Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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pünktli91
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von pünktli91 »

Jetzt einmal Hand aufs Herz.
Findet (oder fandet) ihr es in Ordnung, wenn eure Kunden/Klienten offensichtlich nicht zwäg zu euch kommen /kamen ? Oder ihr im ÖV sitzt und eine Person hustet? Oder halb-lebendige Spiel-Dates zu euch nach Hause kommen, ohne dass ihr im Voraus darüber informiert wurden?
Ich nämlich nicht. Und ich fand das schon vor Covid-19 ein No-Go.
Aber die Lehrpersonen sollen sich wegen den kranken Kindern nicht so zimperlich anstellen, es sitzen ja alle im gleichen Boot

Hibiskus
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Hibiskus »

Ja Pünktli, ich finde (und fand) es völlig okay, wenn ein Kunde zu mir kommt und mir erzählt, er habe eine Erkältung gehabt, sei nun wieder fit, huste aber noch ein bisschen.

pünktli91
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von pünktli91 »

Hibiskus hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 23:22 Ja Pünktli, ich finde (und fand) es völlig okay, wenn ein Kunde zu mir kommt und mir erzählt, er habe eine Erkältung gehabt, sei nun wieder fit, huste aber noch ein bisschen.
Das „gehabt“ macht den Unterschied ;-)
damit habe ich auch kein Problem.

ausländerin
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von ausländerin »

Ja pünktli - ich vertraue dass meine Kollegen, Projektpartner, Eltern usw. wissen was sie machen und Frage nach falls es mich interessiert. Verschnupfte Kinder haben mir noch nie gestört da hier früher alle Kita Kinder Oktober bis April verschnupft waren - deren Eltern oder Kita Personal aber selten. Die Kinder müssen ja viele Viren durchmachen damit sie ihre Immunsystem entwickeln können. Viele Erwachsene sind aber dagegen resistent oder reagieren nur Mild. Ich sehe auch eine Gefahr von zu Sauberen Umgebung durch Corona und dass die Kinder zu wenig ganz einfachen Viren ausgesetzt sind. Ich unterscheide nur zwischen "verschnupft" und akut Krank mit Fieber. Ich kenne hier aber keine Familie die ein Kind mit Fieber irgendwo bewusst schickt.

Hibiskus
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Hibiskus »

pünktli91 hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 23:30
Hibiskus hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 23:22 Ja Pünktli, ich finde (und fand) es völlig okay, wenn ein Kunde zu mir kommt und mir erzählt, er habe eine Erkältung gehabt, sei nun wieder fit, huste aber noch ein bisschen.
Das „gehabt“ macht den Unterschied ;-)
damit habe ich auch kein Problem.
Ja natürlich macht das "gehabt" den grossem Unterschied!
Ich persönlich war noch kaum jemals in der Situation, dass ich jemanden akut krank gesehen habe. Weder beruflich (Paramedizin) noch privat.
Passiert euch das denn wirklich häufig?

Hibiskus
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Hibiskus »

Ach übrigens: Mein Testergebnis war wie erwartet negativ :)
Ich darf morgen wieder arbeiten, halt mit Maske (IMMER, sonst nur bei Nichteinhaltung des Abstandes). Macht für mich komplett Sinn.

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Opti
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Opti »

