Dr. Karg Gedichte / Teil 2
Moderator: Phönix
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Endlich wieder sauber
Endlich wieder sauber
Den Saharasand abgewaschen,
Sauber Fenster, sauber Dächer,
Wieder voll die Wassertaschen,
Frei von Staub des Farnes Fächer.
Geregnet hat es, nicht geblitzt,
Doch die Tonnen sind jetzt voll,
Gekühlt endlich, was hoch gehitzt:
Die Trockenzeit trieb es ganz toll.
Aufatmend steh'n Sträucher, Bäume,
Die Luft ist klar, man atmet frei
Und lüftet endlich wieder Räume,
Damit lebensfroh alles sei.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Sterbetanz
Sterbetanz
Den ganzen letzten Abend im Stall,
Ohne Futter, nur Mozart gehört.
Nichts gab es zu spielen, das war auch egal,
Man wird ja zum Metzger geführt.
Aneinander knabberte man herum,
Drehte sich gelangweilt im Kreise.
Als Schwein nahm man der Welt nichts krumm
Und wartete so auf die letzte Reise.
Zu fünft liefen sie im Kreise herum,
Verwundert und harrend der Dinge.
Sie waren so fügsam und wirklich nicht dumm,
Bald fuhr der Strom durch die Zwinge.
Man epilepsierte das erste Tier,
Das zweite sah interessiert das Zittern,
Den Aufzug, mit dem zerbrach ihr Wir,
Das sollte sie gar nicht verbittern.
Noch immer hörten sie Mozart zu,
Während zitternd die Artgenossen
Ganz langsam am Haken und zappelnd dazu
Ihr Blut verlieren – vergossen.
Vom lebensfrohen Mozartfest
Zur Leblosigkeit degradiert
Wurden alle Fünfe nun entwest,
Vom Metzger zur Schlachtbank geführt.
Ein Teil der fünf mozartgeführten Mädchen
Landete als Wurst und Braten bei Tisch.
In Dörfern und in sehr fernen Städtchen
Aß man sie lieber, als den guten Fisch.
Ja, ein Teil wurde leider weg geworfen,
Denn der Überfluss lebt von Vernichtung.
Humanität hat der Mensch theoretisch entworfen,
Doch im Alltag zeigt sich die andere Richtung.
Deshalb mag ich die Vegetarier sehr,
Die das Töten und Schlachten verwerfen.
Denn die Industrie produziert immer mehr,
Das muss Lebensschützer doch nerven!
©Hans Hartmut Karg
2020
*
Den ganzen letzten Abend im Stall,
Ohne Futter, nur Mozart gehört.
Nichts gab es zu spielen, das war auch egal,
Man wird ja zum Metzger geführt.
Aneinander knabberte man herum,
Drehte sich gelangweilt im Kreise.
Als Schwein nahm man der Welt nichts krumm
Und wartete so auf die letzte Reise.
Zu fünft liefen sie im Kreise herum,
Verwundert und harrend der Dinge.
Sie waren so fügsam und wirklich nicht dumm,
Bald fuhr der Strom durch die Zwinge.
Man epilepsierte das erste Tier,
Das zweite sah interessiert das Zittern,
Den Aufzug, mit dem zerbrach ihr Wir,
Das sollte sie gar nicht verbittern.
Noch immer hörten sie Mozart zu,
Während zitternd die Artgenossen
Ganz langsam am Haken und zappelnd dazu
Ihr Blut verlieren – vergossen.
Vom lebensfrohen Mozartfest
Zur Leblosigkeit degradiert
Wurden alle Fünfe nun entwest,
Vom Metzger zur Schlachtbank geführt.
Ein Teil der fünf mozartgeführten Mädchen
Landete als Wurst und Braten bei Tisch.
In Dörfern und in sehr fernen Städtchen
Aß man sie lieber, als den guten Fisch.
Ja, ein Teil wurde leider weg geworfen,
Denn der Überfluss lebt von Vernichtung.
Humanität hat der Mensch theoretisch entworfen,
Doch im Alltag zeigt sich die andere Richtung.
Deshalb mag ich die Vegetarier sehr,
Die das Töten und Schlachten verwerfen.
Denn die Industrie produziert immer mehr,
Das muss Lebensschützer doch nerven!
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Schulprogramm
Schulprogramm
Gibt es freitags wieder Streik,
Für die Umwelt dieses Like
Oder woll'n wir rechnen, schreiben
Und mit Lesen Zeit vertreiben?
In guten Schulen müht man sich,
Schweißtreibend bleibt das Lernen:
Gibt es Dir etwas, trägt es Dich,
Musst Du Dich nicht entfernen!
