Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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Neonova
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Neonova »

Und wie lösen die Kinder dann die Aufgaben? Alles können sie wohl nicht im Koof ausrechnen? Oder benützen sie den Taschenrechner?
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lunita
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von lunita »

Malaga1 hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 21:44
Neonova hat geschrieben: Di 8. Sep 2020, 09:26 @Malaga1: wann beginnt deine Tochter mit der Vorbereitung? Unsere hat letzte Woche angefangen. Es hat ihr gut gefallen. Sie meinte aber es sei schon ein grosser Unterschied mal nur mit anderen zu lernen, die auch sehr gut sind, schnell lernen etc. In der normalen Klasse sind die Unterschiede natürlich riesig.
Ufzgi hatte sie etwa 2 Stunden und jetzt sollte sie noch einen Aufsatz schreiben.
Meine beginnt am Mittwoch vor den Herbstferien. Es sind fünf Kinder aus ihrer Klasse, die den gleichen Kurs besuchen. Ich bin sehr gespannt. Ich habe gestern mit einer Mutter gesprochen, deren Tochter letztes Jahr in diesem Kurs war. Sie war vom Lehrer total begeistert.

@Vorbereitungskurs: Im Kanton Zürich muss man sich nicht fragen, ob Kurs oder nicht. Ohne spezielle, gezielte Vorbereitung besteht fast kein Kind die Prüfung. Kann man gut oder schlecht finden - ist einfach so. Der kostenlose Kurs bei uns im Schulhaus ist undurchsichtig. Er beginnt nach den Herbstferien, Lehrperson und Inhalt noch unbekannt. Alle 5 GymianwärterInnen haben nun einen privaten Kurs gewählt und zusammen fast 10‘000 Stutz bezahlt. Für die Gemeinde ist das ein guter Deal :evil:
so ist es!

vieles vom stoff wird nur angetönt, nur in abgeschwächter version gelehrt. und dazu kommt, dass die prüfung ja nicht ende 6. klasse stattfindet, sondern nach den sportferien. heisst, der prüfungsstoff muss mitte januar mehrheitlich erarbeitet sein, damit ab da nur noch gefestigt werden kann.
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AnnaMama
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von AnnaMama »

@Neonova
Das steht bei uns im Lehrplan:
"Die Schülerinnen und Schüler können addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren und potenzieren. Bis zum Orientierungspunkt (MA.1.A.3 d und e) heisst es, die Schülerinnen und Schüler können …beim Addieren und Subtrahieren Rechenwege notieren und Ergebnisse überprüfen. …können schriftlich addieren und subtrahieren. …können bis 4 Werteziffern multiplizieren (im Kopf oder mit Notieren eigener Rechenwege, z.B. 45 x 240). …können natürliche Zahlen durch einstellige Divisoren dividieren (im Kopf oder mit Notieren eigener Rechenwege, z.B. 231 : 7). Im Grundanspruch bis Ende 6. Klasse (MA.1.A.3 f) heisst es, die Schülerinnen und Schüler …können Dezimalzahlen bis 5 Werteziffern addieren und subtrahieren (im Kopf oder mit Notieren eigener Rechenwege, z.B: 30.8 + 5.6). In der erweiterten Kompetenzstufe steht "Schülerinnen und Schüler können Dezimalzahlen bis 5 Werteziffern multiplizieren und die Ergebnisse überprüfen (im Kopf oder mit Notieren eigener Rechenwege, z.B. 308 x 52, 12 x 0.3)"."

Hier wird erklärt warum halbschriftlich und nicht mehr schriftlich gerechnet wird:
volksschulbildung.lu.ch › rec...PDF
Webergebnisse
Halbschriftliche Rechenstrategien und schriftliche ... - Volksschulbildung

Im Gymi wird bei hohen Zahlen der Taschenrechner benützt ... ich kann mir aber vorstellen, dass das auch in Kantonen so ist in denen Kinder schriftlich rechnen lernen.
Meine Tochter sagte gerade, dass ihre Mathelehrerin mal die schriftliche Multiplikation und Division mit ihnen anschauen wollte, es bis jetzt aber nicht getan hat.
Unser Ältester ist im 5. Gymi und hat diese Rechenoperationen nie gelernt (und hat Schwerpunkt Mathe und Physik).

