Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

Antworten
Benutzeravatar
ChrisBern
Plaudertasche
Beiträge: 5476
Registriert: Di 14. Nov 2017, 08:49
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von ChrisBern »

pünktli91 hat geschrieben: Fr 24. Apr 2020, 20:06 Und mir geht das ganze Lehrer-Bashing auf den Keks.

Ich habe nichts gegen die Schulöffnung. Aber ich finde ganz, oder gar nicht.
Lehrpersonen vorzuwerfen, sie seien nicht flexibel, ist übrigens lustig..

Meine Schule fährt gut mit dem Fernunterricht, die Schüler werden eng betreut und die Resonanz ist sowohl von den Eltern als auch von den SuS durchaus positiv.
Ich habe keine mangelnde Flexibilität benannt, sondern mich strengt der in meinen Ohren jammernde Unterton an. Fokus auf das, was man ändern kann und nicht auf das, was nicht geht.

pünktli91
Member
Beiträge: 410
Registriert: Mi 21. Nov 2018, 17:52

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von pünktli91 »

Sonrie, du hast diesbezüglich absolut Recht!
Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie alle aufgrund ihrer eigenen Schulerfahrungen darauf zurück schliessen können, wie Unterricht zu erfolgen hat und ausser Acht lassen, dass ein 3-, 5-oder 6.5-jähriges Studium benötigt wird. Schwarze Schafe gibt es in jedem Beruf, nur über MPAs, Kaufmännische Angestellte, Handwerker, Bänker, etc. wird sich nicht halb so oft beklagt.

Ondina
Senior Member
Beiträge: 656
Registriert: Do 28. Sep 2006, 10:47

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Ondina »

sonrie, ich finde nicht, dass sich in diesem Thread alle Lehrpersonen Sorgen um die eigene Sicherheit machen. Viele fragen sich wohl eher, wie Social Distancing in den Schulen adäquat umgesetzt werden soll.
Ich habs ja gestern schon mal geschrieben: Wir sind hier im Wiedereröffnungs-Schule-Thread: ist irgendwie logisch, dass sich da mehr betroffene Lehrpersonen als Pflegefachfrauen aktiv beteiligen.

ChrisBern und Malaga1, ihr jammert ja auch um die Mehrbelastung Homeoffice und Fernunterricht. Habt ihr euch mal überlegt, dass hier Lehrpersonen mitschreiben, die wie ihr auch Homeoffice als Lehrperson betreiben und daneben eigene Kinder im Fernunterricht betreuen?
(Mich betrifft dies nicht, da mein Sohn ausser Haus arbeitet und kein Homeoffice verrichten muss, ich kann mich also ganz auf meine Arbeit für die Schule konzentrieren. Und ich habe auch keine Angst betreffend meiner Sicherheit.)

Ondina
Senior Member
Beiträge: 656
Registriert: Do 28. Sep 2006, 10:47

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Ondina »

pünktli91 hat geschrieben: Fr 24. Apr 2020, 20:22 Sonrie, du hast diesbezüglich absolut Recht!
Ich bin nur immer wieder erstaunt, wie alle aufgrund ihrer eigenen Schulerfahrungen darauf zurück schliessen können, wie Unterricht zu erfolgen hat und ausser Acht lassen, dass ein 3-, 5-oder 6.5-jähriges Studium benötigt wird. Schwarze Schafe gibt es in jedem Beruf, nur über MPAs, Kaufmännische Angestellte, Handwerker, Bänker, etc. wird sich nicht halb so oft beklagt.
Danke pünktli91!

sonrie
Urgestein
Beiträge: 12273
Registriert: Do 27. Mai 2010, 19:40
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von sonrie »

@pünktli: ja natürlich gibt es die schwarzen Schafe, die gibts überall - in jeder Branche, jedem Berufsstand. Man muss sich aber auch nicht immer angesprochen fühlen, wenn jemand gegen "Manager" oder "ärzte" oder "Handwerker" schiesst, oder? Ich rechtfertige mich nie, wenn jemand sich über hohe Boni von Managern auslässt... warum auch? S
Dass alle wissen was LP zu tun haben: jaaaa, es wissen ja auch alle besser, was Virologen wissen sollen, das BAG, die ärzte und Statistiker.... da braucht man kein Studium dafür, man braucht nur Zugang zum WWW :-)

