Wieso habt ihr das Gefühl ihr gehört zu den "bösen" Bikern und Autofahrern, nur weil ich mit in einem Nervthread über MANCHE Biker und Autofahrer aufrege?
Wie geschrieben: Ich danke jedem Biker der bei uns im Wald ein Glöggeli am Velo hat. Wenn er noch hallo sagt, ist doch alles ok
Ich habe auch kein Problem damit, dass jemand seine Tiere versorgt

Auch nicht wenn Leute in den Wald fahren und auf Parkplätzen parkieren, die dafür gedacht sind. Da wo ich wohne gibt es die halt aber nicht. Also fahren sie in bepflanzte Felder, in Wiesen, nehmen auch mal einen Zaunpfahl mit, oder fahren durch den Zubringer grad direkt in den Wald um da ins Unterholz zu parkieren.
Die eigene Hofeinfahrt wird zum Parkplatz, sowie der Gartenrand auch. Man könnte ja fragen, ob man darf. Bei dem Ton in diesem Forum gehe ich davon aus, dass wir alle genug Anstand und Umsicht haben, um das zu tun. Aber es gibt leider auch die anderen. Und ehrlich, da kann man sich zum Teil nur an den Kopf recken. Ich wurde schon in der eigenen Hofeinfahrt angesaut, als ich jemanden freundlich gebeten habe umzuparkieren, weil wir Besuch erwarteten. Ich hab sogar eine Alternative hinterm Haus angeboten. Was ich dafür zu hören bekommen habe hatte ein Niveau, wie man es in Zeitungen mit vielen Grossbuchstaben findet.
Auch auf dem Land haben Zubringer und Parkverbote einen Grund. Wenn man sie zuparkiert, dann kommen die meist breiteren landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht mehr durch. Wenn sie zu Durchgangsstrassen für Ausflügler werden, können die Kinder nicht mehr drauf spielen. Auch das was Stella beschreibt, mit dem Müll der liegengelassen wird zBsp. Wenn sich die Leute in ihrem Quartier oder um ihre Häuser und Wohnungen rum so verhalten würden, wie sie es zum Teil tun, wenn sie woanders sind, dann wäre da ein Dauergestänke und Gemotze, nicht? Wie lange geht es, bis die Polizei dasteht, wenn in einem Quartier-Zubringer plötzlich Durchgangsverkehr herrscht? Aber zwischen Feldern und Wäldern ist das dann etwas anderes?
Wisst ihr, es geht mir darum, dass ich den Eindruck habe, dass zu wenig darüber nachgedacht wird, dass an Orten an denen man selber Ferien macht, oder Ausflüge, manchmal auch Leute wohnen - auch in Städten, nicht nur auf dem Land. Und die werden dann mit Situationen konfrontiert, die nahezu ausschliesslich Leute auslösen, die eben nicht dort leben und auch zT die Gefahren nicht sehen. Das betrifft sicher nicht alle. Es gibt auch viele die sich top verhalten. Aber die die es nicht tun, die tun unter Umständen eben den Ortsansässigen weh.
Müll wird in die Weiden geworfen. Kühe gehen ein. In furztrockenen Wäldern machen Leute Feuer um eine Wurst zu bräteln. Lassen Feuerwerk neben einem dürren Stoppelfeld in die Luft, weils ja Platz hat und die Aussicht grandios ist. Löschen tut die freiwillige Feuerwehr vom Dorf. Der Ausflugs-Töfffahrer der in der Kurve die Kontrolle verliert und einem Anwohner frontal unters Auto rutscht, bei dem leisten ebenfalls Anwohner erste Hilfe. Auch dem überdrehten Cabriofahrer der sich überschätzt hat und in meinen Garten gedonnert ist und den Velofahrern die sich - einer hoch und einer runter, in der Mitte der Strasse "tütschen". Der Cabriofahrer hat sich nicht mal entschuldigt, dass er mein Gemüse platt gemacht hat. Man sitzt im Garten und macht an einem schönen Wochenende alle 15 Minuten die Augen zu und hofft, dass es nicht chlepft. Derweil sagt man den eigenen Kindern, sie sollen nicht mehr Ball spielen, weil der Ball auf die Strasse rollen könnte und das Trotti und Velo dürfen sie dann auch erst am Montag wieder rausholen. Das auf einer Nebenstrasse durch einen Weiler. Wie eine Quartierstrasse, mit schönerem Ausblick und mehr tollen Kurven.
