Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Moderator: conny85
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
@dan79: ich werfe das ja niemandem vor. Meine Kinder wären überfordert gewesen. Aber meine Kinder sind ja nicht jede Kinder.
Ich bin mittlerweile auch nicht mehr 100%, aber ich hab eine Aufgabe gefunden, die ich mehrheitlich an den Kindern vorbei bringe und die extrem unregelmässig und teilweise sehr spontan ist. Aber im gleichen Dorf. Und, meine sind mittlerweile genug alt, um mal 1-2 Stunden zusammen alleine zu Hause zu sein, wenns wirklich mal knallt.
100% Hausfrau wäre mir vieel zu langweilig;-)
Ich bin mittlerweile auch nicht mehr 100%, aber ich hab eine Aufgabe gefunden, die ich mehrheitlich an den Kindern vorbei bringe und die extrem unregelmässig und teilweise sehr spontan ist. Aber im gleichen Dorf. Und, meine sind mittlerweile genug alt, um mal 1-2 Stunden zusammen alleine zu Hause zu sein, wenns wirklich mal knallt.
100% Hausfrau wäre mir vieel zu langweilig;-)
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Eine spannende Frage.
Ich wohne im grenznahen Ausland, arbeite in der CH und habe von daher bezahlbare Kinderbetreuung, auch wenn ich den Höchsttarif zahlen muss. Trotzdem möchte ich nicht mehr arbeiten. Mit 1 Kind habe ich 60% gearbeitet (nach 6-7 Monaten Pause) und nach Kind 2 noch 50%. Und obwohl wir hier gute Betreuungsmöglichkeiten haben (ausser Mittwochs) mit Mittagstisch und Abendbetreuung und mein Mann die Kids problemlos am Morgen in die Schule bringen kann (ich starte meistens früh), würde ich nicht mehr arbeiten wollen. Ich finde es so wie es ist für alle gut:
-die Kids sind nur 2 Tage fremdbetreut, sie gehen gerne, es ist für sie aber auch anstrengend
-die anderen Tage kommen sie auch sehr gerne nach Hause
-ich und mein Mann haben Kinderzeit (da ich auch am WE arbeiten muss)
-Hobbys sind möglich (auch für mich!)
-ich bleibe im Berufsleben drin und habe Abwechslung
Ich selber könnte nicht 100% Hausfrau sind, wäre mir zu langweilig. Hochprozentig arbeiten wäre mir aber zu stressig mit Kinder und HH neben dran. Ich empfinde die Zeit, mit den Kindern als wertvoll. Es ist für mich so ein gutes Gleichgewicht. Wer weiss, ob es nochmal ändert, wenn die Kinder in der Oberstufe sind, und dann gezwungenermassen nicht mehr nach Hause kommen können am Mittag.
So wie jemand geschrieben hat, habe ich nicht (kleine) Kinder, um sie dann 5 Tage/Woche fremdbetreuen und fremderziehen zu lassen (wenn es anders geht, ist ja auch eine Frage der Möglichkeiten). Aber jeder Familie muss das für sich entscheiden. Ich sage nicht, dass mein Modell besser ist, aber es stimmt so für mich resp. uns.
Hier gibt es alles (kleines Dorf): 1 Elternteil (Mutter) 100% zu Hause, beide 100% arbeiten, Teilzeit (Mutter), Betreuung in Tagesstruktur, durch Grosseltern oder ein Mix, Tagesmutter (hat es nur eine hier). Im grossen Ganzen aber würde ich schätzen, dass hier mehr Mütter berufstätig sind als in der CH, was durchaus mit der zahlbaren Kinderbetreuung und Blockzeiten in der Schule zu tun hat meiner Meinung nach. Es gibt auch Eltern, die sich für die Schule hier entschieden haben, wegen der guten Tagesstruktur, die es in anderen Gemeinden noch nicht so lange gibt (freie Schulwahl, muss nicht in der Wohngemeinde sein).
