Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Wer hat schon

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wer hat schon

Wer hat schon im Gegensonnenlicht
Die Welt als Freudenfest erfahren?
Wer hat denn schon ohne Gesicht
Gemeint, sich Strahlen zu ersparen?

Wer wäre denn schon bildungsfähig,
Würde er nicht um Treue wissen,
Die weiterhin auch bindungsfähig,
Selbst wenn wir Freiheitsfahnen hissen?

Wer könnte noch die Antwort finden
Auf Fragen, die wir niemals stellen,
Um damit Taubheit einzubinden
Und uns den Freiraum so zu wählen?

Wer hat schon unseren Mond geküsst,
Wer schon alle Sterne gesehen?
Wer hat schon für Träume gebüßt,
Zu denen wir auch weiterhin gehen?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Beziehungswechsel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Beziehungswechsel

Was sind das doch für schöne Tage,
An denen Ehemänner Freiern gleich
Sich bringen um die biologisch' Frage,
Ob Liebe eigentlich doch Himmelreich.

Wie stehen Männer dann zu Frauen,
Wie Frauen dort zu neuen Herren,
Wenn sie in deren volle Augen schauen,
Sich gegen volle Dauerbindung sperren?

Es ist schon gut, in Freiheit frei zu bleiben,
Ein Dauerwechsel macht nicht wirklich frei,
Denn Nerven werden sich da ständig reiben,
Wo dies die Basis eines ganzen Lebens sei.

Nicht jede Lebensform verheißt auch Glück,
Wenn immer nur das Suchen, Schauen bleibt
Und wehmütig in ihrem eigenen Geschick
Das Ziel zu immer neuen Liebesufern treibt.

Vermeintlich gibt die Vielfalt ja mehr Rechte,
Doch hilft sie auch der Seele auf den Sprung?
Denn selten lebt das Wahre und das Echte
Dort auf, wo jung die neue Gattendämmerung.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Hab' heute ich Dir schon gesagt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hab' heute ich Dir schon gesagt

Hab' heute ich Dir schon gesagt,
Dass ich Dich immer schöner finde,
Hinreißend, wenn Du so gewagt
Sprichst mit dem neugierigen Kinde,
So schlank in Deinem gelben Kleide,
Das dauernde Verführung pur,
Für mich die reinste Augenweide,
Wo alles nichts, als nur Natur?

Hab' heute ich Dir schon gesagt,
Wie sehr ich immer noch Dich liebe,
Der Zahn der Zeit zwar an uns nagt,
Wo dann im Konkurrenzgetriebe
Das Herz aussetzt, wenn Du mir gehst,
Um in die Läden lang zu gehen,
Du dann zu Deinen Käufen stehst,
Die längst auf Zetteln stehen?

Wie kann man nur so frohgemut
Und fröhlich zum Discounter gehen,
Wo aufscheint jene Lebensglut,
Auf die Du gern willst stehen?
Da bin ich leider doch nur Mann
Und lasse Dir den Vortritt,
Weil ich liebend Dir glauben kann,
Was Du von dort bringst mit.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Du kannst das!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Du kannst das!

Sei mir ja kein Murmeltier,
Kein Frosch und keine Memme,
Denn stolz sitzt' Du am Klavier,
Zeigst, wie man das stemme!

Nur wer ans Klavier sich setzt,
Um sehr viel zu üben,
Der fördert zu guter Letzt
Sich – nicht Kraut und Rüben!

Niemand braucht den Kommentar,
Wenn Musik spielend erklingt:
Der gute Spieler ist schon rar,
Der Musik zum Klingen bringt.

Deshalb übe, bleib' Dir treu,
Schau' nicht auf Urteile,
Lerne alles, was Dir neu,
Am Klavier verweile!


©Hans Hartmut Karg
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Windenergieweltmeister

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Windenergieweltmeister

Gestern hat Deutschland viel Strom erzeugt,
Fünfundsiebzig Prozent nur mit Wind!
Da habe ich stolz mein Haupt gebeugt,
Weil Klimaschützer wir alle sind!

Kein Land in vergleichbarer Größe
Hat so viel Strom durch Wind geschaffen.
Andere Länder geben sich dafür die Blöße,
Wollen die Menschheit mit Abgasen strafen.

