Huere gueti Dialäkt-Usdröck 😁

[enjel]

Mein Vater wollte ab und zu "öpperem sGurrli fiengge“. Ein Ausdruck, den in der Gegend sonst niemand kannte. Weiss jmd. von euch, in welcher Region dies geläufiger ist?

eim ds Gurrli fiegge - ist aus dem Berndeutschen, ich brauche das aktiv nicht mehr. War letztes Jahr bei einer Führung in unserem Regionalmuseum, mit dem Gurrli (eine Art Rölleli an einem langen Stil) wurde früher Wachs auf Schöiben aufgetragen - fieggen, damit es wasser-und schmutzabweisend wurde, wie ein grosses Bienenwachstuch. Das war eine Söibüetz und somit eine Strafarbeit, von der Bäuerin an die Magd übertragen. Bedeutet wie eim d Chuttle oder ds Mösch putze , jemandem die Meinung sagen.

Danke. Die Bedeutung haben meist alle irgendwie verstanden Trotzdem speziell... Woher er das wohl hat? Seine Eltern kamen aus dem Aargau, und er selber ist bereits in SZ aufgewachsen....

[Moreen]

Habe grad gestern wieder einen Begriff aufgeschnappt, den ich zuvor nie gehört habe:

- Triil . Das ist ein provisorisches Nachtlager im Stall, auf welchem der Bauer geschlafen hat, wenn eine Kuh kurz vor dem Kalben war (war im Sarganserland gebräuchlich)



Ein weiterer Begriff, welcher mir noch in den Sinn kam (aus dem Glarnerland): ä chöögä Cheib chöög = heikel



@enjel, je nach Region im Aargau geht der Dialekt schon ins Bernische (glaub Oberaargau ). Gut möglich, dass dein Vater den Begriff deshalb von dort hat...

[Moreen]

Weiss jemand, was Chriesiprägel ist?

[Moreen]

Da kommen mir doch Ausdrücke aus meiner frühsten Kindheit in den Sinn

Bölledünne
Schnaag
Lappi mach dAuge uf

Schnaag = eine "Mücke" mit laaaangen Beinen (ähnlich wie eine Zimmermann-Spinne)?

[millou]

Weiss jemand, was Chriesiprägel ist?

Mein Tipp:
Etwas zum Essen mit Kirschen. Gekocht in der Bratpfanne, wohl mit Mehl, Ei, Milch.

[Moreen]

Weiss jemand, was Chriesiprägel ist?

Mein Tipp:
Etwas zum Essen mit Kirschen. Gekocht in der Bratpfanne, wohl mit Mehl, Ei, Milch.

Bingo Kirschen-Kompott . Wie er genau zubereitet wird, weiss ich ehrlich gesagt nicht , da müsste ich meine Mam fragen. Wir haben das früher zu Milchreis gegessen; meine Jungs mögen Milchreis nicht

[Nineli]

Für eine andere Blume brauchte mein Großvater die Bezeichnung „Stinkendi Hoffart“. Kennt das noch jemand?

Ja, das ist die Tagetes. Hat meine Mutter immer so genannt.

[sonrie]

Für mich ist’s das Wiesenschaumkraut. Wurde weiter vorne schon diskutiert, dort war aber glaub die ziemlich einhellige Meinung: Buschwindröschen.

ich glaube, so ganz einhellig ist die schweiz da nicht einer Meinung, wenn es ums bettseicherli geht Hab mal gegooglet... diese Bezeichnung wird je nach Reguon fürs Buschwindröschen und für das Wiesenschaumkraut verwendet
http://archiv.hev-zuerich.ch.rubin.ch-m ... 112-09.htm

[Patatina]

Weiss jemand, was Chriesiprägel ist?

uuuu ja das ist bei uns im Chriesikanton ein Gericht dass nicht weg zu denken ist

https://slowgoods.ch/blogs/culinarium/z ... iesibragel


bei uns noch heute (vorallem bei meinen Eltern ) aktiv im Gebrauch:

de Lismer
s Gänterli
obsi, nidsi, vürschi und hinderschi
s'Gwand
gwurschtl
hür
änes

glaub da gäbe es noch ganz viel


aus meiner Kindeheit:
wottsch eis as Chessi?
s Zännihaar
s Batäterli (so hat mein Grossvater immer die Fernbedienung genannt )

[Moreen]

@Patatina, cool - dankä fürs Rezäpt . Ich habe den Chriesiprägel etwas "pampiger" in Erinnerung; mehr wie ein Mus - dieser hier klingt etwas weniger "mastig"

- de Lismer kenne ich auch; ist glaub eine Strickjacke gell?
- de Tschoope = eine (normale) Jacke


- hür = dieses Jahr
- änes = jenes dort, oder aber sie dort (auf ein Mädchen zeigend)

diese beiden Begriffe kennt man auch im Kanton SZ (Muotathal, Einsiedeln, Ybrig...)

