Rassismus im Keim ersticken

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Bleistift79
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Bleistift79 »

also ganz ehrlich, da jetzt grad so extrem reagieren. Also ich weiss nicht. - Find den Titel jetzt grad biz heftig gewählt.

Yoghurt
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Yoghurt »

@mariposa
Und wo ist der Unterschied zwischen Rassismus und Diskriminierung?

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danci
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von danci »

@ Yoghurt
Ja, es ist etwas anders, weil der historische Aspekt fehlt und weil der Anknüpfungspunkt nicht Hautfarbe oder Herkunft ist. Aber es ist selbstverständlich auch diskriminierend. Diskriminierung umschreibt alle Arten von Ungleichbehandlung. Definition: "Die Ungleichbehandlung von Gleichem oder die Gleichbehandlung von Ungleichem". Rassismus ist eine spezielle Form von Diskriminierung aufgrund Hautfarbe oder Herkunft. Es gibt aber natürlich x andere: Antisemitismus, Sexismus, Ableismus, Homophobie etc. Und wie gesagt, sie findet nicht nur gewollt, bewusst und böswillig statt.
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falabella
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von falabella »

danci hat geschrieben: Do 13. Aug 2020, 16:15
Yoghurt hat geschrieben: Do 13. Aug 2020, 16:02 Es wundert mich, wie schnell hier von Rassismus geredet wird.
Und mich wundert eher, wie schnell der Aufschrei erfolgt, wenn jemand das böse R-Wort in den Mund nimmt :wink: . Rassismus kommt doch nicht nur in Form von Hackenkreuzen oder weissen Kapuzen daher. Natürlich ist das Gefühl, jemand sei aufgrund seiner dunklen Hautfarbe unheimlich, rassistisch. Selbst wenn das Kind nichts bewusst dafür kann. Ein sehr grosser Teil von Alltagsrassismus findet unbewusst statt. Und genau darum bleibt es zu prüfen, warum es das so empfindet. Weil es keine Menschen nicht-weisser Hautfarbe kennt? Weil es schlechte Erfahrungen gemacht hat? Weil in den Märchen die wir lesen, schwarz immer fürs Negative stehen? Und v.a. was können wir tun, dass das Gefühl verschwindet? Niemand hat gesagt, man soll dem Kind nun 2 Wochen Stubenarrest verpassen, weil es sich so geäussert hat.
Angst vor dem Dunkeln bei einem Kind MUSS nicht mit Rassismus im Zusammenhang stehen sowie auch nicht die Angst oder das Unbehagen gegenüber Menschen, die irgendwie anders sind.

Ich würde nicht gerade von "Aufschrei gegenüber dem bösen R-Wort" sprechen. Denn ich finde, es kann einen Sinn haben es zu sagen, wenn man der Meinung ist, in einer Situation werde der Begriff vorschnell oder unbedacht benutzt.

Rassismus ist ja gerade grosses Thema, und das bringt dann allerlei Nebenwirkungen mit sich, wie zum Beispiel Heuchelei und Fingerzeige auf andere - die böse sind, man selber, da nicht rassistisch, aber gut. Das ist nicht gerade hilfreich.

Jede Zeit und jede Gesellschaft hat ihre Art von Doppelmoral, oder nicht? In einem reichen Multikulti-Milieu werden vielleicht die (angepassten) Farbigen geschätzt – und man spricht politisch korrekt und fühlt sich weltoffen - aber das Kind mit den Hochwasserhosen oder den schmutzigen Fingernägeln insgeheim verachtet. Das als Beispiel.

Es geht ja darum, finde ich, dass die Kinder Toleranz und vor allem Sensibilität lernen und selbstkritisch werden. Wenn ich also bei meinem Kind (einseitig) auf Zeichen des Rassismus achte oder darauf fixiert bin, habe ich diesen Zielen unter Umständen gar nicht gedient, vielleicht sogar im Gegenteil.