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aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von aryu »

Gibt es eigentlich Zahlen zu diesem Kurswahnsinn im Kanton Zürich? Also, wie viele Kinder besuchen diese Kurse jährlich? Wie viele privat, wie viele in der Schule, wie viele beides? Wie viele jener, die am Ende den Eintritt schaffen, haben einen Kurs besucht?

Finde das schon krass. Nichts desto trotz hat es in meinem Bekanntenkreis beides: Jene mit und jene ohne Vorbereitungskurs. Beobachtenderweise stelle ich fest: Die ohne Kurs waren immer deutlich entspannter unterwegs.

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mamily
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von mamily »

... man könnte meinen hier werden bildungssysteme unterschiedlichster staaten miteinander verglichen :shock:

der lp 21 und die anforderungen ans gymi in ZH haben den gap übrigens nochmals (massiv) vergrössert. die gymiprüfung wird ab nächstem jahr (wäre eigentlich schon ab diesem jahr, aber da ist noch eine einsprache hängig) nochmals "ersschwert" bzw wird der benötigte notenschnitt angehoben, damit (noch) weniger kinder ans gymi kommen. in den nächsten jahre passt sich dann auch das gymi mal die anforderungen an den lp 21 an. nur kein stress :roll:

ich vermute ZH will mit aller kraft die bildungskosten tief halten.

ich habe gehört dass auch in luzern die vorgegebene (!?! alleine das ist krank in meinen augen) gymiquote zu hoch ist - das läge wohl an den gut gebildeten expats, die ihre kinder auch gerne auf dem university track sehen wollen (und demendsprechen auch eine hohe gewichtung auf die schulischen leistungen legen, ergo haben so viele kinder einen "zu guten" schnitt und kämen ins gymi)....

sorry, aber wenn ich eine akademikerquote von weiter-über-dem-durchschnitt habe, und den (demnach top ausgebildeten) expats erkläre, wie toll die lehre in der CH ist, interessiert das niemanden. die universitäre ausbildung hat die eltern dort hin gebracht, wo sie jetzt stehen (= äusserst gut bezahlte arbeitnehmer, die international mobil sind und schon des öfteren "über den tellerrand" geschaut haben), dafür reicht ein KV halt nicht, zumal die ja irgendwann meist wieder in ihre heimat zurückgehen oder weiter ziehen.
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Nagala
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Nagala »

aryu hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 07:49 Gibt es eigentlich Zahlen zu diesem Kurswahnsinn im Kanton Zürich? Also, wie viele Kinder besuchen diese Kurse jährlich? Wie viele privat, wie viele in der Schule, wie viele beides? Wie viele jener, die am Ende den Eintritt schaffen, haben einen Kurs besucht?

Finde das schon krass. Nichts desto trotz hat es in meinem Bekanntenkreis beides: Jene mit und jene ohne Vorbereitungskurs. Beobachtenderweise stelle ich fest: Die ohne Kurs waren immer deutlich entspannter unterwegs.

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Genau das wird nun im Kanton Graubünden diskutiert. Bei uns ist es so, dass die private Mittelschule einen Kurs anbietet als Vorbereitung. Die Primarschule bei uns im Dorf würde dies auch machen, jedoch ist es da immer sehr LP abhängig, wie dieser gestaltet wird. Kantonsschule Chur biete keinen Kurs an. Dh dementsprechend spriessen die Lerninstitute für Prüfungsvorbereitung wie Pilze aus dem Boden und zu Preisen die einen schwindlig machen :shock: .
Der Kanton überlegt sich nun, die Aufnahme-Prüfung wie in anderen Kantonen abzuschaffen. So, dass auch Kinder von Eltern, welche diese Vorbereitungen nicht zahlen können quasi einen Chance aufs Gymi haben und was für mich matchentscheidend ist - die Kids mehr Freizeit haben und nicht ein halbes Jahr sich alles nur um diesen Prüfungstag dreht.
... dankbar & glücklich...

