Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Weite Seele, hoher Geist

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weite Seele, hoher Geist

Wo Menschenliebe eingeübt
Bleibt auch die Menschenwürde Kult,
Weil Liebe Kraft dem Geiste gibt
Mit Sittengröße – und mit Huld.

Leicht fällt's manchen zu diffamieren
Nur weil man sich nicht Hilfe holt,
Denn Therapeuten könnten führen,
Weil Menschenwürde ja gewollt.

Dazu braucht Positives Denken
Das Sehnen, wo man Menschen liebt,
Muss ihnen viel Zutrauen schenken,
Damit es Lebenszuspruch gibt.

In meinem großen Freundeskreis
Hab' ich den Wandel oft erlebt:
Einer war links, dann rechts auf Reis',
Dem andern links das Herz erbebt.

Ich würde sie niemals angreifen,
Weil Wandel ich nicht ignoriere,
Meine Zeit brauchen, um zu reifen
Und ich den guten Willen spüre.

Uns Menschen ist doch aufgetragen
Auch Gegensätze auszuhalten,
Zusammenstellen unsere Fragen
Und Antworten human gestalten.

Denn das Gespräch, das wir doch sind
Als Schatzsucher, nicht Fallensteller,
Gibt uns stets jener Götterwind,
Der diese Welt besonnt dann heller.

Wo Menschenliebe eingeübt
Bleibt auch die Menschenwürde Kult,
Weil Liebe Kraft dem Geiste gibt
Mit Sittengröße – und mit Huld.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Hans Hartmut Karg
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Meine Bitte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Meine Bitte

Behaltet mich in Euren Herzen,
Wenn Erde ich geworden bin,
Sinnt mit dem Blick nach hellen Kerzen,
An meine Zeit – mit Euren Worten.

Es wandeln sich die Lebensstätten,
Alles wird anders, alles neu,
Nicht, so wie wir es gerne hätten,
Damit die Zukunft anders sei.

Denn mit dem Ende droht Verharren,
Gesperrt in längst vergangene Zeiten:
Spannt Euch nicht vor die alten Karren,
Zum eigenen Selbst müsst Ihr Euch leiten!

Doch lasst mir noch ein wenig Raum
In Euren übergroßen Herzen.
So bleibt Erinnerung ein Traum,
Der öffnet, um mit mir zu scherzen.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Hans Hartmut Karg
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Jahre der Liebe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Jahre der Liebe

Wie glücklich meine Lebenszeit,
Gesegnet mit der Kriegsfreiheit,
Zu Neuem jederzeit bereit
Durch Toleranz und ohne Leid.

Es war die Zeit der nackten Haut,
Als meine Jugend sich befreite
Und ihr Begehren aufgebaut,
Der Wunsch sich an die Liebe reihte.

Von Grauzonen sich weg bewegen,
Als Brautbriefe noch Körperzwänge
Verursachten, um ohne Lebenssegen
Sehnsüchte ziehen in die Länge

Warum nicht lieben, wenn das Herz
Die Leiblichkeit doch übermannt?
Warum nicht ziehen himmelwärts,
Wo Bindungen sind längst bekannt?

Wenn man sich Treue schwören kann,
Um in den Hafen einzulaufen,
Verfolgt die Jugend keinen Wahn,
Muss sich nicht mit Verboten raufen!

Ich bin zur guten Zeit geboren,
Habe Frieden, Freiheit erhalten,
Mich auf die Liebe eingeschworen,
Um Lebensläufe zu gestalten.

Wie glücklich meine Lebenszeit,
Gesegnet mit der Kriegsfreiheit,
Zu Neuem jederzeit bereit
Durch Toleranz und ohne Leid.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Hans Hartmut Karg
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Verlangen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verlangen

Bricht es nicht über uns herein,
was unplanbar vorhersehbar
und deshalb doch so wunderbar
verstärkt den buschgewundenen Hain,
welcher nicht immer gleich erhellt,
wo das Bedürfnis uns antreibt,
oftmals auch die Nerven aufreibt,
weil er auf Nähe doch gestellt?