Aber hey, warum auch als LP nicht einfach mal sagen "ja scheisse, das wird streng, aber es ist eine krise da muss man durch"? Genauso wie alle möglichen eltern, die derzeit neben ihrem normalen pensum auch noch 2-3 Stunden Homeschooling äääääh begleiteten Unterricht machen, oder die Pflegefachkräfte, Ärzte, etc? JA, es ist mehr zu tun, JA es ist streng aber das ist nun mal so in einer Krise. Und wenn man bedenkt, dass LP zumindest volle Bezüge und einen sicheren Job haben während andere um ihre Existenz bangen, kommts im Moment einfach nicht sooo gut an, wenn man sich über Arbeitszeiten, -belastung oder -bedingungen beschwert. (meine da nicht dich, mehr so allgemein).

@mamily: ja gell, von aussen siehts so aus. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, die Unterschiede sind riesig, vom Struktur und Lehrplan angefangen bis hin zur Anwesenheitspflicht.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Ondina
Senior Member
Beiträge: 656
Registriert: Do 28. Sep 2006, 10:47

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Ondina »

Ich lasse den 29. April auf mich zukommen und sehe den Entscheiden des BR mit Spannung entgeben. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Ladurée
Junior Member
Beiträge: 52
Registriert: Mi 16. Mär 2011, 16:41
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Ladurée »

Was mir einfach immer wieder durch den Kopf geht (unabhängig von unserer persoenlichen Job etc. Situation...): Beispiel Schule A, 15 Klassen inkl. KiGA, ca. 250 - 300 SuS. X Familien kit zwei, drei oder 4 Kindern. Halbklassenunterricht mag ja schön und gut sein, aber bei all den Geschwisterkindern zu (potentiell) unterschiedlichen Zeiten mischt sich ja dann alles trotzdem?

mamily
Senior Member
Beiträge: 769
Registriert: So 25. Jan 2009, 09:13

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von mamily »

(sorry hab zu früh abgeschickt!)
im tagi steht dass es keinen halbklassenunterricht geben wird, zumindest nicht für die kinder bis 10 jahre, bzw ist das die empfehlung vom BAG:

.... Das BAG will die Gestaltung des Schulunterrichts dem Alter der Kinder anpassen. Am einfachsten ist die Situation in den Primarschulen. Für Kinder bis 10 Jahren schlägt das BAG vor, dass die Erwachsenen untereinander stets einen Abstand von zwei Metern einhalten. Auch zwischen Lehrern und Schülern soll es den Sicherheitsabstand geben, nicht aber zwischen den Schülern. Den Grund für diese Empfehlung hat Daniel Koch, BAG-Delegierter für das Covid-19, am Mittwoch an der Medienkonferenz des Bundesrats skizziert. Gemäss Koch können Erwachsene das Virus Kindern weitergeben, aber kleine Kinder übertragen es nicht auf Erwachsene. Darum heisst es im BAG-Konzept: Kleine Kinder seien keine «Vektoren», weil sie in 99 Prozent der Fälle asymptomatisch seien, also die coronaüblichen Symptome gar nicht erst bekämen. Schutzmasken müssen Lehrer im Schulzimmer im Übrigen nicht tragen.

Was die Bildungsverantwortlichen in den Kantonen am BAG-Schutzkonzept irrtiert: Beim Sicherheitsabstand für Schüler ab 10 Jahren verwendet das BAG die Kann-Formulierung. Es soll den Kantonen überlassen sein, ob sie Schüler im Sicherheitsabstand platzieren. Tun sie es, könnte dies auf das Modell des Halbklassenunterrichts hinauslaufen. Die Kantone sind generell frei, über die BAG-Empfehlungen hinaus Präventivmassnahmen zu treffen...
Bild
mit sternchen 01/2010

Benutzeravatar
bodega
Vielschreiberin
Beiträge: 1012
Registriert: Do 1. Mär 2007, 11:55

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von bodega »

Alles nur Spekulation mit dem Halbklassenunterricht... aber Koch hat heute vorgesorgt, für Kinder gilt das Versammlungsverbot nicht mehr, es gibt nur noch ein Versammlungsverbot von mehr als fünf Erwachsenen. Tja, dann darf dann auch mein 13 Jähriger wieder frisch und fröhlich unter Gleichaltrige? Wie schon viel früher erwähnt, ich wünschte mir einfach es hiesse: Schule ist systemrelevant, sie muss geöffnet werden, wir schauen, was umgesetzt werden kann/soll oder muss und beim Rest schauen wir wie es sich weiterentwickelt. Wäre viiiiieeeel ehrlicher! Den Eltern, den Kindern und dem ganzen Schulpersonal gegenüber.

sonrie: Ja, ich schätze es sehr, dass ich im Moment in einem sicheren Beruf arbeiten darf.