Ich wohne im grenznahen Ausland, arbeite in der CH und habe von daher bezahlbare Kinderbetreuung, auch wenn ich den Höchsttarif zahlen muss. Trotzdem möchte ich nicht mehr arbeiten. Mit 1 Kind habe ich 60% gearbeitet (nach 6-7 Monaten Pause) und nach Kind 2 noch 50%. Und obwohl wir hier gute Betreuungsmöglichkeiten haben (ausser Mittwochs) mit Mittagstisch und Abendbetreuung und mein Mann die Kids problemlos am Morgen in die Schule bringen kann (ich starte meistens früh), würde ich nicht mehr arbeiten wollen. Ich finde es so wie es ist für alle gut:
-die Kids sind nur 2 Tage fremdbetreut, sie gehen gerne, es ist für sie aber auch anstrengend
-die anderen Tage kommen sie auch sehr gerne nach Hause
-ich und mein Mann haben Kinderzeit (da ich auch am WE arbeiten muss)
-Hobbys sind möglich (auch für mich!)
-ich bleibe im Berufsleben drin und habe Abwechslung
Ich selber könnte nicht 100% Hausfrau sind, wäre mir zu langweilig. Hochprozentig arbeiten wäre mir aber zu stressig mit Kinder und HH neben dran. Ich empfinde die Zeit, mit den Kindern als wertvoll. Es ist für mich so ein gutes Gleichgewicht. Wer weiss, ob es nochmal ändert, wenn die Kinder in der Oberstufe sind, und dann gezwungenermassen nicht mehr nach Hause kommen können am Mittag.
So wie jemand geschrieben hat, habe ich nicht (kleine) Kinder, um sie dann 5 Tage/Woche fremdbetreuen und fremderziehen zu lassen (wenn es anders geht, ist ja auch eine Frage der Möglichkeiten). Aber jeder Familie muss das für sich entscheiden. Ich sage nicht, dass mein Modell besser ist, aber es stimmt so für mich resp. uns.
Hier gibt es alles (kleines Dorf): 1 Elternteil (Mutter) 100% zu Hause, beide 100% arbeiten, Teilzeit (Mutter), Betreuung in Tagesstruktur, durch Grosseltern oder ein Mix, Tagesmutter (hat es nur eine hier). Im grossen Ganzen aber würde ich schätzen, dass hier mehr Mütter berufstätig sind als in der CH, was durchaus mit der zahlbaren Kinderbetreuung und Blockzeiten in der Schule zu tun hat meiner Meinung nach. Es gibt auch Eltern, die sich für die Schule hier entschieden haben, wegen der guten Tagesstruktur, die es in anderen Gemeinden noch nicht so lange gibt (freie Schulwahl, muss nicht in der Wohngemeinde sein).
04.2011 und 07.2013
MIR SIND STOLZ UF EUCH ZWEI!
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich werte die verschiedenen Modelle nicht. Was mir aber immer etwas schräg reinkommt ist das Thema „ich will meine Kinder selber erziehen“. Ich und mein Mann wollen das auch, nahmen und nehmen diese Aufgabe sehr ernst und ich behaupte hier mal ganz frech, dass uns das in den letzten 16 Jahren auch ganz gut gelungen ist.
Ich sehe die ganzen Kinder und Jugendlichen in unserem Umfeld, die alle teilweise familienextern betreut wurden. Glaubt mir, alle wurden anders erzogen, mit anderen Schwepunkten und anderen Ausrichtungen. Falls die These hier stimmen würde, dann wären die ja alle gleich....Relevant für die Erziehung ist primär das Elternhaus. In der Kita und im Hort findet Sozialisierung statt, nicht Erziehung. Auch das nicht wertend, Sozialisierumg kann auch anderswo stattfinden.
Ich sehe die ganzen Kinder und Jugendlichen in unserem Umfeld, die alle teilweise familienextern betreut wurden. Glaubt mir, alle wurden anders erzogen, mit anderen Schwepunkten und anderen Ausrichtungen. Falls die These hier stimmen würde, dann wären die ja alle gleich....Relevant für die Erziehung ist primär das Elternhaus. In der Kita und im Hort findet Sozialisierung statt, nicht Erziehung. Auch das nicht wertend, Sozialisierumg kann auch anderswo stattfinden.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Könnte aber halt auch drauf hinweisen, dass diese familienextern betreuten Kinder nicht erzogen sind?? Dann ist ja klar, dass alle anders sind... oder?Berlin hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 08:16
Ich sehe die ganzen Kinder und Jugendlichen in unserem Umfeld, die alle teilweise familienextern betreut wurden. Glaubt mir, alle wurden anders erzogen, mit anderen Schwepunkten und anderen Ausrichtungen. Falls die These hier stimmen würde, dann wären die ja alle gleich....Relevant für die Erziehung ist primär das Elternhaus. In der Kita und im Hort findet Sozialisierung statt, nicht Erziehung. Auch das nicht wertend, Sozialisierumg kann auch anderswo stattfinden.
