Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
ausländerin
Punkte Berufslehre ist es heute so, dass es allen klar ist, dass man nach der Grundausbildung weitermachen muss, weil man auf dem Arbeitsmarkt praktisch keine Chancen hat. Daher geht heute ein Weg über die Berufsausbildung ungefähr gleich lange wie der über Mittelschulen und Studium. Wer das nicht bereit ist auf sich zu nehmen, der wird im Arbeitsmarkt eine unbedeutende Rolle spielen. Ohne BM und anschliessender Fachhochschule geht wenig.
Punkte Berufslehre ist es heute so, dass es allen klar ist, dass man nach der Grundausbildung weitermachen muss, weil man auf dem Arbeitsmarkt praktisch keine Chancen hat. Daher geht heute ein Weg über die Berufsausbildung ungefähr gleich lange wie der über Mittelschulen und Studium. Wer das nicht bereit ist auf sich zu nehmen, der wird im Arbeitsmarkt eine unbedeutende Rolle spielen. Ohne BM und anschliessender Fachhochschule geht wenig.
Pfunzle 06/04 und Gumsle 10/07
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ausländerin, genau das, was du "uns" vorwirfst, werfe ich dir vor: nicht richtig lesen und ungenau oder verdreht und zum Teil auf unfaire Weise auf unsere Aussagen eingehen.
Ich bestätige die Tragik der HB-Kinder, die es nicht an's Gymi schaffen, die du aber an vielen anderen Kantonen auch hast, auch dort, wo keine Prüfung besteht, wenn auch nicht in allen (in gleichem Ausmass). Ich behaupte, durch die Komplexität der Situation, in der gewisse HB-Kinder stehen, und durch die Probleme, die es für sie im Schulsystem geben kann, überall gibt, gibt es für sie in Zürich nicht mehr Probleme als anderswo in der Schweiz.
Es gehören hier im Kanton Zürich im Prinzip nicht mehr Kinder an's Gymi, sondern zum Teil andere, denn ein grosses Problem, das wir hier haben, insbesondere mit dem Langgymi, ist, dass viele Kinder hier an dieses Gymi drängen und insbesondere gedrängt werden - nicht auf Empfehlung der LPs - die da nicht hinpassen. Das ist mein Hauptpunkt und um nichts anders ging es mir seit vielen Seiten jetzt. Du bestreitest das, ich behaupte das und stehe zu 100% dazu, dass es so ist.
Ja, auch jetzt, mit einer schweren Prüfung, kommen viele Kinder in's Langgymi, die eigentlich dort nicht hinpassen, nämlich jene, die es nur mit einer massiven zusätzlichen Vorbereitung - also zusätzlich zu der, die vorgesehen ist und sinnvoll ist! - schaffen. Und ich rede jetzt eben da nicht von den Kindern, die eine zu schlechte öffentliche Gymivorbereitung an ihrer Schule haben und nicht von den fremdsprachigen Migrantenkindern - die es auch gibt, und das habe ich bestätigt -, sondern von denen, für die das Gymi von ihren Fähigkeiten und Interessen her eigentlich (noch) nicht passt oder passen würde. Und von denen hat es viele, und diese nehmen, wenn man so will, anderen den Platz weg.
Dieses Problem versucht "man" bis jetzt ziemlich erfolglos mit diversen Massnahmen zu lösen.
Ja, wir könnten jetzt sagen, dass man dieses Gymnasium freigeben muss und ausbauen muss, damit wenigstens die anderen, die es wegen dieser Kinder nicht schaffen, es AUCH schaffen. Dann kommen aber nicht nur mehr Kinder von denen, die es bis jetzt aus ungerechten Gründen nicht schafften, sondern auch noch - und vor allem noch, und das ist jetzt wieder mein Hauptpunkt hier - wieder viel mehr von dieser "falschen" Sorte (es tut mir leid, dass ich das so schreibe. Das ist jetzt polemisch, und ich meine es nicht so hart und böse, aber einfach wegen der Genauigkeit so, und hoffe, das man mich versteht). Dann bist du bei ÜBER 40%. Das behaupte ich und bin ziemlich sicher.
In gewissen anderen Punkten - und in einer anderen Diskussionsweise - kann ich dir beipflichten, was du schreibst und finde es interessant, ausländerin.
Ich bestätige die Tragik der HB-Kinder, die es nicht an's Gymi schaffen, die du aber an vielen anderen Kantonen auch hast, auch dort, wo keine Prüfung besteht, wenn auch nicht in allen (in gleichem Ausmass). Ich behaupte, durch die Komplexität der Situation, in der gewisse HB-Kinder stehen, und durch die Probleme, die es für sie im Schulsystem geben kann, überall gibt, gibt es für sie in Zürich nicht mehr Probleme als anderswo in der Schweiz.