Deshalb bin ich stolz auf mein Land,
Das so aktiv unsere Umwelt schützt.
Das hätten alle Länder in der Hand:
Aufzubauen, was unserem Klima nützt.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Luxusprobleme

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Luxusprobleme

Der Fisch, den unsere Zunge spürt,
Wurde von sehr weit her gebracht,
Wird jetzt dem Gaumen zugeführt –
Das ist schon eine wahre Pracht!

Die Muscheln, von weither geflogen,
Vergnügen unsere Luxussinne,
Sind in den Kreislauf eingezogen,
Damit reiches Leben auch gelinge.

Doch ist der Luxus noch ein Wert,
Den wir auch wirklch haben müssen,
Womit das Gleichgewicht gestört
Und Lebensretter uns nicht küssen?

Sieht man, mit welchem hohen Aufwand
Das Luxusgut wird hergestellt,
Bringt es uns doch um den Verstand,
Den Fußabdruck groß in der Welt!

Bescheiden sollten wir schon sein,
Nichts herholen, nichts wegwerfen
Und jeder für sich ganz allein
Dadurch die Umweltsinne schärfen.


©Hans Hartmut Karg
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Nur in sehr engen Lebenszonen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Nur in sehr engen Lebenszonen

Nur in sehr engen Lebenszonen
Bewegt sich unsere Existenz.
Allein die Erde zu bewohnen
Ist doch nicht unsere Resilienz.

Das Meer, es kommt ohne uns aus,
Der Himmel muss uns gar nicht fragen,
Ob wir hier wirklich sind zu Haus'
Und ob die Wesen uns ertragen.

Wir schwingen uns zum Schöpfer auf,
Alles woll'n wir uns hier besorgen,
Mit Wasser, Boden, Luft im Lauf
Des Lebens woll'n wir uns versorgen.

Regenwälder sind vernichtet,
Mit Fracking ölen wir die Erde,
Böden versiegelt und verdichtet,
Methan erzeugt die Riesenherde.

Die Meere sind schon leer gefischt,
Bodenschätze fast ausgebeutet.
Längst wird uns manches aufgetischt,
Wofür kein Rettungsengel läutet.

Dabei sind eng die Lebenszonen,
In denen wir noch überleben,
Um den Planeten zu bewohnen –
Ohne Bescheidung uns zu geben...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Milde Tage

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Milde Tage

Zauberhaft ist es schon
in Hotelbetten lange zu liegen,
dort nicht den Faulhans zu besiegen,
immerzu in Meerwärme schwimmen,
allzeit gut essen, sich ja nicht stressen,
jedoch am Ende sich still eingestehen,
dass man nicht wirklich hat alles gesehen,
doch zu Hause nach dreimaligem Gähnen
sich wieder hierher zu sehnen...

Bleiben noch Fragen –
nach solchen Urlaubstagen?


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Die Urlaubswendung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Urlaubswendung

Einst zogen die Urlauberheere aus,
Als es noch die hohen Zinsen gab.
Sie fuhren per Auto zum Süden hinaus
Und hielten dort die Hotels auf Trab.

Plötzlich gab es keinerlei Zinsen mehr
Und die Pandemie wucherte hoch.
Da schrumpften die Geldbestände gar sehr –
Und die Sehnsüchte waberten doch...!

Deshalb holt man heute die Angel hervor
Und man radelt zum kleinen Fluss,
Wo man immer schon Lebenszeit verlor,
Manchmal auch für einen Kuss...

So packt man die füllige Freizeit beim Schopf,
Geht mit der Maske am Morgen einkaufen,
Backt später vielleicht einen Hefezopf,
Muss nicht fahren, kann im Walde auch laufen.

Kehrt man dann mit einem Karpfen heim,
Wo es riecht nach Kaffee und Kuchen,
Ist man dann nicht mehr so allein,
Muss nicht gleich eine Reise buchen...


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Wassergesänge

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wassergesänge

In murmelndem Jagen
kleinteiliger Wellen
vertreibt das Flüsschen
sich die Zeit mit sich selbst.

Libellen und Fliegen
schwirr'n wild durcheinander,
ganz auf Tag eingestellt,
den die Sonne erhellt.

Doch erst mit Gesängen
erwachender Schwärme
in den Wipfeln am Wasser
erstarkt Wandrers Seele.


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Dein Sohn

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Dein Sohn

Dein Sohn hofft auf die Sachverhalte,
Mit denen jene Selbstkraft walte,
Weil, wissenschaftlich angehaucht
Er sehr an Rationales glaubt.