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dede
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von dede »

Dieser Kurswahnsinn (treffender Ausdruck aryu) finde ich auch sehr schwierig. Wir wohnen nicht im Kanton Zürich, haben aber ein paar Bekannte und Verwandte, die uns davon berichtet haben. Mir stehen da die Haare zu Berge wie viele private Anbieter es da gibt und was das alles kostet und gross der Druck dann auf den Kindern ist. Da finde ich die prüfungsfreie Variante einfach sinnvoller.
Und ja, auch da gebe ich aryu recht, diejenigen ohne diese Riesenkurse, sind entspannter unterwegs und da klappt es mit dem Gymi auch oft. Vielleicht sind es einfach diejenigen, die dann noch Reserven haben und zulegen können, wenn die Anforderungen steigen. Und diejenigen, die die Prüfungen nur mit solchen Kursen bestehen, schon so an ihrem Leistungslimit sind. Das Potential und der Wille, mehr für die Schule arbeiten zu wollen, sind für mich entscheidender als das Prüfungsresultat an einem bestimmten Tag. Das Potential eines Kindes und seine Persönlichkeit lässt sich über die Zeit einfach besser beurteilen. Und solange die LPs fair und objektiv (so gut das eben geht) diese Punkte für die Einschätzung berücksichtigen, finde ich, dass damit eine viel bessere Prognose für den weiteren Verlauf erreicht werden kann als mit einer Prüfung an einem bestimmten Tag.

Zum fehlenden Schulstoff beim Übertritt:
Ich habe den Eindruck, dass das sehr abhängig ist, in welche Schule und zu welcher LP die Kinder gehen. Bei uns ist die Primarschule sehr easy, alle sind supergut und dementsprechend sind die Eltern begeistert bis die Kinder dann in die Sekundarschule kommen (bei uns haben weit über die Hälfte die nötige 5). Dann kommt das grosse Erwachen und alle finden plötzlich, dass enorm viel von den Kindern verlangt wird. So fallen dann auch einige wieder zurück in die Realschule. Der Notenunterschied liegt bei uns z.T. bei 1.5 bis 2 Notenpunkten. Der Unterschied zwischen Primarschule und Sekundarstufe ist bei uns wirklich gross und das liegt zum einen schon daran, dass die LPs es eher chillig nehmen und die Anforderungen nicht allzu hoch ansetzen. Es ist halt schon viel einfacher, die Kinder beim Elterngespräch zu loben als über ungenügende Leistungen sprechen zu müssen. Ich habe auch schon von mehreren Stellvertretungs-Lehrkräften (gibt's bei uns eben auch überdurchschnittlich viele, weil die Fluktuation doch sehr hoch ist) die Rückmeldung erhalten, dass das Niveau an unserer Schule nicht allzu hoch sei, obwohl einige Kinder das entsprechende Potential hätten. Es gibt aber auch Kinder, die den Übertritt in die Sekundarschule und später ins Gymi relativ problemlos schaffen. Diese Kinder scheinen einfach Reserven zu haben und mit kurzzeitig mehr Arbeiten, die Lücken gut nachholen zu können.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es ähnliche Verhältnisse auch in anderen Schulen/ Klassen gibt. Und wenn sich dann die Prüfungsinhalte über die Jahre nicht anpassen, also gleich hoch bleiben, da besteht dann durchaus Nachholbedarf. Und so entsteht dann auch das vielfältige Prüfungsvorbereitungsanbot. Wie da rauskommen? Das ist nicht so einfach. Viele Eltern wollen, dass ihre Kinder die grösstmöglichen Chancen haben. Das Gymi bereitet halt wirklich auf den universitären Bildungsweg vor. Der stimmt nicht für alle. Aber für viele scheint es der beste Weg zu sein. Und die meisten Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Ich finde einfach, dass es in der Schweiz halt auch andere sehr gute Wege gibt, die vielleicht für einige Kinder wirklich besser wären als der universitäre Weg.

Das ganze ist so ein Mix zwischen Ansprüchen und Erwartungen von Eltern und deren Kinder und auch der Bildungsqualität, die doch sehr von der jeweiligen LP anhängig zu sein scheint.