Es gehören hier im Kanton Zürich im Prinzip nicht mehr Kinder an's Gymi, sondern zum Teil andere, denn ein grosses Problem, das wir hier haben, insbesondere mit dem Langgymi, ist, dass viele Kinder hier an dieses Gymi drängen und insbesondere gedrängt werden - nicht auf Empfehlung der LPs - die da nicht hinpassen. Das ist mein Hauptpunkt und um nichts anders ging es mir seit vielen Seiten jetzt. Du bestreitest das, ich behaupte das und stehe zu 100% dazu, dass es so ist.
Ja, auch jetzt, mit einer schweren Prüfung, kommen viele Kinder in's Langgymi, die eigentlich dort nicht hinpassen, nämlich jene, die es nur mit einer massiven zusätzlichen Vorbereitung - also zusätzlich zu der, die vorgesehen ist und sinnvoll ist! - schaffen. Und ich rede jetzt eben da nicht von den Kindern, die eine zu schlechte öffentliche Gymivorbereitung an ihrer Schule haben und nicht von den fremdsprachigen Migrantenkindern - die es auch gibt, und das habe ich bestätigt -, sondern von denen, für die das Gymi von ihren Fähigkeiten und Interessen her eigentlich (noch) nicht passt oder passen würde. Und von denen hat es viele, und diese nehmen, wenn man so will, anderen den Platz weg.
Dieses Problem versucht "man" bis jetzt ziemlich erfolglos mit diversen Massnahmen zu lösen.
Ja, wir könnten jetzt sagen, dass man dieses Gymnasium freigeben muss und ausbauen muss, damit wenigstens die anderen, die es wegen dieser Kinder nicht schaffen, es AUCH schaffen. Dann kommen aber nicht nur mehr Kinder von denen, die es bis jetzt aus ungerechten Gründen nicht schafften, sondern auch noch - und vor allem noch, und das ist jetzt wieder mein Hauptpunkt hier - wieder viel mehr von dieser "falschen" Sorte (es tut mir leid, dass ich das so schreibe. Das ist jetzt polemisch, und ich meine es nicht so hart und böse, aber einfach wegen der Genauigkeit so, und hoffe, das man mich versteht). Dann bist du bei ÜBER 40%. Das behaupte ich und bin ziemlich sicher.
In gewissen anderen Punkten - und in einer anderen Diskussionsweise - kann ich dir beipflichten, was du schreibst und finde es interessant, ausländerin.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@ausländerin
Dir die Worte im Mund umzudrehen ist nicht meine Absicht. Ich bin mit dir in vielen Punkten einverstanden.
Was den Primarschulstoff betrifft, der angeblich von der Aufnahmeprüfung so weit entfernt sein soll: Darauf habe ich in einem Beitrag vor zwei Seiten oder so Bezug genommen und eine alte Prüfung gelöst und genau unter die Lupe genommen, mit dem Lehrplan verglichen und meine Rückschlüsse daraus mitgeteilt. Leider ohne grosses Echo, aber auf jeden Fall habe ich kaum etwas gefunden, was gemäss LP21 tatsächlich nicht abgedeckt war. Allerdings: Die Schnittstelle von der Volksschule zum Gymi lässt auf jeden Fall zu wünschen übrig, davon kann ich ein Lied singen. Das braucht wohl einfach noch etwas Zeit.
Sowieso, wer redet denn von Cinderella? Dass die Zeiten sich ändern, ist offensichtlich. Dass man flexibel sein muss, dass kaum mehr jemand das Leben lang in seinem angestammten Berufsfeld bleibt, ist eine Tatsache, vor der auch ich nicht die Augen verschliesse. Und doch bin ich der Meinung, dass deshalb nicht das ganze duale System in Frage gestellt ist. Ich bin überzeugt, dass ein akademischer Grad nicht vor der Wegrationalisierung des Job schützt. Die Berufe, die Zukunft haben, liegen unter anderem im sozialen und im kreativen Bereich, weil wir das besser können als Maschinen.
LGRU
Dir die Worte im Mund umzudrehen ist nicht meine Absicht. Ich bin mit dir in vielen Punkten einverstanden.