Er ist wahrer Perfektionist,
Beruflich mag er keinen Mist,
Will selbst niemals Fehler begehen
Und stolz zu seiner Arbeit stehen.

Manchmal trägt er auch dicke auf
Mit Können, das ihm dann zuhauf
Recht gut, sinnvoll und reich erscheint,
Weil er es gut mit sich ja meint.

Sein SUV nimmt ihm gar manchen Frust,
Fördert Freude und Lebenslust
Und führt ihn zu großen Erfolgen,
Weil ihm dann alle müssen folgen.

Er ist schon gut und weiß das auch,
Liebt Menschen – gerne ohne Bauch,
Weiß, dass er auch da recht viel kann,
Wo Vater, Freund er, Ehemann.

Doch liebt er Menschen, Dich und mich,
Wenn immer nur er sieht auf sich?
Haben Eltern denn alles getan,
Dass er nicht fällt in Größenwahn?


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Karawankenstau

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Karawankenstau

Ungeduldig wartet der überlange Korso,
wo längst schon nichts mehr geht,
wenn dann vor dem Tunnel
nur noch die Karawanken
in mehr als dreizehn Stunden
zum einsamen Begleiter werden.

Wären wir doch anständig
zu Hause geblieben,
so hätten wir jetzt
gar keinen Grund,
um zu schimpfen und säßen
gelangweilt, wo gar nichts mehr heiter.

So aber trägt das Menschengeschlecht
wieder einmal mehr ganz dick auf,
schimpft über erwartbare Nöte,
wo rudelbildend im Dauerstress
der abgelassene Dampf sich sammelt,
bevor es erlösend in den Norden weitergeht.


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Ist das so in Ordnung?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ist das so in Ordnung?

Ach, wir sind doch alle nett,
Sitzen gern im Kabinett,
Lächeln und sind motiviert,
Werden von Mama geführt.

Es ist schön, nicht mehr allein
Ministerämtlich hier zu sein,
Kann so ganz zur Freiheit gehen
Und auf unsere Führung sehen.

Der Raum ist gut klimatisiert,
Ständig man Gespräche führt,
Sich freut, mit allen da zu reden
Im Unterlassen aller Fehden.

Man schiebt Entscheidungen hinaus
Erst später wird ein Schuh daraus
Und weiß, die Welt ist wunderbar,
Weil man hier ständig selig war.

Draußen kann man sich besinnen,
Doch wir bleiben lieber drinnen,
Wo die Mama mit Bedacht
Über unser Können wacht.


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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Mo 31. Aug 2020, 08:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Ist das so in Ordnung?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ist das so in Ordnung?
(Satire)

Ach, wir sind doch alle nett,
Sitzen gern im Kabinett,
Lächeln und sind motiviert,
Werden von Mama geführt.

Es ist schön, nicht mehr allein
Ministerämtlich hier zu sein,
Kann so ganz zur Freiheit gehen
Und auf unsere Führung sehen.

Der Raum ist gut klimatisiert,
Ständig man Gespräche führt,
Sich freut, mit allen da zu reden
Im Unterlassen aller Fehden.

Man schiebt Entscheidungen hinaus
Erst später wird ein Schuh daraus
Und weiß, die Welt ist wunderbar,
Weil man hier ständig selig war.

Draußen kann man sich besinnen,
Doch wir bleiben lieber drinnen,
Wo die Mama mit Bedacht
Über unser Können wacht.


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Mama und Papa

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Mama und Papa

Die Mama ist ein Herzenskind,
Sucht stets nach Positivem.
Mit ihr ist auch der Götterwind,
Dem nur das Gute bleibt genehm.

Papa ist eine Kopfgeburt
Und muss analysieren.
Wenn dann die Logik nicht mehr spurt
Lässt er Dir das schon spüren.

Du hast von BEIDEN mitbekommen
Das Beste, was man kriegen kann
Und hast Dir deshalb vorgenommen:
Ich werde wie sie, Frau u n d Mann...


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Wenn der Abendhimmel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wenn der Abendhimmel

Wenn der Abendhimmel sich auf die Felder legt
Und kein Hauch mehr Haine und Hecken bewegt,
Ist erwartbare Ferne auf Nähe eingeschworen,
Mancher Augenblick an die Dämmerung verloren,
Die doch stets nur diesen Zauber festhalten will
Als ewiges Spiel – mit abschiednehmendem Ziel.