Hibiskus hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 00:09
pünktli91 hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 23:30
Hibiskus hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 23:22 Ja Pünktli, ich finde (und fand) es völlig okay, wenn ein Kunde zu mir kommt und mir erzählt, er habe eine Erkältung gehabt, sei nun wieder fit, huste aber noch ein bisschen.
Das „gehabt“ macht den Unterschied ;-)
damit habe ich auch kein Problem.
Ja natürlich macht das "gehabt" den grossem Unterschied!
Ich persönlich war noch kaum jemals in der Situation, dass ich jemanden akut krank gesehen habe. Weder beruflich (Paramedizin) noch privat.
Passiert euch das denn wirklich häufig?
Bei der Klasse meiner Tochter war es z.B. letzte Woche so, dass sich 1/3 der anwesenden Kinder "gesund" gefühlt haben. Von den anderen wurden 3 heimgeschickt, 2 andere waren mehr als offensichtlich krank (eine ist sogar in der Schule eingeschlafen) eine andere war kreideweiss. Diese 2 hatten zu wenig hohe Tempi (die Lehrerin hat - wohl aus Frust - an diesem Morgen gemessen). Von den 3 heimgeschickten kamen 2 am nächsten Morgen wieder obschon eine Meldung nach Hause kam, bitte nur gesunde Kinder schicken.
Das, obwohl bei uns sogar Schnupfen als Grund gilt um Zuhause bleiben zu müssen. Ich will mir nicht vorstellen, was wäre, wenn die Kriterien lockerer formuliert wären.
Und natürlich hatte ich Mühe meiner Tochter klar zu machen, dass sie wegen Corona Regeln anstatt 2 Tage (Gesundheit) nun 4 Tage Zuhause bleiben musste. Die anderen machen es ja auch nicht...

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bodega
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von bodega »

Wow krass Opti.... wenn das in meiner Klasse so wäre, wäre mein Schulleiter sofort informiert. Bis jetzt halten sich bei uns die Eltern recht gut dran.

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ChrisBern
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von ChrisBern »

ausländerin hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 23:45 Ja pünktli - ich vertraue dass meine Kollegen, Projektpartner, Eltern usw. wissen was sie machen und Frage nach falls es mich interessiert. Verschnupfte Kinder haben mir noch nie gestört da hier früher alle Kita Kinder Oktober bis April verschnupft waren - deren Eltern oder Kita Personal aber selten. Die Kinder müssen ja viele Viren durchmachen damit sie ihre Immunsystem entwickeln können. Viele Erwachsene sind aber dagegen resistent oder reagieren nur Mild. Ich sehe auch eine Gefahr von zu Sauberen Umgebung durch Corona und dass die Kinder zu wenig ganz einfachen Viren ausgesetzt sind. Ich unterscheide nur zwischen "verschnupft" und akut Krank mit Fieber. Ich kenne hier aber keine Familie die ein Kind mit Fieber irgendwo bewusst schickt.
Ich unterschreibe jetzt mal ganz faul. Schnupfen und Co stören mich gar nicht. Einzig bei Fieber und MD reagiere ich "allergisch". Habe aber noch nie gehabt, dass Kollegen solche Kinder zu mir schicken. In der Kita ist das tatsächlich lockerer (kind wird nach übergeben in der Nacht geschickt, obwohl offensichtlich der Durchfall noch kommt. Das nervt mich, habe das auch schon der kita gesagt, aber letztendlich bestimmt sie die Regeln. Lustigerweise haben wir fast nie MD.

Und wenn Erwachsene krank irgendwohin kommen, muss man sich mal fragen, woher das kommt. Das isr Druck vom AG, viele Chefs reagieren null verständnisvoll bei Krankheit. Ich war letztes Jahr fast einen Monat krank, war zweimal beim Arzt (zwei verschiedene), weil es mir so schlecht ging. Beide sagten: "Aber arbeiten können sie gehen, oder?" Ich war entsetzt, zumal beim zweiten mal Diagnose kalte Lungenentzündung war. Ich konnte einmal zwei Tage Krankschreibung rausschlagen Und einmal nichts. Ja, ich war im Büro und habe versucht, niemanden zu nahe zu kommen. Sowas erlebe ich leider öfter. Ich schicke meine Leute so nach Hause.