Manana
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Manana »

@dede
Da sprichst du einen Punkt an, der den Nachteil bildet beim Prüfungsfreien Übertritt, nämlich das es sehr abhängig ist, bei welcher Lehrperson/in welcher Schule man vorher ist.
Und manche Eltern bezahlen auch dort den Kindern schon früh Nachhilfeunterricht und Vorbereitung aufs Gymi, damit ihre Kinder es schaffen, allenfalls mit der freiwilligen Prüfung. Bei uns gibts auch sehr viele solche Institute, die darauf vorbereiten.
Ich finde es auch nicht gut, dass es vielerorts so läuft und es dadurch doch wieder sehr Finanzabhängig ist, ob ein Kind das Gymi besuchen kann oder nicht.
Allerdings sehe ich auch das Problem in der Volksschule in der 5./6. Klasse.
Das eine ist der LP 21, der vorgaben macht, was die Kinder alles können sollten, das andere sind die Schüler die in der Klasse sind.
Heutzutage ist die heterogenität so gross, dass eine Lehrperson es sehr schwierig hat, allen gerecht zu werden. Je nachdem ist es fast unmöglich, die vielen Ziele zu erreichen. Da ist es einfacher, wenn es für die guten Schüler Zusatzkurse gibt, wo sie den Stoff vertiefen können.

Bei uns werden die Schüler ab März der 6. Klasse dann speziell auf ihr späteres Niveau vorbereitet, somit sollten sie eigentlich den Stoff der dann verlangt wird, gehabt haben.

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Berlin
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Berlin »

aryu hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 07:49 Gibt es eigentlich Zahlen zu diesem Kurswahnsinn im Kanton Zürich? Also, wie viele Kinder besuchen diese Kurse jährlich? Wie viele privat, wie viele in der Schule, wie viele beides? Wie viele jener, die am Ende den Eintritt schaffen, haben einen Kurs besucht?

Finde das schon krass. Nichts desto trotz hat es in meinem Bekanntenkreis beides: Jene mit und jene ohne Vorbereitungskurs. Beobachtenderweise stelle ich fest: Die ohne Kurs waren immer deutlich entspannter unterwegs.

LGRU
Ich kann nur - wie auch schon - aus unserer Gemeinde berichten (übrigens eine Gemeinde mit einer tiefen Gymiquote, bedingt durch einen hohen Sozialindex). Bei uns besuchen fast alle Schüler, die ins Gymi wollen, die Vorbereitungsstunden in der Schule. Nur ganz wenige machen - ergänzend oder grundsätzlich - private Kurse. Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Gymiprüfung und das System. Ich finde es einfach wichtig, dass die Primarschulen ausreichende Vorbereitungsstunden anbieten.
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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

Die Kurse an den Primarschulen besuchen alle. Diese sind ein Muss, wenn auch nicht obligatorisch ;-). Bei uns im Quartier machen nicht sehr viele einen zusätzlichen privaten Kurs. Meine Nachbarn z.B. haben es getan. Sie sprechen zu Hause nicht Deutsch, und ihre Kinder haben in der Sprache noch einige Defizite im Vergleich zu "Muttersprachlern". Ich finde es richtig, dass sie ihre Tochter einen privaten Kurs haben besuchen lassen, wenn sie finden, sie "gehöre" in's Gymi. (Die Tochter selber hatte ganz klar den Willen.) Sie hätte sonst womöglich die Prüfung nicht geschafft.

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Neonova
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Neonova »

Hm, wir wohnen im Bezirk mit der höchsten Gymiquote und grad in unserem Schulhaus hat es sicher eher viel Akademikereltern. Von Seite der Lehrer kommt aber einfach nichts. Selbst bei den besten, selbständigsten Schülern heisst es betreffend Gymi: wenn sie unbedingt wollen, dann können sie das versuchen.
Bei dieser Einstellung wundert es mich auch nicht, dass der Vorbereitungskurs der Schule sehr rudimentär ist. Niemand hat Interesse, dass die Kinder ins Gymi gehen. Spezifisch gefördert werden diese Kinder sowieso nicht, sogar die moralische Unterstützung fehlt. Ich glaube, den Kurs gibt es bei uns nur, weil es vorgeschrieben ist.
Dafür berichten alle, dass ab der 1. Sek A das Ziel Kurzzeitgymi omnipräsent sei und auch am Info Abend für die Sek von der super hohen Gymiquote (nach der Sek) geschwärmt werde. (Der Info Abend ist nächste Woche, werds dann selber hören)
Diese Diskrepanz bei uns ist einfach absolut nicht nachvollziehbar.
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stella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von stella »

