Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Alter und Jugend

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Alter und Jugend

Waren uns nicht die Freuden so wichtig,
Als sie uns jugendlich zugetan,
Mit den Sehnsuchtsfahnen es richtig,
Was damals verzückt im Liebeswahn?

Wie ändern sich doch die Panoramen,
Wo das Alter schließlich bedächtig reift!
Mitunter verändern sich auch die Damen,
Wenn man an die eigenen Schläfen greift.

Ja, alles hat seine schönste Zeit,
Ist deshalb später auch kaum nachzureichen:
Die Horizonte werden mit Jahren zwar weit,
Doch Jugendlichkeit wird von ihnen weichen.

Mancher glaubt, er sei ein flotter Reiter,
Sei zur Liebe wiederum spät gekommen,
Meint Lächerlichkeit sei nicht, nur heiter
Hätte die Jugend ihn aufgenommen.

Es ist oft so, dass die Jugend verlacht,
Wenn das Alter sich mit ihr brüstet,
Gerade erst wieder fröhlich erwacht,
Nur weil Jugend zur Liebe gelüstet.

So bleibt wehmütig dem Alter ein Bild,
Auf dem fröhlich, augenverhangen
Frisuren und Outfit zeigen, wie wild
Diese Zeit doch zu rasch vergangen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Verantwortung übernehmen - Entscheidungen treffen!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Verantwortung übernehmen,
Entscheidungen treffen!

Je komplizierter Sachverhalte,
Je größer unsere Parlamente,
Desto mehr man dort gestalte
Tatsächlich die Entscheidungswende?

Den Vorteil haben Demokratien:
Man bricht nicht vorschnell übers Knie,
Was Ohren mit viel Charme geliehen –
Sich doch erweist als Luftmanie.

Vorschnell getroffene Entscheidung
Kann immer schlimme Folgen haben.
Da fehlt mitunter die Vermeidung
Von Fehlern, die Macht untergraben.

Doch Demokratien sind im Nachteil,
Wenn sie Entscheidungen verschleppen,
Verantwortung als Lastenteil
Vertagen in die hinteren Ecken.

Wo Politik nur sprachentfacht,
Probleme nicht mehr wirklich löst,
Sind Wähler um den Schlaf gebracht,
Weil Lösungen dann nur verdöst.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Genäschigkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Genäschigkeit

Da hat man sie schön eingeladen,
Die Exaltierten, die man kannte,
Obwohl so mancher einen Schaden,
Mitunter auch der Anverwandte.

Die Speisenauswahl wird echt schwer,
Man will nicht Käse und nicht Schwein,
Kein Wild, nicht Fisch, nicht Lamm soll her,
Nur Magerrind darf es noch sein.

Das kommt mit Meerrettich, Salat,
Ganz wie erwünscht an ihre Tafel,
Doch wird dieses zur Missetat,
Wo immer nur Gesundgeschwafel:

Kartoffeln sind zu sehr gesalzen
Und auch die Soße schmeckt nicht gut.
Mit der Zunge muss man schnalzen,
Wenn Bestes führt zu Übermut.

Und eine Dame, recht verzogen
Will immer mit Ansprüchen nerven,
Ist deshalb nicht dem Koch gewogen,
Will an ihm die Kritikkunst schärfen.

So wenden sich bei dieser Dame,
Die nicht weiß, wie es sich gehört,
Die Freunde ab, weil dann erlahme
Die Gastlichkeit, die ohne Wert.

Doch sagt man deshalb lieber nichts,
Weiß, dass deren Genäschigkeit
Mit Widerwillen trüben Lichts
Lebt aus nur die Hochnäsigkeit.

Menschen, die uns scheren müssen,
Bleiben Sklaven ihrer Launen,
Fliehen immer den Genüssen,
Halten niemals hoch die Daumen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Zu frohen Zeiten

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zu frohen Zeiten

Zu frohen Zeiten schloss ich
Noch mit Schlüsseln die Autos auf,
Erfreut, ich liebte ja Dich,
Nahm Dich im Eigenen auf.