Ich denke, ich beginne zu verstehen, wo unsere Differenzen liegen: Ich bin nicht der Meinung, dass die Quote künstlich tief gehalten wird. Die Quote ist meiner Meinung nach (!) völlig in Ordnung. Ich bin aber der Meinung, dass viele im Gymi sind, die dort gegen ihre Fähigkeiten reingepusht wurden, und die verdrängen jene, die trotz ihrer Fähigkeiten nicht reingekommen sind, und zwar aufgrund der Aushebelung des Systems, die ich in meinem letzten Beitrag beschrieben habe. Nun ist deine Message, dass die ruhig im Gymi bleiben sollen, die dort nur aufgrund erheblicher finanzieller Aufwendungen ihrer Eltern reüssieren können, aber die anderen darüber hinaus auch Aufnahme ins Gymi finden sollten. Und meine Meinung ist, dass die Fähigkeiten und das Potential jener, die zuhause einkommensstarke Verhältnisse UND die Haltung, dass etwas anderes als das Gymi gar nicht in Frage kommt, vorfinden, besser berücksichtigt werden müssen und man da vielleicht auch mal andere Varianten in Betracht ziehen sollte, und zwar zum Wohl dieses Kindes. Zugegeben: Beides wird im vorherrschenden System nicht zu erreichen sein, weder dein Anliegen noch meines, da gebe ich dir Recht!Mein grosse Kritik an der Zürcher System ist dass die Anzahl Kinder die ins Gymi kommen Künstlich!! niedrig gehalten wird. Es gibt mehr Kinder die wollen, und es gibt mehr Kinder die können, und die Hochschulen und Wirtschaft brauchen sie. Aber durch Quoten, Notendurchschnitt erhöhungen und Gymiprüfung aufgaben die keinen Bezug mehr zu Primarschulstoff haben landen viele Kinder die ins Gymi gehören und das auch bestehen würden nicht dorthin, und müssen Umwege nehmen um an gleiche Ziel zu gelanden.
Was den Primarschulstoff betrifft, der angeblich von der Aufnahmeprüfung so weit entfernt sein soll: Darauf habe ich in einem Beitrag vor zwei Seiten oder so Bezug genommen und eine alte Prüfung gelöst und genau unter die Lupe genommen, mit dem Lehrplan verglichen und meine Rückschlüsse daraus mitgeteilt. Leider ohne grosses Echo, aber auf jeden Fall habe ich kaum etwas gefunden, was gemäss LP21 tatsächlich nicht abgedeckt war. Allerdings: Die Schnittstelle von der Volksschule zum Gymi lässt auf jeden Fall zu wünschen übrig, davon kann ich ein Lied singen. Das braucht wohl einfach noch etwas Zeit.
Ich verstehe nicht ganz, was du damit sagen willst: Einerseits sagst du, dass wir zuwenig Akademiker ausbilden, andererseits schreibst du von einer Verzehnfachung der Bewerbungen innerhalb von 15 Jahren für eine akademische Stelle. Ich nehme an, das ist nur scheinbar ein Widerspruch, aber erklär es mir, bitte.- Ich finde die Duale System grundsätzlich gut, aber durch die Globalisierung nicht mehr Zeitgemäss in vielen Hinsichten. Der Welt hat sich verändert. Die Cindarella Geschichten von Informatikern mit PhD in Berkley und Laboraten die zu Geschäftsleitern wurden sind Geschichte. Es pasiert nicht mehr. Es kann nicht mehr passieren. Wenn von 15 jahren hatten wir 5 Bewerbungen für eine PhD oder eine Stelle in Forschunug und Entwicklung, jetzt sind es 50 oder mehr.
Sowieso, wer redet denn von Cinderella? Dass die Zeiten sich ändern, ist offensichtlich. Dass man flexibel sein muss, dass kaum mehr jemand das Leben lang in seinem angestammten Berufsfeld bleibt, ist eine Tatsache, vor der auch ich nicht die Augen verschliesse. Und doch bin ich der Meinung, dass deshalb nicht das ganze duale System in Frage gestellt ist. Ich bin überzeugt, dass ein akademischer Grad nicht vor der Wegrationalisierung des Job schützt. Die Berufe, die Zukunft haben, liegen unter anderem im sozialen und im kreativen Bereich, weil wir das besser können als Maschinen.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ok, aber es gibt auch viele, welche diese Fähigkeiten nicht haben und keine Berufsmatura und insbesondere keine Fachhochschule machen können. Diese sind im Nachteil, aber es ist trotzdem immer noch so, dass sie in der Schweiz viele andere Chancen haben, zum Beispiel über höhere Berufsprüfungen und andere Weiterbildungen, und es gibt auch in der Schweiz noch viele Jobs, wo es diese Menschen braucht, also diejenigen, die eine gute Lehre gemacht haben, die aber keine Fachhochschule schaffen.stella hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 09:31 ausländerin
Punkte Berufslehre ist es heute so, dass es allen klar ist, dass man nach der Grundausbildung weitermachen muss, weil man auf dem Arbeitsmarkt praktisch keine Chancen hat. Daher geht heute ein Weg über die Berufsausbildung ungefähr gleich lange wie der über Mittelschulen und Studium. Wer das nicht bereit ist auf sich zu nehmen, der wird im Arbeitsmarkt eine unbedeutende Rolle spielen. Ohne BM und anschliessender Fachhochschule geht wenig.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Tatsächlich, das fand ich ein wirklich besonders interessantes Post von dir und bin auch wenig darauf eingegangen...aryu hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 10:13
Was den Primarschulstoff betrifft, der angeblich von der Aufnahmeprüfung so weit entfernt sein soll: Darauf habe ich in einem Beitrag vor zwei Seiten oder so Bezug genommen und eine alte Prüfung gelöst und genau unter die Lupe genommen, mit dem Lehrplan verglichen und meine Rückschlüsse daraus mitgeteilt. Leider ohne grosses Echo, aber auf jeden Fall habe ich kaum etwas gefunden, was gemäss LP21 tatsächlich nicht abgedeckt war. Allerdings: Die Schnittstelle von der Volksschule zum Gymi lässt auf jeden Fall zu wünschen übrig, davon kann ich ein Lied singen. Das braucht wohl einfach noch etwas Zeit.