Benutzeravatar
Helena
Foren-Guru
Beiträge: 8166
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Helena »

Das BiD ZH schreibt, man solle nach wie vor nicht mehr als 5 Kids gleichzeitig in Betreuung nehmen!
Die Schulen sind bereits am rotieren, nur weil irgendwo jemand schrieb, da laufe null und nichts.
Weisungen gingen auch schon raus...

Benutzeravatar
bodega
Vielschreiberin
Beiträge: 1012
Registriert: Do 1. Mär 2007, 11:55

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von bodega »

Helena, "Oben" werden sie wohl schon rotieren, wir unten, unsere kleine Schule, ist am Abwarten. (Was sollen wir uns noch mehr graue Haare wachsen lassen, wenn dann eh alles anders kommt?) Der LCH hat sehr viele Forderungen, welche meiner Meinung bei einem Präsenzunterricht schlichtwegs nicht umgesetzt werden können. Auf alle Fälle nicht alle. Bin sehr gespannt und freue mich nach wie vor auf die Kinder und hoffe, dass es ein kleines bisschen Normalität gibt.

Benutzeravatar
Helena
Foren-Guru
Beiträge: 8166
Registriert: Do 9. Okt 2014, 23:09
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Helena »

Naja, oben: in den Weisungen stehen durchaus „Vorarbeiten“ die schon gemacht werden können.
Risikopatienten melden, Hausdienst ausrüsten etc.

Ja, die Forderungen des LCH sind Illusorisch.

tantchen
Senior Member
Beiträge: 601
Registriert: Mi 26. Mai 2010, 19:20
Geschlecht: weiblich
Wohnort: ZH

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von tantchen »

Ich habe jetzt nicht alles gelesen habe aber Verständnis für die Sorgen und Frust der LPs.
Sie werden ja nicht nur seit der Corona-Krise kritisiert sondern fast zu jeder Gelegenheit.
Aber mal ganz ehrlich: habt ihr denn echt das Gefühl, dass es nur euch lehrern so geht, dass es schwierig ist die Massnahmen erfolgreich einzuhalten?
Jeder der im öv zur Arbeit fährt hat dasselbe Problem, Bauarbeiter die mit einem Auto zur Baustelle fahren haben es, Taxifahrer haben es, Ärzte, Pflegende, etc.... aber deswegen überlegt keiner, dass Zahnarzt- oder Hausarztpraxen zu bleiben sollen, Baustellen geschlossen oder Pflegeheime verriegelt werden sollen....
Der Taxifahrer, die Krankenschwester, Zahnarzt etc.. erfahren durchs Jahr hindurch meist nicht soviel Kritik weil es eben nicht so emotional belastet ist wie wenn es ums das eigene Kind geht.
Es geht auch vergessen, dass in der Schule eine LP täglich 6-8 Std. um 20-25 Kinder in einem Raum ist. Es gibt Kinder die krank kommen, solche die Heupfnüsel haben, und zig mal schnudderig schneuzen müssen, andere die auf Tische erbrechen, die Hand im <mund haben, den Schnudder mit der Hand abputzen und dich dann an der Hand halten, oder dir das angebissene Apfelstückli schenken. Ich finde da ist ein bisschen Bedenken haben durchaus legitim.doch..
Die wenigsten Menschen haben diesen Kontakt täglich und in diesem Ausmass. Keiner weiss wer mit wem und wo und wie. Von Mathe hab ich nicht viel Ahnung, aber irgendwie schaudert mich der Gedanke schon... 20 Kinder mal 2 Eltern x 2 Grosseltern plus Geschwisterkontak und 5 Kollegen mal 2..x..2.......?
pünktli91 hat geschrieben: Fr 24. Apr 2020, 20:06 Ich habe nichts gegen die Schulöffnung. Aber ich finde ganz, oder gar nicht.
Lehrpersonen vorzuwerfen, sie seien nicht flexibel, ist übrigens lustig..
Es geht bestimmt nicht primär um die Schulöffnung, vieleicht auch nicht mal um die eigene Gesundheit, sondern die Bedingung die Sicherheitsregeln einzuhalten und die zig Bedenken und Anforderungen der zig Eltern und deren Ansichten zu befriedigen.
LPs haben keine Grundausbildung in Hygienemassnahmen oder KiTa Ausbildung wo man eher vielleicht massenhaft Kinder erinnern muss die Hände zu waschen, die Zähne zu putzen etc.. Sie sind nicht sensibilisiert und den Umgang mit solchen Dingen genauso wenig gewöhnt wie wir alle. Ich jedenfalls verstehe die Bedenken, die Regeln (je nachdem wie sie gefordert werden) einhalten UND Schule geben zu können. LP sind dazu da Fachwissen zu unterrichten und da wäre eine Schzlöffnung ohne Regeln sicher viel angenehmer für alle.
Vielleicht ergreife ich aber auch nur Partei für die Jammeri-Lehrer weil ich in der Nachbarschaf viele engagierte Lehrpersonen kenne welche sich wirklich den Kopf zerbrechen wie sie alles zusammen am Besten hinbekommen.

