Corona-Virus Teil 4
Moderator: conny85
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Re: Corona-Virus Teil 4
Ich finde die Stimmung hier drin auch nicht besonders ängstlich. Auf facebook drüben sieht’s anders aus, da habe ich manche Freunde (also, eher Bekannte) auf Stumm schalten müssen, weil ich ihre hysterischen Postings nicht mehr sehen wollte...
LGRU
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Re: Corona-Virus Teil 4
Betreffend Angst...
Mir gefällt die Momentane Entwicklung weniger gut - es sollte ja nie wirklich Angst herrschen - aber im Moment ist auch der Respekt vor dem Virus weg...
Ganz ehrlich, ich bin Risiko-Patient - ich atme schon wie eine Loki wenn ich aufstehen muss - ich möchte mir nicht vorstellen müssen, wenn ich angesteckt werde - und nach Luft ringen muss? DAS macht mir ein wenig Angst - und leider kann ich mich ja nicht mehr auf meine Mitmenschen verlassen, weil die sich ja nicht mehr wirklich an die Hygiene-Vorschriften halten...
Mir ist klar, dass wenn man jung ist, das einen nicht wirklich interessiert... Als ich noch in den 20igern war, fand ich 40ig jährige auch alt genug zum sterben... aber jetzt möchte ich nicht diesem Risiko ausgesetzt werden, ehrlich nicht...
Der Bundesrat hat nie Angst gemacht, er hat aber halt auf die Dringlichkeit des ganzen hingewiesen - am Anfang haben es die Leute auch noch gut aufgenommen - nur leider hat die Regierung so gut reagiert, dass bei uns in der Deutschschweiz alles gut abgelaufen ist, dass niemand mehr die Dringlichkeit einsieht... Das ist der schlechte Teil der Eigenverantwortung - die nehmen nämlich unheimlich viele nicht Wahr!
Mir gefällt die Momentane Entwicklung weniger gut - es sollte ja nie wirklich Angst herrschen - aber im Moment ist auch der Respekt vor dem Virus weg...
Ganz ehrlich, ich bin Risiko-Patient - ich atme schon wie eine Loki wenn ich aufstehen muss - ich möchte mir nicht vorstellen müssen, wenn ich angesteckt werde - und nach Luft ringen muss? DAS macht mir ein wenig Angst - und leider kann ich mich ja nicht mehr auf meine Mitmenschen verlassen, weil die sich ja nicht mehr wirklich an die Hygiene-Vorschriften halten...
Mir ist klar, dass wenn man jung ist, das einen nicht wirklich interessiert... Als ich noch in den 20igern war, fand ich 40ig jährige auch alt genug zum sterben... aber jetzt möchte ich nicht diesem Risiko ausgesetzt werden, ehrlich nicht...
Der Bundesrat hat nie Angst gemacht, er hat aber halt auf die Dringlichkeit des ganzen hingewiesen - am Anfang haben es die Leute auch noch gut aufgenommen - nur leider hat die Regierung so gut reagiert, dass bei uns in der Deutschschweiz alles gut abgelaufen ist, dass niemand mehr die Dringlichkeit einsieht... Das ist der schlechte Teil der Eigenverantwortung - die nehmen nämlich unheimlich viele nicht Wahr!
Re: Corona-Virus Teil 4
Liebe Ups das verstehe ich sehr gut!
Mein Vater ist gerade noch in der Rekonvaleszenz einer schweren Erkrankung. Er ist noch jung - also 64. Er möchte noch leben,den Virus könnte ihn fertig machen. Er isoliert sich,so gut das eben geht....
Mir hat aber auch schon jemand ins Gesicht gesagt, dass jetzt halt die sterben die "müssen". Ohne Medizin würden die ja auch nicht mehr leben,das sei jetzt einfach so.... So deutlich hat mir das sonst niemand gesagt, aber unterschwellig geht es in diese Richtung.....
Mein Vater ist gerade noch in der Rekonvaleszenz einer schweren Erkrankung. Er ist noch jung - also 64. Er möchte noch leben,den Virus könnte ihn fertig machen. Er isoliert sich,so gut das eben geht....
