Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Es hat gereift
Es hat gereift
Der Regen kam schon wieder nicht,
Kein Schnee – und alles wolkenfrei!
Kein Wetter kennt da seine Pflicht,
Auf dass es immer trocken sei!
Doch Reif hat alles überzogen,
Sonne sieht man so langsam lichten:
Schon früh ist sie uns sehr gewogen
Und fängt an, unseren Tag zu sichten.
Es hat gereift und alle Welt
Ist hier bei uns in Weiß getaucht,
Wodurch sich auch die Seele hellt,
Weil unser Weg vornehmer straucht.
So geht er gern, der Wanderer
In diesen kalten, hellen Morgen
Und wird dadurch ein Anderer,
Da ihm das Licht kann Freude borgen.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Lieber Kuss!
Lieber Kuss!
Lieber Kuss,
hast Du Dein Ziel denn schon erreicht?
Suchst Du noch mit den Lippen
Hautfreuden weiter ab?
Hältst Du das Herz auf Trab?
Im Küssen
treffen sich liebende Wesen,
den Turteltauben gleich,
wenn ZWEI im Körpertreffen
suchen nach Götterwind.
Lieber Kuss,
alles kann jetzt sein, nichts muss!
Hast Du Nähe verspürt,
die sich in Freiheit findet,
mit Zärtlichkeit verbindet?
©Hans Hartmut Karg
2020
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Kranich im Schilf
Kranich im Schilf
Ich sah ihn nicht,
ganz unbeweglich harrte er im Schilf,
getarnt in seinem Federkleid,
er, jenes Schlankurbild,
fast unwirklich,
gefallen aus der Zeit.
Doch als ein Windhauch
jenes Schilfmeer
in Bewegung brachte,
ward er den Augen
meine Zierde,
nach der ich immer trachte.
Er stand, die Majestät,
hielt diesen Kopf nach oben,
gerade, hin zum Himmel,
stand auf dem einen Bein.
Und als der Reiter mit dem Schimmel
ihm näher kam,
flog er sofort davon,
zu seiner Liebsten heim.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Brausende Schwingen
Brausende Schwingen
Am Berg, hoch über dem Flusstal
Steigen sie in die steile Wand.
Gebirgsblüher ganz ohne Zahl
Grüßen von dort hinab ins Land.
Da hebt plötzlich ein Brausen an:
Der Adler, den sie nicht gesehen,
Hebt plötzliche seine Schwingen an,
Will hoch zur Morgensonne gehen.
Mit ihnen trägt er sich nach oben
Und flieht der lauten Menschenschar,
Ist gleich ganz weit am Himmel droben
Weil's ihm unten zu unruhig war.
Er hat es gut: Trotz seiner Größe
Kann Menschenlast er leicht entfliehen,
Entwinden sich dem Lautgetöse
Und weg von aller Kleinheit ziehen.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Trennung kann auch Größe sein
Trennung kann auch Größe sein
Von Anfang an ist angesagt:
„Wir wollen es halt mal versuchen!“
Die Ehe – das klingt sehr gewagt! –
Soll sich die Liebe selber suchen,
Die nach und nach ihnen wegbricht
Im Taggeschäft, ganz ohne Träumen,
Begleitet von recht dumpfem Licht
In ihren angestammten Räumen.
Zwei Töchter kommen ihnen bald
Als Früchte einer frühen Liebe:
„Ach, wär' die Nähe nicht so kalt,
Auf dass sie wärmend bei uns bliebe!“
Doch Menschen, die verändern sich,
Denn immer weiter geht das Leben,
Trägt uns dahin, auch Dich und mich
Wo es uns wird nicht alles geben,
Was Herzen sich so gern erträumen
Und in Erwartung groß ersehnen,
Wenn unsere Zeiten das versäumen,
Was visionär im Geist wir wähnen.
Sie haben anders ausgelebt
Sich in dem weiteren Lebenslauf,
Wo jeder nach Anderem strebt
Und kein Herz dabei geht mehr auf.
Wenn sie sich heut' wieder begegnen,
Wo einst die Lieb' den Anfang nahm
Kann diese Nähe sie nicht segnen,
Da kommt kein Kompliment mehr an.
Worte werden angestrengter,
Sie geht oft aus, er aber bleibt.