Benutzeravatar
Schwups
Vielschreiberin
Beiträge: 1200
Registriert: So 20. Mai 2007, 07:59

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Schwups »

Stella
Du bist ja die mit den Plexglastrennwänden ... Wir bekommen jeden Freitag einen Brief vom Krisenstabs von der Schule per E-Mail. Im Brief vom 24.04.2020 steht tatsächlich: ".... haben wir Schutzmasken und ausreichend Desinfektonsmittel gekauft und sich daran, Lösungen mit Plexiglastrennwänden umzusetzen." Ferner auch: "Im Moment gehen wir davon aus, dass die geltenden Distanzvorschriften (2-Meter-Abstand) des BAG nicht gelockert werden. Sollte dieser Fall eintreffen, ist kaum davon auszugehen, dass der Präsenzunterricht wie bis anhin in der ganzen Klasse stattfinden kann. Eine Möglichkeit, die sich abzeichnet ist der Halbklassenunterricht." Aber zuerst muss der Bundesrat am 29.04.2020 definitiv entscheiden, dann kommen die kantonale Entscheides des Züricher Regierungsrates und des Bildungsrates, dann kann der Krisenstab unserer Schule weiterplanen und wir werden wieder einen Elternbrief von der Schule per Mail erhalten. Die Lager, Exkusionen, Schulreisen, Sporttage und Abschlussfeiern wurden bis zumindest den Sommerferien abgesagt. D.h. mein 6. Klässler wird kein Klassenlager in seiner Primarschulzeit gehabt haben, denn sie wären im Juni nach Wildhaus gegangen. Die Parallelklasse hat es bereits anfangs 6. Klasse durchgeführt und die hatten somit eines. Er trägt es mit Fassung.

Huckepack
Ich finde es auch nicht fair, dass die gleichaltrigen Gymischüler nicht in die Schule dürfen, aber die Sekschüler schon. Was ist schon in dieser Ausnahmesituation fair? Mein 6. Klässler hat kein I-Pad, eLearning und mein Neffe paar Dörfer weiter, erst in der 5. Klasse, hat iPad von der Schule, eLearning und hatte Zoom vor unserer Tochter, die in der Sek ist. Aber ich stehe hinter dem Entscheid, Sekschüler vor Gymischüler wieder auf Präsenzunterricht umzustellen, da das Einzugsgebiet vom Gymi viel grösser als von der Sek ist. Gerade für die 2. Sekschüler und die 3. Sekschüler, die noch keine Lehrstelle haben, finde ich es sehr wichtig, dass sie wieder persönlichen Kontakt mit den Lehrerpersonen haben. Hey, die müssen nach der obligatorischen Schulzeit eine Anschlusslösung haben, am besten eine Lehrstelle und nicht das 10. Schuljahr (das kostet nämlich). Die Gymischüler sind nun mal coronabedingt länger daheim, dafür haben sie diese Projektwochen in der 2. und 3. und 5. Klasse mit Übernachtungen. Die 5. Klasse gehört zwar nicht mehr zur obligatorischen Schulzeit, aber in unserer Sek haben sie nur ein Schullager in den 3 Jahren.