Im Thema Anstand fällt mir sowas z.B. extrem auf...
- stella
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Also vom Anstand her merke ich in der Schule nicht, ob Krippenkind oder in der Familie betreutes Kind. 
Ebenfalls von der Sozialisation her nicht.
Was ich merke: Wie viele Geschwister ein Kind hat. Aber da kann man auch nicht durchs Band weg darauf gehen. Grundsätzlich sind Kinder mit mehr als zwei Geschwister viel milder, wenn es um Konflikte geht. Einzelkinder merke ich oft bis in die Oberstufe.
Aber es gibt so viele Färbungen - es ist die Wertevielfalt, die unserer Gesellschaft Mühe macht. Alles darf man, nichts gilt mehr. Und damit hat das gewählte Betreuungsmodell nichts zu tun. Oder anders: Werden Kinder ausserhalb der Familie betreut, suchen sich Eltern oft die Betreuungslösung, die mit ihren Werten übereinstimmt.

Ebenfalls von der Sozialisation her nicht.
Was ich merke: Wie viele Geschwister ein Kind hat. Aber da kann man auch nicht durchs Band weg darauf gehen. Grundsätzlich sind Kinder mit mehr als zwei Geschwister viel milder, wenn es um Konflikte geht. Einzelkinder merke ich oft bis in die Oberstufe.
Aber es gibt so viele Färbungen - es ist die Wertevielfalt, die unserer Gesellschaft Mühe macht. Alles darf man, nichts gilt mehr. Und damit hat das gewählte Betreuungsmodell nichts zu tun. Oder anders: Werden Kinder ausserhalb der Familie betreut, suchen sich Eltern oft die Betreuungslösung, die mit ihren Werten übereinstimmt.
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Danke dir, liebe Stella, für deine Worte.stella hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 09:45 Also vom Anstand her merke ich in der Schule nicht, ob Krippenkind oder in der Familie betreutes Kind.
Ebenfalls von der Sozialisation her nicht.
Was ich merke: Wie viele Geschwister ein Kind hat. Aber da kann man auch nicht durchs Band weg darauf gehen. Grundsätzlich sind Kinder mit mehr als zwei Geschwister viel milder, wenn es um Konflikte geht. Einzelkinder merke ich oft bis in die Oberstufe.
Aber es gibt so viele Färbungen - es ist die Wertevielfalt, die unserer Gesellschaft Mühe macht. Alles darf man, nichts gilt mehr. Und damit hat das gewählte Betreuungsmodell nichts zu tun. Oder anders: Werden Kinder ausserhalb der Familie betreut, suchen sich Eltern oft die Betreuungslösung, die mit ihren Werten übereinstimmt.
Mir ist das Vorurteil gerade recht eingefahren, dass extern betreute Kinder nicht erzogen sind oder eine höhere Häufigkeit zu psychischen Störungen habe (da müsste die ganze ehemalige DDR unerzogen und gestört sein

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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ups:
Woher kommt so Beurteilung von dir? Manche Kita Kinder sind 100 mal anständiger als familiärbetreute Kinder, es kommt auf die Erziehungskompetenzen, Schwerpunkte drauf an und die Kinder selbst, Umfeld...
Psychische Erkrankungen kann man nicht so naiv dem Arbeitspensum die Schuld in die Schuhe schieben, es gibt viele Faktoren, wie es dazu kommen kann, z.b. chronisch abwerten, psychische Gewalt, physische Gewalt, Vernachlässigung, extrem unter Druck setzen, gentechnisch etc.
