Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Hier können sich junge Eltern gegenseitig helfen.

Moderator: conny85

Bleistift79
Senior Member
Beiträge: 601
Registriert: Di 13. Dez 2011, 20:47
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Bleistift79 »

sonrie hat geschrieben: Do 31. Okt 2019, 23:04 naja, mir hat sich diese Frage nie gestellt, einfach weil ich denke, "nur" weil ich ein Kind bekomme muss sich nicht mein ganzes Umfeld darauf einstellen und umstellen.
Ich hab meine Kinder impfen lassen, ich finde aber einfach ich kanns von niemandem verlangen. Aber es spielt doch keine Rolle, was ich meinen Eltern verzeihen würde und was nicht - ich habe nur angemerkt, dass so ein Kontaktverbot auch Auswirkungen auf die Beziehung zu den (Schwieger-) Eltern haben kann und dass man das einfach bedenken soll. Wie gern die sich haben oder wie wichtig ihnen das ist weiss ich nicht.

Zu deiner Frage: ich war 2011 zum ersten mal schwanger, dann 2013 und 2014 nochmal. Keuchhustenimpfung war nicht einmal ein Thema und ich war sogar bei 2 verschiedenen FA in Behandlung plus in einer KiWu Klinik - auch da war es nie ein Thema. Röteln, Masern, Windpocken und sogar Ringelröteln wurden angesprochen und teilweise Titer bestimmt, aber nie Keuchhusten thmatisiert, auch hat keine Hebamme das je angesprochen. Mag sein dass ich in einer Blase lebe..... ich war in den letzten Jahren ständig von Babys umgeben und nie, aber wirklich gar nie von irgendjemandem gefragt wurde ob ich geimpft sei, ich kenne auch ehrlich niemanden, der Keuchhusten hatte. Dass das für Säuglinge ganz schlimm ist glaub ich sofort und ich hätte mich wohl auch nochmal impfen lassen, hätte ichs gewusst, aber nie von anderen verlangt (informieren und vorschlagen: ok, aber das verlangen ganz sicher nicht).
Daher einfach meine Frage, wie man das in der Praxis handhaben will im direkten Umfeld, da es ja mit dem Kontakt zu den grosseltern nicht getan ist und man ja schlecht alle im Umfeld um eine Impfung bitten bzw, sie dazu zwingen kann...

EDIT: hab grad gesehen, das eingangsposting wurde angepasst, auf gar keinen kontakt zu allen Ungeimpften Paten, Grosseltern, etc.... für die ersten 6 Monate..... finde ich einen ganz speziellen und sehr schrägen Gedanken, der hier in meiner Welt also überhaupt keinen Platz hätte... Hab jetzt nochmal gegoogelt und diese Info gefunden:
Bei Säuglingen in den ersten Lebenswochen, die noch nicht geimpft werden dürfen, kann die Leihimmunität/der Nestschutz durch eine Impfung in der Spätschwangerschaft (27.-36. Schwangerschaftswoche) sichergestellt werden.

Warum also nicht einfach sich selber impfen während der SS und das Baby mit 2 Monaten impfen lassen? Wäre doch einfacher, als eine impfung von allen anderen zu verlangen, nicht?
Danke sonrie!

Als Ur-Gestein, unser ältestes Kind ist über 18. Die letzte Schwangerschaft war 2014; staune ich ehrlich gesagt, über solche Fragestellungen.

Ehrlich gesagt, kannst du dein Kind 6 Monate lang von sämtlichen Menschen fernhalten. Wenn du ganz konsequent sein willst, wirst aber auch du & und dein Mann sich quasi isolieren müssen. Denn keine Impfung schützt zu 100%.

Ich persönlich würde das aber weder mir noch einem
anderen Familienmitglied zu muten.


Und ja, gewisse Gefahren kann man versuchen zu vermeiden, andere nicht. Ihr habt euch impfen lassen, somit dürfte das Baby den Nestschutz haben, bis zu seiner ersten Impfung.