Ich fand es in meinem Kopf sehr spannend und ich fand es insbesondere toll, dass du dir diese Mühe genommen hast, und habe das nicht geschrieben

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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Haha, also, ich habe das jetzt nicht geschrieben, um nachträglich Dank und Komplimente einzufordernfalabella hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 10:20 Tatsächlich, das fand ich ein wirklich besonders interessantes Post von dir und bin auch wenig darauf eingegangen...
Ich fand es in meinem Kopf sehr spannend und ich fand es insbesondere toll, dass du dir diese Mühe genommen hast, und habe das nicht geschrieben![]()


Auf sachlicher Ebene hätten mich konkrete Beispiele interessiert von Aufgaben, die nicht LP-konform sind. Aber natürlich leuchtet mir auch ein, dass man nicht grad Zeit hat, da Nachforschungen zu betreiben. Dachte einfach, vielleicht hat jemand grad eins auf Lager, das fände ich spannend!
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ich weiss schon, dass du das nicht deswegen geschrieben hast, aryu, aber es ist mir eben selber aufgefallen, dass wir nicht darauf eingegangen sind.
Ja, es wäre spannend, darauf nochmals zurückzukommen. Ich habe leider zu wenig Wissen diesbezüglich.

Ja, es wäre spannend, darauf nochmals zurückzukommen. Ich habe leider zu wenig Wissen diesbezüglich.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@ausländerin,
Ich verstehe immer noch nicht, wieso Du Dich so verrennst:
- Schau Dir mal den vor einigen Seiten verlinkten Vortrag von Rudolph Strahm an, immerhin einer der renommiertesten Arbeitsmarktökonomen der Schweiz. Er vergleicht das Schweizer Bildungssystem und die Wirtschaft mit denen anderer europäischen Länder. Es kommt hier einfach recht arrogant rüber, wenn Du solche Fakten konstant ignorierst und behauptest, das seien ‚Cinderellamärchen‘
- Ebenso kommt es arrogant daher, wenn Du die Erfahrungen und Fakten anderer Userinnen, die das ganze Schweizer Bildungssystem durchlaufen haben, die in der Ausbildung tätig sind oder in Führungsfunktionen (Du bist hier nicht die einzige, die qualifizierte Mitarbeitende rekrutierst) ignorierst.
- Deine Forderung, die Gymiquote zu verdoppeln um allfällige Ungleichheiten zu umgehen überzeugt hier einfach niemanden (und ich habe diese Forderung auch noch nie von einer Bildungsexpertin gehört, obwohl ich mich mit dem Thema privat und beruflich intensiv auseinandersetze).
- Was Dein Kind betrifft kann ich Dir nur raten, Vertrauen zu haben. Darin, dass es seinen eigenen Weg findet, wo auch immer der hinführt. Aus meiner Erfahrung wird es schwierig, wenn Eltern ihren Kindern vermitteln, der gymnasiale und akademische Weg sei der einzig richtige. DAS baut Stress und Druck bei den Kindern auf, viel mehr und langfristiger als eine einmalige Prüfung.
- Und zuletzt finde ich persönlich es unglaublich arrogant zu propagieren, ohne Uniabschluss habe man keine Chance. Das ist beleidigend und diskriminierend für all die Personen, die einen anderen Weg gegangen sind. Und ignoriert all die erfolgreichen Frauen und Männer in Unternehmen und Politik die zeigen, dass diese These einfach nicht stimmt.
