Corona-Virus Teil 4

[stella]

sonrie
Ja, das sehe ich inzwischen auch. Aber der Satz „entgegen der flammenden Videobotschaften diverser Ärzte ist das nicht im Ansatz passiert“ impliziert, dass der Lockdown unnötig gewesen wäre.

Ist er aber nicht und die getroffenen Massnahmen haben funktioniert und gegriffen, inklusive Lockdown. Der Ro Wert darf maximal 1 betragen, damit das Virus sich nicht verbreitet. Vorher waren es 5.

Nun haben wir weniger Fallzahlen. Mit den Massnahmen von vor dem Lockdown sollten wir es einigermassen im Griff haben. Kommt dann noch die Trackingapp, wir das ganze noch besser steuerbar.

[sonrie]

jep...... "there is no glory in prevention" Immer noch nicht.
Aber zumindest DAS war von Anfang an klar

[naura]

Naura
Die getroffenen Massnahmen haben offenbar gewirkt, dass die Intensivbetten nicht überlastet werden. Es hat funktioniert.

Ich denke eher, dass das daran liegt, dass wir ein funktionierendes Gesundheitssystem haben.. mit IT, ES oder USA können wir uns nicht vergleichen. Wir haben halt wiedermal Glück. Ich denke man könnte jetzt langsam anfangen auch mal einiges in Frage zu stellen, nicht so einseitig zu informieren etc.. mich erschreckt sehr, dass die Presse so lange nur Sprachrohr der Regierung war, so ganz langsam trauen sich die ersten ausserhalb von Youtube und fb andere Perspektiven aufzugreifen. Hast du den Artikel gelesen betr. Studie aus Israel, den ich gepostet habe?

Ich bin schlussendlich schon nach kurzem Schock wieder sehr entspannt gewesen, nachdem ich aufgehört habe mich ständig so einseitig zu informieren. Mich wieder mit Dingen beschäftigt habe, die mir im Leben normalerweise Orientierung geben (die Natur zb) und siehe da, plötzlich waren die unguten Gefühle weg und ich kann nun vieles aus einer Metaebene anschauen, ab und zu ganz unterschiedliche Berichte lesen und mich dabei nicht so reinlegen ins Thema.

Ich habe das Gefühl, dieser Step out, würde einigen gut tun. So ganz egoistisch für sich selbst und sein Seelenheil. Das soll ja auch helfen beim Gesundbleiben.

Noch zu meinem Satz „entgegen der flammenden Videobotschaften“.. es ist nun mal falsch gerechnet gewesen. Das hat nichts mit dem Lockdown zu tun. Man hats einfach nicht richtig gewusst und doch behauptet zu wissen. Mich hat das enorm betroffen gemacht und daher nervt es mich im Nachhinein schon, haben einige sich so hervorgetan beim Panik verbreiten

[Netterl]

@naura: In D nannten das Medienwissenschaftler “Hofberichterstattung“. Das ist immer noch relativ ausgeprägt so. Meine Infos hole ich inzwischen am liebsten im dlf. Ich dich auch gezielter nach Aussagen des Ethikrats, sei es des deutschen oder des europäischen.
Ein alter Politiker ( Schäuble) hat auch mal was dazu gesagt, der bekommt gerade Prügel dafür. Im Sinne von: Man darf Corona nicht alles unterordnen.

Ich merke, dass hier in D die Stimmung langsam kippt. Von Akzeptanz der Maßnahmen zu Kritik und Unverständnis.

Unsere Kommunikation von der Regierung in Deutschland empfinde ich nicht besonders toll. Ich habe den Eindruck, das läuft in der CH besser.