Mir hat aber auch schon jemand ins Gesicht gesagt, dass jetzt halt die sterben die "müssen". Ohne Medizin würden die ja auch nicht mehr leben,das sei jetzt einfach so.... So deutlich hat mir das sonst niemand gesagt, aber unterschwellig geht es in diese Richtung.....
Re: Corona-Virus Teil 4
@Sunne: das hab ich auch schon mehrere male direkt gehört: "das ist halt die Natur, die schwachen nimmts". Habe dann nur erwidert, ob sie denn auch so sprechen würden, wenn es sich in dem Fall um die eigenen Eltern oder Partner handelt.
- maple
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Re: Corona-Virus Teil 4
Das mit dem nicht bewusst Nachrichten konsumieren, fasziniert mich... Wie setzt du das um, und warum machst du das? Ist es dann nicht so, dass du trotzdem Nachrichten konsumierst, aber indirekt, indem du es von Freunden hörst? D.h. mit noch weniger Quellen, und nur das, was diese Freunde mitgenommen haben?naura hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 09:03
@sunne
Es ist auch nicht so, dass Corona für uns nicht real wäre. Mein Kind kann nicht in die Schule, meine Projekte stehen still, ich kann meinen Vater nicht sehen, als ich Ende Februar/Anfang März bisschen krank war blieb ich zu Hause und traf niemanden. Trotzdem macht es einen riesigen Unterschied, ob man das ganz aktiv verfolgt oder nicht. Für mich war es eher einfach wieder zu switchen, da ich seit vielen Jahren nicht mehr bewusst Nachrichten konsumiere.
Ich persönlich kann mir das eben gar nicht vorstellen, finde es enorm wichtig informiert zu bleiben und verschiedene Medien zu konsumieren. Und je mehr unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen ich lese, desto eher kann ich alles einordnen. Es ist manchmal sehr spannend, die unterschiedlichen Darstellungen zum gleichen Sachverhalt in unterschiedlichen Zeitungen zu vergleichen. Wie sonrie gesagt hat, dieses Einordnen und Beurteilen ist essentiell. Ausserdem gibt es unterschiedliche Rubriken. Ein "opinion piece" ist etwas anderes, als ein Artikel eines Wissenschaftsjournalisten. (Die NZZ publiziert z.B. regelmässig Meinungen von Niall Ferguson, bei denen mir die Haar zu Berge stehen. Aber ich kann ja eine andere Meinung haben. Nur weil's in einer grossen Zeitung steht, ist es nicht die Wahrheit. Wenn hingegen über wissenschaftliche Studien zur Übertragung des Coronavirus berichtet wird, kann ich nicht einfach eine andere Meinung haben. Aber ich kann fragen, wie gesichert die Resultate sind, wo noch Unklarheiten bestehen, etc.)
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Re: Corona-Virus Teil 4
Ja aber stört es denn deinen Vater, wenn du und deine Kinder euer Leben in dieser Zeit geniesst, raus geht und mit Freunden (nicht eine grosse Party mit 10 Familien) eine Wurst brätelt? Nein, wahrscheinlich nicht.Sunne12 hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 10:23 Liebe Ups das verstehe ich sehr gut!
Mein Vater ist gerade noch in der Rekonvaleszenz einer schweren Erkrankung. Er ist noch jung - also 64. Er möchte noch leben,den Virus könnte ihn fertig machen. Er isoliert sich,so gut das eben geht....
Mir hat aber auch schon jemand ins Gesicht gesagt, dass jetzt halt die sterben die "müssen". Ohne Medizin würden die ja auch nicht mehr leben,das sei jetzt einfach so.... So deutlich hat mir das sonst niemand gesagt, aber unterschwellig geht es in diese Richtung.....
Auch meine Mutter hat noch nie gesagt: ja es wäre schön, würdet ihr zuhause bleiben! Nein, sie sagt SIE bleibt zu Hause

Grüssli
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain
Re: Corona-Virus Teil 4
@maple
Mega OT, aber ich schreibe gerne etwas dazu:
Es war vielleicht falsch geschrieben, klar konsumiere ich ab und zu bewusst Nachrichten, aber gezielt.
