Seignosse/südliche französische Atlantikküste

[sillyspider73]

Kaum aus den Sommerferien zurück plane ich schon für 2019..... Eines der möglichen Ziele ist Seignosse an der französischen Atlantikküste (in der Nähe von Hosségor/Bayonne). Da ich noch nie da war und GG's letzter Aufenthalt dort schon drei Jahrzehnte her ist, hoffe ich, dass Ihr mir ein paar Infos liefern könnt.

- Wir haben 3 Kinder, welche nächsten Sommer 6, 7 und 9 Jahre alt sein werden. War jemand schon mit Kindern diesen Alters in Seignosse oder in den benachbarten Gegend? Wie hat es Euch generell gefallen, was habt Ihr unternommen?
- Können Kinder diesen Alters dort wirklich im Meer baden oder ist die Brandung zu stark?
- Ist die Gegend in den Sommermonaten sehr überlaufen (à la Mallorca-Strände)?
- Wie ist es mit den Temperaturen?

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!

[Malaga1]

Wir sind aktuell im Loiretal und fahren morgen an den Atlantik - allerdings erstmal nördlicher nach La Rochelle / Ile d‘Oleron. Wir denken, wir werden auch noch etwas in den Süden fahren, mindestens bis zur Dune du Pyla. Ich kann dir danach gerne berichten. Habe allerdings von diversen Seiten gehört, dass der Atlantik nicht zu unterschätzen ist wegen der Strömung. Ganz sicher darf man nur dort baden wo es Aufsicht hat. Mal schauen... Ich bin eh ein Schisshase, was offene Gewässer angeht. Überlaufen finde ich es bis jetzt gar nicht. Französische Pampa . Bis jetzt haben wir uns Guédelon, Zoo Beauval und Schloss Chambor angeschaut - alles mega toll. Temperaturen bis jetzt erträglich, ich denke kühler wie in der Schweiz. Am Atlantik hoffe ich auf eine weitere Abkühlung.

[sillyspider73]

Pampa tönt super das würde ja schon mal passen...bin gespannt auf Deine Eindrücke!
Als Alternative hätten wir noch Île de Noirmoutier (kennen wir schon) und Île de Ré....

[Ursi71]

@ sillyspider:
Wir sind gerade zurück aus Lacanau Océan. Die beiden Jahre vorher waren wir in Soulac sur Mer. Beide Orte sind etwas weiter nördlich, aber das Klima und die Landschaft ist wohl ähnlich.
Für uns waren es Traumferien.
Die Temperaturen sind etwas kühler als am Mittelmeer. Dieses Jahr war es sehr angenehm, unter 30 Grad und immer Wind, was mir viel besser passt, als die Hitze jetzt hier. In den letzten beiden Jahren gab es auch immer einige Tage wo die Temperaturen eher um die 20 Grad waren. Nachts wird es in der Regel kühl.
Das Wasser ist kühler als im Mittelmeer, dieses Jahr 21 Grad, in den früheren Jahren eher unter 20°. Ich würde euch oder den Kindern Neoprens empfehlen, wenn Eure Kinder Wasserratten sind.
Das Meer kann schon gefährlich werden, unbedingt Warnungen zu Strömungen und Weisungen der Strandaufsicht beachten und nicht ausserhalb der Fahnen schwimmen. Die Wellen sind das kleinere Problem, aber es kann starke Strömungen geben, die man im Gegensatz zu den Wellen nicht sieht. Unsere Töchter 8 und 11 sind sehr gute Schwimmer, trotzdem sind sie an einem Tag nicht ins Wasser, weil sie nach einem Eintauchen gemerkt haben, dass die Strömung zu stark war. Auch die Gezeiten sind zu beachten.
Die Strände zumindest um Lacanau sind zwar voll, aber niemals so überlaufen wie am Mittelmeer. Insbesondere wenn man sein Handtuch etwas am Rand des Badebereiches ausbreitet oder bei Ebbe baden geht, gibt es immer genug Platz.
Bei der Anreise haben wir letztes Jahr die Höhlen von Lascaux angeschaut und die Gorges du Paradic, das ganze Tal der Dordogne ist sehr schön. weiter nördlich ebenfalls Schloss Chambord und Blois. Von Soulac aus haben wir den Phare du Corburan (oder so ähnlich) angeschaut.
In Lacanau haben die Kinder mit Begeisterung Surfkurse besucht (Wellenreiten). In der Nähe gibt es auch einige Seen, wo man anderen Wassersport machen kann (Windsurfen, SUP, Segeln...).
In Lacanau könnte ich dir noch eine Surfschule und Unterkunft empfehlen, falls dich das interessieren würde. Lacanau Océan ist ein Städtchen mit einer angenehmen Atmosphäre und vielen Restaurants und Lädeli.
Wir haben dieses Jahr die Velos mitgenommen. Es gibt ein gut ausgebautes Radwegnetz und dank den Velos haben wir das Auto zwei Wochen nicht gebraucht.

@malaga: Falls ihr die Küste entlang nach Süden fährt, müsst ihr vielleicht noch beachten, das je nach Verkehr vor allem an Reisewochenenden, wo Franzosen und Holländer an und abreisen, bei de Fähre zwischen Royan/Verdon eine Wartezeit von etwa einem halben Tag bestehen kann.