[Sunne12]

Das mit dem mentalen Abstand,da gebe ich dir recht, das ist wichtig und hilfreich. Auf der anderen Seite musst du verstehen,dass gewisse Menschen gar nicht so fest Abstand nehmen können. Gerade im Gesundheitswesen. Ein Altersheim das plötzlich 5 oder 6 Personen mit Corona hat (wurden damals ins Spital eigeliefert-habe ich zuerst nicht verstanden, jetzt schon) Das ist sonst nicht Usus,da wird Corona real. Ebenso punktuell in den Spitälern. Die sind nicht einfach hysterisch in den Gängen hin-und her geeilt. Die hatten zum Glück keine Überlastung, aber Stress!
Nun ist das worst-case Szenario nicht eingetreten,das ist doch gut. Die Massnahmen können gelockert werden und es wird sicher wieder etwas mehr Ansteckungen geben. Jetzt Panik zuschieben was,wann und wie schlimm noch kommt hat keinen Sinn.
Das Tessin hat übrigens dasselbe Gesundheitssystem wie wir hier in Bern. Dort mussten sie sogar etwas früher Massnahmen treffen. Alles übertrieben?

[Netterl]

Alles übertrieben? Was ist alles?

Ich denke, in D war der lockdown sinnvoll, um den Ernst der Lage zu klarzumachen.
Aber: Interessanterweise gingen in der CH wie in D die Zahlen runter, obwohl speziell in Bayern deutlich größere Einschränkungen waren. Z.B. keine Person außerhalb des eigenen HH treffen, die Lockerung hieß seit Montag: 1 ( eine!) Person außerhalb des eigenen HH treffen. Im Vergleich dazu habt ihr Partystimmung

[ChrisBern]

Alles übertrieben? Was ist alles?

Ich denke, in D war der lockdown sinnvoll, um den Ernst der Lage zu klarzumachen.
Aber: Interessanterweise gingen in der CH wie in D die Zahlen runter, obwohl speziell in Bayern deutlich größere Einschränkungen waren. Z.B. keine Person außerhalb des eigenen HH treffen, die Lockerung hieß seit Montag: 1 ( eine!) Person außerhalb des eigenen HH treffen. Im Vergleich dazu habt ihr Partystimmung

Ja, das ist ja auch bissel das, was die israelische Studie beschreibt. Auch die Länder mit extrem langen und harten Lockdown Massnahmen haben nicht unbedingt eine bessere Fallentwicklung. Und die Todesrate scheint im Vergleich zB zu D in CH auch höher, trotz gutem Gesundheitssystem (und es kann wohl nicht an den reinen Testzahlen liegen, CH testet wohl eher viel). Der Virus scheint also schon auch eine gewisse eigene Dynamik zu haben. Ich denke, Vorteil von Lockdown und Schulschliessung waren: alle waren schockiert, alle sind zu Hause geblieben, endlich haben sich die meisten an Abstand- und Hygieneregeln gehalten. Und kranke Leute haben sich nicht mehr raus getraut, das war sicher auch gut. Manchmal braucht es wohl so eine "Erziehungsmassnahme". Und ich hoffe, das mit Dem Händewaschen behalten alle bei, ich bin da schon immer heikel, aber viele (GG ebenfalls, alle Erziehungsmassnahmen gescheitert) nehmen das ja nicht so genau.

[Lotus]

Alles übertrieben? Was ist alles?

Ich denke, in D war der lockdown sinnvoll, um den Ernst der Lage zu klarzumachen.
Aber: Interessanterweise gingen in der CH wie in D die Zahlen runter, obwohl speziell in Bayern deutlich größere Einschränkungen waren. Z.B. keine Person außerhalb des eigenen HH treffen, die Lockerung hieß seit Montag: 1 ( eine!) Person außerhalb des eigenen HH treffen. Im Vergleich dazu habt ihr Partystimmung