Ein Schulprogramm fördert sie alle,
Die Schüler – und die Lehrer,
Baut auf auch unser Friedenslamm
Und ist Umweltverehrer.
Wir müssen Schulen Freiraum geben
Dürfen nicht nur belasten,
Fördern das persönliche Streben,
Nicht nur das Lehrplanhasten!
Hilft jemals da ein Schulprogramm,
Das nirgendwo mehr sanktioniert,
Im Alltag wirkt wie eine Amme,
Die nicht zum Stillen führt?
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Dubrovnik vor einem Jahr
Dubrovnik vor einem Jahr
Vor einem Jahr war da Gedränge,
Menschenmassen überall,
Zwischen Häusern nichts als Enge,
Eisesser dort ohne Zahl.
Da konnte man fast nicht mehr gehen:
Gibt's denn nicht eine andere Stadt,
In der auch bunte Fahnen wehen,
Wo es recht wenig Menschen hat?
Man wirbt auch mit der Filme Szenen,
Diokletians Herrscherpalast,
Muss in der Sommerhitze stöhnen –
Vergisst alles in großer Hast.
Die Stadtbürger werden genervt,
Wo Menschen drängend nur marschieren
Und Werbung uns weltweit einschärft,
Dass es gut sei, hier zu flanieren.
Man sieht drängen die Menschenmassen,
Selbst Steine leiden schon darunter,
Wo man ordert Kuchen, Tassen
Und das Leben scheinbar bunter.
Geht da nicht der Blick verloren
Für ein wahres Urlaubsglück?
Sind wir denn zum Schau'n geboren,
Wo nur noch der Massen Blick?
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Lavendel abrebbeln
Lavendel abrebbeln
Da ist mir doch
Als läg' Südfrankreich in der Luft.
Dann seh' ich sie
Inmitten voller Sonne, Lavendelduft:
Die vielen Bündel, lilablau
Umspielen ihre nackten Arme.
Mitleidig seh' ich sie,
Damit ich mich nun doch erbarme
Und auch die Rispen mit ihr leer',
Womit es endlich weniger wird,
Die Arbeit ihr nicht allzu schwer
Zum Ende und zum Abschluss führt.
So setze ich mich zu ihr hin
Und lass mich von dem Duft umwolken.
Das Abrebbeln macht jetzt doch Sinn,
Wir können so den Rat befolgen,
Dass wir befüllen unsere Kissen,
Damit sie uns auch winters dienen
Und wir nicht Tierchen haben müssen,
Auch keine Käfer, keine Spinnen.
Weil wir von Pflanzen reichlich haben,
Weil Sonne Blütenreichtum gab,
Gehört Lavendel zu den Gaben,
An denen sich auch Orpheus lab.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Augsburger Hohes Friedensfest
Augsburger Hohes Friedensfest
08. August 2020
Einmalig ist schon dieses Fest
In unserem freien Land geblieben.
Weiten wir's aus, damit man lässt
Europa seinen Dauerfrieden.
Du alte Stadt an den zwei Flüssen,
Gib uns, was wir so sehr vermissen,
Weil Religionen auch beim Grüßen
Sich gar zu selten wirklich küssen.
Vergangen sind doch jene Zeiten,
Wo alles nur beim Schlachten war,
Der Glauben wollte Tod verbreiten,
Er brachte Leid und Schmerz und Plag'!
Ja, nieder drückt der Glaube schwer,
Wenn er sich nur als einzig sieht,
Dazu aufrüstet Geist und Heer
Und sich um Frieden nicht bemüht.
Da werden Dinge aufgewühlt
Die längst vergangen und versunken
Dann doch wieder hervorgespült,
Wo Ideologen her gewunken.
Ein Glaubenskrieg alle belastet,
Wenn Altes wir nicht ruhen lassen,
Man über die Schuldfragen hastet
Und damit kultiviert das Hassen.
Das Friedensfest im fernen Augsburg
Wirbt nachhaltig für Toleranz,
Hält hoch weiter den Demirug
Und fördert Freiheit, Glaubensglanz.
Wo Religionen sich verpflichten,
Sich gegenseitig auch zu dulden,
Können sie so ein Fest ausrichten,
Suchen nicht nach anderer Schulden.
Wir brauchen Freiheitsstrategien,
Wollen wir unsere Zukunft retten.
Indem wir uns darum bemühen,
Können wir uns auf Frieden betten.
Einmalig ist das Friedensfest
Hier in dem schönen Land geblieben.