Woher kommt so Beurteilung von dir? Manche Kita Kinder sind 100 mal anständiger als familiärbetreute Kinder, es kommt auf die Erziehungskompetenzen, Schwerpunkte drauf an und die Kinder selbst, Umfeld...
Psychische Erkrankungen kann man nicht so naiv dem Arbeitspensum die Schuld in die Schuhe schieben, es gibt viele Faktoren, wie es dazu kommen kann, z.b. chronisch abwerten, psychische Gewalt, physische Gewalt, Vernachlässigung, extrem unter Druck setzen, gentechnisch etc.
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich spare mir, auf dem Niveau darauf einzugehen.
Wer sich wirklich für das Thema interessiert, soll die einzig verfübaren Studien in der Schweiz zu dem Thema im Detail durchlesen: https://jacobsfoundation.org/studien-broschueren/.
"Mir fällt auf" und "ich habe auch schon beobachtet" und negative persönliche Erfahrungen im Elternhaus, die auf sehr vielen Faktoren basieren, sind nicht geeigent, um dazu qualifizierte Aussagen zu machen. Und schon gar nicht, um anderen Eltern 'vorzuwerfen', sie würden ihre Kinder nicht erziehen.
Aber um diese Frage ging es der TE ja gar nicht, deshalb lasse ich es jetzt auch bleiben.....
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich will nicht widersprechen, Helena, ich kenne ja Deine Kinder nicht. ABER mir fällt in solchen Diskussionen schon extrem auf, wie oft Frauen (oder Männer), die ein klassisches Modell wollen und leben der Ansicht sind, die Krippe wäre nichts für ihr Kinder gewesen und sie wären überfordert, während genausoviele berufstätige Elter der Meinung sind, für ihre Kinder sei die KITA das Beste gewesen und sie hätten sich nur zu Hause gelangweilt.
Das bringt mich ehrlich gesagt zum Schluss, dass die meisten Kinder einfach sehr anpassungsfähig sind und beides völlig ok für sie ist, sofern es den Eltern gut geht. Kita oder nicht kann man in den seltensten Fällen mit dem Kind begründen, stattdessen aber durchaus mit Überzeugungen, Ansichten, Wünschen und Bedürfnissen der Eltern.

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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
@danci
Die Bedürfnisse der Kinder sind schon recht verschieden, während die Ältere dauernd Headbangs gemacht hat um bei mir zu sein (hatte deswegen eine zeitlang nur Nachtschicht um alles wieder gut zu machen, so dass sie tagsüber s'Mami hat am Mittag und nach der Schule, ihr hat das sehr gut getan, sagte sie damals) war die Kita für die Jüngere total easy und entspannt, Küsschen und Verabschieden, schwups war sie schon im Element zum spielen, jedoch wäre sie nicht so der Typ gewesen, der zu viel externe Betreung hat. Was ich sagen möchte: Es gibt kein absolut richtig oder falsch in dem Sinne, sondern ein Abwägen, was passt zu der Familien inkl. Kindesbedürfnis. Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die war hochprozentig in der Kita als Kind, sie war total zufrieden und glücklich.
Die Bedürfnisse der Kinder sind schon recht verschieden, während die Ältere dauernd Headbangs gemacht hat um bei mir zu sein (hatte deswegen eine zeitlang nur Nachtschicht um alles wieder gut zu machen, so dass sie tagsüber s'Mami hat am Mittag und nach der Schule, ihr hat das sehr gut getan, sagte sie damals) war die Kita für die Jüngere total easy und entspannt, Küsschen und Verabschieden, schwups war sie schon im Element zum spielen, jedoch wäre sie nicht so der Typ gewesen, der zu viel externe Betreung hat. Was ich sagen möchte: Es gibt kein absolut richtig oder falsch in dem Sinne, sondern ein Abwägen, was passt zu der Familien inkl. Kindesbedürfnis. Ich hatte mal eine Arbeitskollegin, die war hochprozentig in der Kita als Kind, sie war total zufrieden und glücklich.