Natürlich sage ich Dir schon,
wenn Du mir leicht übergalant
heimlich Schönseite zugewandt
signalisierst, als wär's mein Lohn
für gut verstandene Möglichkeit,
in welcher die Sehnsucht verharrt,
weil ich ewig in Dich vernarrt
doch bin manchmal Unmöglichkeit.

Ich streichle die Bedürfnislage,
das Bild wird mir zur Denkbarkeit,
führt mich dorthin, damit bereit
Bewegung setzt auf letzte Frage,
der es ja um Ablenkung geht
im Spiel, das still dann doch erwartet,
was in den Tag als Freude startet,
wo Lust auf ganze Größe steht.

Ja, es verwundert das Geschlecht,
dass ihm erst nicht die Hinfahrt lohnt,
die Flamme zu verlöschen droht,
obgleich doch das Bedürfnis echt,
jedoch der Tag den Abend lobt
erst, wenn erfüllt ist das Verlangen,
die Hand zur Körperwelt gegangen
sich im Vereinigen austobt.


©Hans Hartmut Karg
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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Fr 29. Mai 2020, 08:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Einfall, Zufall, Wissenschaft

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Einfall, Zufall, Wissenschaft

Der Einfall wie der Zufall auch
Sind singuläre, freie Größen,
Streicheln den Geist auch ohne Brauch,
Wollen das Angestammte gern entblößen.

Der Einfall ist ein Geistesblitz,
Der über Menschen manchmal kommt,
Wenn unverhofft – das ist kein Witz! –
Der klare Geist nicht niederkommt.

Zufälle sind dann singulär,
Fallen uns einfach in die Melder,
Sind unberechenbar, oft schwer
Vorherzusagen, Suchsinnfelder.

Die Wissenschaft erforscht das Neue,
Doch nur, was sich stets wiederholt,
Geht klug heran, dass ohne Reue
Erkenntnis findet, was gesollt.

Doch was so schwer vorhersehbar
Beschreibt uns oft auch eine Krise,
Die deshalb nicht berechenbar,
Weil sie Vermutungen Spielwiese.

Denn „Krise“ ist ja nur ein Wort,
Kann dabei auch verharmlosen,
Was eigentlich mit Tod und Mord
Uns nahgeführt in feinen Dosen.

Zieht Wissenschaft sich dann zurück
Von unvorhergesehenem Neuen,
Verliert Vernunft sie aus dem Blick,
Wo Spekulanten sich erfreuen.


©Hans Hartmut Karg
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Selbst wenn ich tot bin

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Selbst wenn ich tot bin

Selbst wenn ich tot bin
Will ich Umweltschützer sein,
Denn das macht Sinn,
Damit bin ich ja nicht allein.

Ich will nicht in der Plastikhülle landen,
Auch nicht im Anzug und in frisch lackiertem Sarg,
Sondern – was meine Umweltfreunde schon gut fanden:
Ganz ohne Umweltlast geht jetzt der alte Karg.

Der Sarg sei nur aus grobem, schlichtem Holz gezimmert,
Ein langer Kasten mit Holznägeln, unlackiert,
Damit die Umweltlasten er nicht noch verschlimmert,
Auch, dass mein Abgang anständig geführt.

In Leinen und mit Heu will ich gebettet werden
Und ohne Blumen zugedeckt von Mutter Erde,
Nichts, das wie früher noch verheerten
Gewässer, weil man sich darum wenig scherte.

Wir müssen lernen, Tote so zu betten,
Dass ohne Umweltfrevel sie zum Himmel ziehen,
Auch an den Grabesstätten die Gewässer retten,
Indem wir um Nachhaltigkeit uns stets bemühen.

Mein toter Leib braucht nichts
Als einen Ort der stillen Ruhe.
Den findet er natürlich angesichts
Der Ewigkeit auch in einfacher Truhe.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Des Lebens Adelung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Des Lebens Adelung

Offen bleibt mir der Tag,
wenn in munterm Verlauf
er Müdigkeit vertreibt
gemäß den Leibeslustbarkeiten,
die Neugierde erwecken.