Erweitern wir's doch allerbest –
Ganz für Europas Dauerfrieden!
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Fünfundsiebzig Friedensjahre!
Fünfundsiebzig Friedensjahre!
Bald haben wir die fünfundsiebzig Friedensjahre
erreicht – wann hat es das denn schon gegeben,
am Stück, inmitten unseres Kontinents,
zumal in unseren deutschen Landen,
wo dazu gar der Wohlstand noch erhalten,
den Fleißigen gehörte Arbeit für die ganze Welt?
Vergesst, verdrängt, verdreht nicht diese Tatsachen,
wenn auf hohem Niveau auch weiterhin die Klagen
im Jammertal erfolgreich bleiben,
obwohl wir alle wissen, dass die Besserwisser
erneut die schwarzen Flaggen hissen,
wofür es keine Gründe geben kann.
Weltweit sollten wir trotz der Pandemie doch wieder lernen:
Die Friedenszeiten sind ein unaufgebbar hohes Gut:
Ohne den Frieden wird es da kein Überleben geben!
Gerade jetzt dürfen wir uns davon auch nicht entfernen
Vom Ringen nach den Lösungen und neuem Mut!
Nur das allein sichert der Menschheit auch das Leben.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Endlich bedeckt
Endlich bedeckt
Endlich mal Stillstand!
Die Hitze greift nicht mehr,
und macht uns wieder Lust
auf Muse, auf die Bücherwand –
und auf den kleine Durst.
Endlich befeuchtet!
Straßen und Dächer nass,
benetzt von Regenresten,
wo jede Pfütze leuchtet
und voll das Fass.
Endlich bedeckt!
Die Pflanzen können atmen,
sie leben wirklich wieder auf!
Die Wiesen, weniger verzeckt
Öffnen sich zum Morgenlauf.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Europas Hohes Friesensfest
Europas Hohes Friedensfest
Bisher hat nur Augsburg dieses Fest
Des Friedensschlusses zwischen Konfessionen.
Wäre es nicht längst das Allerbest,
Dass versöhnten sich die Religionen?
Deshalb wünsch' iich mir die Ausweitung
Von diesem hehren Hochgedanken,
Europaweit künftig die Festbegleitung,
Damit wir nicht mit unserem Frieden wanken.
„EUROPA – ERSTER FRIEDENSKONTINENT“–
So will den Heimaterdteil ich von Herzen,
Wo man schon überall die Glaubensduldung kennt
Und Frieden lebt, entzündet dafür Kerzen.
Europa hat es weiter in der Hand,
Aktiv die Vielfalt, Buntheit durchzuführen
Und jedes Jahr in jedem Land
Zum Friedensfeste hin zu führen.
Ich liebe meinen alten Kontinent,
Der jährlich seine Friedensfeste plant,
Wo noch der Weltgeist Höherführung kennt
Und man die Duldung als die Lebenschance ahnt.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Festhaltende Hände
Festhaltende Hände
Wollen wir nicht vor allem
Schönes in Händen halten?
Und doch entgleitet es uns oft,
nimmt unsere Zeit rasch mit sich fort
in ewiges Vergangenes das,
was wir festhalten wollten.
Hat nicht Bestand der Hoffnungsglaube,
dass wir nur halten, was uns hält?
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Am kleinen Fluss stehen
Am kleinen Fluss stehen
Da unten am kleinen Fluss
stehen im Morgendunst Kraniche,
erzählen einander von Zeiten,
in denen sie jung aufgestiegen.
Über dem schmalen Altgewässer
sehen sie tanzenden Fliegen zu,
treffen sich sommers oft hier
in noch kühlendem Dunst.
Dann fliegen sie aufgescheucht
in ihre verschiedenen Welten,
weil dort ein schwarzer Hund
vorauseilend die Gruppe verbellte.
Wie kann man sich noch finden,
wenn schon am frühen Morgen
der lautgellende Lärm
das eig'ne Erzählen vertreibt?
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Wir waren überall
Wir waren überall
Uns fehlt nichts mehr, wenn wir jetzt leise,
Als wären wir noch auf der Reise
Bevorzugt gehen in den Garten,
Um den Tag hier zu erwarten.
Man muss Bedenken daran hindern,
Mitunter auch bei eigenen Kindern,
Dass vorwurfswoll ertönt der Schall:
„Ihr wart wirklich schon überall!“
Ja, man gönnt sich wieder Pausen,
Wir sind keine Kulturbanausen
Besuchen virtuell die Stätten,
Die andere auch gesehen hätten.