Der Ursprung dieser Entscheidung hat mehrere Hintergründe. Ein sehr grosser ist, dass ich seit vielen Jahren bewusst entscheiden möchte womit ich mein Gehirn und meine Seele nähre (welche Informationen, welche Geschichten, welche Berichte, welche Menschen, welche Filme etc.). Nachrichten sind kein reales Abbild der Realität, sondern von Mensch (welcher in einer Firma mit einer bestimmten Philosophie arbeitet) gewählte, allermeistens negative Berichte über Themen, die meist auch noch irgendwie irgendwem nutzen. Dass in der Welt genau so viel Gutes passiert wie Schlechtes, das wird nicht dargestellt und wenn man sich das ständig so reinzieht, muss man sich nicht wundern, wenn das etwas mit einem macht - respektive dass es einem dann schwerer fällt vertrauensvoll, dankbar und glücklich zu sein.
Ein grosser Vorteil ist, man hat dann wirklich die Wahl womit man eben diesen Platz füllt, der einem in Denken, Fühlen und Handeln stark beeinflusst. Ich zum Beispiel habe in diesen Jahren viel bewusst gelesen, automatisch ähnlich denkende Menschen in mein Umfeld angezogen, habe mich viel mit mir selbst beschäftigt, meine eigenen Geschichten geklärt (statt mich mit denen von anderen zu beschäftigen), viel Zeit in der Natur verbracht und spirituelle Praxis gehörte in meinem Fall auch dazu. Das alles hat mein Grundgefühl und Grunddenken sehr geprägt und mit der Zeit wurde es dann auch so, dass ich Nachrichten und Berichten ganz anders begegnete. Die Beinflussung auf mein Denken und Fühlen sind heute anders/geringer, das Gefühl das ich vielem gegenüber habe ist ebenfalls anders, halt geprägt von meiner Basis.
In der Praxis bedeutet das, ich höre ab und zu zufällig Nachrichten, wenn ich Radio höre, ich sehe geteilte Artikel auf social media (schaue aber halt nur die an, denen ich Aufmerksamkeit schenken möchte) und ich lese so 2 mal pro Monat völlig zufällig in eine Zeitung rein. Über Themen, die mich interessieren informiere ich mich gezielt. Ich lasse nicht einfach täglich eine ungefilterte Kombination aus negativen Informationen auf mein System reinprasseln. Jeder der Mühe hat mit Lebensenergie, psychischer Stabilität, Positivdenken etc., dem würde ich empfehlen den eigenen Konsum auf dieser Ebene zu überdenken.
Mega OT, aber ich schreibe gerne etwas dazu:
Es war vielleicht falsch geschrieben, klar konsumiere ich ab und zu bewusst Nachrichten, aber gezielt.
Der Ursprung dieser Entscheidung hat mehrere Hintergründe. Ein sehr grosser ist, dass ich seit vielen Jahren bewusst entscheiden möchte womit ich mein Gehirn und meine Seele nähre (welche Informationen, welche Geschichten, welche Berichte, welche Menschen, welche Filme etc.). Nachrichten sind kein reales Abbild der Realität, sondern von Mensch (welcher in einer Firma mit einer bestimmten Philosophie arbeitet) gewählte, allermeistens negative Berichte über Themen, die meist auch noch irgendwie irgendwem nutzen. Dass in der Welt genau so viel Gutes passiert wie Schlechtes, das wird nicht dargestellt und wenn man sich das ständig so reinzieht, muss man sich nicht wundern, wenn das etwas mit einem macht - respektive dass es einem dann schwerer fällt vertrauensvoll, dankbar und glücklich zu sein.
Ein grosser Vorteil ist, man hat dann wirklich die Wahl womit man eben diesen Platz füllt, der einem in Denken, Fühlen und Handeln stark beeinflusst. Ich zum Beispiel habe in diesen Jahren viel bewusst gelesen, automatisch ähnlich denkende Menschen in mein Umfeld angezogen, habe mich viel mit mir selbst beschäftigt, meine eigenen Geschichten geklärt (statt mich mit denen von anderen zu beschäftigen), viel Zeit in der Natur verbracht und spirituelle Praxis gehörte in meinem Fall auch dazu. Das alles hat mein Grundgefühl und Grunddenken sehr geprägt und mit der Zeit wurde es dann auch so, dass ich Nachrichten und Berichten ganz anders begegnete. Die Beinflussung auf mein Denken und Fühlen sind heute anders/geringer, das Gefühl das ich vielem gegenüber habe ist ebenfalls anders, halt geprägt von meiner Basis.