Allgemeines Verhalten
GG arbeitet in der Baubranche (Holzbau) und die haben immer durchgearbeitet einfach mit mehr Hygienemassnahmen, Desinfektionsmittel, etc. Das Einhalten dieser 2-Meter-Regel geht auf dem Bau nicht, sie fahren zusammen mit dem Firmenfahrzeugen zu den Baustellen und gerade als Zimmermann kann man nun mal viele Arbeiten nicht alleine ausführen (die einzubauenden Gegenstände wie Dachfenster, etc. sind zu schwer). Er auf dem Büro hat nun von den diversen Firmen keine Vertreterbesuche mehr. Die Tochter war nun gerade 2 Tage als Malerin schnuppern. Ich habe gemeint, sie wäre nur mit einer Person in Kontakt und kein gemeinsames Zmittag essen im Pausenraum. Es war anders. Ich habe durch das Home office und das nur 1 x wöchentliche Einkaufen im nächsten Migros den Anschluss an die Realität verpasst. Ich bewege ich mich wochenlang ausser meinen Migrosbesuch nur im Dorf bzw. in der Natur ums Dorf. Coronabedingt war ich Schnupperlehr-Fahrtaxi und verlegte meinen Morgenspaziergang örtlich. Ich war wirklich baff, welcher rege Morgenverkehr auf der Strasse zwischen 6.30 und 8 Uhr zwischen Dielsdorf und Bülach war. Am späteren Nachmittag kamen dann schon wieder die Staumeldungen (glaub Gubrist) im Radio.
Gestern hatte ich eine Angestellte von der SUVA berufsbedingt am Telefon. Die sind noch bis anfangs Juni im HO und es gebe dann einen gestaffelten Rückzug. Aber die SUVA ist auch auf Home Office eingerichtet (Post wird zentral eingescannt, elektronisches Postfach, Briefe werden zentral ausgedruckt und verschickt und sie hatten dort schon vor Corona die Möglichkeit für 1 - 2 Tage Home office). Ich arbeite bei einer Versicherung, die noch wie vor 10 Jahren arbeitet. Ich drucke auf meinem Heimdrucker aus (nix mit verschiedenen Papierfächern, Wechsel vom Geschäftspapier aufs weisse Papier von Hand), kopiere jedes Blatt einzeln, klebe selber die Briefmarken auf die Kuvert, laufe zum Briefkasten und der Posteingang im Büro wird mir per Post nach Hause geschickt (manchmal sind es Päckli, weil wir ausser bei den Bagatellunfällen noch mit Papierdossiers arbeiten). Deshalb gehe ich davon aus, dass die wir nach dem wohl positiven Entscheid des Bundesrates vom 29.04.2020 wieder ins Büro zurückgezogen werden. Die Grossfirmen wie Helsana, Groupe mutuel, Elipse Life, Axa, Zürich etc. werden wohl noch länger zuwarten, weil dort die Mitarbeiter schon vor Corona oft die Möglichkeit hatten, einen Tag im Home office zu arbeiten. Ich vermute, dass Mitte Juni die S-Bahnen im Raum Zürich zu Stosszeiten wieder überfüllt sein werden (ev. es bitzeli weniger, weil doch paar Arbeitgeber erkannt haben, dass ein Tag Home office wöchentlich geht).
Meitli 12/05
Bueb 06/07

Benutzeravatar
Schwups
Vielschreiberin
Beiträge: 1200
Registriert: So 20. Mai 2007, 07:59

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Schwups »

Im heutigen Tages Anzeiger steht: Am 11.05. öffnen die Volksschulen wieder. Das hat der Bundesrat entschieden.
Die Schule schrieb gestern: Den definitiven Entscheid über die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts fällt der Bundesrat am 29.04.2020.

Das was der Tages Anzeiger schreibt, wird wohl schon stimmen.

Jetzt nerve ich mich schon wieder, dass sie die Grenze altersabhängig machen. Im heutigen Tages Anzeiger steht: "Beim Sicherheitsabstand für Schüler ab 10 Jahren verwendet das BAG die Kann-Formulierung." Es hängt doch nicht vom Alter ab, sondern in welcher Klasse die Kinder sind. In den Klassen haben die Kinder bis 3 Jahre Altersabstand (vorzeitige Einschulung, zurückgestellte Kinder, die noch ein Jahr repetieren).