Ich bin immer noch der Meinung, dass eine Schnittstellenbereinigung nötig ist.

Manana
Ich denke, abnehmende Schulen wissen immer sehr genau, welche Schule, welche LP wie einteilt und empfiehlt. (Also wir auf der Sekstufe wissen das von unseren Kolleginnen...) Es geht dann darum, die Kids abzuholen und weiterzugehen. Und ja, dann gibt es halt solche, die mehr dafür tun müssen als andere. Das ist aber auch in der Lehre so, überall, bei Übertritten. Es KANN gar nie gleich sein.
Ich finde immer noch einen Übertritt, wie es der Kanton Bern macht, humaner als eine Prüfung an einem Tag, an dem Stoff geprüft wird, der nicht durchgenommen wird in der Volksschule.
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falabella
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von falabella »

Neonova hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 15:56 Hm, wir wohnen im Bezirk mit der höchsten Gymiquote und grad in unserem Schulhaus hat es sicher eher viel Akademikereltern. Von Seite der Lehrer kommt aber einfach nichts. Selbst bei den besten, selbständigsten Schülern heisst es betreffend Gymi: wenn sie unbedingt wollen, dann können sie das versuchen.
Bei dieser Einstellung wundert es mich auch nicht, dass der Vorbereitungskurs der Schule sehr rudimentär ist. Niemand hat Interesse, dass die Kinder ins Gymi gehen. Spezifisch gefördert werden diese Kinder sowieso nicht, sogar die moralische Unterstützung fehlt. Ich glaube, den Kurs gibt es bei uns nur, weil es vorgeschrieben ist.
Dafür berichten alle, dass ab der 1. Sek A das Ziel Kurzzeitgymi omnipräsent sei und auch am Info Abend für die Sek von der super hohen Gymiquote (nach der Sek) geschwärmt werde. (Der Info Abend ist nächste Woche, werds dann selber hören)
Diese Diskrepanz bei uns ist einfach absolut nicht nachvollziehbar.
Das ist sooo doof. Das ist einfach die Kehrseite des "Gymihypes". Das Gleiche, nur umgekehrt :wink:
Hätte das Gymi nicht diese überhöhte Bedeutung, müsste "man" nicht so doof dagegen sein :roll:

Maierisli
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Maierisli »

Bei uns im Bezirk gehen viele Kinder ab der 5. Klasse in die Nachhilfe, damit sie in die höchste Oberstufenstufe eingeteilt werden. Nacher geht es weiter mit der Nachhilfe, da mit einem bestimmten Durchschnitt wiederum prüfungsfrei ans Gymi gelangt werden kann. Es gibt Gemeinden, in denen 90% (!) der Kinder in die höchste Oberstufenstufe eingeteilt werden. Es zählen der Schnitt und die Empfehlung (Druck der Eltern) des Lehrers. Was soll man dazu sagen?! Das kann es ja auch nicht sein,...??? Das Kinder hat über Jahre einen Druck und muss sich über Jahre beweisen.

mamily
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von mamily »

wie muss denn der schnitt aussehen bei euch, maierisli?
ich kenne hier aber auch einige die in der 5. bereits nachhilfe hatten damit sie in die sek a kommen...
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Maierisli
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Maierisli »

Von der Primar in die Bez ca eine 5,3 (und eine Lehrerempfehlung), wobei das wieder von Gemeinde zu Gemeinde verschieden ist,... Von der Bez ins Gymi/Kanti eine 4,7.... viele Bez-Schüler gehen in die Nachhilfe, zum Teil in bis 3 Fächern
Was braucht es für die Sek A?