Was man blindlings nicht berennt
Und als Kluturwert doch erkennt,
Wird mehr, als ein vergangener Ort,
Ist mehr, als ein Name, Wort.
Selbst hab' ich mir vorgestellt,
Was alles wertvoll in der Welt:
Deshalb bin ich gut beraten
Zu fahren in die fernen Staaten.
Denn das Ferne bliebe uns fremd,
Als wär's ein unbekanntes Hemd
Wenn wir nicht auf Reisen gehen,
Auf andere Kulturen sehen.
Lass' Dich deshalb gern erwischen,
Dass Du an den fremden Tischen
Neues probiert, gegessen hast –
Und bleibe ein neugierig' Gast.
Denn das Netz, die vielen Filter
Zeigen umfassend Dir Bilder.
Doch nur wer geht aus dem Haus
Genießt wirklich den fremden Schmaus.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Das halbe Leben wär' nicht ganz
Das halbe Leben wär' nicht ganz
(Satire)
Das halbe Leben wär' nicht ganz,
Hätte der Ochse keinen Schwanz.
Dann wär' uns alles leider schnuppe,
Es gäb' auch keine gute Suppe.
Deshalb haben wir heut' bestellt
Den Ochsenschwanz in unsere Welt.
Wir wählen den Genießertanz
Mit dieser Suppe – welch ein Glanz!
Gar mancher meint, das gäbe Kraft,
Damit wachse sein Lebenssaft
Und mache ihn wieder bereit
Zu Taten neuer Männlichkeit.
Doch schwimmen in der braunen Brühe
Auch viel Karotten und mit Mühe
Kleinbröckchen auf des Tellers Boden,
Viel ist da gar nicht auszuloten...
So ist das mit dem Ochsenschwanz:
Allein die Sehnsucht steht im Glanz.
Zurück bleibt dann der arme Mann,
Der auch nicht alles haben kann...
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Dubrovnik nach einem Jahr
Dubrovnik nach einem Jahr
Jetzt holt man Fotos gern heraus,
Die man vor einem Jahr geschossen,
Als man noch konnte aus dem Haus
Und reisen dorthin unverdrossen.
Man sah schon auf dem Weg da hin:
Der Wohlstand war ja sehr erwachsen,
Sah Boote, die voll Freiheitssinn
Und Häuser, die im Bau gewachsen.
Den Reichtum gab es wie im Westen,
Auch Restaurants mit Sterneköchen,
Touristen auf Geschichteresten
Und solche, die im Laufen sprechen.
Fast alles ging damals von Bord,
Wo noch die vielen Touri-Fallen
Und das Gedränge fand der Ort,
Wollte den Menschen ja gefallen.
Am Schiff waren die Whirlpools leer,
Denn die gehörten uns allein,
Bis Freunde kamen wieder her –
Man durfte badend glücklich sein!
Wenn alle Menschen dorthin streben,
Wo nichts ist, als nur das Gedränge,
Kann man sich recht gut frei erleben:
Niemand da – und keine Zwänge!
Die Fotos zeigen uns demnach,
Wie frei wir damals konnten lesen,
Als alle Welt mit Müh' und Ach
Im Massenandrang ward gewesen.
Dubrovnik atmet heute auf:
Die Kreuzfahrer sind ausgeblieben!
Kaum jemand geht zur Stadt hinauf,
Wo Händler die Touristen lieben.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Honeymoon
Honeymoon
Sie kamen aus Brasilien,
Die Liebenden, zum Honeymoon,
Speisten am Tisch, wo Lilien
Bestrahlten Eier, Salz – und Spoon.
Vier Teller waren voll beladen,
Kaffee gab es, Wasser und Säfte.
Der Speck war kross schon angebraten,
So sammelten Liebende Kräfte.
Schlank wollten ja die BEIDEN bleiben,
Denn Psychologin, Autohändler
Können die Dicken gar nicht leiden
Und sind da keine Büffetpendler
Sie gehen deshalb lieber weiter,
Wollen am Schiff doch gar nicht schlemmen,
Sehen ihr Glück, das jung und heiter,
Wollen sich lieber Liebe gönnen.
Zurück bleiben die vollen Teller,
Der Abfall, den nur Luxus kennt.
Tatsächlich wird der Tag jetzt heller,
Doch bleibt die Umwelt klar verpennt.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Schwankende Halme
Schwankende Halme
Die schwankenden Halme
drehen sich nach dem Wind, immer.
Vielleicht rettet ihnen das ihr Leben.
Was aber, wenn sie sich
immer nur nach den Winden richten
und plötzlich ein Sturm aufkommt?