Ich verstehe immer noch nicht, wieso Du Dich so verrennst:
- Schau Dir mal den vor einigen Seiten verlinkten Vortrag von Rudolph Strahm an, immerhin einer der renommiertesten Arbeitsmarktökonomen der Schweiz. Er vergleicht das Schweizer Bildungssystem und die Wirtschaft mit denen anderer europäischen Länder. Es kommt hier einfach recht arrogant rüber, wenn Du solche Fakten konstant ignorierst und behauptest, das seien ‚Cinderellamärchen‘
- Ebenso kommt es arrogant daher, wenn Du die Erfahrungen und Fakten anderer Userinnen, die das ganze Schweizer Bildungssystem durchlaufen haben, die in der Ausbildung tätig sind oder in Führungsfunktionen (Du bist hier nicht die einzige, die qualifizierte Mitarbeitende rekrutierst) ignorierst.
- Deine Forderung, die Gymiquote zu verdoppeln um allfällige Ungleichheiten zu umgehen überzeugt hier einfach niemanden (und ich habe diese Forderung auch noch nie von einer Bildungsexpertin gehört, obwohl ich mich mit dem Thema privat und beruflich intensiv auseinandersetze).
- Was Dein Kind betrifft kann ich Dir nur raten, Vertrauen zu haben. Darin, dass es seinen eigenen Weg findet, wo auch immer der hinführt. Aus meiner Erfahrung wird es schwierig, wenn Eltern ihren Kindern vermitteln, der gymnasiale und akademische Weg sei der einzig richtige. DAS baut Stress und Druck bei den Kindern auf, viel mehr und langfristiger als eine einmalige Prüfung.
- Und zuletzt finde ich persönlich es unglaublich arrogant zu propagieren, ohne Uniabschluss habe man keine Chance. Das ist beleidigend und diskriminierend für all die Personen, die einen anderen Weg gegangen sind. Und ignoriert all die erfolgreichen Frauen und Männer in Unternehmen und Politik die zeigen, dass diese These einfach nicht stimmt.
Berlin mit Sohn (März 04) und Tochter (Nov 05)
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ich habe die Diskussion jetzt als "still lesendes Mäuschen" mitverfolgt und mich also auch sehr über gewisse Äusserungen von @ausländerin gewundert.
@Berlin, top zusammengefasst - deinem Beitrag gibt es nichts hinzuzufügen
@Berlin, top zusammengefasst - deinem Beitrag gibt es nichts hinzuzufügen

In Ruhe gelassen werden ist gut.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Durch Ruhe «gelassen werden» ist besser.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Zum Punkt "Vertrauen zu haben" möchte ich allerdings noch sagen, das ist zwar ein guter Punkt, ABER, wenn man ein HB-Kind hat, das mit dem Schulsystem nicht zurecht kommt und darunter leidet (oder ein anderes Kind, das mit dem Schulsystem nicht zurecht kommt und darunter leidet), dann ist es mit Vertrauen in das Kind nicht gelöst. Das ist ein ernsthaftes, trauriges Problem
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ausländerin, ich kann nur für LU sprechen: Aber "nur" auf Empfehlung der LP kommt es hier also nicht zu einer Gymi-Aufnahme (zumindest nicht meines Wissens). Der entsprechende Notendurchschnitt muss im Zeugnis ebenfalls erreicht werden (es gibt einfach keine zusätzliche Gymiprüfung)! Und ich würde 'mal behaupten, dass im Kanton LU Massnahmen getroffen werden würden, wenn die Gymiquote markant ansteigt - da erhoben sich im letzten Jahr nämlich bereits Stimmen, als diese leicht über die "angestrebten" 20 Prozent stiegausländerin hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 09:25 Und wenn ihr noch Lösungsvorschlage wollt: schafft endlicht die Gymiprüfungen ab und nimmt die Kinder die empholen werden von Lehrern ins Gymi auf, so wie es in Luzern, Bs, Bl und Bern passiert, wenn es draus aus 20% - 40% wird ist es ok.

Der grosse Unterschied ist wohl einfach, dass die Kinder nicht dieser Nachhilfe-Machinerie und dem Stress einer zusätzlichen Prüfung ausgesetzt werden, und die Probezeit von einem Jahr ebenfalls recht human ist. Eine gymnasiale Maturitätsquote von 40 Prozent ist hier aber sicher überhaupt nicht erwünscht, und ehrlich gesagt, finde ich dies auch nicht erstrebenswert. Zusammen mit der Berufsmaturität liegen wir ja bereits bei rund 40 Prozent, und da sehe ich immer noch nicht ganz, weshalb du lieber "praxisferne" Gymeler fördern möchtest.