Schon bei der Corona Erwerbsersatzentschädigung steht: "Eltern mit Kindern unter 12 Jahren, die ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen müssen, weil die Fremdbetreuung der Kinder nicht mehr gewährleistet ist, haben Anspruch auf eine Entschädigung, wenn sie im Zeitpunkt des Erwerbsunterbruchs ... ". Mein Sohn ist im Juni 2007 geboren, d.h. über 12 Jahre, aber geht noch in die Primarschule. Als Primarschüler hätte er Anspruch auf das Betreuungsangebot der Schule, wenn ich in einem systemrelevanten Beruf (Pflege, etc.) arbeiten würde (Beschluss des Regierungsrats des Kantons Zürich vom 18. März 2020 über die Verordnung über die Sicherstellung der Betreuung der Kinder im Vorschulbereich und an der Kindergarten- und Primarstufe der Volksschule während der Corona-Pandemie). Die Kinder haben auch je nach Klasse zur Zeit verschiedene Anzahl Lektionen wöchentlich Fernunterricht (Tochter 2. Sek 25 Lektion, Sohn 6. Klasse 15 Stunden).

Copy Paste vom heutigen Artikel im Tages Anzeiger
Primarlehrer müssen Distanz halten, ihre Schüler nicht
Das Bundesamt für Gesundheit hat ein Corona-Schutzkonzept für die Schulen entworfen. Dieses zeigt: Ab dem 11. Mai ist der Ganzklassenunterricht an Primarschulen wieder möglich.
Am 11. Mai öffnen die Volksschulen wieder. Das hat der Bundesrat entschieden. Die Kantone haben in der Gestaltung des Schulunterrichts volle Freiheit, sollen sich aber an die Schutzmassnahmen des Bundesamts für Gesundheit halten. Das BAG hat nun zuhanden der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) ein Schutzkonzept für den Präsenzunterricht ausgearbeitet und am Mittwoch finalisiert. Seit Donnerstag liegt das knapp vier Seiten lange Papier bei den Kantonen – und sorgt in einzelnen Punkten für Irritation.
Das BAG will die Gestaltung des Schulunterrichts dem Alter der Kinder anpassen. Am einfachsten ist die Situation in den Primarschulen. Für Kinder bis 10 Jahren schlägt das BAG vor, dass die Erwachsenen untereinander stets einen Abstand von zwei Metern einhalten. Auch zwischen Lehrern und Schülern soll es den Sicherheitsabstand geben, nicht aber zwischen den Schülern. Den Grund für diese Empfehlung hat Daniel Koch, BAG-Delegierter für das Covid-19, am Mittwoch an der Medienkonferenz des Bundesrats skizziert. Gemäss Koch können Erwachsene das Virus Kindern weitergeben, aber kleine Kinder übertragen es nicht auf Erwachsene. Darum heisst es im BAG-Konzept: Kleine Kinder seien keine «Vektoren», weil sie in 99 Prozent der Fälle asymptomatisch seien, also die coronaüblichen Symptome gar nicht erst bekämen. Schutzmasken müssen Lehrer im Schulzimmer im Übrigen nicht tragen.
Was die Bildungsverantwortlichen in den Kantonen am BAG-Schutzkonzept irrtiert: Beim Sicherheitsabstand für Schüler ab 10 Jahren verwendet das BAG die Kann-Formulierung. Es soll den Kantonen überlassen sein, ob sie Schüler im Sicherheitsabstand platzieren. Tun sie es, könnte dies auf das Modell des Halbklassenunterrichts hinauslaufen. Die Kantone sind generell frei, über die BAG-Empfehlungen hinaus Präventivmassnahmen zu treffen.
Die EDK muss nun rasch Stellung beziehen. Gemäss Recherchen dieser Zeitung hat der EDK-Vorstand den Entwurf des Schutzkonzepts zwar gutgeheissen, aber punktuell Kritik geübt. Wegen der Freiwilligkeit beim Sicherheitsabstand für über 10-Jährige wird die EDK vom BAG am Montag Klarheit fordern. Bereits am Mittwoch soll der Bundesrat das BAG-Schutzkonzept offiziell präsentieren.
Rückkehr zum Ganzklassenunterricht
Roland Inauen, regierender Landammann und Bildungsdirektor von Appenzell Innerrhoden, sagt: «Seit Karfreitag ist in Innerrhoden lediglich ein neuer Corona-Fall aufgetreten. Das bestärkt uns in unserem Wunsch, die Schulen raschestmöglich wieder zu eröffnen.» Er verstehe das BAG-Konzept so, dass man die Primarschulen, wie vor dem Lockdown, im Ganzklassenunterricht weiterführt, «unter Beachtung der nötigen Schutzmassnahmen für besonders gefährdete Personen und unter Einhaltung der Hygienevorschriften». Kritischer sei die Sache bei der Oberstufe und beim Gymnasium, so Inauen.
Anders ist die Stimmung in der Westschweiz, die das Coronavirus ungleich stärker traf. Die Waadtländer Bildungsdirektorin Cesla Amarelle fordert, dass sich das BAG präzise zum notwendigen Gesundheitsschutz im Schulbetrieb äussert. Zum Beispiel sei unklar, wie, wie oft und mit welchen Substanzen man sich in den Schulen die Hände waschen müsse. Ob man auch bei den Eltern der Kinder auf Risikokrankheiten achten müsse, ist aus Amarelles Sicht ebenfalls nicht geklärt. Unklar sei zudem, welche Regeln für schulische Tagesstrukturen gälten, so Amarelle.
Sowohl Amarelle in der Waadt als auch Inauen in Appenzell Innerrhoden befürchten, dass einzelne Eltern sich weigern werden, ihre Kinder zurück in die Schule zu schicken. Inauen sagt, beim Büssen sollte man sehr zurückhaltend sein. Amarelle wünscht sich, dass der Bund in Abstimmung mit den Kantonen Verantwortung übernimmt und einheitliche Regeln vorschlägt.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