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Eigen wurde sie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Eigen wurde sie

Als Sie immer erleben musste,
dass er erfolgreicher war,
natürlich für Sie doch auch,
konnte sie mit den Erfolgen
nicht gut umgehen.

Immer schon auf der Suche
nach so einem Partner,
der ihr blind gehorchte,
kam sie mit seinem Glücklichsein
nicht mehr zurande.

Er hat Sie doch zu jeder Zeit
abgöttisch geliebt, verehrt,
wollte, musste nahe Ihr sein,
die eigentlich immerzu
ganz frei Macht ausüben wollte.

So fand sie denn
mit ihrer aufreizenden Eigenheit
schließlich spät wieder einen Mann,
der alles, alles mitmachte
und ganz allein sie wollte.

Sie konnte herrschen,
sie musste herrschen,
kontrollwütig auch bleiben,
denn ihre Mutter hatte sie gelehrt,
ja keines Mannes Untertan zu sein.

Unbefleckt und stark sollte Sie bleiben,
fast einer ehernen Jungfrau gleich,
geschuldet nur Ihrem eigenen Willen,
einverstanden sein nur,
wenn Sie dies wollte.


©Hans Hartmut Karg
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Es ist nur eine kurze Zeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es ist nur eine kurze Zeit

Es ist nur eine kurze Zeit,
In der Liebe dem Leben blüht.
Sind dazu Menschen auch bereit,
Wenn Zweifel das Herze anschiebt?

Ja, es bleibt lebenslanges Sehnen,
Um unserem Glück Chancen zu geben
Und ganz mit hoffnungsfrohem Wähnen
Herzklopfend dem Glück nachzustreben.

Der Mensch bleibt so des Menschen Ziel,
Um Hoffnungsmarken zu gebären,
Empathisch fördern mit Gefühl,
Um Lebenslasten zu entschweren.

Doch ist und bleibt nur kurze Zeit,
Mit anderen Liebmensch zu sein.
So lösen wir denn auf das Leid
Und leben unseren Sonnenschein.

Ja, die Begegnung will viel Nähe
Und ist dem Menschen lang vertraut,
Womit er nun Vertrauen säe,
Auf das sein Hoffen aufgebaut.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Warum streiten Menschen?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Warum streiten Menschen?

Viel zu oft denken Menschen an sich,
oftmals nur von sich aus.

Sie sagen:
„Das haben wir doch noch nie so gemacht!“
oder:
„Das macht doch kein Mensch so!“
oder:
„Das haben wir schon immer so gemacht,
das ist doch nichts Besonderes!“
oder:
„Das möchte ich nicht!“
oder:
„Das kannst Du alleine machen!“
oder:
„Da mach' ich nicht mit!“

Sie könnten auch sagen:
„Gut! Versuchen wir es doch gemeinsam!“

Totschlagargumente
zerfleddern jegliche Kommunikation,
würgen Motivationen ab,
erschlagen vorhandenen Lebenswillen.

Und der Mensch?
Er bleibt vergessen in der Zeit,
wenn er nur die Möglichkeit nennt:

„MAN könnte mal!“

Wer ist MAN?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Wieder einmal

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wieder einmal

Wieder einmal in der Stadt meiner Kindheit sein,
Meiner herrlichen alten Vater- und Mutterstadt zugleich,
Wo alle Erinnerungen sind ja immer noch mein,
Die mir mein Sehnen erscließen zeitgleich.

Wieder einmal den hohen Kirchturm sehen,
An der St. Georgskirche den aufragenden Daniel
Und ein wenig durch die alten Gassen gehen,
Wo alles klein, hergerichtet und hell.

Nördlingen hat schon seine besonderen Reize,
Führt mich immer wieder dahin zurück,
Wo gemächlich alles, keine Seelennot heize,
Frei bleibt das Gemüt, das kleinteilige Glück.

Jahre und Menschen sind längst entschwunden,
Es bleibt daher nur noch die Grabpflegepflicht.
Die Zeit hat uns auch diese Leben entwunden
Und doch bleibt das Sehnen auf frühes Licht.

Jetzt, wo wir alt und dem Frühen ferner
Kehren die Erinnerungen wieder zurück,
Werden im Alter gar zum Seelenbesterner,
Halten offen und heilen den Lebensblick.


©Hans Hartmut Karg
2020

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