Der Geist wird offen dann,
wenn er nicht nur in Nächten tagt,
wo er auch ohne Ziel
abnimmt mir jene Seelenlast,
welche auf Vortage gepflichtet.

Doch bleibt es meiner Liebe Privileg,
Leibes- und Denkprozesse stets zu adeln,
das alles bei mir dauerhaft zu halten,
was auf der weiteren Suche
so leicht zerfahren würde.


©Hans Hartmut Karg
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Kräutlein in meinem Gottesgarten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kräutlein in meinem Gottesgarten

Goldmelissen sorgen dafür,
Womit Pfefferminzen erwachen,
Öffnen den Frauen jede Tür,
Dass sie wieder scherzen, lachen.

Estragon verleiht die Kraft
Dem Essig, der mit Öl vermählt,
Was den Kartoffeln Güte schafft,
Worauf die Enkelmannschaft zählt.

Salbei gibt Butter und Fisch die Würze
Und versöhnt die Magensäfte,
Zaubert viel Geschmack in Kürze,
Woran sich der Atem hefte.

Udram oder Gundelrebe –
Das verfeinert auch Salate,
Damit die Gesundheit lebe,
Wozu ich gern allen rate.

Nesseln, Nüsse sind im Garten,
Stärken die Immunabwehr,
Können in Tees, Kuchen aufwarten,
Sind deshalb stets mein Begehr.

Dill und das Basilikum
Sind gurken- und pizzaaffin,
Nehmen kein Vielwürzen krumm –
So wird der Geschmack Gewinn.

Huflattich stärkt unsere Lungen,
Hirtentäschel weckt den Morgen.
Beide öffnen unsere Zungen,
Mindern unsere Alltagssorgen.

Eibisch und die Engelwurz
Sind uns weitere Gottesgaben,
Halten manche Krankheit kurz,
Wenn wir sie im Garten haben.

Ingwer, Kerbel und Kamille
Sind im Garten auch zu finden,
Kämpfen gegen Leibesfülle,
Können diese überwinden.

Thymian, der Lorbeerstrauch
Mit Rosmarin geben uns Würze,
Helfen jedem Braten auch,
Dass er das Leben nicht verkürze.

Es gibt Knoblauch, große Zwiebeln
Und noch viele, weitere Kräuter.
Manche wachsen nur in Kübeln,
Doch sie bringen Leben weiter.


©Hans Hartmut Karg
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Italien, o Sehnsuchtsland

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Italien, o Sehnsuchtsland

Italien, o Sehnsuchtsland,
Wie haben wir Dich doch vermisst,
Als heuer mit der Todeshand
Global die Flagge ward gehisst!

Du warst uns immer dann so nah,
Wenn uns der Norden Kälte brachte,
Ich dann auf unsere Buchungen sah
Und unser Herz dann wieder lachte.

Da fiel der Dunkelwolken Schatten
Auf das Erinnern, in das Jetzt,
Wo wir keine Hoffnung mehr hatten,
Denn unser Sehnen blieb verletzt.

Wir wollen wieder in den Süden,
Wo uns die Sonne wachgeküsst,
Ja, wir, die vielen Wintermüden,
Von unserem Sehnsuchtsland begrüßt!


©Hans Hartmut Karg
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Pfingstgeist

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Pfingstgeist

Von selbst gießt sich der Geist nicht aus,
Wenn er nur bildlich Obsession.
Er trägt uns zwar sehr weit hinaus –
Das ist Ziel der Passion!

Doch kommt er nur auf uns hernieder,
Wenn heilig er, von Gott gesandt
Anstiftet auch die Friedenslieder,
Auf die doch alle Welt gespannt.

Wie sollten wir jemals vertrauen,
Wir, die nur dienstbar unseren Freuden,
Nicht hin zur Auferstehung schauen,
Selbst wenn bei uns die Glocken läuten?

Der Pfingstgeist, der uns dann erlöse
Weil er die Welt global begreift,
Schwächt weltweit damit alles Böse,
Weil mit ihm das Humanum reift.