Ja, das ist ja auch bissel das, was die israelische Studie beschreibt. Auch die Länder mit extrem langen und harten Lockdown Massnahmen haben nicht unbedingt eine bessere Fallentwicklung. Und die Todesrate scheint im Vergleich zB zu D in CH auch höher, trotz gutem Gesundheitssystem (und es kann wohl nicht an den reinen Testzahlen liegen, CH testet wohl eher viel). Der Virus scheint also schon auch eine gewisse eigene Dynamik zu haben. Ich denke, Vorteil von Lockdown und Schulschliessung waren: alle waren schockiert, alle sind zu Hause geblieben, endlich haben sich die meisten an Abstand- und Hygieneregeln gehalten. Und kranke Leute haben sich nicht mehr raus getraut, das war sicher auch gut. Manchmal braucht es wohl so eine "Erziehungsmassnahme". Und ich hoffe, das mit Dem Händewaschen behalten alle bei, ich bin da schon immer heikel, aber viele (GG ebenfalls, alle Erziehungsmassnahmen gescheitert) nehmen das ja nicht so genau.

Sonrie hatte gaaaaanz am Anfang mal eine Statistik gepostet, dass die grösste Verringerung der Übertragung irgendwie bei 75 % Reduktion der Kontakte ist. Danach macht es nur noch kleine bis keine Unterschiede ob 80 oder 90 oder 100% Kontaktreduktion! Und so ist es wohl auch.

Ich glaube, ein Lockdown der Risikogruppen und gewisser Institutionen hätte gereicht. Die Fallzahlen wären höher, aber die Überlastung der KH wäre nicht eingetreten, siehe Schweden, die können immernoch ganz gut alles auffangen sogar in Stockholm laut Ärzten vor Ort reicht die Kapazität grad so.

Lotus

[Malaga1]

@Lotus: Das mag sein. Aber ich teile da die Meinung von ChrisBern: Der Lockdown und die Schulschliessung hatten einen enormen erzieherischen Wert. Da ich im medizinischen Bereich arbeite, war mir immer klar, dass die Situation ziemlich ernst ist. Aber ohne diese Massnahmen hätte auch ich die Sache nicht so ernst genommen. Und gewisse Dinge wie Abstand halten, keine Hände schütteln, diese häufig gut waschen etc. sind jetzt in Fleisch und Blut übergegangen. Das geht vielen so und wir müssen einfach auspassen, dass das so bleibt.

[sonrie]

@Lotus: ha, darauf wollte ich auch grad zurück kommen. Es geht darum Abstand zu halten und Kontakte zu reduzieren, nicht auf Null zu setzen.
Massnahmen sind wichtig, und wenns nur ist um ein Bewusstsein zu schaffen was Hygiene und Abstand bedeutet. Ich denke, dieser vergleichsweise sanfte Lockdown hat gereicht um das zu erreichen und die übertragung zu reduzieren, vor allem in Kombination mit dem Gesundheitssystem und den wirtschaftlichen Möglichkeiten in CH (einer der Unterschiede zu Spanien und Italien).
Dass Entscheidungen seitens des BR teilweise auch aus Unwissenheit getroffen wurden ist für mich total verständlich, wenn es um die Sicherheit geht, ist man eher bereit zuviel zu machen als zu wenig.
Es gibt zig Statistiken und Szenarien und Stellungnahmen wie diese aus Israel.... eine hab ich mal verlinkt, von der TU Wien oder die von Pietro Vernazza vom Kanstonsspital St. Gallen. Allen liegen andere Thesen, Zahlen und Annahmen zugrunde und ich finde alle für sich sehr interessant zu lesen, aber um diese wirklich zu verstehen und zu vergleichen, fehlt mir das Wissen ("glaube nie einer Statistik die du nicht selber gefälscht hast" ).
Was mich wundert ist, dass all diese Experten und Virologen von den medien nicht mehr gepusht und verglichen wurden, hätte ich noch spannend gefunden. Vernazza hat schon im März gesagt, dass die Schulschliessungen nicht notwendig sind, allerdings nicht weil die Kinder keine Träger sind, sondern weil er aufgrund der Zahlen aus China von einer Durchseuchung von 80% ausgegangen ist. Klingt spannend, hinterher gesehen aber wohl leider nicht richtig.