In der Praxis bedeutet das, ich höre ab und zu zufällig Nachrichten, wenn ich Radio höre, ich sehe geteilte Artikel auf social media (schaue aber halt nur die an, denen ich Aufmerksamkeit schenken möchte) und ich lese so 2 mal pro Monat völlig zufällig in eine Zeitung rein. Über Themen, die mich interessieren informiere ich mich gezielt. Ich lasse nicht einfach täglich eine ungefilterte Kombination aus negativen Informationen auf mein System reinprasseln. Jeder der Mühe hat mit Lebensenergie, psychischer Stabilität, Positivdenken etc., dem würde ich empfehlen den eigenen Konsum auf dieser Ebene zu überdenken.
- maple
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Re: Corona-Virus Teil 4
@naura: Danke für die Erklärung. Ende OT

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Re: Corona-Virus Teil 4
es kann nun mal nicht jeder zu Hause bleiben. Ich kann es nicht.Lotus hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 11:26Ja aber stört es denn deinen Vater, wenn du und deine Kinder euer Leben in dieser Zeit geniesst, raus geht und mit Freunden (nicht eine grosse Party mit 10 Familien) eine Wurst brätelt? Nein, wahrscheinlich nicht.Sunne12 hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 10:23 Liebe Ups das verstehe ich sehr gut!
Mein Vater ist gerade noch in der Rekonvaleszenz einer schweren Erkrankung. Er ist noch jung - also 64. Er möchte noch leben,den Virus könnte ihn fertig machen. Er isoliert sich,so gut das eben geht....
Mir hat aber auch schon jemand ins Gesicht gesagt, dass jetzt halt die sterben die "müssen". Ohne Medizin würden die ja auch nicht mehr leben,das sei jetzt einfach so.... So deutlich hat mir das sonst niemand gesagt, aber unterschwellig geht es in diese Richtung.....
Auch meine Mutter hat noch nie gesagt: ja es wäre schön, würdet ihr zuhause bleiben! Nein, sie sagt SIE bleibt zu Hause
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Re: Corona-Virus Teil 4
Mein Vater hat das Glück,dass er selbstständig ist und Kontakte einschränken kann. Viele Risikopatienten müssen immer noch raus oder dann deren Partner/innen. Sie alle sind angewiesen dass wir die Hygieneregeln einhalten.
Ich habe nie gesagt,man dürfe keine Wurst braten gehen!
Ich habe nie gesagt,man dürfe keine Wurst braten gehen!
Re: Corona-Virus Teil 4
Heute hat es im Tagesanzeiger (online) einen sehr guten Artikel über den Einfluss der verschiedenen Massnahmen auf den R-Wert (Schwelle der exponentiellen Ausbreitung).
Ich kann ihn leider nicht verlinken, vielleicht kann jemand anders das?
Ich kann ihn leider nicht verlinken, vielleicht kann jemand anders das?
Re: Corona-Virus Teil 4
Mich beschäftigt immer wieder das Thema "Solidarität" - was bedeutet das eigentlich? Heute einen Bericht eines Pfarrers durchgeschaut in der NZZ, der das ebenfalls hinterfragt. Ich meine, sind wir solidarisch mit den hungernden Menschen? (Sterberate maaaasssivst höher)
Oder mit Flüchtlingen, die nun noch komplett im Stich gelassen werden wegen Corona? Diese Solidarität scheint sehr ausgewählt auszufallen und für mich ist das darum absolut nicht das richtige Wort in dem Zusammenhang. Solidarität hört mMn nicht an der eigenen Grenze auf oder betrifft nur einem selber und seine nächsten. Und dann könnte man auch anfangen zu überlegen, welche Solidarität denn "wichtiger" "grösser" "solidarischer" wäre..