Die Kinder fragen drängender,
Warum der Streit sie so aufreibt!
So zieht er aus in eine Wohnung –
Die Trennung bekommt allen gut:
Die Nerven haben ihre Schonung,
Darauf wächst neuer Lebensmut!
Um ihren Töchtern nah zu sein
Gehen sie gern gemeinsam aus:
Kein Rosenkrieg darf es jetzt sein,
Sie bleiben in dem eigenen Haus.
Und abwechselnd betreuen sie
Die Mädchen, wie es früher war.
Allein lassen sie beide nie,
Das regeln sie ganz wunderbar!
Die Töchter hört man heute sagen:
„Mama und Papa sind stets da,
Können auch unsere Sorgen tragen,
Sind uns mit Rat und Tat sehr nah!“
©Hans Hartmut Karg
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Pubertäre Chaostage
Pubertäre Chaostage
Die Familie bis aufs Blut tyrannisieren,
Kein gutes Haar an jemandem lassen,
Menschen möglichst oft manipulieren
Und immerzu bei ihrer Ehre fassen.
Wie furchtbar ist manche Pubertät,
Ist es nicht zum Erbarmen?
Da wird einem wirklich alles zu spät
Mit diesen Zickenalarmen!
Zur Mutter schreit das unartige Kind:
„Ich wäre froh, wenn Du tot wärst!
Bei Dir bin ich nur das unartige Kind,
Das Du in seinen Taten nur störst!“
Die Schwester wird immer tyrannisiert,
Nur weil sie jünger ist, hilflos erscheint,
Manchmal geschlagen, dass sie etwas spürt,
Bis zur Mama sie rennt und dort weint.
Macht ausüben ist das Lebensprogramm,
Beim Monster zählt allein die Stärke.
Und weil es leider nicht anders kann,
Geht es weiterhin brutal zu Werke.
Tyrannen haben niemals ein Herz,
Aggressiv müssen sie alles ausleben,
Quälen Mimenschen dabei nur zum Scherz,
Können leider nicht sanftmütig streben.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Morgenprogramm
Morgenprogramm
Am Morgen meint die lustende Lende,
Sie wäre da noch ein wenig behende
Und bewegte deshalb zum Zeitvertreib
Ruhig und rhythmisch den alternden Leib.
Wie immer, wenn der Frühling naht
Gerät der Wunsch zu ausführlicher Tat.
Ist diese dann endlich erfolgreich vollbracht,
Dem Manne nun sein Dichterherz lacht.
Gekonnt muss er seine Verse schmieden,
Die Ideen haben ihn ja gar nicht gemieden,
Auf dass gedankennah seine Worte gedeihen,
Weil jetzt im Haus keine Kinder mehr schreien.
Ist er fertig, holt er zur Belohnung aus:
Das E-Auto rollt zur Garage hinaus,
Und mit der Liebsten geht’s ins Bistro,
Das machen die Beiden tagtäglich so.
Der Espresso lockt mit viel Charme den Dichter,
Auch wenn sein Haar wird merklich lichter:
Er schaut hin zu einziehenden Käuferscharen,
Die Inspiration ihm immer schon waren.
Er sieht sie und denkt: Was die wohl erzählen,
Ob sie heute wieder ein Schnäppchen wählen
Oder eingedenk ihrer halbleeren Kassen
Davon lieber die klammen Finger lassen?
Die Liebste verschwindet im Kleiderladen,
Hat dort wieder ein paar Euro verbraten.
Dann geht es zurück ins Hausparadies,
Da man Angebote mitgehen ließ.
Die Schnäppchenjäger haben es gut:
Jeden Morgen gehen sie frohgemut
Durch Lädchen, lassen sich überraschen –
Und kehren doch heim mit fast leeren Taschen...
Zu Hause wird dann Gemüse geschnitten,
Am Kaufrausch hat man ja nicht gelitten!
Wieder einmal hat so ein Tag begonnen
Und ihnen nichts von der Würde genommen...
©Hans Hartmut Karg
2020
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Alkohol
Alkohol
Alkohol
macht die Knochen hohl,
dünnt Dein Denken aus,
wirft Dein Leben raus.
Alkohol
macht die Seelen toll,
lässt die Puppen tanzen,
lässt Gemüter schanzen.
Alkohol
macht auch Hosen voll,
weil der Kopf nicht führt,
nur der Darm abführt.