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mariposa_2
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von mariposa_2 »

@falabela falls du mich meins mit dem Fingerzeigen: ich würde niemals behaupten, dass ich frei von Rassismus bin.
Chline Buddha 2017

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falabella
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von falabella »

Ich meine es nicht ganz so, und allgemein, nicht auf dich bezogen.
Aber ich möchte jetzt das Thema nicht gerade dominieren - die TE hat für Tipps gefragt, und ich finde, es sind schon ganz schöne Vorschläge gekommen :-)

ausländerin
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von ausländerin »

Die Kinder die erst in Kiga kommen sind erst damit beschäftigt eigene Rolle und Platz zu finden. Das geht halt nur durch Vergleich - die Kinder passen zu mir, die nicht. Also ich würde es nicht überinterpretieren und einfach Zeit geben. Kleine Kinder und ihren Vorlieben, Spielpartner, Spiele, Freunde andern schnell. Kann sein dass der Junge Morgen ein tolles Witz macht und dein Kind findet ihm dann toll. Das Kind muss auch Erfahrungen machen können dass das Kind dass anderes aussieht auch nett ist, die gleiche Spiele toll findet usw. Das wird dann nächsten Tagen passieren. Ich würde nur kurz ansprechen dass alle Menschen unterschiedlich sind, und gut ist. Wenn ihr aber merkt dass das Kind über längere Zeit von anderen ausgeschlossen ist, dann würde ich das thematisieren und Kiga ansprechen. Das Kinder grundsätzlich schnell andere Kinder ausschliessen die irgendwie anderes sind, passiert sehr oft. Zu gross, zu klein, zu schlau, hat Angst von Pferden, hat nicht gerne Pink, hat gerne Pink, spielt kein Fussball, spielt nicht mit Puppen, hat keine Pokemon karten, hat kurze Haare - die Eltern merken es oft gar nicht oder kommt mein "Lieblings" Satz - die Kinder sollen es doch selber regeln. Also - jedesmal wenn sowas kommt, kurz ansprechen und abwarten. In 99 % der Fälle ist es Morgen schon kein Thema mehr.
Bei uns in Kiga wurde übrigens anders sein regelmässig thematisiert. Meine Tochter wurde auch regelmässig ausgeschlossen durch ihres anderes sein, aber jedes mal haben die Kiga/Lehrerinnen schnell und kompetent gehandelt wenn sie es mitbekommen haben, und dann war wieder Ruhe.

nays
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von nays »

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten (bin noch nicht dazu gekommen alles komplett zu lesen). Ich glaube es hat sich bereits erledigt und sie mag ihn mittlerweile weil er gesagt hat er lädt sie zu seinem Geburtstag ein 🤣
Vielleicht kann man in diesem Alter noch nicht von Rassismus sprechen? Da wir weder im Verwandten- noch im Bekanntenkreis Menschen mit anderer Hautfarbe haben ear sie halt auch das erste mal direkt mit dieser Thematik konfrontiert. Wie gesagt, ich habe sie gefragt ob er denn irgendetwas gemeines gesagt oder getan hat, dass sie ihn nicht mag. Als ihre Antwort „Nein“ war habe ich so was gesagt wie „Siehst du, dann ist er bestimmt ganz nett.“ ich glaube für sie ist das Thema erledigt (evtl. hat sie es tatsächlich jemandem nachgeplappert) und ich denke ich habe gut reagiert.

nays
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von nays »

So oder so finde ich die Diskussion die dadurch entstanden ist sehr toll. Danke dafür.

heffalump
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von heffalump »

Übrigens gibts ein schönes Buch, über die Vielfalt des Menschen. Wär ja auch langweilig, wenn alle gleich wären ;-).

Ich hatte dieses Buch bereits als Kind und meine Kinder haben es auch immer gerne angeschaut.

https://www.exlibris.ch/de/buecher-buch ... lsrc=aw.ds

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aryu
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von aryu »

Schön, dass sich die Sache so unkompliziert erledigt hat.

