Ich gehe seit letzter Woche wegen Schulterproblemen in die Physio. Hab einen super Therapeuten erwischt, er hat bald die Osteopathie Ausbildung fertig. Er hat gestern festgestellt, dass ich eine Rektusdiastase habe Meine Kinder sind 9.5 und gut 7 Jahre alt, die Schwangerschaften liegen also schon länger zurück. Hat jemand auch so spät diese Diagnose bekommen? Was habt Ihr dagegen gemacht und hat es genützt? Er wird mir noch Übungen zeigen, aber wäre sehr froh um einen Austausch
Ich habe eine Rektusdiastase, die wohl auch nicht mehr weggehen wird. Sie ist nach der 1. Schwangerschaft geblieben (ca. 1 Finger breit), nach der 2. Schwangerschaft war's dann ganz übel. Meine Nachsorgehebamme hat mich zur Hausärztin geschickt; die meinte recht lapidar "da müssen Sie sich keine Sorgen machen, die ist so breit, dass es nichts einklemmen kann." Das wäre wohl eine mögliche Komplikation, dass ein Teil vom Darm rausrutscht und sich einklemmt, so wie bei einem Leistenbruch. Ich bin dann in die Rückbildung und eine Zeitlang auch in die Physio, wobei ich da zu wenig diszipliniert war mit zu Hause üben. Ausserdem mache ich Pilates, was für die Rumpfmuskulatur hilft. Das ist meines Wissens entscheidend, dass man den Rumpf trotzdem stabilisieren kann. Wenn ich bewusst die tiefe Muskulatur aktiviere, kann ich die Rektusdiastase schliessen. Ich achte im Alltag halt recht drauf, und bevor ich etwas hebe, aktiviere ich sehr bewusst den Beckenboden und die tiefe Rumpfmuskulatur. Ansonsten lässt es sich gut damit leben. Mich stört es ehrlich gesagt schon ein bisschen, dass der Bauch nicht mehr so schön flach aussieht, obwohl ich schlank bin... Aber jänu. Meine Pilateslehrerin, die eben auch Physio ist und selbst mehrere Kinder hat, findet, dass man eine Rektusdiastase mit den Muskeln stabilisieren können sollte, aber darüber hinaus muss man nichts machen.
Ich hatte nach der Zwillings-SS auch eine Rektusdiastase (ca. 4-5 Finger breit), habs in er Rückbildung gemerkt, aber das war zu wenig. Ich bin dann zu einer Therapeutin, die sich darauf spezialisiert hat, sie hat mir in Einzeltherapie gezeigt, wie man welche inneren Muskeln trainiert und anspannt, hab die übungen dann auch einige wochen lang täglich gemacht. So konnte ich die Rektusdiastase bis auf 1cm weit schliessen. Es gäbe noch operative Möglichkeiten, aber davon wurde mir abgeraten (da werden die Muskeln irgendwie zusammen genäht), aber so sehr stört es mich dann doch nicht.
Ich versuche einfach, die geraden Bauchmuskeln so wenig wie möglich zu belasten, die schrägen zu trainieren und bei Yogaübungen wie Kopfstand/Handstand muss ich sehr darauf achten, wirklich die tiefsten Muskeln vollends zu stabilisieren, sonst ists zu wacklig.
Falls du möchtest, kann ich dir gerne die Adresse der Therapeutin durchgeben, sie ist im Raum Winterthur tätig.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")