Alkohol
verstärkt manchen Groll,
dass die Faust regiert
und zum Abgrund führt.
©Hans Hartmut Karg
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Anomalie
Anomalie
Er spürte schon, wie sonderbar
Sein Leib und sein Bedürfnis war:
Immer musste er sehr viel essen,
Ist dadurch adipös gewesen.
Magen, Darm brauchten die Fülle,
Egal waren ihm Kleidung, Hülle,
Und früh in seinem Elternhaus
Reizte er die Sehnsüchte aus.
Dazu trank er viel Flüssigkeit,
Wozu sein Körper war bereit,
Um in die Gänge rasch zu kommen,
So dass sein Geist Fahrt aufgenommen.
Später trank er sechs Liter Tee,
Hob an, um mit dem Renommee
Erfolgreicher und klar zu sein,
Mitunter auch mit Bier und Wein,
Agierte als barocker Weiser,
Blieb darin fleißig, wurde leiser:
Öffentlichkeit war nicht sein Ding,
Weil er doch an den Büchern hing.
Immer blieb er ein Bildungsfresser
Und eben nicht nur Feieresser,
Brachte so seinen Geist nach oben,
Um Philosophie daselbst zu loben.
Den Grünen Tee trank er jetzt täglich,
Sonst schwindelte ihn und recht kläglich
Sank ihm die Lust zum Wortgebilde,
Brachte ihn weg von seiner Milde.
Deshalb ließ er sich untersuchen,
Um Bildungsreisen rasch zu buchen.
Ausschließen wollt' er Diabetes,
Er fragte sich: „Freunde, wie steht es?“
Doch man fand für sein Grundgenie
Leider nur die Hypertonie,
Renale, nierenverursacht,
Das hat der Arzt ihm auch gesagt.
„Vier Zuleiter haben die Nieren,
Um immer viel Blut zuzuführen,
Jedoch jeweils einen Rückleiter,
Der groß den Druck nun leitet weiter
Über das Herz, hin zum Gehirn,
Weshalb der Druck auf Ihrer Stirn
Sie zwingt zu weiterem Gestalten,
Wozu Ihr Geist nun muss herhalten.
Nur dann wird dieser Druck geringer,
Wenn lesend Sie zum Worteringer
Mit Block, mit Stift denkend agieren,
Sich selber hin zur Höhe führen.
Der Nierendruck ist wie Manie,
Er leitet so das Grundgenie
Und Tee leitet Giftstoffe aus
Trägt Ihren Geist sehr weit hinaus.“
So ist er Dichter denn geworden,
Der mit dem Geist und vielen Worten
Nun weiterführt sein Grundgenie –
Dank angestammter Anomalie.
Retter auf dieser Lebensreise
Bleibt Grüntee, der macht ihn so weise,
Weil Giftstoffe der stets ausschwemmt
Und seinen Reimfluss niemals hemmt.
©Hans Hartmut Karg
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Vom Spiel zur Pflicht
Vom Spiel zur Pflicht
Schön hat der Tag sich eingesonnt,
Er wartet auf die Wärme,
Die langsam auch das Licht bewohnt,
Damit ich für ihn schwärme.
Lust hat die Nachtlast überholt,
Verbirgt sich noch in Kissen,
Wo nicht geplant und doch gewollt
Wir selig werden müssen.
Dann steigt der Duft aus vollen Tassen,
Hebt das Gemüt hoch in den Tag,
Damit wir von den Träumen lassen,
Die Seele uns zum Werke trag'.
Schlendern wir sicher und entspannt
Zu den vertrauten Arbeitsräumen.
Da dünkt uns alles sehr bekannt,
Wo wir auch heute nichts versäumen.
©Hans Hartmut Karg
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So fern, so nah
So fern, so nah
Da kämpfen sich
aus den drängenden Bauchräumen
spähende Wünsche nach oben,
nabeln sich mehr und mehr ab
aus gewordener Ferne,
wo nur noch die vagen
Erinnerungen wehen.
Nah, ach so nah
sind uns dagegen die späten Rituale,
sich einlebend in den aufsteigenden Tag,
uns die notwendige Sicherheit bietend,
weil die vertrauten Erwartungen
mit ihren bekannten Freuden
die Erfüllungen tragen.