Gerade wenn du ja auch einen Bezug zur Praxis von den Studierenden zur Industrie wünschst, da sind ja die Berufsmaturanden prädestiniert dafür?
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
enjel, gibt es in LU die Möglichkeit, wenn ein Kind ein hochbegabter Underachiever ist, und der LP ist das klar: sie weiss oder denkt also, dass das Kind aus lauter mangelnder Förderung und Langeweile schlechte Noten hat, kann sie es dann für's Gymi empfehlen? Das wäre eine gute Sache und ein wirklicher Vorteil eines System, das etwas flexibler ist als das in ZH. ...Wobei in ZH besteht eben dafür die Chance, dass ein Kind mit schlechten Vornoten die Prüfung in's Gymi trotzdem besteht! Und wenn ein anderes System die LPs zwingt, rigide von den Schulnoten und dem Arbeitsverhalten her auf das Kind zu schauen und so zu entscheiden - oder wenn eine LP das von sich aus macht -, dann hat dieses Kind einen Vorteil in ZH.

Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
ich glaube, was vor allem störend ist, ist dass die "berufsmatur" eine schweiz-only lösung ist, und international nicht anerkannt ist. das ist bei den dualen systemen in deutschand und österreich anders. deren abi/matura zählen "voll", dh man hat 2 vollwertige abschlüsse: lehrabschluss UND abitur/matura, die zum hochschulstudioum (und nicht "nur" FH) berechtigen, und die auch international voll anerkannt sind.
wenn die CH aber an der 20% gymnasialen quote festhalten will, und die berufsmatur nicht "aufwerten" (= direkter zugang zum hochschulstudium) will, dann sollte sie zumindest der CH-berufsmatur einen internationalen "stellenwert" geben und zB das IB mit anbieten, dass man im ausland eine studienberechtigung erhält. so ist das wort "matur" nämlich irreführend.
ich persönlich finde nämlich eine berufsmatur (und auch das konzept dahinter) mega cool, nur wenn meine kinder dann an die uni/eth wollen werden sie vor "hürden" gestellt, die nicht sein müssten. ich denke, eine berufsmatur darf nicht weniger "wert" sein als eine Gymi matur. von mir aus kann man noch die fächer einschränken, die man dann studieren kann. aber jemand, der ein KV mit berufsmatur macht, könnte wohl genauso gut durch zb ein BWL oder JUS studium kommen, wie ein gymi schüler.
wenn die CH aber an der 20% gymnasialen quote festhalten will, und die berufsmatur nicht "aufwerten" (= direkter zugang zum hochschulstudium) will, dann sollte sie zumindest der CH-berufsmatur einen internationalen "stellenwert" geben und zB das IB mit anbieten, dass man im ausland eine studienberechtigung erhält. so ist das wort "matur" nämlich irreführend.
ich persönlich finde nämlich eine berufsmatur (und auch das konzept dahinter) mega cool, nur wenn meine kinder dann an die uni/eth wollen werden sie vor "hürden" gestellt, die nicht sein müssten. ich denke, eine berufsmatur darf nicht weniger "wert" sein als eine Gymi matur. von mir aus kann man noch die fächer einschränken, die man dann studieren kann. aber jemand, der ein KV mit berufsmatur macht, könnte wohl genauso gut durch zb ein BWL oder JUS studium kommen, wie ein gymi schüler.

mit sternchen 01/2010
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@falabella: Es wird so formuliert: "Für den Übertrittsentscheid sind das Gesamtbild der Zeugnisnoten, die daraus ersichtliche Leistungsentwicklung und die Einschätzung des Potentials des Kindes von Bedeutung." In Bezug auf die Zeugnisnoten gilt es über die beiden Semester in der 5. Klasse und das erste Semester der 6. Klasse einen Schnitt von 5.2 zu erreichen in den Fächern DE, MA und NMG. Ich meinte, dass eine LP 'mal gesagt hat, dass wenn ein Kind den Schnitt nicht ganz erreicht, aber eben über die 3 Semester eine Entwicklung in die richtige Richtung vorhanden ist, da schon ein gewisser Spielraum besteht. Ob es aber für komplette "Underachiever" reichen würde, da bin ich unsicher. Da müsstest du wohl LP der entsprechenden Stufe aus LU fragen, und das bin ich nicht 
Falls die Eltern und die LP sich im Übertrittsverfahren nicht einigen können, besteht noch die Möglichkeit, dass "die Schulleitung der Schule
an die von den Erziehungsberechtigten Antrag um Aufnahmen gestellt wird" entscheidet. Grundsätzlich bleibt damit wohl schon mehr Handlungsspielraum als nur die Noten .....