@Ups
Ich verstehe deine Sorge zum Teil, aber du wirst diesem Risiko irgendwann wieder ausgesetzt sein, das ist klar. Wir können nicht das Risiko wegorganisieren für vorerkrankte Menschen krank zu werden. Darf ich dich noch etwas kritisches fragen? Machst du denn sonst in deinem Leben alles, um deine Gesundheit möglichst zu fördern und erhalten? Sprich ungesunde Sachen weglassen, gesund leben etc? Also minimierst du selber auch jedes Risiko krank zu werden?
Oder mit Flüchtlingen, die nun noch komplett im Stich gelassen werden wegen Corona? Diese Solidarität scheint sehr ausgewählt auszufallen und für mich ist das darum absolut nicht das richtige Wort in dem Zusammenhang. Solidarität hört mMn nicht an der eigenen Grenze auf oder betrifft nur einem selber und seine nächsten. Und dann könnte man auch anfangen zu überlegen, welche Solidarität denn "wichtiger" "grösser" "solidarischer" wäre..
@Ups
Ich verstehe deine Sorge zum Teil, aber du wirst diesem Risiko irgendwann wieder ausgesetzt sein, das ist klar. Wir können nicht das Risiko wegorganisieren für vorerkrankte Menschen krank zu werden. Darf ich dich noch etwas kritisches fragen? Machst du denn sonst in deinem Leben alles, um deine Gesundheit möglichst zu fördern und erhalten? Sprich ungesunde Sachen weglassen, gesund leben etc? Also minimierst du selber auch jedes Risiko krank zu werden?
Re: Corona-Virus Teil 4
hmmm... welche Antwort soll ich dir geben - ja, ich versuche schon, jegliche Risiken zu vermeiden, aber alles geht einfach nicht. Nur, wenn ich ehrlich bin, es gibt ausser dem Corona Virus ja eigentlich kein vergleichbares Risiko - würd ich rauchen, hätte ich evt. mal Krebs, wobei die Möglichkeit auf Heilung bestehen würde. Aber bei dem Virus gibt es ja noch kein Medikament - was mich zum ersten Teil bringt. Ich hoffe schwer drauf, dass es in (für so etwas) kurzer Zeit ein Medikament / eine Impfung / eine Heilungsmöglichkeit gibt - und da wäre eben ja doch die Möglichkeit, mehr für vorerkrankte Menschen zu tun...naura hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 14:28
@Ups
Ich verstehe deine Sorge zum Teil, aber du wirst diesem Risiko irgendwann wieder ausgesetzt sein, das ist klar. Wir können nicht das Risiko wegorganisieren für vorerkrankte Menschen krank zu werden. Darf ich dich noch etwas kritisches fragen? Machst du denn sonst in deinem Leben alles, um deine Gesundheit möglichst zu fördern und erhalten? Sprich ungesunde Sachen weglassen, gesund leben etc? Also minimierst du selber auch jedes Risiko krank zu werden?
Weisst du, es sagt sich immer so leicht, "die schwache nimmts halt" - und ganz ehrlich, um viele wäre es mir auch nicht Schade - aber, wenn man selber oder im direkten Umfeld betroffen ist, dann sieht das Ganze eben gaaaaaaaaaaanz anders aus...
das Thema Solidarität ist ein grosses Thema, und ja, es gibt immer irgendwo irgendwer, der noch irgendwas mehr brauchen könnte - aber da kommt dann immer mein Ansatz zum tragen, der sehr ungern gehört wird. Z.B. Flüchtlinge - da bringt es doch nichts, wenn wir so viele Menschen wie möglich zu uns holen, und die dann für viel Geld durchfüttern etc. - wenn hier ein Flüchtling im Monat CHF 1'000 kostet, dann könnte man in deren Heimat für 1'000 einem halben Dorf helfen... etc.
Dasselbe gilt für Umweltschutz - weshalb hier für unheimlich hohe Kosten 0.000000000012% CO2 einsparen, wenn man für 10% des Geldes in China ganze Flüsse sauber machen / halten könnte - also ganze Ökosysteme "flicken"... und ganz ehrlich, was interessiert mich irgendein Flüchtling, wenn mit mir direkt / Umfeld ein grosses Risiko besteht?