Zwacki
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Zwacki »

Hibiskus:
Ich persönlich war noch kaum jemals in der Situation, dass ich jemanden akut krank gesehen habe. Weder beruflich (Paramedizin) noch privat.
Passiert euch das denn wirklich häufig?
Ja, passiert wirklich. Leute mit "normaler" Grippe und mit Magen-Darm-Grippe im Geschäft... Kinder mit Zäpfli in die Krippe, Kinder krank in die Schule, wird heimgeschickt und steht am Nachmittag wieder vor der Türe... krank an Weihnachtsessen im Geschäft (keine Stimme, hustet, "gestern lag ich noch mit Fieber im Bett-Gejammer", das kriegten dann auch ein paar)... es ist einfach egoistisch weil man nicht daran denkt, dass sich dann andere auch anstecken können und deren Familie dann auch wieder etc.

Und hier ist es nicht auf Druck des AG, man könnte gut home office machen.

sonrie
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von sonrie »

pünktli91 hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 22:50 Jetzt einmal Hand aufs Herz.
Findet (oder fandet) ihr es in Ordnung, wenn eure Kunden/Klienten offensichtlich nicht zwäg zu euch kommen /kamen ? Oder ihr im ÖV sitzt und eine Person hustet? Oder halb-lebendige Spiel-Dates zu euch nach Hause kommen, ohne dass ihr im Voraus darüber informiert wurden?
Ich nämlich nicht. Und ich fand das schon vor Covid-19 ein No-Go.
Aber die Lehrpersonen sollen sich wegen den kranken Kindern nicht so zimperlich anstellen, es sitzen ja alle im gleichen Boot
Nein, jemand der grippig, halb-krank oder halb-lebendig ist, soll weder arbeiten noch zur Schule gehen (ganz unabhängig von Covid). Kinder die aber nur eine Rotznase haben oder zwischendurch husten müssen, sind eben nicht krank, genausowenig wie Erwachsene die eben "nur" einen Schnupfen haben.
(ich selber habe von April bis Oktober dank Allergien Mühe mit den Atemwegen und muss ab und an husten oder niesen, das hat aber nichts mit Covid zu tun).
Auch mal hand aufs herz: würden alle, denen die Nase läuft nicht arbeiten gehen oder alle, deren Kinder eine Rotznase haben, zu Hause bleiben müssen, hätte die Wirtschaft gar keine chance sich zu erholen.

stella hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 11:38
Und ja. Ganz viele Berufe sind betroffen. Ich hoffe sehr, dass in anderen Berufen die Konzepte besser sind und die Umsetzung gut funktioniert.
Erzähl das mal den Leuten in Schlachthöfen, Hochregallagern, Paketpost, in Grossküchen, industriellen Bäckereien oder jeglichen anderen Produktionsunternehmen, die es sich schlichtweg nicht leisten können, nur die halbe Mannschaft arbeiten zu lassen oder aber einfach keinen Platz haben um Abstand zu halten. Da ist nichts mit Umsetzung von Konzepten.
Wenn man den Lehrberuf mit einem "Bürogummi" vergleicht, der Homeoffice machen kann, dann hast du absolut recht, aber es gibt weit mehr Berufe in denen es NICHT möglich ist, den AN angemessen zu schützen. Die eigene Wahrnehmung ist oftmals nur ein Ausschnitt des grossen Ganzen und widerspiegelt nicht zwingend die Realität.

Und auch LP sind ersetzbar bzw. können im Krankheitsfall vertreten werden, genauso wie auch Ärzte, Busfahrer, Pflegekräfte, Kassierinnen oder andere Berufsgattungen dafür sorgen müssen, dass im Falle eines Ausfalls der Laden weiter läuft. Das ist eine reine Organisationsfrage. (bei uns springt in solchen Fällen auch der Schulleiter, die heilpädagogin etc. ein oder es werden Klassen zusammengelegt oder bereits pensionierte LP im Dorf aufgeboten).