©Hans Hartmut Karg
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Hüte Dich
Hüte Dich
Hüte Dich vor den Dauerwitzbolden
mit ihren Scheinwitzen!
Hüte Dich vor den spitzen Zungen,
die irgendwann auch auf Dich abzielen,
ohne dass sie wirklich witzig sind!
Der tatsächliche Witz
braucht keine Opfer.
Er lebt allein
aus der Komik
des Wortsinns.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Glückszustand
Glückszustand
In den Momenten des höchsten Glücks
Mag so mancher Kosmos stillstehen,
Auf dass die Empfindung hinterrücks
Sich in die Seele kann voll eindrehen,
Wo uns dann kurz alle Zeit gerinnt,
Nichts mehr denkt, alles erspürt,
Allein dem Augenblick erschaffen,
Der die ganze Welt plötzlich bedeutet,
Um im Zenit den Gipfel zu schaffen,
Wenn dort das Höchste eingeläutet.
Doch filigran bleibt immer dieser Moment,
Weil die schönste Zeit mit uns weiterrennt.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Wann Liebe bleibt
Wann Liebe bleibt
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel
Trifft die Liebe Dich und mich,
Und in allem Erdgewimmel
Sieht das Pärchen nur noch sich.
Jeder leckt des andern Lippen –
Selbst auch Nusseis von der Waffel:
So zieht man mit Liebe Strippen
Und tritt selig in die Staffel,
In der Liebe erst geboren,
Wenn die Liebenden sich sehen
Und die Wahl ist auserkoren
Jenen, die im Mondschein gehen.
Wie ein Habicht stürzt die Liebe
In die Herzen voll Verzückung.
Die Begierde treibt die Triebe,
Ein Kuss schafft allein Entrückung.
Die Liebenden, sie sehen sich,
Alle Welt scheint aufgehoben,
Denn nur noch das Partnerglück
Bleibt gewählt und eingewoben.
Wie sollt´ der vermess'ne Traum
Altbildern Erfahrung zollen,
Wär´ da nicht Zeit, Lust und Raum,
Um sich Gegenwart zu holen?
Strebt das Erbe aller Jahre
Nicht anmutig allem zu,
Weil es Gleiches um sich schare –
Und die Leidenschaft dazu?
Wer damit bei Tag und Nacht
Lockend um Liebste bemüht,
Dem bleibt Amor zugedacht,
Weil er Kraft aus Freuden zieht.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Wie ein Blitz aus heiterem Himmel
Trifft die Liebe Dich und mich,
Und in allem Erdgewimmel
Sieht das Pärchen nur noch sich.
Jeder leckt des andern Lippen –
Selbst auch Nusseis von der Waffel:
So zieht man mit Liebe Strippen
Und tritt selig in die Staffel,
In der Liebe erst geboren,
Wenn die Liebenden sich sehen
Und die Wahl ist auserkoren
Jenen, die im Mondschein gehen.
Wie ein Habicht stürzt die Liebe
In die Herzen voll Verzückung.
Die Begierde treibt die Triebe,
Ein Kuss schafft allein Entrückung.
Die Liebenden, sie sehen sich,
Alle Welt scheint aufgehoben,
Denn nur noch das Partnerglück
Bleibt gewählt und eingewoben.
Wie sollt´ der vermess'ne Traum
Altbildern Erfahrung zollen,
Wär´ da nicht Zeit, Lust und Raum,
Um sich Gegenwart zu holen?
Strebt das Erbe aller Jahre
Nicht anmutig allem zu,
Weil es Gleiches um sich schare –
Und die Leidenschaft dazu?
Wer damit bei Tag und Nacht
Lockend um Liebste bemüht,
Dem bleibt Amor zugedacht,
Weil er Kraft aus Freuden zieht.
©Hans Hartmut Karg
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Aufstehende Stärke
Aufstehende Stärke
Aufstehen!
Wer den Morgen nicht mitnimmt,
der wird den Tag nicht gewinnen.
Aufstehen heißt:
Sich um sich selbst bemühen,
sich ja nicht gehen lassen.
Aufstehen dient
eben auch dem Weiterleben:
In den Betten sterben die Menschen...
©Hans Hartmut Karg
2020
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Schont die Erde!
Schont die Erde!
Schont die Erde,
wir haben nur die eine!