Re: Corona-Virus Teil 4
Denkst du denn, dass niemand hier drin solidarisch denkt und handelt - weit über die Landesgrenze hinaus? Oder wie muss ich deine Gedanken interpretieren? Ich für meinen Teil muss nicht publizieren, welcher Hilfsorganisation ich wie viel spende - ich tue es einfach (und wenn, dann sehen es lediglich die von der Steuerbehörde, im Zusammenhang mit meiner Steuererklärungnaura hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 14:28 Mich beschäftigt immer wieder das Thema "Solidarität" - was bedeutet das eigentlich? Heute einen Bericht eines Pfarrers durchgeschaut in der NZZ, der das ebenfalls hinterfragt. Ich meine, sind wir solidarisch mit den hungernden Menschen? (Sterberate maaaasssivst höher)
Oder mit Flüchtlingen, die nun noch komplett im Stich gelassen werden wegen Corona? Diese Solidarität scheint sehr ausgewählt auszufallen und für mich ist das darum absolut nicht das richtige Wort in dem Zusammenhang. Solidarität hört mMn nicht an der eigenen Grenze auf oder betrifft nur einem selber und seine nächsten. Und dann könnte man auch anfangen zu überlegen, welche Solidarität denn "wichtiger" "grösser" "solidarischer" wäre..

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Menschen genau so leben und handeln wie ich, es aber einfach nicht publik machen - aus ähnlichen Motiven wie den meinen...
In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
- mariposa_2
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- Beiträge: 514
- Registriert: Mi 20. Feb 2019, 09:38
Re: Corona-Virus Teil 4
Aber umgekehrt erwartest du das alle anderen solidarisch mit dir sind und die Hygieneregeln einhalten?
Chline Buddha 2017
Re: Corona-Virus Teil 4
Höh wie kommst du denn jetzt darauf, dass ich denke hier ist niemand solidarisch? Ich habe über das Wort Solidarität nachgedacht, welches nun überall im Vordergrund steht. Es sind Gedanken, Gedankenfragmente, Fragen, die ich mir stelle über uns alle, die Gesellschaft, die Politik, die Welt. Es geht dabei nicht um dich und mich und ob und wie wir solidarisch sind, sondern, dass nun alle Solidarität schreien, diese aber in meinen Augen sehr punktuell gilt.Moreen hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 15:03Denkst du denn, dass niemand hier drin solidarisch denkt und handelt - weit über die Landesgrenze hinaus? Oder wie muss ich deine Gedanken interpretieren? Ich für meinen Teil muss nicht publizieren, welcher Hilfsorganisation ich wie viel spende - ich tue es einfach (und wenn, dann sehen es lediglich die von der Steuerbehörde, im Zusammenhang mit meiner Steuererklärungnaura hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 14:28 Mich beschäftigt immer wieder das Thema "Solidarität" - was bedeutet das eigentlich? Heute einen Bericht eines Pfarrers durchgeschaut in der NZZ, der das ebenfalls hinterfragt. Ich meine, sind wir solidarisch mit den hungernden Menschen? (Sterberate maaaasssivst höher)
Oder mit Flüchtlingen, die nun noch komplett im Stich gelassen werden wegen Corona? Diese Solidarität scheint sehr ausgewählt auszufallen und für mich ist das darum absolut nicht das richtige Wort in dem Zusammenhang. Solidarität hört mMn nicht an der eigenen Grenze auf oder betrifft nur einem selber und seine nächsten. Und dann könnte man auch anfangen zu überlegen, welche Solidarität denn "wichtiger" "grösser" "solidarischer" wäre..). Ich muss auch nicht kundtun, welchen Menschen ich in meinem Leben schon geholfen habe, sowohl finanziell als auch mit meiner physischen Kraft; schlicht deshalb, weil ich es von Herzen gerne tue und mich damit nicht hervorheben muss.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele Menschen genau so leben und handeln wie ich, es aber einfach nicht publik machen - aus ähnlichen Motiven wie den meinen...