EDIT: Oder mal weiter gedacht:
Ich falle pro Winter vielleicht 1 oder 2mal für einen oder zwei Tage aus weil eines der Kinder krank (Fieber, MDG etc.) ist, wenn aber Husten und Rotznase schon reichen, dann bin ich wohl wochenlang leider verhindert ... oder?
würden wir akzeptieren, dass Ärzte und Pflegekräfte auf Intensivstationen zu Hause bleiben, weil ihre Kinder verschnupft sind? Die Leute, die Desinfektionsmittel herstellen? Hausärzte?
Zuletzt geändert von sonrie am Do 17. Sep 2020, 08:38, insgesamt 2-mal geändert.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Tinky »

sonrie hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 08:11
pünktli91 hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 22:50 Jetzt einmal Hand aufs Herz.
Findet (oder fandet) ihr es in Ordnung, wenn eure Kunden/Klienten offensichtlich nicht zwäg zu euch kommen /kamen ? Oder ihr im ÖV sitzt und eine Person hustet? Oder halb-lebendige Spiel-Dates zu euch nach Hause kommen, ohne dass ihr im Voraus darüber informiert wurden?
Ich nämlich nicht. Und ich fand das schon vor Covid-19 ein No-Go.
Aber die Lehrpersonen sollen sich wegen den kranken Kindern nicht so zimperlich anstellen, es sitzen ja alle im gleichen Boot
Nein, jemand der grippig, halb-krank ode rhalb-lebendig ist, soll weder arbeiten noch zur Schule gehen. Kinder die aber nur eine rotznase haben oder zwischendurch husten müssen, sind eben nicht krank, genausowenig wie Erwachsene die eben "nur" einen Schnupfen haben.
(ich selber habe von April bis Oktober dank Allergiene Mühe mit den Atemwegen und muss ab und an husten oder niesen, das hat aber nichts mit Covid zu tun).
Auch mal hand aufs herz: würden alle, denen die Nase läuft nicht arbeiten gehen oder alle, deren Kinder eine Rotznase haben, zu Hause bleiben müssen, hätte die Wirtschaft gar keine chance sich zu erholen.
Danke Sonrie!

Es geht wirklich nicht darum Kinder mit Fieber, MGD, etc in die Schule zu schicken. Aber einen laufende Nase im Winterhalbjahr ist bei den meisten Kindern einfach normal!
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Opti »

Tinky
Ja, ich finde eine laufende Nase jetzt auch nichts spezielles.
Aber wenn ich sehe, was es schon für Auswüchse nimmt, wenn auch das verboten ist, dann verstehe ich die Regel...

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Tinky
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Tinky »

Opti hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 08:38 Tinky
Ja, ich finde eine laufende Nase jetzt auch nichts spezielles.
Aber wenn ich sehe, was es schon für Auswüchse nimmt, wenn auch das verboten ist, dann verstehe ich die Regel...
Bei uns wurden fite Kinder mit nur Schnupfen nach Hause geschickt -> und das bremst das gesamte System aus. Wenn jede Frau mit Kindern mit Schnudderi nicht mehr arbeiten gehen kann liegt die ganze Wirtschaft, jegliches Einkaufen, das gesamte Gesundheitswesen etc. flach. Das kann nicht die Lösung sein!
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ChrisBern
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von ChrisBern »

Ich bin gestern fast von der Couch gefallen, als ich Eine reportage über Schweden gesehen habe: die Eltern haben 120 Tage im jahr (ich dachte, ich habe mich verhört), um kranke Kinder zu Hause zu betreuen. Das ist hier in CH halt einfach schlechter geregelt und wenn man dann noch einen "doofen" Chef/Chefin hat...aber wenn man natürlich davon ausgeht, dass die Frau zu Hause ist, geht es natürlich auf (Ironie off).

