Das ist ja etwas einfaches, aber letztendlich für alle angenehmer. Mir ist nämlich gerade in den Sinn gekommen, dass es oft am Mittag auf dem Heimweg Streitereien gab. Da war der tiefe Blutzuckerspiegel sicher «mitschuldig».
Im Januar haben wir ein grosses Blutbild machen lassen. Er hatte einen Vitamin D- sowie einen Eisenmangel. Obwohl wir die erneuten Resultate noch nicht haben, merke ich, dass es schon viel besser geworden ist. Er ist nicht mehr so blass und hat viel mehr Energie.
Motorische Defizite sind uns nicht bekannt. Auch die Augen sind gut. EEG haben wir noch nie gemacht, aber das bespreche ich mit der KiÄ, wenn wir die nächste Blutkontrolle machen müssen (wird im Juni sein).
Unser Sohn hat auch motorisch grosse Schwierigkeiten. Augen sind sehr gut, vitaminmängel, da hat uns noch niemand Aufmerksam gemacht. Er isst sehr einseitig, kein Gemüse, fast keine Früchte. Muss ich gleich ansprechen nächste Woche.
Mein Sohn hatte schon immer eine relativ blasse Gesichtsfarbe. Weil wir ihn nicht anders gekannt haben, machten wir uns nie Gedanken darüber. Als wir vor bald 3 Jahren die KiÄ wechselten, fiel es ihr sofort auf. Damals waren seine Blutwerte allerdings ok.
Anfangs Jahr hat uns die LP von unserem Sohn darauf angesprochen und wir haben ein grosses Blutbild machen lassen. Wir waren sehr froh um ihren Input, denn manchmal sieht man als Eltern gewisse Sachen wirklich nicht. Man ist einfach zu nah dran.
@sternli
Kannst du deinem Sohn Gemüse ins Essen "schmuggeln"? ZB Gemüse in einer Tomatensauce,... Wenn ich eine Bolognese koche, hat es immer viel ganz klein geschnittenes Gemüse drin. Wenn die Sauce ca. 1-2 Stunden kocht, sieht man es nicht mehr. Früchte bekommt mein Sohn oft in Stücke geschnitten oder als Quetschies.
Stella
Unser Sohn hat eine sehr gesunde Gesichtsfarbe.
Nein Gemüse schmuggeln geht nicht. Es wird jedes Gewürzfuzelchen rausgesucht. Was am ehesten geht ist pürierte Suppe.
Stella
mir ging es in der Schule eben auch so. Gelernt habe ich bis zur Matura so gut wie nichts, was sich in den Sprachen zwar nicht sooo gut auswirkte, da ich rechtschreibtechnisch dann doch eher Mühe hatte. Das hätte man sicher genauer ansehen müssen. Aber durch den häufigen Gebrauch in der Schule, konnte ich doch immer genug Wörtli, dass ich ganz passabel durch die Schulzeit kam. Lernen kann ich bis heute nur schlecht, es muss mich schon sehr interessieren, dass ich mich dahinter knien kann. Auch im Studium habe ich irgendwie nie wirklich lernen müssen, habs dann aber abgebrochen, weils mir zu langweilig war und ich nicht so recht wusste, was ich damit machen soll. Lehrerin ist nun top für mich. Ich kann mich selber fordern und lerne immer dazu. Auch kann ich alle Fächer einbinden, was ich sehr spannend finde.
Unsere Kinder verzweifeln oft ab ihren Klassenkameraden. Sie haben aber durch mich gelernt, dass die nicht einfach nicht wollen, sondern oft wirklich nicht verstehen. Und dass sie selber halt schon nicht die Norm sind. Unsere Zweite hat bis jetzt nie was gelernt. Schule findet sie sehr oft langweilig. Oder sagen wir, an sich wäre es schon spannend, aber die vielen Wiederholungen bis es auch die Letzen noch verstanden haben, das bringt sie zur Weissglut. Unsere Grosse kommt damit deutlich besser klar, sie hat in den letzten vier Jahren viel dazu gelernt. Sie hatte aber auch einen ganz tollen Berufsschullehrer. Wenn es für sie langweilig war, was häufig vorkam, dann durfte sie Aufgaben für die BMS machen. Sie musste einfach im Unterricht anwesend und ruhig sein. Auch hat sie oft ihren Kameraden die Sachen zigmal erklärt, so konnte sie das Zeug ohne selber zu lernen.