@Ups
Danke für deine Antwort zu deinem Gesundleben.
Zum Anderen, ich bin da anders gestrickt, auch wenn es mein nächstes Umfeld betrifft, das kann ich inzwischen aus Erfahrung sagen. Und ich kenne sehr viele geflüchtete Menschen, daher habe ich auch gegenüber dem Wort "irgendein Flüchtling" eine andere Beziehung. Das sind auch Menschen wie du und ich

Re: Corona-Virus Teil 4
Naura, die Solidarität mit Fremden hat schon im Migros im März aufgehört, als vieles leergekauft war. Ich denke aber, sobald man jemanden angesprochen hätte und um ein Produkt gefragt hätte, (welches der andere doppelt im Wagen hat, und man selber nicht) wäre die Solidarität wieder zum Vorschein gekommen, da sie dann sichtbar geworden wäre. Aber die Flüchtlinge in anderen Ländern, die für uns auch sonst nicht sichtbar sind, da ist die Solidarität ja auch sonst nicht bei allen vorhanden... Jetzt ist es noch schwieriger...
Ich denke aber, dass diese ganze Situation mit dem Virus auch vielen Menschen etwas die Augen geöffnet haben könnte. Es zeigt, wie schnell sich etwas ändern kann, wie schnell eine Stimmung umkippen kann, eben zB in den Lebensmittelläden oder wie schnell Menschen andere Menschen beobachten und denunzieren würden oder wie schnell viele Selbstverständlichkeiten es eben plötzlich nicht mehr sind.
Ich denke aber, dass diese ganze Situation mit dem Virus auch vielen Menschen etwas die Augen geöffnet haben könnte. Es zeigt, wie schnell sich etwas ändern kann, wie schnell eine Stimmung umkippen kann, eben zB in den Lebensmittelläden oder wie schnell Menschen andere Menschen beobachten und denunzieren würden oder wie schnell viele Selbstverständlichkeiten es eben plötzlich nicht mehr sind.
Re: Corona-Virus Teil 4
Ja genau, danke.Konfetti hat geschrieben: ↑Di 28. Apr 2020, 14:49 @Nala11: meinst du diesen hier?
https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/202 ... le/?nosome
Lg
Konfetti
Dort hat es unter anderem eine interessante Grafik, wo Zürcher ETH-Forscher berechnet haben, welche Massnahmen in verschiedenen Ländern rückblickend den R-Wert am meisten gedrückt haben (z.B. Versammlungsverbot ausserhalb der Familie, Schliessung von Restaurants, Geschäften und Cafés) und welche keinen sehr grossen Einfluss hatten (z.B. Schliessung Primarschulen, Ausgangsverbot).
Re: Corona-Virus Teil 4
@huckepack
Da hast du Recht. Betr. dem nicht sichtbar, da sind wir wieder bei den Medien mit ihrer Macht.. das Problem z.B. in Griechenland ist da, unglaublich dringlich und himmeltraurig... nur wird das selten gezeigt. Im 2015/2016 als die Flüchtlingskrise sehr präsent war in den Medien wurde viel gespendet und wir hatten zB viel mehr Freiwillige im Verein als heute. Die Solidarität und Empathie war da höher/da, weil es sichtbar gemacht wurde.
Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass diese "kleine" Krise wirklich grossartig etwas verändert hat bezüglich der Dankbarkeit gegenüber unserer Selbstverständlichkeiten. Schön wäre das ja...
Da hast du Recht. Betr. dem nicht sichtbar, da sind wir wieder bei den Medien mit ihrer Macht.. das Problem z.B. in Griechenland ist da, unglaublich dringlich und himmeltraurig... nur wird das selten gezeigt. Im 2015/2016 als die Flüchtlingskrise sehr präsent war in den Medien wurde viel gespendet und wir hatten zB viel mehr Freiwillige im Verein als heute. Die Solidarität und Empathie war da höher/da, weil es sichtbar gemacht wurde.
Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass diese "kleine" Krise wirklich grossartig etwas verändert hat bezüglich der Dankbarkeit gegenüber unserer Selbstverständlichkeiten. Schön wäre das ja...