Möchte noch eine Episode mit meiner Tochter schildern: Sie hatte im KiGa auch ein dunkelhäutiges Mädchen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, aus Sri Lanka. Sie sagte mir auch, dass sie sie nicht so möge, und als Grund nannte sie die dunkle Hautfarbe. Ich habe mit ihr besprochen, dass das nichts ist, wovor sie sich zu fürchten brauche, Menschen haben halt unterschiedliche Haut-, Haar-, Augenfarben... Etwas später habe ich mal gefragt, wie sie sich inzwischen verstehen. Sie meinte, sie würde gerne gut mit ihr auskommen, aber sie rieche so komisch... Nun muss man wissen, dass meine Tochter auf Gerüche sehr sensibel reagiert. Und die Familie des Mädchens hat zuhause die ganze östliche Gewürzpalette beim Kochen verwendet, wobei meiner Tochter der Kreuzkümmel in die Nase stach, der Geruch blieb in den Kleidern hängen. Da war nix zu machen. Später hat sie aber zu unterscheiden gelernt zwischen einer Person und ihrer Erscheinung. Sie geht heute vorbehaltlos auf Kinder aus aller Welt zu.

LGRU
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enjel
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von enjel »

Einfach noch ein kleiner “ umgekehrter" Input: Ich habe einen Forschungsaufenthalt auf einer indonesischen Insel durchgeführt, die überhaupt nicht touristisch war, und gerade in die abgelegeneren Dörfern verirrten sich nie weisshäutige Menschen. Da habe ich es öfters erlebt, dass jüngere Kinder zuerst Angst vor mir hatten, und teilweise gar weinten. Rassismus war das definitiv nicht, Angst vor Unbekanntem sehr wohl... Die kindliche Neugier hat nach einer gewissen Zeit jedoch meist gesiegt😉
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)

Drag-Ulj
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Drag-Ulj »

Freut mich, dass es sich so schnell und einfach erledigt hat.

Hier noch eine Anekdote... vor vielen vielen Jahren war ich mal mit einer Freundin einkaufen in der Kosmetikabteilung, wir haben ein Make-Up gesucht. Da war eine ganze Palette von ganz hell bis ganz dunkel. Da meinte meine Freundin völlig unreflektiert: wer bitteschön braucht so ein dunkles Make Up. Ich: eine dunkelhäutige Person? Sie hat einen Lachanfall bekommen... also, wir beide. WEIL ... die Mutter meiner Freundin ist zwar nicht ganz dunkelhäutig, hat aber dunkle Gene in sich und in der Verwandtschaft sind einige dunkelhäutige Menschen dabei. Ihre Mutter kommt aus einem fernen Land, man sieht ihr das "Exotische" auch an, rabenschwarzes gelocktes Haar, dunkle Augen, Gesichtszüge und eben eine leicht dunklere Haut.

Jahre später hat meine Freundin einen Mann aus einem anderen fernen Land heiraten wollen, da war ihre Mutter totaaaal dagegen. Der Mann sah eigentlich auch aus wie das Kind ihrer Mutter: leicht dunkle Haut, krauses rabenschwarzes Haar, dunkle Augen... ihre Mutter sagte tatsächlich zu ihr: möchtest du wirklich mit SO einem Menschen Kinder in die Welt setzen, der wird bestimmt mal ausgeschlossen.

Wieso ich das erzähle? Keine Ahnung, aber Rassismus oder Diskriminierungslust kann viele Gesichter haben... ich denke aber immer noch, dass so kleine Kinder, die vom Elternhaus so was nicht mitbekommen, auch nicht wirklich rassistisch sind. Für mich klingst auch eher nach Angst vor Unbekannten. By the way, kürzlich in der ganzen Black Lives Matter Debatte ging so eine Fotocollage in den Social Media rum, wo sich auf ca. 6 Bildern je ein dunkles und ein helles Kind umarmen. Da hatte ich eine Diskussion mit jemandem, der meinte, Kinder merken den Unterschied nicht... ich meine Kids gefragt... die meinte alle 3: da umarmen und küssen sich Kinder. Fällt euch was auf: jaaa, es ist immer eins dunkel und eins hell. Und nun? Sieht cool aus.

Die Person meinte dann, das wäre rassistisch und angelernt ... äähm ... so zu tun als ob mein Gegenüber nicht anders wäre - egal in welcher Form - finde ich ehrlich gesagt auch etwas eigenartig. Meine Kinder haben es nicht gewertet, schon gar nicht negativ, aber sie habens gesehen.