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich sage nicht, dass die fremdbetreuten Kinder schlechter erzogen sind. Nur finde ich für mich und meine Familie, dass ich nicht hochprozentig arbeiten möchte und die Kinder 4-5Tage/Woche in der Krippe haben möchte, auch wenn es günstig oder sogar gratis wäre. Nicht weil die Krippe schlecht wäre für die Kinder, die sind eigentlich gerne gegangen. Aber sie waren auch gerne zu Hause oder unterwegs mit mir an meinen freien Tagen. Ich möchte gerne Zeit mit meinen Kindern verbringen.Berlin hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 08:16 Ich werte die verschiedenen Modelle nicht. Was mir aber immer etwas schräg reinkommt ist das Thema „ich will meine Kinder selber erziehen“. Ich und mein Mann wollen das auch, nahmen und nehmen diese Aufgabe sehr ernst und ich behaupte hier mal ganz frech, dass uns das in den letzten 16 Jahren auch ganz gut gelungen ist.
Ich sehe die ganzen Kinder und Jugendlichen in unserem Umfeld, die alle teilweise familienextern betreut wurden. Glaubt mir, alle wurden anders erzogen, mit anderen Schwepunkten und anderen Ausrichtungen. Falls die These hier stimmen würde, dann wären die ja alle gleich....Relevant für die Erziehung ist primär das Elternhaus. In der Kita und im Hort findet Sozialisierung statt, nicht Erziehung. Auch das nicht wertend, Sozialisierumg kann auch anderswo stattfinden.
Ich weiss nicht, ob ich Kinder hätte, wenn ich einen Job hätte, wo ich nicht mit reduziertem Pensum arbeiten könnte (oder mein Mann). Es wäre mir abgesehen davon glaub auch zu viel. Auch jetzt mit der Schule und den Hobbys. Ich behaupte mal, ich wäre auch ohne Kinder glücklich. Es hat lange so ausgesehen, dass ich keine Kinder haben werde, das wäre für mich auch okay gewesen.
Was ich schon finde, ist dass die Betreuung in einer Krippe oder am Mittagstisch anstrengend ist für die Kinder. Meine sind nach solchen Tagen müde und k.o.
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich habe immer sehr Mühe mit dieser Aussage. Es gibt auf der Welt sehr viele Familien, wo beide Elternteile voll arbeiten. Und es gibt auch sehr viele Familien (auch in der Schweiz), die auf zwei volle Einkommen angewiesen sind.
Sollen/dürfen jetzt alle diese Eltern keine Kinder haben?!
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich möchte nur ergänzen, dass das in anderen Ländern schon länger so war und ist und es wäre ja krass, wenn es da keine Kinder mehr geben würde. Dafür sind dort natürlich viele Sachen auch anders geregelt.Pirat hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 17:01Ich habe immer sehr Mühe mit dieser Aussage. Es gibt auf der Welt sehr viele Familien, wo beide Elternteile voll arbeiten. Und es gibt auch sehr viele Familien (auch in der Schweiz), die auf zwei volle Einkommen angewiesen sind.
Sollen/dürfen jetzt alle diese Eltern keine Kinder haben?!
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Trotzdem war es in unserem Fall so, dass, dass es ab Kindergarten nicht noch zusätzliche Betreuung (zum Kiga) vertragen hat. Wir haben es auf den Wunsch der Tochter ausprobiert und mussten es nach kurzem wieder aufgeben - die Tochter fand es ist zu viel.danci hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 13:08
[...] ABER mir fällt in solchen Diskussionen schon extrem auf, wie oft Frauen (oder Männer), die ein klassisches Modell wollen und leben der Ansicht sind, die Krippe wäre nichts für ihr Kinder gewesen und sie wären überfordert, während genausoviele berufstätige Elter der Meinung sind, für ihre Kinder sei die KITA das Beste gewesen und sie hätten sich nur zu Hause gelangweilt.
Meine Antwort:
Ich war so ein Elternteil und obwohl ich in meinem Herzen keine Kita wollte, musste ich für mein Kind eine Kita buchen. Es war ein sehr guter Entscheid, es war für sie in sehr vielen Bereichen Gold wert. Ich sehe heute Kitas ganz anders.