[Netterl]

Ich glaube, ein Lockdown der Risikogruppen und gewisser Institutionen hätte gereicht. Die Fallzahlen wären höher, aber die Überlastung der KH wäre nicht eingetreten, siehe Schweden, die können immernoch ganz gut alles auffangen sogar in Stockholm laut Ärzten vor Ort reicht die Kapazität grad so.

Lotus

Ich stimme ChrisBern und Malaga1 zu, dass die Schockwirkung wohl nötig war.

und ich finde die Aussage schwierig mit "lockdown der Risikogruppen und gewisser Instititutionen"

Wie genau meinst Du das? Denn die Geschichte meiner Mutter und Schwiegermutter kennst Du.

[nala11]

Alles übertrieben? Was ist alles?

Ich denke, in D war der lockdown sinnvoll, um den Ernst der Lage zu klarzumachen.
Aber: Interessanterweise gingen in der CH wie in D die Zahlen runter, obwohl speziell in Bayern deutlich größere Einschränkungen waren. Z.B. keine Person außerhalb des eigenen HH treffen, die Lockerung hieß seit Montag: 1 ( eine!) Person außerhalb des eigenen HH treffen. Im Vergleich dazu habt ihr Partystimmung

Ja, das ist ja auch bissel das, was die israelische Studie beschreibt. Auch die Länder mit extrem langen und harten Lockdown Massnahmen haben nicht unbedingt eine bessere Fallentwicklung. Und die Todesrate scheint im Vergleich zB zu D in CH auch höher, trotz gutem Gesundheitssystem (und es kann wohl nicht an den reinen Testzahlen liegen, CH testet wohl eher viel). Der Virus scheint also schon auch eine gewisse eigene Dynamik zu haben. Ich denke, Vorteil von Lockdown und Schulschliessung waren: alle waren schockiert, alle sind zu Hause geblieben, endlich haben sich die meisten an Abstand- und Hygieneregeln gehalten. Und kranke Leute haben sich nicht mehr raus getraut, das war sicher auch gut. Manchmal braucht es wohl so eine "Erziehungsmassnahme". Und ich hoffe, das mit Dem Händewaschen behalten alle bei, ich bin da schon immer heikel, aber viele (GG ebenfalls, alle Erziehungsmassnahmen gescheitert) nehmen das ja nicht so genau.

Sonrie hatte gaaaaanz am Anfang mal eine Statistik gepostet, dass die grösste Verringerung der Übertragung irgendwie bei 75 % Reduktion der Kontakte ist. Danach macht es nur noch kleine bis keine Unterschiede ob 80 oder 90 oder 100% Kontaktreduktion! Und so ist es wohl auch.

Ich glaube, ein Lockdown der Risikogruppen und gewisser Institutionen hätte gereicht. Die Fallzahlen wären höher, aber die Überlastung der KH wäre nicht eingetreten, siehe Schweden, die können immernoch ganz gut alles auffangen sogar in Stockholm laut Ärzten vor Ort reicht die Kapazität grad so.

Lotus

Die schwedische Regierung hat vorgestern mehrere Restaurants geschlossen, weil sie nicht genügend Abstand zwischen den Kunden gewährleisteten mit der Begründung :"Die Lage im Gesundheitswesen sei extrem angespannt, weshalb die Ausbreitung des Coronavirus abgebremst werden müsse".

[Netterl]

"glaube nie einer Statistik die du nicht selber gefälscht hast" ).
Was mich wundert ist, dass all diese Experten und Virologen von den medien nicht mehr gepusht und verglichen wurden, hätte ich noch spannend gefunden. Vernazza hat schon im März gesagt, dass die Schulschliessungen nicht notwendig sind, allerdings nicht weil die Kinder keine Träger sind, sondern weil er aufgrund der Zahlen aus China von einer Durchseuchung von 80% ausgegangen ist. Klingt spannend, hinterher gesehen aber wohl leider nicht richtig.