Jamiro
Senior Member
Beiträge: 642
Registriert: Mi 2. Nov 2016, 10:55
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Jamiro »

Mir gings bei meiner Frage nur um deine Aussage, dass dir deine Eltern ein Kontaktverbot nie verziehen hätten. Da würde ich mich dann schon wundern, ob die Sicherheit des Säuglings- die ich als Eltern/Grosseltern massgeblich mitbestimmen kann- nicht Vorrang hat. Meine Mutter zB hat sich aber wirklich sicherheitshalber nochmals impfen lassen (ihre letzte Impfung lag schon sehr lange zurück), als ich und meine Schwester unsere Kinder bekamen und wir wussten, dass sie diese regelmässig hüten würde.
Ein mehrmonatiges Kontaktverbot zu allen möglichen Menschen, die ja allenfalls ungeimpft und eventuell krank sein KÖNNTEN, halte ich auch für sehr realitätsfremd. Schade, dass das Eingangsposting anscheinend entsprechend abgeändert wurde. So klingt die Frage doch eher lächerlich.

Malaga1
Inaktiv
Beiträge: 2971
Registriert: Mi 9. Jul 2014, 20:45
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Malaga1 »

@sonrie: Die Keuchhustenimpfung für Schwangere und ihr Umfeld wird noch nicht lange empfohlen. Bei mir war das auch noch kein Thema. Fakt ist aber, dass Keuchhusten u.a. durch die Migration stark zugenommen hat und man gemerkt hat, dass die Impfung nicht ein Leben lang hält. Das führt dazu, dass Keuchhusten heute v.a. eine Erwachsenenkrankheit ist. Warum ich das alles weiss? Mein Mann hatte vor kurzem Keuchhusten und es war NICHT lustig. Er hat 24 Stunden durchgehustet. Das einzige, was nützte waren Hammer-Codeintabletten vom Arzt, die ihn richtig abschossen. Ohne Witz: Die hätte man auf dem Drogenmarkt verkaufen können....

@Themeneröffnerin: Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst und ich finde die Reaktion deines Umfeldes sehr speziell. Aber wie schon angedeutet wurde: Du kannst dich mit deinem Baby nicht zu Hause einschliessen. Du gehst einkaufen, Zug fahren etc. Etc. Es hat überall Keime. Zudem bekommen Babys durch die Mutter und das Stillen einen Nestschutz mit. Mit zwei Monaten erhalten sie die erste Impfung. Von dem her: Calm down. Es wird noch 100,000 solche Situationen geben bis die Kinder erwachsen sind. Das Leben ist nun mal lebensgefährlich.
sie 2009
er 2010

sonrie
Urgestein
Beiträge: 12244
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von sonrie »

Jamiro hat geschrieben: Fr 1. Nov 2019, 06:14 Mir gings bei meiner Frage nur um deine Aussage, dass dir deine Eltern ein Kontaktverbot nie verziehen hätten. Da würde ich mich dann schon wundern, ob die Sicherheit des Säuglings- die ich als Eltern/Grosseltern massgeblich mitbestimmen kann- nicht Vorrang hat.
wahrscheinlich hätten sie sich impfen lassen hätte ich sie darum gebeten bzw. aufgeklärt über Keuchhusten und die Risiken, sie sind aber auch keine Impfgegner.
Verlangt hätte ich es nicht (von niemandem, nicht mal von meinem Mann) und ich finde, mit der Impfung in der SS (Nestschutz) und der Impfung des Säuglings mit 2 Monaten ist das Risiko sehr klein und die Aufregung nicht wert. Nein, ich hätte meinen Eltern nie und unter keinen Umständen ihr Enkelkind vorenthalten, auch nicht wenn sie eine Impfung verweigert hätten.
PS: Hab grad nachgelesen, dass Schwangere in CH ab 2014 geimpft werden, davor war das wohl nicht flächendeckend der fall.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Bleistift79
Senior Member
Beiträge: 601
Registriert: Di 13. Dez 2011, 20:47
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Bleistift79 »