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huckepack
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von huckepack »

Und meine Tochter war, noch so mit 7! total erstaunt, als ich ihr mal sagte, dass ihr Cousin ja auch dunkelhäutig, bzw gemischt ist.
Das hatte sie wirklich gar nicht bemerkt, obwohl er die Locken und Gesichtszüge dunkelhäutiger Menschen hat.
Das merke ich auch bei körperlichen Behinderungen: ist man etwas gewohnt, denkt man gar nicht mehr darüber nach, sondern nimmt das wie blonde oder rote Haare als individuelle Merkmale hin.

sonrie
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von sonrie »

Hier hatten wir ein ähnliches Gespräch: im Kindergarten ist ein Kind mit ganz heller Haut und roten Haaren, das fand mein Sohn lustig, weil er noch nie jemanden mit "orangen Haaren" gesehen habe .
Ich hab dann gesagt, dass es halt viele Haarfarben gibt, von Blond bis braun zu schwarz und halt auch rote Haare, genauso wie die Leute halt auch unterschiedliche Augen- und Hautfarben hätten, so wie der A. im Kiga ja auch eine dünklere Hautfarbe habe (ist dunkelhäutig, ein Mischlingskind) - aber das sei doch toll, ansonsten würden wir alle gleich aussehen.
Er war dann recht irritiert und meinte, wie ich denn nun auf A. käme...? Ihm ist noch nie aufgefallen, dass A. eine dünklere Haut hat, aber die orangen Haare des anderen Jungen sind immer mal wieder ein Thema ;-)
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

Drag-Ulj
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Drag-Ulj »

Und muss das nun gewertet werden? Im Sinne von: dein Kind merkt ja gar nicht, dass ihr Cousin dunkelhäutig ist ... ach, wie rassistisch! Nicht, oder? Deswegen auch nicht, wenn es auffällt.

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huckepack
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von huckepack »

Wertung? Ich glaube, nur Du wertest.
ich wollte nur aufzeigen, dass Gewohnheit Dinge gleichmacht.
Wenn man etwas nicht kennt, schaut man und bemerkt es. Wenn man etwas kennt, nimmt man es nicht wahr.

Drag-Ulj
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Drag-Ulj »

Nein, ich werte auch nicht - habe nur den Vergleich gemacht, um aufzuzeigen, dass eine Wertung eben NICHT nötig ist.
So wie die Reaktion meiner Kinder gewertet wurde... ich habe meine Meinung mit deinem Beispiel nur untermauert, nicht dir widersprochen ;)

Drag-Ulj
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Drag-Ulj »

...aber meine Kinder kennen dunkelhäutige Kinder, es gehen welche mit ihnen zur Schule. Trotzdem ist es ihnen aufgefallen. Aber es waren Bilder, hätten sie ein Bild der Kameraden Peter (hell) & Stefan (dunkel) gesehen, hätten sie wohl auch gesagt: ich sehe Peter und Stefan und wären nicht auf die Farben eingegangen.

Yoghurt
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Re: Rassismus im Keim ersticken

Beitrag von Yoghurt »

Als ich noch klein war, noch Vorschulkind, waren meine Eltern mit mir in den USA. Ich weiss noch, wie perplex ich war, dass dort schwarze Menschen auf den Strassen waren. Ich hatte ein Bild im Kopf, dass die Menschen in Amerika weiss sind, so wie unsere Verwandten halt. Ich kannte schwarze Menschen, weil die Kirchengemeinde, in der ich aufgewachsen bin, eine Partnergemeinde in Afrika hatte. Die Schwarzen waren dann immer Besucher aus Afrika. So war mein Bild, dass in Europa und Amerika weisse Menschen leben und schwarze Menschen in Afrika. Ohne dass ich die Menschen in gut oder schlecht eingeteilt hätte, das war einfach die geographische Erfahrung, die ich damals gemacht habe. (Wohlgemerkt, ich war noch keine sechs Jahre alt.) Zum zweiten Mal war ich perplex, als meine Eltern mit mir eine Dokumentation über Südafrika im Fernsehen geschaut haben und ein Weisser interviewt wurde. Warum leben denn in Afrika weisse Menschen? Sind die nicht schwarz?
Durch die Erklärungen meiner Eltern habe ich dazugelernt.

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