Es gibt auch noch andere Thesen, nämlich zum Beispiel, dass einige Menschen schon Kontakt mit anderen Coronaviren hatten (SARS-COV-2 ist beileibe nicht das einzige, das rumschwirrt) und von daher schon das Immunsystem auf das "neue" (bzw. neu entdeckte) reagiert. Daher viele milde Verläufe.

Gibt noch mehr Thesen.

Achja und bzgl Statistik:
JAAAAA! Zustimmung! Kürzlich gesehen in der Süddeutschen Zeitung eine Grafik, wieviel Fälle es bislang in Deutschland gibt. Kurve zeigte steil nach oben. - Ähm, also zuerst auf das Koordinatensystem geschaut, dann war alles klar: Es war eine kumulative Ansicht. Diese Kurve wird also NIE nach unten gehen, das Maximun wäre flach, wenn sich niemand mehr anstecken würde. Jetzt sagt mir, wieviel Leute checken das?

Ich empfehle ein Statistikbuch: Lügen mit Zahlen

[Lotus]

Ja eben, sie schliessen, wo sich die Leute nicht an Regeln halten! Ist doch eine gute Strategie...sie machen ja nicht Nichts. Sie haben auch Besuchsverbote in Altersheimen und ältere Menschen werden aufgefordert zuhause zu bleiben, etc

[ChrisBern]

Ja eben, sie schliessen, wo sich die Leute nicht an Regeln halten! Ist doch eine gute Strategie...sie machen ja nicht Nichts. Sie haben auch Besuchsverbote in Altersheimen und ältere Menschen werden aufgefordert zuhause zu bleiben, etc

Ja, und vermutlich braucht es auch ein bisschen Druck in der Erklärung mit Verweis auf das Gesundheitssystem, wie hier halt auch. Was ich von Schweden höre, sieht das nicht wilder aus als anderswo. Allerdings finde ich erstaunlich wenig Berichte, eher allgemeines blaba auf 20 Minuten Niveau und wenig konkrete Zahlen.

Edit: vielleicht wird das in der deutschsprachigen Presse auch bewusst unten gehalten? Nicht, dass noch mehr Beschwerden zu den eigenen Massnahmen kommen?

[Lotus]

Habe grad eine spannende Statistik gesehen, nämlich VOR dem Lockdown zeigte die Entwicklung der Reproduktionszahl (wieviele steckt ein Kranker an) schon stark und deutlich! nach unten und natürlich nach dem Lockdown, sank sie stetig weiter. Aber davor ist es wirklich schon sehr deutlich! (nzz.ch)

Dieser Spruch: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...sollte eher heissen, man kann jede Statstik frei interpretieren oder einfach nicht verstehen oder übersehen, was fehlt. Passiert mir auch manchmal.

In Schweden gilt die Pandemie übrigens auch schon gebremst.

[sonrie]

Dieser Spruch: traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast...sollte eher heissen, man kann jede Statstik frei interpretieren oder einfach nicht verstehen oder übersehen, was fehlt. Passiert mir auch manchmal.

Nein, es heisst auch, dass man die zugrunde liegenden Annahmen nicht genau kommuniziert oder offensichtlich darstellt, sodass der Betrachter von Anfang an nur das Ergebnis sieht, aber nicht, was genau diesen Zahlen zugrunde liegt. Das können ganz kleine Details sein.

[naura]

Ja eben, der mit dem Ruck durch die Gesellschaft ist halt ein Instrument. Ich denke aber, dass dieses Instrument (Angst) massiv unterschätzt wird. Das wird enorm schwierig diese Angst wieder aus den Köpfen zu kriegen/zu relativieren. Nicht jeder hat Strategien solche Gefühle selbst zu regulieren und relativieren.

Meine Spital-Connections hatten nur in der Vorbereitung Stress, danach überhaupt nicht mehr und seit 3 Wochen Kurzarbeit.