Es tanzten die Sterne um den Geist:
Ach, wie wuchs damals das Glück,
Das mit dem Auto wild verreist –
Wir wollten doch nie mehr zurück!

Das Cabrio offen im Sonnenschein
Befeuerte so unser junges Sehnen.
So fuhren wir frei und elternallein,
Wo die Erfüllung in stetigem Wähnen.

Jugend sucht sich ihr eigenes Feld,
Das immer wieder allein zu Dir fand,
Denn die Liebe hatte sich eingestellt,
Als die Freude bald für uns BEIDE bestand.

So war das einst in den jungen Jahren,
Als der Prinz seine Prinzessin freite
Und wir in die weite Natur gefahren,
Wo nichts mehr die Liebestat bereute.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Dem Großvater sei Dank

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dem Großvater sei Dank

Der eine Opa hat uns seinen Namen gegeben,
Er ist uns zeitlebens ein Fremder geblieben,
Denn wir konnten ihn nur zwei- oder dreimal erleben,
Bis er durch ein Unglück viel zu früh verschieden.

Der zweite Großvater wurde sehr alt,
Konnte mir immer wieder Geschichten erzählen,
Was er erlebt an Glück und Gewalt –
Etwas anderes konnt' er sich nicht erwählen.

Zwei Kriege wurden in sein Leben gebracht,
Dem Soldatentod ist er dabei vielmals entronnen.
Aus Toten hat man damals Helden gemacht
In der Welt, die zur Unmenschlichkeit geronnen.

So blieb der Jugend und dem mittleren Alter
Nichts, als die Todesangst, der dauernde Schrecken.
Der Sensenmann blieb sehr präsent, Sachwalter
Für Hungersnot, um die Seelen zu schrecken.

Vom Opa erfuhr ich von Grausamkeiten,
Wie seine Generation sie hat ständig erfahren,
Die ganze Furcht, das unmenschliche Leiden –
Und wie die Toten waren rasch zu verscharren.

Die in ihm tief gründende Menschlichkeit
Konnte er dabei auf mich übertragen.
So kämpfe ich für das Humane, Freiheit,
Will's mit den Gedichten weitersagen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Ewigkeit und Illusion

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ewigkeit und Illusion

Als Dreißigjähriger sah ich den alten Mann
Und dachte bei mir: Der kann chillen!
Darob bekam ich den neidvollen Wahn:
Der ist wohl reich, darf seine Träume stillen!

In mittlerem Alter begann es dann:
Ja, es beschleunigte sich Zeit,
Weil viele Arbeit mir die Tage nahm –
Der Fleiß machte mich dienstbereit.

Als Siebzigjähriger weiß ich endlich,
Dass mir die Zeit noch schneller eilt.
Das Alter ist da nicht verständlich,
Selbst dort nicht, wo die Muse weilt.

Beschaulichkeit erreicht man wirklich schwer,
Zeitstillstand bleibt nur ständige Fiktion.
Da hofft der Mensch am Ende sehr,
Dass ihm die Ewigkeit mehr ist, als Illusion.


©Hans Hartmut Karg
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Gedichte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gedichte

Gedichte sind Seelenpflaster,
wenn das Leben Wunden reißt.

Gedichte wertschätzen jene,
die ihnen Zutritt lassen.

Gedichte sind Seelenfenster,
die Worten Einlass bieten.

Gedichte können mahnen,
wo sie vorausschauend sind.

Gedichte beschreiben Momente
und halten sie für immer fest.

Gedichte können der interessierten Welt
Lichtblicke, jedoch auch Lichtblitze bieten.

Gedichte können schön nerven,
wo sie den Nerv getroffen haben.

Gedichte finden zu Neuworten,
wo Altworte nicht mehr hinreichen.

Gedichte wandeln auf schmalen Pfaden,
wenn sie in Abgründe hinabsehen.

Gedichte gießen in Worte,
wovor sich Analysten scheuen.

Gedichte entdecken Neues,
wenn das Alte längst bröckelt.