Weiter Zitat Danci
Das bringt mich ehrlich gesagt zum Schluss, dass die meisten Kinder einfach sehr anpassungsfähig sind und beides völlig ok für sie ist, sofern es den Eltern gut geht. Kita oder nicht kann man in den seltensten Fällen mit dem Kind begründen, stattdessen aber durchaus mit Überzeugungen, Ansichten, Wünschen und Bedürfnissen der Eltern.![]()
Betreuung muss immer für die Eltern passen, sonst passt es fürs Kind auch nicht. Aber es gibt es auch, dass die Eltern schon in etwa vorhersehen können, ob es fürs Kind geht oder nicht.
Sorry fürs schlechte zitieren - habs am Handy nicht besser geschafft.
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
@ opti
Welche Betreuung habt ihr denn ausprobiert? Hort hätten meine Kinder im Kiga-Alter auch nur schwer vertragen, zu Hause ging aber. Ich war auch froh, konnten wir v.a. dem sensiblen Mittleren den KIGA-Einstieg so gönnen, dass er nur noch zusätzlich einen Tag Grossi-Betreuung zu Hause hatte. Aber wenn es anders wichtig gewesen wäre, dann hätte man es organisiert. Evtl. müssten dann die Betreuungsformen geändert werden.
Welche Betreuung habt ihr denn ausprobiert? Hort hätten meine Kinder im Kiga-Alter auch nur schwer vertragen, zu Hause ging aber. Ich war auch froh, konnten wir v.a. dem sensiblen Mittleren den KIGA-Einstieg so gönnen, dass er nur noch zusätzlich einen Tag Grossi-Betreuung zu Hause hatte. Aber wenn es anders wichtig gewesen wäre, dann hätte man es organisiert. Evtl. müssten dann die Betreuungsformen geändert werden.
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Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Danci
Wir gingen von ihrem allgemeinen Verhalten davon aus, dass sie einfach nach Hause kommen können muss und sich dort einsam verziehen. Als Minimal-Lösung. Als vernünftige Lösung mit Betreuung eines Elternteils. So haben wir uns dann auch organisiert. Dann kam sie und wollte "wie die anderen" in den Hort. Wir haben ihr es erlaubt an dem Tag, an dem der Hort so schwach gebucht war, dass sie unter dem Semester Aufnahmen gemacht haben. Nur Mittagsbetreuung und dann heim. Trotz halbleerem Hort ging es nicht.
Wir haben keine Grosseltern etc zur Verfügung, d.h. wir hatten eine Nanny buchen müssen für 1 Kind. Das ist dann unverhältnismässig. Tamu wäre für den Zweck auch nicht das richtige gewesen. Daher sind wir wieder zurück auf die Angangslösung.
Wir gingen von ihrem allgemeinen Verhalten davon aus, dass sie einfach nach Hause kommen können muss und sich dort einsam verziehen. Als Minimal-Lösung. Als vernünftige Lösung mit Betreuung eines Elternteils. So haben wir uns dann auch organisiert. Dann kam sie und wollte "wie die anderen" in den Hort. Wir haben ihr es erlaubt an dem Tag, an dem der Hort so schwach gebucht war, dass sie unter dem Semester Aufnahmen gemacht haben. Nur Mittagsbetreuung und dann heim. Trotz halbleerem Hort ging es nicht.
Wir haben keine Grosseltern etc zur Verfügung, d.h. wir hatten eine Nanny buchen müssen für 1 Kind. Das ist dann unverhältnismässig. Tamu wäre für den Zweck auch nicht das richtige gewesen. Daher sind wir wieder zurück auf die Angangslösung.
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich denke, auswärts arbeiten oder nicht hat nicht nur mit der persönlichen Einstellung zur Kinderbetreuung oder Kitakosten zu tun, sondern auch mit der Einstellung gegenüber Arbeit und Beruf selber. Als Beispiel: Ich identifiziere mich stark mit meinem Beruf und meiner Arbeit. Wenn ich aufgehört hätte, wäre ein Teil meiner Identität verloren gegangen. Ich habe dies schon im MU bemerkt. Andererseits wäre es für meinen Mann kein Problem, den Job aufzugeben - für ihn ist er nur Mittel zum Zweck. Dies nur als Input und weitere Anregung, die zur Frage der TE berücksichtigt werden kann.