mamily
Senior Member
Beiträge: 769
Registriert: So 25. Jan 2009, 09:13

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von mamily »

ich vermute die alterseinteilung kommt von der isländischen studie, die nala11 schon mal erwähnt hat:

-- Es gibt doch eine aktuelle Studie in Island, wo 13'000 Personen ausgewählt und untersucht wurden. Von den Männern waren 0,9%, von den Frauen 0.6% positiv, von den über 10jährigen Kindern 0,8% und von den unter 10jährigen 0%. --

daraus sieht man, dass kinder spontan über 10 jahren die selbe wahrscheinlichkeit haben, zu erkranken, wir erwachsene (sogar höher als frauen).

die datenlage ist einfach EXTREM dünn, genau deswegen würde mich eben interessieren, auf welchen wenigen daten das BAG seine empfehlungen aufbaut.

und abgesehen davon würde ich gerne wissen, ob kinder, die mal pos getestet haben, nachuntersucht wurden, und ob da "schäden" entdeckt wurdne. bei erwachsenen mehren sich ja die hinweise, dass es sich bei COVID-19 nicht um eine lungekrankheit, sondern um eine gefässkrankheit handelt, die zwar auch die lunge angreift, aber so gut wie alle weiteren organe auch befallen werden (können).
Bild
mit sternchen 01/2010

Benutzeravatar
stella
Mod. im Ruhestand
Beiträge: 8285
Registriert: Do 6. Nov 2003, 10:45
Geschlecht: weiblich
Wohnort: zuhause

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von stella »

Ich würde es begrüssen, wenn die Wiedereröffnung der Schulen mit einem wissenschaftlichen Projekt begleitet werden würde.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07

Sunne12
Vielschreiberin
Beiträge: 1093
Registriert: Mi 21. Mär 2012, 15:55
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Sunne12 »

Jetzt mal ganz ehrlich, wie denkt ihr wird es weiter gehen mit Covid19?
Es war nie Ziel, dass wir verhindern, dass die Krankheit uns und unser Umfeld betrifft (weil es unmöglich ist. Das sagen Ärzte hinter vorgehaltener Hand und auch der BR hat am Anfang so etwas angetönt). Es war IMMER das Ziel, dass nicht zu viele Personen gleichzeitig krank werden, weil einen gewissen Prozentsatz der Erkrankten Intensivpflege benötigen.
Wir haben gemäss PK von gestern eine vermutete "Durchseuchung" von maximal 10% d.h. eigentlich gar keine Durchseuchung. Das Ziel ist es wohl, dass einen Grossteil der 90% (abzüglich Risikopatienten wenn irgend möglich) die Krankheit kriegen - weil dass es vorher eine Impfung gibt ist recht unrealistisch.
Ich verstehe also die Hype gerade nicht - ein Lehrer wird sich ja wohl eher bei seiner Familien und seinen Freunde anstecken, ungefähr im Sommer. (weil Natur des Menschen) Oder igeln sich die Lehrer die so Amok laufen gegen die Eröffnung der Schulen wirklich bis ca. Januar 2021 ein?
Ich arbeite übrigens in der Pflege (Langzeit). Bis vor 1.5 Wochen hatten wir keine Masken die wir ständig tragen konnten, weil es zu wenig gab und die Masken den Spitälern vorbehalten waren. Wir haben also die ganze Zeit gearbeitet und der 2m Abstand kann nie eingehalten werden, die Personen sind dement und sie husten einem ins Gesicht. Unsere Sorge war aber nicht, dass wir uns anstecken (wir sind "jung" und können auf einen milden Verlauf hoffen), sondern dass wir unsere zu Pflegenden nicht vor uns schützen können.
Oder sind denn 70% der Lehrer Risikopatienten? Für die Risikopatienten bzw. Angehörige von Risikopatienten muss man Lösungen finden. Ich denke da wären wohl Masken wirklich sinnvoll.