Nichts,
was man uns
aus dem Kosmos andient,
ist ihr vergleichbar,
könnte das Leben
schützen!
Ein Überleben
kann es doch nur
auf der Erde geben!
Deshalb,
Lebenswillige,
schützt sie
und schont sie!
Wir haben nur
diese eine Erde!
©Hans Hartmut Karg
2020
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Trügerischer Jungfebruar
Trügerischer Jungfebruar
Schon zeigen am Wege uns grünende Flächen,
Wo das Flüsschen sich mäandernd biegt
Und die fahlen Binsen in Seefahrt stechen,
Dass der Himmelshauch ihre Lebendigkeit liebt.
Ach, wie ist doch unsere Wunderwelt
Schnee- und eisfrei in dieses Jahr gegangen,
Als wäre sie damit gut aufgestellt
Mit diesem prallgrünen Frühverlangen!
Ja, uns mag die Wärme natürlich taugen,
Wenn am Morgen wir sehnend zum Himmel sehen.
Doch wird sie nicht dieses Land auslaugen,
Wenn wir mit ihr in den Sommer gehen?
©Hans Hartmut Karg
2020
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Eltigard
Eltigard
Das Ideal der heimeligen Bettung
Von Pflanze, Tier, Mensch und Leben
Sucht immer nach sprachlicher Rettung,
Um sich weiterhin Hoffnung zu geben.
Manchmal existieren nur Namen
Und Du weißt nicht, was sie bedeuten,
Weil sie plötzlich zu uns kamen
Im Leiden oder mit Freuden.
Der Kosmos, er wird ganz klein,
Wenn wir wir nur mit ihm spielen.
Wie kann unsere Welt größer sein,
Wo sie nur Habsucht wird fühlen?
In Reden sind alle bemerkenswert,
Die Ansprüche sind noch viel größer.
Doch kocht man noch an eigenem Herd
Und glaubt, man sei Problemlöser?
Die Erde wird kleiner und kleiner,
Wo wir vereinnahmen und siedeln,
Und die Macht wird dort gemeiner,
Wo wir um das Gold'ne Kalb wieseln.
Unsere Not hat doch nichts, als die eine Welt,
Vieles wäre intelligent zu regeln,
Wenn wir nur ein wenig mehr angehellt
Zum Eltigard würden segeln.
So aber wird das Vertraute fremd,
Das Fremde erfühlt als Bedrohung,
Und wir glauben, mit unserem letzten Hemd
Gäben wir alles frei zur Verrohung.
Die todgewundene Überzeugungshaut
Wird nur dann lebensbettend,
Wenn sie auf das ganze Leben schaut,
Sich einlässt auf Hoffnung, die rettend.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Was meinst Du?
Was meinst Du?
Die Erde retten –
das wäre ein kleines
Almosen für den Kosmos,
eine lebensgebundene Ewigkeit.
Wäre Freundschaft
dann wieder Begleiter
des Menschen und seiner Art?
Zeigt uns nicht
immer wieder aufs Neue
die Herrschsucht
ihre monetären Krallen,
um Weltgröße
zu mindern?
©Hans Hartmut Karg
2020
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Zur Not der Not
Zur Not der Not
Da wird Europa immer älter,
S'wird wärmer und niemals mehr kälter
Und überall, wo Gäste halten,
Sieht den Tourismus man entfalten.
Da gibt es Hüttchen, gibt es Büdchen,
Wo schlechterdings die Übermüt'gen
Ein wenig Nippes dem anbieten,
Der damit auch nachher zufrieden.
Doch was da wirklich nicht gewollt,
Man sich zur Urlaubszeit gern holt:
Strohpüppchen, bunte Plastiksterne,
Die hat man deshalb gar zu gerne.
Drückt einen dann die alte Blase
Und kein WC hat diese Straße,
Haben die Urlauber es schwer,
Verrichten das – ohne Gewähr...!
Wer sich am Strand erleichtern muss,
Dem schwindet Kauflust, Musenkuss,
Denn wo die Drucknot elementar,
Werden die Menschenwünsche rar.
Leute, baut in armen Regionen,
Welche Touristen gern bewohnen,
Mehr Häuschen für der Gäste Not,
Sonst sind Eure Geschäfte tot.
©Hans Hartmut Karg
2020
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