Grosser 5/2011
Kleiner 6/2013
* März 2010
Kleiner 6/2013
* März 2010
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Absolut, hätte ich den Ehrgeiz gehabt Geschichte oder Biologie zu studieren, was mich beides sehr interessiert, hätte ich den Beruf wohl auch nicht leichtfertig an den Nagel gehängt.
Aber dann würde vielleicht auch unsere Familienplanung anders aussehen...
Aber dann würde vielleicht auch unsere Familienplanung anders aussehen...
2010, 2013, 2015
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
@ChrisBern: Du bringst es auf den Punkt. „Dort sind viele Sachen anders geregelt.“ Die Schweiz und insbesondere die Schule geht immer noch davon aus, dass die Mutter zu Hause ist. Das finde ich auch nicht gut, ist aber so. So wie in der (Deutsch)Schweiz die Kinderbetreuung geregelt ist, sind für mich drei Tage externe Betreuung das Maximum - insbesondere, wenn die Kinder in die Schule kommen. Aber ich verurteile niemand, der das anders sieht und bin mir auch bewusst, dass es Familienkonstellationen gibt, wo mehr Arbeiten ein Muss ist. Wir diskutieren hier aus einer sehr privilegierten Situation heraus. Ich hätte einen Nervenzusammenbruch, wenn ich 100% arbeiten müsste - aber auch, wenn ich 100% zu Hause sein müsste.ChrisBern hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 17:06Ich möchte nur ergänzen, dass das in anderen Ländern schon länger so war und ist und es wäre ja krass, wenn es da keine Kinder mehr geben würde. Dafür sind dort natürlich viele Sachen auch anders geregelt.Pirat hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2020, 17:01Ich habe immer sehr Mühe mit dieser Aussage. Es gibt auf der Welt sehr viele Familien, wo beide Elternteile voll arbeiten. Und es gibt auch sehr viele Familien (auch in der Schweiz), die auf zwei volle Einkommen angewiesen sind.
Sollen/dürfen jetzt alle diese Eltern keine Kinder haben?!
sie 2009
er 2010
er 2010
Re: Würdet ihr arbeiten wenn die Kinderkrippe zahlbar wäre?
Ich glaube, wenn es für die Eltern stimmt, passt es für die Kinder.
Wenn die Eltern die Kinder mit einem guten Gefühl zur Tagesmutter/Kita bringen und sich selber auf die Arbeit/kinderfreie Zeit freuen, kommen die Kinder gerne und ist für alle eine Bereicherung. Ich selber habe, als meine Grosse in den Kindergarten kam, als Tagesmutter gearbeitet. Die Kleine hatte es genossen mit den Tageskindern zu spielen am Morgen. Am Nachmittag oder als meine Kinder älter waren, haben alle zusammen gespielt. Die Tageskinder waren bei uns meistens im Alter von 4/6 Monaten bis 5 Jahre.
Nach 12 Jahren, da war die Kleinere 10 Jahre, bin ich problemlos in meinen gelerten Beruf mit 60% wieder eingestiegen.
Ich selber hätte nicht früher Auswärtsgearbeitet, auch wenn die Betrung gratis wäre. Finde es schön, kann sich jede Familie sich ihr Betreuungsmodell selber aussuchen, dass für sie stimmt.
Wenn die Eltern die Kinder mit einem guten Gefühl zur Tagesmutter/Kita bringen und sich selber auf die Arbeit/kinderfreie Zeit freuen, kommen die Kinder gerne und ist für alle eine Bereicherung. Ich selber habe, als meine Grosse in den Kindergarten kam, als Tagesmutter gearbeitet. Die Kleine hatte es genossen mit den Tageskindern zu spielen am Morgen. Am Nachmittag oder als meine Kinder älter waren, haben alle zusammen gespielt. Die Tageskinder waren bei uns meistens im Alter von 4/6 Monaten bis 5 Jahre.
Nach 12 Jahren, da war die Kleinere 10 Jahre, bin ich problemlos in meinen gelerten Beruf mit 60% wieder eingestiegen.
Ich selber hätte nicht früher Auswärtsgearbeitet, auch wenn die Betrung gratis wäre. Finde es schön, kann sich jede Familie sich ihr Betreuungsmodell selber aussuchen, dass für sie stimmt.