Gedichte sind Geistkleinodien,
funkelnd im Seelenwasser.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Gelesen werden

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gelesen werden

Bleiben Sie,
lebe Leserin,
mir gewogen,
wie meine
männlichen
Lesefans
es auch sind.

Ich weiß ja,
dass manches Lob
anecken kann
bei all denen,
die selber dichten,
reimen, suchen –
und finden.

Manches Schwert
wird da gezückt,
wo Tadel nicht nötig wäre,
weil wir alle doch
Freunde der Sprache sind,
immer schon mehr,
als deren Klangsumme.

Weltweit
suchen Leseratten
nach unseren Werken,
die abseits der
Egozentrien
einer besseren Welt
die Tore öffnen.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Geometrie und Natur

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Geometrie und Natur

Das Eckige, am Boden, flach,
Wartet schon auf die Regenrunde.
Ein Amselmännchen fliegt vom Dach
Gibt aufgewacht schon frühe Kunde,
Was es alles ausrichten soll,
Gesangsbegleitet vom Pirol.

Ecksteine, nackt und an den Grenzen
Weisen den Menschen feste Wege.
Libellen wollen oben glänzen,
Am Flüsschen, wo die vielen Stege;
Denn sie haben nur kurze Zeit
Und sind deshalb liebesbereit.

Dort sucht sich die Natur
Die runden, weichen Normen.
Sie überwächst die alte Spur
Und findet ihre eigenen Formen.
Gib darauf, Mensch, behutsam acht,
Damit auch Dir die Sonne lacht.


©Hans Hartmut Karg
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Versinken in der Zeitlosigkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Versinken in der Zeitlosigkeit

Noch versucht das Alter sich
Ein wenig von Freuden zu erhalten,
Mitreisend im Alltag zu sein.
Und doch muss man erkennen:
Manches wird schmerzlicher, schwerer

Aus der Zeit gefallen erscheinen –
Niemand will sich gerne entlarven! –
Die alternden Sehnsüchte nach mehr,
Und doch tanzen die vielen Leute
Längst auf anderen Hochzeiten...

Erinnerungen, im Alter eingedenk
Der längst gegangenen Ahnen.
Sie zeigen mir: Nicht anders ergangen
Ist es ihnen im Sommer, der sich zum Herbst neigte
Und im harten Winter in eisige Starre verfiel.


©Hans Hartmut Karg
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Das mag es immer geben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das mag es immer geben

In den Stunden großer Nähe
Bleibt das Ferne auch präsent,
Wo man nur das Leben säe
Und den Morgen köstlich nennt.

Wissen wir um jenen Schatz,
Der nun unsere Tage füllt,
Mit Teilhabe und Besatz,
Wenn die Freude erst anschwillt?

Immer wird es das auch geben:
Trennung u n d Vereinigung.
Treibholz bleibt ja unser Leben,
Gibt uns niemals Mäßigung.

Wille stimmt für unser Sinnen,
Wünsche stehen oft banal,
Können dadurch nicht gewinnen:
Manche Sehnsucht wird uns schal.

Trennendes zu überwinden,
Das entzieht so manche Macht.
Ob wir dann noch Liebe finden,
Bleibt das immer wohl bedacht?

Nur wo Herzen sich anstrengen,
Stete Nähe pflegen können,
Werden Freuden sich nicht engen,
Können wir uns gut versöhnen.

Immer wird es Trennung geben,
Immer auch das Nähefinden,
Wenn wir ehrlich danach streben
Und Distanzen überwinden.


©Hans Hartmut Karg
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Seitdem

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Seitdem

Seitdem in der Garage
ein Elektroauto steht,
stinkt es dort nicht mehr.

Seitdem, global bedingt,
weniger gefahren wird,
ist es nicht mehr so laut.

Seitdem wir inhäusiger leben,
im Homeoffice arbeiten,
werden wir ruhiger.

Seitdem wir online bestellen,
haben wir viel mehr Zeit,
Geduld, bis die Ware kommt.

Seitdem die vielen Flugzeuge
mehrheitlich am Boden bleiben,
regnet es wieder mehr bei uns.