Mich freut gerade hier diese Posts zu lesen, vielseitig informiert, überlegt, sich eigene Gedanken gemacht und nicht primär von Angst getragen. Das war in letzter Zeit nicht immer so (respektive nur sehr vereinzelt) und ich hoffe, dass viele „nur Leser“ oder vielleicht „nur Nachrichten-Schauer“ etwas mitnehmen können.

Konkret zum Verhalten im Alltag, ich treffe immer noch viel viel weniger Leute als sonst. Meine engsten Freunde sehe ich jedoch, Geschwister und Nachbarn schon länger und ich umarme entgegen der Regeln inzwischen auch wieder (wer das auch will), hüte Kinder etc. Vielen tun diese Begegnungen und Hilfestellungen mMn besser, als die mögliche Sicherheit vor Viren. Ich persönlich glaube es spielen bei Ansteckung eben auch bei Viren noch ein paar andere Faktoren mit als nur „in Berührung kommen“.

@sunne
Es ist auch nicht so, dass Corona für uns nicht real wäre. Mein Kind kann nicht in die Schule, meine Projekte stehen still, ich kann meinen Vater nicht sehen, als ich Ende Februar/Anfang März bisschen krank war blieb ich zu Hause und traf niemanden. Trotzdem macht es einen riesigen Unterschied, ob man das ganz aktiv verfolgt oder nicht. Für mich war es eher einfach wieder zu switchen, da ich seit vielen Jahren nicht mehr bewusst Nachrichten konsumiere. Ausserdem hat es sicher auch mit Lebenseinstellungen zu tun wie diese Zeit empfunden wird. Krise ist in meinem Umfeld trotz wirtschaftlicher Veränderungen nicht das übergeordnete Gefühl. Aber ganz ehrlich die erste Woche hats mich auch durchgeschüttelt und ich bin gebannt vor PK gehockt. Daher tut es mir weh mir vorzustellen, dass viele wohl dieses Gefühl lange weitergezogen haben. Vor allem auch die Kinder tun mir leid, die so eine Angst in der Familie spüren und am 11.5. wieder in die Schule gehen..

[naura]

Noch zur zweiten Welle, dir wird sicher kommen, spätestens im Herbst. Die warme trockene Jahreszeit ist eigentlich eigentlich eher die ungefährlichere.. vielleicht erinnert ihr euch, dass auch das ein Grund war die Kurve abzuflachen und gegen hinten zu verlängern.

[sonrie]

Lustig, ich hatte nie das Gefühl, dass mit Angst gearbeitet wird, es ging mehr darum Bewusstsein zu schaffen. Vielleicht hört man einfach das was man hören will? "Bitte bleiben sie zu Hause" ist nichts was Angst macht, oder?
Die offizielle Kommunikation war immer sehr sachlich und ausgesprochen ruhig, weder Koch noch Berset oder sonst ein BR hat sich je dazu hinreissen lassen, unruhig oder panisch aufzutreten. Es ist aber vielleicht einfacher, sich den Blick und 20min reinzuziehen oder der Nachbarin was zu glauben, die was von Ausgangssperre faselt.
Aber in einem Land, in dem immer von allen so laut nach Eigenverantwortung geschrien wird muss der Bürger dies dann halt auch wahrnehmen, die Möglichkeiten bestehen.
Was mich mehr beschäftigt ist, es für viele Personen schwierig ist, gewisse Informationen zu verstehen, sich selber anderweitig zu informieren und vor allem, Informationen zu bewerten und zu hinterfragen. Ob das an der fehlenden Bildung, am verstehen wollen oder an der Sensationslust gibt kann ich nicht sagen, aber es erschreckt mich.
Ich hab mich heir drin wochenlang darum bemüht, dieser Panikmache mit Informationen entgegenzuwirken und manche Informationen zu erklären, aber wer halt lieber an das Schlimmste glaubt, dem ist nicht zu helfen.