So hoffe ich denn weiterhin,
Dass er der Welt Erlösung bringe
Mit Ethika und Lebenssinn,
Damit den Frieden sie besinge.


©Hans Hartmut Karg
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Dichterherz

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dichterherz

Triumph ist mir das falsche Wort,
Ich möchte nicht frohlocken
Über des Stalkers Dunkelsport,
Der ins Gemüt will hocken.

Mein Herz braucht jene Hutungen,
Damit gesund es bleiben kann.
Ich übergeh' Zumutungen,
Weil ich ja friedvoll handeln kann.

Den Freunden sei deshalb empfohlen:
Die Sittlichkeit muss uns benetzen!
Fairness bleib' uns da nicht gestohlen,
Gutes ist niemals zu verhetzen.

Denn das ist auch der Dichter Glanz,
Das Böse aus der Welt zu treiben
Und so dem edlen Menschen ganz
Menschlichkeit ins Buch zu schreiben.

So hoffe ich, dass nach der Krise
Das Stalken hin zum Abspann führe,
Im Freilegen der Wortspielwiese
Die Harmonie das Leben ziere.


©Hans Hartmut Karg
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Käme der Geist nicht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Käme der Geist nicht

Käme der Geist nicht über die Herzen,
Wie sollte er jemals Frieden stiften?
Flammen, Symbol der Friedenskerzen
Können Grenzen zum Humanum lüften.

Da stehen über den Häuptern die Flammen,
Betänzeln die Köpfe mit magischem Licht,
Führen das Verkünden im Glauben zusammen
Und geben ihnen frei auf das Kreuz die Sicht.

Welches Verstehen mag der Sinn erlangen,
Wenn er von Nächstenliebe erfasst
In alle Welt, in das Sehnen gegangen,
Da wir alle hier nur als ganz kleiner Gast?

Der Pingstgeist, ja, er möchte uns wecken,
Weltweit anregen die Friedensausbreitung,
Damit wir nicht unsere Herzen verstecken,
Sorgen für überragende Lebensausweitung.

Denn wer lebt, als ob er gleich stürbe,
Wer Auferstehungstrostworte weitergibt,
Den machen noch keine Viren mürbe,
Weil er ins Licht der Hoffnung sieht.


©Hans Hartmut Karg
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Haltepunkte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Haltepunkte

Sieht denn mein Auge mehr
als nur künstliche Fenster,
wenn's nicht gelernt,
hinter Fassaden zu sehen?
Dort wellt doch jenes Meer,
es öffnet mir weitere Fenster,
vom Suchen besternt
tiefer zur Seele zu gehen.

Haltepunkte an sich
bleiben oberflächenverhaftet,
wenn nur das einzelne Auge
zur Außenschau hinsieht.
Sie festigen Dich und mich,
damit dies das Leben verkraftet,
zum rettenden Aufstehen tauge,
wenn es sich darum bemüht.


©Hans Hartmut Karg
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Ach, würde uns

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach, würde uns

Ach, würde uns Zufriedenheit
In jede Wiege schon gelegt,
Gesegnet mit Bescheidenheit
Der Lebenslauf vorgepflegt,
Müssten wir keine Welt vernutzen,
Ständig über Stränge schlagen,
Alle Ressourcen ganz vernutzen,
Weil wir nach Luxusgütern jagen.

Es müsste uns ein Zielmaß sein,
Im Weniger das Mehr zu sehen,
Nicht leben in den Tag hinein,
Mit der Natur im Gleichschritt gehen!
Wir Menschen sind doch in der Lage,
Die weiteren Folgen abzusehen,
Beantworten die Dauerfrage,
Wie wir zu unserer Schöpfung stehen!

Am Atem sind sie ausgerichtet,
Die Lebenslinien, die wir lieben,
Sind dauerhaft deshalb verpflichtet,
Bedrohungen selbst auszusieben.
Denn das bleibt aller Menschen Kraft:
Das eigne Handeln überdenken,
Weil alles, was Erhaltung schafft
Wär' auch in Sorge umzulenken.