©Hans Hartmut Karg
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Der aufgeblasene Lampion

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der aufgeblasene Lampion

Der aufgeblasene Lampion
Sucht immer nur nach Seinesgleichen,
Denn er braucht seinen Höllenlohn –
Und dafür geht er über Leichen.

Ja, er verbreitet schummrig' Licht,
Wühlt ständig im Beziehungssumpf,
Merkt nicht, dass er ein kleiner Wicht,
Dort siecht, wo alles Dasein dumpf.

Dabei mandelt er sich gerne auf,
Denn er allein fühlt sich ja „GREAT“.
Und so bestimmt er seinen Lauf,
Spürt nicht, dass es für ihn zu spät.

Denn in die Lebenslust gelangt
Nur jener, der auch selbst ausstrahlt,
Sich nicht mit den Windmühlen zankt,
Mit Lächerlichkeit dann bezahlt.

Wer sich ständig selber aufbläst,
Weil er meint, er sei noch vonnöten
Und immer nur die Mitwelt stresst –
Den stellt man halt hin zu den Tröten.


©Hans Hartmut Karg
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Das Amselpaar

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Amselpaar

Und jeden Abend, wenn ich zum Gießen gehe,
Begleiten mich Amselvater und –mutter,
Suchen nach Würmchen und meiner Nähe,
Denn dann gibt es immer reichlich Futter.

Seit Jahren sind wir miteinander bekannt,
Sie wissen, dass ich sie nicht störe:
Am Abend der Sänger auf dem Firste stand,
Damit ich seinen Lobgesang erhöre.

Hat morgens das Gießen viel gebracht,
Der Nachwuchs mit Würmern gefüllt,
Singt er mir sehr lange zur Abendandacht,
Damit mein Gemüt mit Freude erfüllt.

So leben wir denn die reiche Symbiose,
Weil ein jeder den anderen anerkennt,
Auf Augenhöhe, wo jetzt erblüht die Rose
Das Leben noch immer die Würde kennt.


©Hans Hartmut Karg
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Unten am kleinen Fluss

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Unten am kleinen Fluss

Unten am kleinen Fluss
fischt früh ein Kranich,
der mich nicht sieht,
weil augengefangen
er im Wasser geht.

Mit viel Genuss
sättigt er sich,
ist sehr bemüht
beim Fischefangen,
wo immer er noch steht.

Er hebt leicht zum Gruß
den Kopf, sieht mich,
nimmt leicht Abschied,
ist fliegen gegangen,
wo ihm die Freiheit weht.


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Gib mir

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Gib mir

Gib mir, bitte, ein wenig Zeit,
Nicht kommen kann ich jetzt zu Dir,
Bin fern, zur Nähe nicht bereit,
Doch bleibe und vertraue mir.

Gib mir nur künftig Deine Hand,
Den Blick liebender, freier Nähe
Und bleibe mir dann zugewandt,
Wenn ich mit Dir nach Sternen sehe.

Tragen wir doch auf unserem Schild
Die Sterne, die wir angenommen,
Verliebt in jenes Sehnsuchtsbild,
Das zum Erwachsensein gekommen.

Es war nicht leicht, denn in der Ferne
Lebt virtuell nur junges Glück:
Man hätte Dauernähe gerne,
Doch hält die Trennung uns zurück.

Dann kommen endlich Tage, Nächte,
In denen wir vertrauter liegen,
Uns nicht mehr trennen jene Mächte,
Die oftmals über Liebe siegen.

Die Aphrodite hält die Lust
Mit Zärtlichkeit in rechter Waage,
So dass schwer atmend jede Brust
Sich wieder bringt in Liebeslage.

Gib mir beim Kommen Deine Hand,
Denn unsere Zeit ist kurz und schön.
Gemeinsam gehen wir ins Land,
Wo wir nur Glück und Rosen seh'n.


©Hans Hartmut Karg
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Wie der Junikäfer entstand

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie der Junikäfer entstand

Da wuchsen viele Punkte zu,
Als ER Marienkäfer schuf.
Doch damit hatt' ER keine Ruh':
ER hatte ja den Schöpferruf!