Zur Thematik kranke Kinder: ja das ist leidig. Nervt auch mich, weil ich eben genau meine Bewohner schützen möchte. Vor der Schulschliessung gabe es bei meiner TaMu auch ein Fall, wo ein Kind in die Betreuung geschickt wurde trotz Fieber. Das erfuhr ich dann im Nachhinein... Das Thema werde ich anschneiden, da meine Kinder dann wieder in die Betreuung gehen. Ich sehe da die Lehrer/Betreuer in der Pflicht. Solche Kinder werden einfach nicht gebracht! Da sollte man in den persönlichen Dialog kommen - vielleicht auch erklären, dass es Kinder gibt, deren Eltern in der Pflege arbeiten oder die Lehrerin mit dem vorbelasteten Mann. Ich denke diese Zusammenhänge sind gewissen Eltern einfach nicht klar. Und ehrlich, ich finde es komisch, dass Eltern ihr Kind nicht sofort abholen kommen. Kann man da als Lehrer nicht andere Wege wählen? Ihr seit ja nicht ausgebildete Pflegekräfte und könnt doch die Verantwortung nicht tragen?! Gut, man kann wohl schwer drohen, dass man eine Ambulanz (auf Kosten der Eltern) ruft, damit das Kind Pflege bekommt.....

Sakura
Member
Beiträge: 138
Registriert: Mo 13. Jul 2015, 16:16
Geschlecht: weiblich

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Sakura »

Ich möchte sicher kein Lehrer-Bashing betreiben, und falls dies so rüberkam, entschuldige ich mich dafür. Es gibt wohl, wie in jedem Beruf, sehr engagierte Lehrpersonen und leider auch andere Exemplare. Ich möchte auch als Laie keine fachliche Kritik üben - gerade deshalb kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass (gerade Unterstufenschüler) vom Fernunterricht gleich profitieren, wie wenn sie Präsenzunterricht haben.


Für mich ist das ganze halt auch irgendwo eine Kosten-Nutzen-Frage. Was gewinnen wir, wenn die Schulen erst in 3 Monaten wieder öffnen? Das Virus wird auch dann noch da sein, eine Impfung nicht erhältlich. Die Unterstüfeler werden auch in 3 Monaten Schwierigkeiten haben, die Distanregeln einzuhalten. Die Oberstüfeler werden potentielle Infektionsquellen sein und die Lehrpersonen werden sich auch in 3 Monaten noch Sorgen machen. Was also gewinnen wir dadurch?

Wissenschaftliche Studien zum Thema 'Schule schliessen' sind im Blog des Chefarzt Infektiologie vom Spital St. Gallen zitiert:
https://infekt.ch/2020/04/schulen-schli ... der-nicht/

Und auch zum Thema wie es weitergehen soll:
https://infekt.ch/2020/04/exitstrategie-lockdown/

Bei Sunne12 unterschreibe ich einfach mal.
Grosser Held 05/2011
Kleiner Held 01/2013

Benutzeravatar
Schwups
Vielschreiberin
Beiträge: 1200
Registriert: So 20. Mai 2007, 07:59

Re: Was denkt ihr über die Wiedereröffnung der Schulen?

Beitrag von Schwups »

Sakura, merci für die Links

Dürfen sich die Kids draussen immer noch max. zu 5 treffen? Die Infos wechseln so schnell, ich komme nicht mehr nach.
Meitli 12/05
Bueb 06/07

Antworten