Falls die Eltern und die LP sich im Übertrittsverfahren nicht einigen können, besteht noch die Möglichkeit, dass "die Schulleitung der Schule
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Danke für diesen Post. Ich habe ein solches Kind. Und kenne andere. Die Entscheidungen für oder gegen ein LZG oder überhaupt ein Gymnasium hängt bei einigen (oder vielen? Das weiss ich nicht) dieser Kindern nicht vom Übertrittverfahren ab und auch nicht von den intellektuellen Möglichkeiten. Und als Eltern muss man sich sehr, sehr gut, mit dem Kind zusammen, überlegen, was der richtige Weg ist. Und in den Fällen die ich kenne, ist es der Umweg. Das wird auch bei meinem eigenen Kind so sein. Und dabei ist es egal in welchem Kanton das Kind wohnt oder zur Schule geht. Es wäre überall gleich. Der hohe IQ wiegt andere Bereiche, die weniger schnell und stark entwickelt sind, nicht auf. Das Tempo, in dem ein Kind auf dem schnellsten Weg an eine Uni kommt, ist halt einfach nicht immer das Tempo, das ein Kind hinlegen kann. Da kann ich mich noch lange vom IQ verführen lassen, wenn der Rest nicht bereit ist, ist er es halt noch nicht.Ich bestätige die Tragik der HB-Kinder, die es nicht an's Gymi schaffen, die du aber an vielen anderen Kantonen auch hast, auch dort, wo keine Prüfung besteht, wenn auch nicht in allen (in gleichem Ausmass). Ich behaupte, durch die Komplexität der Situation, in der gewisse HB-Kinder stehen, und durch die Probleme, die es für sie im Schulsystem geben kann, überall gibt, gibt es für sie in Zürich nicht mehr Probleme als anderswo in der Schweiz.
Ist es ok, dass Kinder wie meins den langen Weg gehen müssen? Ich finde ja. Der lange Weg wird der sein, auf dem mein Kind sich optimal, in allen Bereichen, nicht nur intellektuell, wird entwickeln können. Und ich bin froh und dankbar, dass es lange Wege gibt. Umwege auf denen sich mein Kind einen Grossteil der Skills aneignen kann, die es schlussendlich für ein Studium brauchen wird, die es auf dem kurzen Weg aber halt noch nicht hätte. Sollte es bis dahin immer noch an seinen jetzigen Zielen festhalten und diesen Weg gehen wollen. Nicht ok ist, dass dieser lange Weg ein teurer Weg ist und einer, auf dem man als Eltern dafür sorgen muss, dass er für das Kind trotzdem intellektuell auslastend ist. Dass man auf diesen Wegen alleine dasteht. Dass auf diesen Umwegen viele Kinder "verloren" gehen, weil das Geld fehlt oder auch nur die Unterstützung. Da sind wir uns alle einig. Auch darüber, dass für Kinder mit hoher Begabung vielerorts einfach zu wenig gemacht wird. Hier wo ich wohne gibt es null Angebote für überdurchschnittlich begabte Kinder. Auch fehlen für viele Kinder, die so sind wie meins, überhaupt entsprechende Schulen. Ist nicht fair. Und es lohnt sich da zu kämpfen. Auch wenn man oft erst für die nächsten kämpft.
Richtig. Merci. Und es braucht viel Engagement diese Kinder überhaupt auf einen gangbaren Weg zu bringen und dort zu halten. Engagement von vielen Seiten im übrigen.Zum Punkt "Vertrauen zu haben" möchte ich allerdings noch sagen, das ist zwar ein guter Punkt, ABER, wenn man ein HB-Kind hat, das mit dem Schulsystem nicht zurecht kommt und darunter leidet (oder ein anderes Kind, das mit dem Schulsystem nicht zurecht kommt und darunter leidet), dann ist es mit Vertrauen in das Kind nicht gelöst. Das ist ein ernsthaftes, trauriges Problem
Vertrauen alleine hilft da nicht. Aber es kann ein wertvoller Teil sein. Vertrauen zu haben, dass das Kind, wenn man es nach bestem Wissen und Gewissen unterstützt und für tragbare Lösungen kämpft, auf seinem Weg glücklich wird. Meine Erfahrung ist aber, dass dieser Kampf hart ist und dass man viel investieren muss. Emotional, fachlich und finanziell. Haben Eltern dafür keine Zeit und keine Mittel, sinken die Chancen des Kindes. Es sei denn es hat ein riesiges Glück und jemand anderes kämpft.