Manchmal ging ER zu einem Schäfer,
Der auch gern Tierchen haben wollte.
Da schuf ER ihm den Maienkäfer,
Der ihm Freude bereiten sollte.

Da war der Juni tief beleidigt!
Der Maienkäfer flog im Mai,
Marienkäfer, juligezeitigt,
Kamen im Juni selten frei.

So schuf DER HERR den Junikäfer,
Der größer war, als der Marien–,
Doch kleiner, als der Maienkäfer,
Da hat der Juni IHM verziehen.


©Hans Hartmut Karg
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Ein' jede Neugier

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ein' jede Neugier

Ein' jede Neugier holt sich ihren Traum,
Die besten Stücke für die Eigenwerbung,
Erspielt mitunter dadurch sich den freien Raum,
Der mehr scheint, als banale Selbstverderbung.

Die Neugier nimmt das stete Fragen auf
Und stellt sich damit nicht in eine stille Ecke,
Hat oftmals nervend ihren langen Dauerlauf,
Womit sie dann auch fürderhin anecke.

Ein' jede Neugier kennt ihr volles Potential,
Ist deshalb auch kein bisschen schüchtern,
Denn sie allein nimmt sich die offene Wahl:
Betrunken fahren – oder lieber nüchtern...

Neugierde folgt bisweilen einem Übermut,
Vergreift sich dabei auch an fremder Sache,
Weil sie auf keinen Fall und nirgends ruht,
Dabei auch gerne nutzt die Werbesprache.

Ein' jede Neugier kennt das Phänomen,
Dass Freunde sich von ihr entfernen,
Weil diese auf die Fragegrenzen seh'n,
Selbst wenn man vorgibt, neugeistig zu lernen.


©Hans Hartmut Karg
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Was wäre denn gewonnen?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Was wäre denn gewonnen?

Aus der Geschichte wissen wir,
Was bald geschieht, wenn Fürsten man erschlägt,
Die Reichen bringt um Glanz, Geld und Panier,
Weil Neid den Reichtum nicht erträgt.

Schwinden nicht dann die Synergieeffekte,
Welche Armut und Reichtum haben können,
Wenn man sich gegenseitig nur ein wenig deckte,
Um sich doch miteinander auszusöhnen?

Was wäre denn gewonnen mit der Reichensteuer,
Würden Erbschaften hoch besteuert mit 90 Prozent?
Würde dann alles fairer, freier und nicht teurer,
Führte die Volksherrschaft noch ihr Regiment?

Ich warne gerne vor den wilden Utopien,
Die mit Visionen sich weit aus den Fenstern lehnen,
Während sich ausbreiten die Pandemien,
Wir uns an Inhumanes viel zu rasch gewöhnen.

Natürlich muss man die Exzesse stoppen,
Steueroasen wirklich endlich schließen,
Gauner, die Bürger mit Beklauen foppen,
Verurteilen, einsperren in Verliesen.

Geld ist ja nichts, wenn man daraus nichts macht,
Doch Wegnehmen ist weiter nichts als Raub.
Gelangt dadurch Betrug zur Übermacht,
Schwinden im Staate Recht und Gottesglaub'.

Reiche kann man zu Engagements verpflichten,
Doch will man ihnen alles nur wegnehmen,
Sie gar moralisch für Reichtum hinrichten,
Wird dies nur unser aller Wohlstand lähmen.


©Hans Hartmut Karg
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Soll denn

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Soll denn

Soll denn die Pandemie
zum Erdbeweger werden,
als wären wir nur Opfer,
blind dem Täter ausgesetzt
und nicht mehr Herr der Sinne,
die wir beherrschen wollten?

Wo bleibt denn jenes Genie,
das uns befreit von Beschwerden,
wir ablegen die Rolle, die der Opfer,
nicht mehr vom Todeswahn verhetzt,
zurückfindend zum Leben, zum Beginne,
weil wir uns endlich in Heilung erholten?


©Hans Hartmut Karg
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