Wenn im Winter die Strasse nicht schwarzgeräumt wird, dann wird sie zu einer Hammer-Schlittelstrecke. Für Auswärtige. Es hat dann immer noch den Verkehr der Anwohner. Damit man raufkommt muss man auf dem Gas bleiben. Und plötzlich kommen einem 10 Leute auf Schlitten entgegen, die sich gegenseitig den Hoger hochkarren und dann runterdüsen. Auf einer nicht gesperrten Strasse. Wenn hier die heimischen Kinder mal schlitteln, dann sperrt man die Strasse. Auswärtige schlitteln einfach los. Fägt jo.
Das kann man auf die ganze Welt übertragen. Das ist keine Sache die nur einzelne Regionen betrifft

Ich wage zu behaupten, dass es vor allem Leute sind, die sich auch sonst wenig Gedanken darüber machen, wie es um die Kultur und die Gepflogenheiten des besuchten Ortes oder Landes bestellt ist. Ich bin hier. Ich habe bezahlt. Ich mache wies mir gefällt. Ich trage Shorts und Tops auch in einem Dom oder einer Moschee...
Hat nichts mit schwarz-weiss zu tun. Und auch nichts mit Polizisterlen. Ich erlebe das ganz anders als polizisterlig. Auch jetzt bei Corona. Niemand wird angeschnautzt, er soll nachhause gehen. Man hilft wenn es, jedes Jahr, Verletzte auf der Strasse hat, die sich selbst über- und die schönen emmentaler Höger unterschätzt haben. Auch dann wenn Ausflügler ihre Autos im Winter in den Schnee setzen, weil es eben ein Ausflug aus dem Flachland ist und die tägliche Übung auf weissen Strassen mit vielen Kurven fehlt. Gemotzt und gehupt wird vom Ausflugsverkehr. Weil man für ein Büsi bremsen muss - manche machen nicht mal das. Oder weil man in der Staubwolke vom Heu das eingefahren wird, warten muss, bei offenem Verdeck, weil noch Kühe über die Strasse müssen. Manche werden da sogar laut.
Es ist klar, dass es auch gaaaaanz viele andere gibt. Umsichtige, freundliche, respektvolle Menschen. Die sich, wie in diesem Forum, anständig unterhalten können, selbst wenn die Meinungen auseinandergehen. Mir fällt leider aber auf, dass es in den letzten Jahren von den unfreundlichen die sehr aufs eigene Vergnügen bedacht sind, mehr gegeben hat. Die Gruppe wächst. Und das ist schade.
Wenn ich im Moment in der Presse lese, dass sich Leute aggressiv angehen, weil der Abstand nicht eingehalten wurde, weil "Fremde" in der "eigenen" Gegend unterwegs sind, dann bestätigt das diese Beobachtung irgendwie.
Wie gesagt, mich nervt WIE man unterwegs ist, nicht primär DASS man es ist. Und ich schreibe das in einem Nerv-Thread, dafür ist er doch da. Es hat mich schon vor Corona genervt. Und schon vor Corona habe ich das halt hingenommen, weil es eben die Freiheit jedes einzelnen ist. Und weil ich keine Polizistin bin. Ok finden muss ich es aber nicht.
Ich gehöre nicht zu denen, die jemandem sagen, er dürfe jetzt nicht draussen sein. Ganz sicher nicht. Ich bin froh, wenn meine Eltern sich trauen, wenigstens am Abend eine Runde zu spazieren. Wenn man eben Rücksicht nimmt aufeinander, dann hat man auch Platz. Und überbiisse wenn jemand mich mit einem Meter Abstand kreuzt tue ich auch nicht. Mir geht es wirklich ums drumrum. Unabhängig von den momentanen Massnahmen. Darum habe ich am Anfang mal geschrieben, es war doch auch schon vorher so.
Aber ja, ich stehe dazu, dass im Moment klare Ansagen da sind und ich finde, man kann die für eine Weile auch berücksichtigen. Es herrscht ja kein Ausgangsverbot. In der eigenen Region spazieren, auch wenn die vielleicht nicht die schönste ist, reicht ja aber eigentlich auch. Es bringt ja nichts, wenn man dann überall liest, Berner halten sich still. Zürcher halten sich still. In den Städten sind die Menschen vernünftig und halten sich an die Massnahmen, die Parks sind beinahe leer. Und dann ist es eigentlich lediglich eine Verschiebung aus den Städten in andere Regionen und da wird dann scheinbar auch noch "ghässelet". Oder sehe ich das so falsch?