Bei uns war die Keuchhusten Diagnose ein Zufallsbefund. Erstdiagnose des Spitals war eine andere. Es hatte nicht die typischen Symptome. Unser Hausarzt hatte bei der Kontrolle am nä Tag, dann „ den Riecher“ und hat einen Abstrich gemacht. Wir waren sehr erstaunt, als wir den Anruf bekamen. Ausser dem Hauptpatienten hatten noch zwei Personen der Familie einen „ leichten“ Husten. So auch ich.
In Rücksprache mit der Infektiologie des Unispitals haben wir eine begleitete medikamentöse Behandlung begonnen. Die Kinder durften 5Tage nicht zur Schule. Am wenigsten stark krank und am schnellsten fit war unser ungeimpftes Kind. Die geimpften hatten am längsten den Keuchhusten.-
Facts bei uns also: 50% der Familie war betroffen. Es hat geimpfte und nicht geimpfte der Familie erwischt. Erwachsene und Kinder.
Lg

Pirat
Member
Beiträge: 227
Registriert: Do 11. Dez 2014, 11:08
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Pirat »

Wollte auch gerade vorschlagen, was Sonrie gesagt hat. Unser Kind ist in den USA geboren. Ich wurde selbst in der 35. oder 36. Schwangerschaftswoche nochmals gegen Keuchhusten geimpft, damit das Baby eben in den ersten Lebenswochen noch den Nestschutz hat. Mit 2 Monaten bekommt dein Baby ja dann die erste Impfung.
Dann wuerde sich das mit dem kompletten Kontaktverbot erledigen...

Benutzeravatar
Savuti
Vielschreiberin
Beiträge: 1355
Registriert: Sa 12. Jul 2014, 10:05

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Savuti »

Wir Eltern wurden 2012 von der Kinderärztin bei der 1-Monatskontrolle darauf hingewiesen und wir haben uns geimpft. Gegenüber den Grosseltern haben wir es erwähnt. Sie haben sich m.W. Nicht impfen lassen. Den Kontakt haben wir nicht gemieden.
Grosse 10/12
Kleiner 04/15

frani
Member
Beiträge: 492
Registriert: So 6. Mär 2011, 15:23
Geschlecht: weiblich

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von frani »

Savuti hat geschrieben: Fr 1. Nov 2019, 23:00 Wir Eltern wurden 2012 von der Kinderärztin bei der 1-Monatskontrolle darauf hingewiesen und wir haben uns geimpft. Gegenüber den Grosseltern haben wir es erwähnt. Sie haben sich m.W. Nicht impfen lassen. Den Kontakt haben wir nicht gemieden.
Bei uns war es genau so (allerdings 2014).

Benutzeravatar
Enzian
Senior Member
Beiträge: 643
Registriert: Mo 21. Jul 2008, 09:09

Re: Keuchhustenimpfung zum Schutz der Säuglinge

Beitrag von Enzian »

Bei den älteren beiden Kindern (SS und Geburt 2011 und 2013) war das kein Thema. Beim letzten Kind 2018 hat mich der Frauenarzt darauf aufmerksam gemacht und ich wie auch mein Mann haben uns nicht impfen lassen. Logischerweise habe ich so dann auch von niemandem verlangt, sich zu impfen.
Ich finde man muss auch etwas gesunden Menschenverstand walten lassen: für uns ist es logisch, dass ich ein so kleines Kind keinem in die Finger drücke, der erkältet ist, hustet oder sonst irgendwie krank ist. Aber logisch, man kann sich immer irgendwo anstecken und etwas auflesen. Da hatten wir nun halt Glück und es hat sich nie jemand mit etwas angesteckt. Ich persönlich finde es sehr extrem, wenn man ein Kontaktverbot für alle Personen welche nicht geimpft sind einführt. Aber schlussendlich muss das jede Familie für sich entscheiden. Mir wäre es zu kompliziert gewesen...
Grosser 2011 Mittlerer 2013 Jüngste 2018
Es gibt leider nicht sehr viele Eltern, deren Umgang für ihre Kinder wirklich ein Segen ist.
Marie von Ebner-Eschenbach

Antworten