©Hans Hartmut Karg
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Wir Umweltschützer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wir Umweltschützer

Schon morgens kommt vom Sonnendach
das warme Wasser in die Dusche,
verleiht dem Körper wieder Spannung
und weckt die müden Glieder auf.

Photomodule liefern jetzt
zur Lenzzeit den begehrten Strom,
zeigen uns Umweltschützern ja:
Das Klima ist wirklich zu retten!

Gegossen wird mit Regenwasser,
in großen Tonnen aufgefangen,
kommt abgestanden an die Pflanzen,
die heißen es dann sehr willkommen.

Elektroauto und E-Bike
sind gestern schon geladen worden,
als Sonne ihren Höchststand zeigte
und auch die Waschmaschine lief.

Der Wäschetrockner? Ausgeschaltet,
denn auf der Leine in der Sonne
trocknet die Wäsche wunderbar,
wird frühlingsfrisch dann eingeholt.

Viel wird in unserem Land getan,
um Boden, Wasser, Luft zu schützen,
die Macht des Feuers einzudämmen,
damit der Schöpfung wir so nützen.


©Hans Hartmut Karg
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Holdes Kindchen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Holdes Kindchen

Holdes Kindchen,
hol' Dein Hündchen,
damit wir gehen,
uns zärtlich ansehen.

Hollerküchlein –
jetzt schon im Maien!
Sind eingetroffen,
lassen uns hoffen...

Ja, im Lenzen
fallen die Grenzen:
Allerlei Wonnen
kommen im Sonnen.

Liebes Mädchen,
komm' ins Städtchen,
wo unsere Sünden
ihr Bettchen finden.

Holdes Kindchen,
zeig' mir Dein Mündchen,
genieße mit mir,
was zärtlich uns führ'.


©Hans Hartmut Karg
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Der Mensch dem Menschen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Mensch dem Menschen

Wie soll denn der Mensch
dem Nächsten noch gnädig sein,
wenn ohne Unterlass er sich ständig erklärt,
er allein sei im Nachteil?

Wie sollte ein Mensch
jemals freiselig werden,
wenn er sich nur noch vergleicht
und Minderwertigkeiten aufbaut?

Bleibt dies nicht jene Not
der auf Nähe angewiesenen Wesen,
die in der Spiegelung eigener Spezies
die ganze Weltbedeutung sehen?

Da gibt es Niemanden und nichts,
welche den Horizont notwendig erweitern,
wenn der Mensch dem Menschen
ausschließlich Projektion bleibt.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Weh der gespaltenen Zeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weh der gespaltenen Zeit!

Inhäusigkeit zerrt an den Nerven,
Aushäusigkeit nur kurz geduldet!
Können wir uns ins Leben werfen,
Wenn alles dem Virus geschuldet?

Weh der geteilten Pandemiezeit,
Die uns menschlich in Trennung hält!
Vergrößert sie nicht unser Leid,
Wenn sie nicht auf Kontakte zählt?

Risiken zieh'n neue auf,
Manchen bleibt da zur Buße.
Wie kann man im Lebenslauf
Freude finden – und die Muse?

Ist die Zeit menschlich geteilt,
Müssen manche ständig bangen,
Während Jugend weitereilt,
Strebend und mit viel Verlangen!

Bleibt die Zeit menschlich geteilt
In harmlose und böse Tage,
Wenn die Krise lang verweilt,
Und verschärft dadurch die Lage?

Bin ich alt, kann nicht mehr gehen,
Muss gar nur zu Hause bleiben?
Bin ich jung, darf darauf bestehen,
Dass wir um die Häuser treiben?

Wie fühle ich mich denn gerade,
Wohin seh' ich mich zugehörig,
Wenn Trennendes mir so sehr schade,
Dass ich sogar dem Falschen hörig?

Freunde, nehmt diese Zeiten an,
So wie sie kommen, wie sie fallen!
Bleibt mutig und tragt ohne Wahn
Das Leben in die hellen Hallen!.



©Hans Hartmut Karg
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Ach, Mozart!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ach, Mozart!