[Zwacki]

@ Ursi - ich lese interessiert mit und finde Deine Schilderung sehr ansprechend. Könntest Du mir bitte die Unterkunft und Surfschule angeben? Wie lange hattet Ihr mit dem Auto? Wir waren in der Bretagne und fanden die Autofahrt sehr lange und anstrengend. Hier wäre eine Variante mit dem Flugzueg nach Bordeaux zu fliegen.

[sillyspider73]

@ursi:
Ui ja, sehr gerne, an Unterkunft/Surfschule wäre ich sehr interessiert! Eure Ferien müssen ja wirklich traumhaft gewesen sein...

@zwacki:
Bei einer so langen Anreise legen wir immer noch eine Übernachtung auf dem Weg ein, das entspannt das Ganze doch sehr, sowohl für die Fahrer als auch für die Passagiere.

[Ursi71]

Ja, war super, ich bin immer noch in Ferienstimmung...

Wir haben im Camping Airotel L'Océan ein Mobilehome gemietet. Verglichen mit allen anderen Campings, wo wir in Mobilehomes waren (It und Fr), gab es hier viel Ruhe und recht gute Privatsphäre. Für schlechtes Wetter gibt es einen ziemlich grossen Wasserpark. Städtchen und Strand sind in Gehnähe. Der Camping hat zwar auch Animation, aber man konnte die Animation vom Nachbarcamping lauter hören als die eigene. Nur die Grillen und das Rauschen des Meeres waren manchmal etwas laut ...
Wir waren in der Big Mama Surf School (liegt am Plage Nord). Romain, der Chef, und alle Surflehrer sind sehr nett und kümmern sich gut um Eltern und Kinder. Sie waren immer mit den Kindern im Wasser und haben ihnen viel gezeigt. Eigentlich hatten wir 5 Tage gebucht, am Ende waren es 10, weil die Kinder nicht aufhören wollten. Beim Abschied gab es bei den Mädels Tränen... Jetzt haben wir zwei Surfergirls als Töchter .
Anreise: Reine Fahrzeit wär gut 10 Stunden bzw. 1000 km. Man könnte es wohl in einem Tag durchziehen, ist aber nicht so unser Ding. Wir sind dieses Jahr am ersten Tag bis Brive la Gaillarde gefahren (Stopover im Ace Hotel, sehr günstiges Übernachtungshotel, hat aber alles was man braucht, ist sauber und hat ein gutes Frühstück). Am nächsten Tag waren wir dann schon mittags im Camping und am Nachmittag im Meer. Auf der Rückreise haben wir 2 Stopovers zum Shoppen gemacht, einmal Périguex und einmal etwas nach Lyon. Letztes Jahr haben wir auf der Anreise einen mehrtägigen Stopover in Rocamadour gemacht (vgl. den Europa Thread hier drin).
Eine Alternative wäre sonst auch noch der Zug (wenn die Franzosen nicht gerade mal wieder streiken ): Es sind ja mit dem TGV ab ZH nur gut 4 Stunden bis Paris und dann nochmal etwas über 2 bis Bordeaux. Wir haben uns fürs Auto entschieden, weil wir Bodyboards und Velos dabei hatten.

[Zwacki]

Sillyspider: Ja, wir haben es je mit einer Übernachtung gemacht, aber ich fand es trotzdem anstrengend, wir sind uns nicht gewohnt, lange Distanzen mit dem Auto zu fahren (resp. die Kinder sind es nicht gewohnt, für uns ginge es schon...). Es war heiss und wir waren nudelfertig.

Ursi71: Herzlichen Dank, das tönt sehr interessant. Zug haben wir auch schon überlegt (auch eben für die Bretagne), aber eben die Streiks halten uns etwas davon ab und das Gepäck... mit Velo und Bodyboards ist es natürlich viel praktischer mit dem Auto. Und Auto mieten im Ausland ist immer sehr teuer.

[sillyspider73]

@zwacki:
Wir waren diesen Sommer in Schottland und haben die Strecke bis nach Edinburgh und zurück mit dem Zug zurückgelegt (mit SBB - TGV- Eurostar - LNER). Ich habe auch ziemlich gezittert, ob der TGV von Genf nach Paris auch pünktlich fahren würde - wenn überhaupt; das war die absolute Schwachstelle in unserem Reiseplan....Schlussendlich hat alles tiptop geklappt, alle Züge waren pünktlich (ausser der SBB-Zug von Genf nach Neuenburg, da war auch ältestes Rollmaterial ohne Klimaanlage im Einsatz...). Die LNER in Schottland kann ich übrigens sehr empfehlen , 1.-Klass-Tickets sind im Vorverkauf sehr preisgünstig, die Wagen toll, Essen lecker und der Service war einfach suuuper, da könnte sich die SBB noch eine Scheibe abschneiden. Wir hatten zwar viel Gepäck dabei, aber da wir das Gepäck (inkl. Autositze...) jeweils nicht weit schleppen mussten, war es ok. Fürs Auto (neuer VW Sharan) haben wir bei Europcar 500.- für eine Woche inkl. all inclusive-Versicherung bezahlt, ich könnte mir aber vorstellen, dass es in Frankreich sicher mehr kostet.

@ursi:
Das werde ich mir gleich mal anschauen, vielen Dank!