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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Ursi71 »

ChrisBern hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 11:01 Ich bin gestern fast von der Couch gefallen, als ich Eine reportage über Schweden gesehen habe: die Eltern haben 120 Tage im jahr (ich dachte, ich habe mich verhört), um kranke Kinder zu Hause zu betreuen. Das ist hier in CH halt einfach schlechter geregelt und wenn man dann noch einen "doofen" Chef/Chefin hat...aber wenn man natürlich davon ausgeht, dass die Frau zu Hause ist, geht es natürlich auf (Ironie off).
Und wer bezahlt die 120 Tage? Im Endeffekt der Steuerzahler. Und das führt zur enorm hohen Steuerbelastung, die so hoch ist, dass es in Schweden nur ein Familienmodell gibt: Beide Eltern arbeiten Vollzeit. Anders ist das Leben nicht finanzierbar.
Die Einstellung ist eine andere. Bei uns kann ein Elternteil oft wegen der Umstände nicht arbeiten, in Schweden müssen beide arbeiten, weil es nicht anders geht. Eine Wahl haben in beiden Ländern die wenigsten. :roll:

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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von 5erpack »

Ursi ich habe Verwandte in Schweden und die sind begeistert!
Erstens weil in Schweden Kinderkriegen nicht Privatsache ist wie in der Schweiz, sondern der Staat berechtigtes Interesse hat, den Nachwuchs optimal zu fördern, sondern weil auch die elternzeit und Kinderbetreuung und schulisches Angebot einfach toll ist!
Dort muss sich kein Elternteil den Kopf zerbrechen, ob es A einen Platz in der Krippe hat, Ober B es sich den überhaupt leisten kann, genausowenig wie C... was wird wenn Kinder in der Schule sind...

Unser Dorf hat es erst jetzt Geschaft, mal vorsichtig nachzufragen ob ein Mittagstisch gewünscht ist...

Und, bitte hört auch zu sagen: ..da kann ja keine Mutter arbeiten...
Es stört mich grad echt, das dieser Satz immer mit kranken Kindern kommt!
Der Papi kann auch ein krankes Kind betreuen!
wenn ich wieder einmal Vorurteile habe, mache ich die Augen zu und denke mit meinem Herzen ♥️

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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Lesa »

5erpack hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 11:19 Und, bitte hört auch zu sagen: ..da kann ja keine Mutter arbeiten...
Es stört mich grad echt, das dieser Satz immer mit kranken Kindern kommt!
Der Papi kann auch ein krankes Kind betreuen!
Danke!

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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von Tinky »

5erpack hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 11:19
Und, bitte hört auch zu sagen: ..da kann ja keine Mutter arbeiten...
Es stört mich grad echt, das dieser Satz immer mit kranken Kindern kommt!
Der Papi kann auch ein krankes Kind betreuen!
Und wieviele Väter kennst du, die das auch machen? Die sind immer noch sehr dünn gesäht! Mein Mann macht das ohne zu Murren - aber bei seinen Arbeitskollegen wird das mit grossem Erstaunen beobachtet :twisted:
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sonrie
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Re: Wegen Husten nicht in die Schule/Kindergarten?

Beitrag von sonrie »

Jetzt vergleicht ihr aber Äpfel und Birnen - es gibt wohl wenige Systeme die so gegensätzlich sind wie CH und Schweden (sowohl was Familien- als auch Steuerpolitik angeht). --> Kinderbetreuung, Steuerblastung, gesellschaftliches Ansehen, teilzeitjobs, etc.
Es ist auch egal wer was persönlich wie findet oder welcher Vater was übernehmen möchte - wenn der Gesetzgeber fordert, dass Kinder bei kleinsten Infekten zu Hause behalten werden müssen und KEINE alternative Betreuungsform besteht, dann muss geregelt sein wer das dann bezahlt bzw. wie das gehandhabt wird.

PS: ich arbeite ausschliesslich mit Männern zusammen, alle sind ab und zu von zu hause aus am arbeiten oder kommen später/gehen früher weil irgendwas mit den Kindern ist. Das ist aber nur MEINE Erfahrung in meiner Blase, das hilft anderen nicht weiter, die eine Blase weiter leben.
"Wenn Aufregung helfen würde, Probleme zu lösen, würde ich mich aufregen." (Angela Merkel in "Die Getriebenen")

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