Ich denke einfach, dass das halt auch Stress und Frust ist für die Kinder. Dann haben sie weniger Toleranz für andere Frustmomente. So zumindest wurde uns das erklärt.
Pädagogik ist der organisierte Kampf der Erwachsenen gegen die Kinder.(Mark Twain)
Hausdrache
Interessant was du schreibst. Unser Sohn versteht auch nie warum er etwas das er gleich kapiert noch x mal wiederholen soll und dazu x Arbeitsblätter machen. Er sieht den Sinn nicht ein. Das ist eben schwierig, das er Intelligenz mässig weiter ist als die anderen, sozial/emotional aber hinterher. Es wäre einfacher wenn er nicht so intelligent wäre.
@Sternli
Schwerig, wenn jedes kleine Gemüsestückchen rausgesucht wird.
@Hausdrache
Interessant, dass es dir gleich ging. Ich habe mich für die Sek und eine Berufslehre entschieden. Habe aber danach noch diverse Sprachdiplome und 2 Fachausweise gemacht. Erst beim Proficiency und bei der Personalfachfrau musste ich richtig lernen – was mir ziemlich schwergefallen ist.
Ich fand die vielen Wiederholungen in der Schule auch total langweilig. Habe in der Schule immer irgendwelche Hefte/Blätter vollgekritzelt. Muss wohl mal mit meinem Sohn eingehend darüber reden, wie es für ihn ist. Ist ja eigentlich total logisch, was du schreibst. Dass ich darauf nicht selber gekommen bin… Danke vielmals!
Die letzten beiden Wochenenden waren wir auf einem Campingplatz. Im Vergleich zum letzten Jahr hat es mein Sohn sehr gut gemacht mit den anderen Kindern. Er geht inzwischen ganz anders auf die Kinder zu, wenn er mit ihnen spielen will. Ich bin richtig glücklich darüber. Glaube, es tut ihm gut, wenn er das ganze Wochenende auf dem Spielplatz verbringen kann.
Stella
Wir haben Heute nun die Diagnose Autismus Spektrum bekommen. Diese im Bereich Kommunikation, soziales Verhalten und Emotion. Sie sagten, dass oft zuerst die Diagnose Störung im Sozialverhalten gestellt wird. Unser Sohn ging ja schon mit uns in Therapie und wurde vom Schulsozialen Dienst und KJPD abgeklärt. Niemand kam auf diese Diagnose. Das Verhalten ist halt ähnlich einem „ungezogenen Kind“ also im Fall unseres Sohnes. Er geht ja seid 5 Wochen an die Psychiatrische Tagesklinik und ist da den ganzen Tag um Therapeuten rum die ihn beobachten und mit ihm arbeiten. Ich bin froh das wir nun diese Diagnose haben, so kann nun richtig gearbeitet werden. Vieles in seinem Veehalten fällt uns nun wie Schuppen von den Augen. Es tut weh wie oft wir ihn ungerecht behandelt haben oder falsch erzogen.
Was ich dir einfach sagen will das ich nicht nur auf die Aussage eines Therapeuten hören würde der mein Kind nur für solche Tests sieht. Oder auch noch andere Tests anregen.
Bei uns stand auch noch lange ADHS im Raum. Aber er hampelt nur so rum weil er sich einfach nicht spürt. Oder er verzog sich in der Schule unter den Pult weil ihm alles zuviel wurde und nicht weil er blöd tun wollte.
Was für eine Situation für euch! Einerseits ist es für euch sicherlich eine grosse Erleichterung, endlich eine Diagnose zu haben, die für euch stimmig ist und in der ihr euren Sohn wiedererkennt. Auf der anderen Seite steht da sicherlich auch viel Schmerz, weil ihr jahrelang an einem falschen Problem herumtherapiert habt, bei dem dein Sohn nicht passend behandelt wurde, bei dem aber auch euch Eltern unterstellt wurde, dass ihr euren Sohn falsch erzieht. Für mich würde sich so etwas wohl wie ein doppelter Schlag ins Gesicht anfühlen.
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