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Es muss "KNACKS" machen
Es muss „KNACKS“ machen
Sie will nicht lernen, lieber chillen,
Leben nach Laune und nach Willen.
Die Freundinnen zogen vorbei –
Das war ihr vielleicht einerlei.
Erst als ein Freund sich dann abwandte
Und jene Botschaft ihr nun sandte,
Dass lieber er Gescheite küsst,
Hat für die Faulheit sie gebüßt.
„KNACKS“ machte es dann im Gehirn,
Sie bot dem Schicksal ihre Stirn,
Um endlich gut gezielt zu lernen
Und sich von Grillen zu entfernen.
Denn nur wer immerzu wird streben,
Der bringt voran auch s'Liebesleben,
Mit dem man kann, weil man gut Will' –
Im Auge auch das Liesesspiel...
Sie schminkt' sich wenig, liest sehr viel,
Denn Anwältin – das ist ihr Ziel,
Nicht Model, nicht Schauspielerin,
Das Argument macht ihr jetzt Sinn.
Gelehrt kommt sie zum Abitur
Auf Umwegen, in Bildungsspur.
Bald lernt sie einen Anwalt kennen
Und muss zur Liebe nicht mehr rennen.
Die Tüchtige ist leicht im Glück,
Sie wirft den Blick nicht mehr zurück.
Und ihren Kindern wird sie raten:
Der Bildungsgang kann niemals schaden.
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Unberechenbarkeiten
Unberechenbarkeiten
Im sich wandelnden Lebenskreisel
beschallt mich der willfährige Raum,
lanciert mich in eine dunkle Ecke,
trägt mich überraschend
wieder von da hinaus.
Oft denke ich mir:
Ein kalkulierbares Ende?
Doch dann gestehe ich mir ein,
dass unverhofft die Bewegungen,
welche auch Rückläufe bespielen,
als wären sie von Freiheit besonnt.
Ist es nicht schon immer so, dass wir
mit unseren Unberechenbarkeiten
von Anfang an rechnen müssen,
selbst wenn ja unser Verstand
uns zu jeder Zeit vorgaukelt,
frei zu sein?
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Zwischen den Zeiten
Zwischen den Zeiten
Weil Räume sich verengen,
In vielen Welten sich zwischenzeitlich
Auch Hoffnungen verlaufen können,
Verblassen nach und nach Labyrinthe.
Doch selbst da, wo sich die Ängste mehren,
Findet langsam die Menschheitsmehrheit
Heraus aus dumpfdröhnenden Niederungen,
Wenn erst der frei werdende Blick sich klären kann.
Schon immer lehren uns die Götter:
Die Welt ist keinesfalls ein Jammertal.
Natürlich signalisieren uns Sorgezungen,
Dass alles Leben immer gefährdet bleibt.
Doch wir können uns gedanklich wehren.
Menschen sind viel seltener wehleidig,
Wenn sie zur fröhlichen Jugend blicken,
Ihr lebensfrohes Lachen nicht verlieren...
©Hans Hartmut Karg
2020
*
-
- Newbie
- Beiträge: 0
- Registriert: So 17. Jul 2011, 08:46
- Geschlecht: männlich
Applauswelten
Applauswelten
Wie alles Menschliche hat der Applaus die zwei Gesichter:
Er feiert oft nicht Denker und nicht Dichter, manchmal nur das Gelichter.
Wie alles Menschliche trägt er Gutes in sich – oder verwirft er
Das Freudige, das Freundliche, wo nur ein Teufelsheer.
Mit den Hellenen feierte man die Athleten,
Jedoch bis heute oftmals auch falsche Propheten.
Nach den Konzerten schreien, klatschen die Claqueure,
Bei Aufmärschen geht es dann um die Stärke und die Ehre.
Man muss sich fragen: Wem dient der Applaus?
Ist das Motiv sichtbar, dienlich dem Blumenstrauß
Oder werden mit ihm nur Feindlichkeiten kultiviert,
Die Arroganz, die Intriganz und Falschheit inszeniert?
Kein Klatschen, Applaudieren braucht die stille Freude,
Wenn sie geerdet stattfindet im Kreis liebender Leute,
Erwächst aus segensreichen und humanen Taten
Als Himmelszeichen, wie es Vorfahren so gerne hatten.
Denn der Applaus bleibt uns ureigene Pflicht,
Dass wir uns zeigen, wirken mit off'nem Gesicht,
Immer freudig mit und niemals gegen dieses Sein,
Dann wird er uns zum wahren Sonnenschein.
©Hans Hartmut Karg
2020
*