[Xera]

Wenn ich bei meinen Grosseltern in den Ferien war, morgens aufwachte, meine Grossmutter suchte und sie im Garten fand, war ihr Standardspruch:
"S'isch früsch, muesch s'Schaggedli aalegge!"
Das "Schaggedli" (Betonung auf erster Silbe; wohl von Jackett und mit dem Jäggli grundsätzlich eng verwandt) habe ich sonst nie von jemandem gehört. Auch meine Mutter hatte es von ihr nicht übernommen. Ich brauche es manchmal gegenüber meinen Kindern einfach in liebevoller Erinnerung an mein Grossmueti, aber habe es nicht wirklich im aktiven Wortschatz.

[enjel]

Wenn ich bei meinen Grosseltern in den Ferien war, morgens aufwachte, meine Grossmutter suchte und sie im Garten fand, war ihr Standardspruch:
"S'isch früsch, muesch s'Schaggedli aalegge!"
Das "Schaggedli" (Betonung auf erster Silbe; wohl von Jackett und mit dem Jäggli grundsätzlich eng verwandt) habe ich sonst nie von jemandem gehört. Auch meine Mutter hatte es von ihr nicht übernommen. Ich brauche es manchmal gegenüber meinen Kindern einfach in liebevoller Erinnerung an mein Grossmueti, aber habe es nicht wirklich im aktiven Wortschatz.

Mein Grosi hat die auch getragen Sie kam aus dem Aargau

@patatina: Zu "änes" würde dann wohl noch "säb" passen

[Xera]

Wenn ich bei meinen Grosseltern in den Ferien war, morgens aufwachte, meine Grossmutter suchte und sie im Garten fand, war ihr Standardspruch:
"S'isch früsch, muesch s'Schaggedli aalegge!"
Das "Schaggedli" (Betonung auf erster Silbe; wohl von Jackett und mit dem Jäggli grundsätzlich eng verwandt) habe ich sonst nie von jemandem gehört. Auch meine Mutter hatte es von ihr nicht übernommen. Ich brauche es manchmal gegenüber meinen Kindern einfach in liebevoller Erinnerung an mein Grossmueti, aber habe es nicht wirklich im aktiven Wortschatz.

Mein Grosi hat die auch getragen Sie kam aus dem Aargau

Mein Grossmueti auch!

[fläcki]

Wir sagen den Tagetes nur Stinkerli. Und ich finde, die Assoziation kommt nicht von nirgendwo

[Averi]

Bei uns noch verbreitet:
Üheba/heb no schnell ü.....
Anhalten, halt bitte an

[Akiko]

Lese gerne mit, danke für den tollen Thread!

Stinkende Hoffart kenn ich auch und den Ausdruck brauch ich auch noch

Ich werde immer schärps angeschaut, wenn ich einen Füürtüüfel verlange . Braucht den Ausdruck auch noch jemand?

[fläcki]

Vorhin kam mein Paket mit Blumenzwiebeln. Die nennen wir hier "Chlüüf".

Dann kamen mir noch in den Sinn:
schigge
ver'iffle

[fläcki]

Vorhin kam mein Paket mit Blumenzwiebeln. Die nennen wir hier "Chlüüf".

Dann kamen mir noch in den Sinn:
schigge
ver'iffle

[connemara]

de Chlapf= Töff
es hät en Chlapf gä = es hat geknallt
obsi und nitsi = aufwärts und abwärts
Schwiiblueme = Löwenzahn
öpper = jemand
ine moschte = hinein zwängen = beim Packen, beim Auffüllen, wenn mehr Personen Platz nehmen, als Platz da ist.
Rätschbäsi = Plaudertäsche = bei der Person ist kein Geheimnis sicher!
Fladen = keine Luft mehr im Pneu, Veloschlauch, GG sagt dazu einen Platten.
chüngele, hat nichts mit einer Kaninchenzucht zu tun, sondern mit etwas dummes anstellen, herum basteln
Stutz = steiles Geländestück
Spunte = Wirtshaus
plämperle = aufschieben
schnäffle = schneiden
Schrotter, Tschugger = Polizist
zum Schwoof oder schwoofen go, Ausgang tanzen gehen
haudere = flüchtig arbeiten
schnoigge =probieren
schmuuse = küssen
Jufle =Eilig etwas tun
möff = eingeschnappt
heepe = rufen
Ranzepfyffe = Bauchschmerzen
seckle =rennen
chifle = streiten

[Nineli]

Wir sagen den Tagetes nur Stinkerli. Und ich finde, die Assoziation kommt nicht von nirgendwo

Das stimmt! Wobei die neueren Sorten offenbar nicht so schlimm sind wie die früheren (hat mein Mami immer behauptet ). Ich mag Tagetes jedenfalls sehr und der Geruch stört mich nicht.


@akiko

Ich werde immer schärps angeschaut, wenn ich einen Füürtüüfel verlange . Braucht den Ausdruck auch noch jemand?

Meins Du "schärps" oder "Füürtüüfel"? Ich kenne beides nicht