Dich hat man damals missverstanden
In einer Zeit der Revolution,
Als Du dort selig aufgestanden,
Als Vaters Krone, Musensohn.

Wie kann ein kleiner, lieber Mann
Die Musik so sehr neu erfinden,
Dass er mit Wundertönen dann
Hass und Streit wird überwinden?

Undank bleibt der Welten Lohn:
Klein war die Todesanzeige,
Als abging Leopolds Sohn –
Nie ertönt mehr seine Geige!

Man maß ihn mit Körpermerkmalen,
Den Lebensnebensächlichkeiten,
Den Umzügen, den Liebesqualen
Und dass er Armut musste leiden.

Der Zauberflöte Himmelsgold,
Das Wagnis eines Librettisten,
Schien wirklich von weit hergeholt,
Doch die Musik konnte sich brüsten.

Mozart und der Schikaneder
Haben das Köpfen überwunden!
Doch dazu stand man erst viel später,
Als man zum Zauber hatt' gefunden:

Ein Märchen sieht die Kraft der Sonne,
Der Liebe, des Menschengeschlechts.
Das Rätsel hin zu Freiheit, Wonne
Ward Klang und Ziel des Musikrechts.

Wie kann man Kriege überwinden,
Gulags, das viele Menschenschlachten,
Wenn wir nicht Zauberflöten finden,
Nur anderen nach dem Leben trachten?

Verzaubernd sind die Himmelstöne,
Mozart wird uns ein Märchen bleiben.
Doch wer dadurch die Welt versöhne,
Verhindert dann auch das Entleiben.


©Hans Hartmut Karg
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Schlemmerei

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Schlemmerei

Jahrzehntelang aß er nur Schnitzel
Und trank dazu das viele Bier,
Fand für die Veggies nur Gewitzel,
Hatte für Pommes viel Gespür.

Wollt' er sich mit der Welt versöhnen,
Haute ein großes Steak er rein.
So glaubte er sich zu verwöhnen
Und war nicht mehr so ganz allein.

Er lachte Kräuterweiblein aus:
Salat war etwas für die Tiere!
Sein Auto fuhr er ständig aus,
Damit zu Fleischtempeln es führe.

Doch dann kam jene Diagnose,
Bei der fiel er aus allen Wolken:
Krebs an der allerschönsten Rose,
Dem Rat der Ärzte musst' er folgen!

Dabei hatte er gern genossen
Das Leben voller Schlemmerei,
Aß Bestes, aber keine Sprossen,
War Sklave seiner Völlerei.

Je fetter und je roher Wurst,
Desto mehr musst' er davon essen.
Er trank dann gerne übern Durst,
Denn alles war ja aufgegessen!

Dabei ist er kein dummer Mann
Und kann noch sinnvoll reagieren:
Wenn man nachdenkt und anders kann,
Muss man sich nicht den Schlund verführen!

So schenkt den Grill er seinen Freunden,
Pfannen und Platten müssen weichen,
Gefrierfächer sie leer ausräumen –
Er lässt sich jetzt Naturkost reichen...

Ganz fleischlos überrascht' er nun
Verwandte, weil's jetzt Pasta gibt
Mit Kräutern, manchmal auch ein Huhn
Und weil er wieder Suppen liebt.

Die kennt er ja vom Elternhaus,
Denn arm ist er dort aufgewachsen.
Erst Reichtum treibt zum Schlemmen raus –
Mit Braten und mit fetten Haxen.

Kartoffeln, Lauch und viel Karotten
Sind jetzt die Herrn der Mittagsspeisen.
Gelegentlich isst er auch Sprotten,
Muss nicht mehr hin zum Schlemmen reisen.

Knoblauch, Zwiebeln, Artischocken
Zieht er sich nun im eigenen Garten,
Isst gerne auch feine Grießnocken –
Sein Körper nimmt das dankbar an!

Misteltabletten wirft er ein,
Trinkt Grünen Tee und Birkensaft
Und kommt wieder ins Leben rein,
Wird bald gesund, hat wieder Kraft.


©Hans Hartmut Karg
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