Malaga1
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Malaga1 »

Wie ich einfangs dieses Threads geschrieben habe, bin ich nich grundsätzlich gegen eine Prüfung fürs Gymi. Klar, Druck und Aufwand sind gross. Im Gymi ist es nacher auch so. Ich sehe dieses halbe Jahr auch als Test: wird es meiner Tochter zu viel, müssen wir diskutieren, ob das Gymi zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Schule ist. Was mich aber wirklich hässig macht, ist der grosse Unterschied zwischen den Kantonen. Das geht gar nicht. Es gibt eine EIDGENÖSSISCHE Matur und die Anforderungen sind total unterschiedlich. Zürcher Kinder sind massiv benachteiligt.

Nochmals zu den Kursen: Die sind so gut, wie die Lehrpersonen, die sie geben - eal ob öffentlich oder privat. Ich weiss von Primarschulen mit ganz tollen Konzepten. Bei uns ist das leider nicht so. Es ist eine Pflichtübung ohne Infos über Ablauf, Inhalt etc. Mir geht es nicht darum, dass meine Tochter auf alle Fälle die Prüfung besteht. Ich möchte aber, dass sie profitiert, wenn sie schon so viel Zeit investiert. Da gebe ich auch gerne etwas Geld aus. Nutzen wird ihr das Gelernte auch in der Sek und bei einem allfälligen zweiten Anlauf. Von Kindern, die ganz ohne Kurs die Prüfung bestehen, habe ich noch nie gehört. Dass das Ganze für die Chancengleichheit eine Katastrophe ist, müssen wir nicht diskutieren. Das ist haarsträubend und politisch so gewollt.
sie 2009
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Neonova »

Ich bin genau der selben Meinung. Finde das total daneben was hier in ZH im Vergleich zu anderen Kantonen läuft. Prüfung ok, aber dann für alle.
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Maierisli
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von Maierisli »

Prüfung für alle würde ich auch begrüssen, ich finde es auch nicht gut, wie es in unserem Kanton läuft,....

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aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)

Beitrag von aryu »

Malaga1 hat geschrieben: Mi 9. Sep 2020, 17:52 Nochmals zu den Kursen: Die sind so gut, wie die Lehrpersonen, die sie geben - eal ob öffentlich oder privat. Ich weiss von Primarschulen mit ganz tollen Konzepten. Bei uns ist das leider nicht so. Es ist eine Pflichtübung ohne Infos über Ablauf, Inhalt etc.
Das ist natürlich wahr. Ich frage mich jetzt gerade, wie unser Kurs diesbezüglich wahrgenommen wird. Also, die Situation ist etwas anders, wir sind ja im Kanton Schwyz und bereiten aufs KZG vor, unsere "Kundschaft" ist also schon etwas älter. Ich muss aber ehrlich sagen, ich habe mir noch nie, seit ich diese Kurse gebe, Gedanken zu einem Konzept gemacht, das ich den Eltern vor der Anmeldung transparent machen müsste. Bei uns müssen sich die SuS nach den Herbstferien anmelden, Ende November/Anfang Dezember fängt der Kurs an. Und wenn die Kids dann das erste Mal in meinem Kurs sitzen, erhalten sie ein innerhalb unserer Fachschaft gut ausgearbeitetes Dossier mit nach Themenkreisen sortierten Aufgaben aus alten Prüfungen sowie zu jedem Thema eine eiserne Ration Theorie. Daran arbeiten wir systematisch. Ich nehme an, die anderen Fachschaften handhaben das ähnlich.

Ich bin eine erfahrene Lehrperson, es ist mein Beruf, Teenager zu unterrichten und auf Prüfungen vorzubereiten, dazu habe ich ein Diplom und besuche seither regelmässig Weiterbildungen. Mein Angebot ist topsolide, und wenn die Eltern uns als Schule da nicht trauen, dann ist schon woanders gewaltig was schief gelaufen.

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Edit: Typo korrigiert
Zuletzt geändert von aryu am Mi 9. Sep 2020, 21:01, insgesamt 1-mal geändert.
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