Mein Kind gehört zu diesen Kindern, die mit dem Schulsystem nicht zurechtkommen. Es gilt in der öffentlichen Schule nach wie vor als nicht beschulbar. Die Tatsache, dass es klug ist und viel erreichen könnte, Übertritte in weiterführende Schulen oder die Zukunftsmusik einer Uni, das rückt in Anbetracht der akuten Problem allerdings bei solchen Kindern oft ziemlich in den Hintergrund

Dies etwas OT.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Das mag ein Nachteil sein, dass mit der BM nicht grad irgendwo im Ausland studiert werden kann. Ich nehme jedoch schwer an, dass wenn hier jmd. mit BM an die FH geht, und den FH-Abschluss macht, nachher durchaus auch Anschlussmöglichkeiten im Ausland bestehen? Insofern wird das wohl nicht ein allzu grosser Nachteil sein ....mamily hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 11:46 ich glaube, was vor allem störend ist, ist dass die "berufsmatur" eine schweiz-only lösung ist, und international nicht anerkannt ist. das ist bei den dualen systemen in deutschand und österreich anders. deren abi/matura zählen "voll", dh man hat 2 vollwertige abschlüsse: lehrabschluss UND abitur/matura, die zum hochschulstudioum (und nicht "nur" FH) berechtigen, und die auch international voll anerkannt sind.
@fläcki: Obwohl OT, ja, mir ging es bei falabella's Input ähnlich. Mit Kindern, die etwas aus dem Raster fallen (bei uns ein Teil-HB-Kind mit einschränkenden, sozialen "Baustellen"), ist es sowieso schwierig, die passende Lösung zu finden. Aber dies ist total kantonsunabhängig, und ehrlich gesagt auch stufenunabhängig. Es ist auch bereits in der Primar schwierig


@moreen: Falls äusländerin sich einem shit storm ausgesetzt fühlt, dann wohl durch solche Inputs, denn Inhalt ist nicht wirklich vorhanden

Zuletzt geändert von enjel am Mi 30. Sep 2020, 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
https://de.wikipedia.org/wiki/Fachgebu ... schulreife
@mamily, zumindest in Deutschland gibt es auch den Weg Fachabitur und damit Zugang zu Fachhochschule. Gar kein so grosser Unterschied zu unserem System....
@mamily, zumindest in Deutschland gibt es auch den Weg Fachabitur und damit Zugang zu Fachhochschule. Gar kein so grosser Unterschied zu unserem System....
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ich verstehe einerseits, dass das stört. Andererseits finde ich aber auch, dass es logisch ist, dass die BM der gymnasialen Matura nicht gleichgestellt ist. Mein Mann arbeitet sowohl am Gymnasium als auch an der BM, und da sind Welten dazwischen, was das Niveau betrifft. Ein ETH-Studium mit BM? So gut wie ausgeschlossen. Ist ja auch logisch: Berufsmaturanden verbringen 2 Tage in der Berufsschule, Gymnasiasten 5. Was würde das über die gymnasiale Ausbildung aussagen, wenn die Gymnasiasten nach der Matur nicht weiter wären als die BM-ler. Das Beispiel, das du nennst mit KV und Jus / BWL: Ja, kann sein. Immerhin ist ja die Ausbildung an der Berufsschule / BM einigermassen fachspezifisch. Kann ich schlecht beurteilen. Aber grundsätzlich ist es eine logische Folge der Anzahl Unterrichtsstunden, dass zwischen BM und Hochschule noch etwas sein muss.mamily hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 11:46 ich glaube, was vor allem störend ist, ist dass die "berufsmatur" eine schweiz-only lösung ist, und international nicht anerkannt ist. das ist bei den dualen systemen in deutschand und österreich anders. deren abi/matura zählen "voll", dh man hat 2 vollwertige abschlüsse: lehrabschluss UND abitur/matura, die zum hochschulstudioum (und nicht "nur" FH) berechtigen, und die auch international voll anerkannt sind.
wenn die CH aber an der 20% gymnasialen quote festhalten will, und die berufsmatur nicht "aufwerten" (= direkter zugang zum hochschulstudium) will, dann sollte sie zumindest der CH-berufsmatur einen internationalen "stellenwert" geben und zB das IB mit anbieten, dass man im ausland eine studienberechtigung erhält. so ist das wort "matur" nämlich irreführend.
ich persönlich finde nämlich eine berufsmatur (und auch das konzept dahinter) mega cool, nur wenn meine kinder dann an die uni/eth wollen werden sie vor "hürden" gestellt, die nicht sein müssten. ich denke, eine berufsmatur darf nicht weniger "wert" sein als eine Gymi matur. von mir aus kann man noch die fächer einschränken, die man dann studieren kann. aber jemand, der ein KV mit berufsmatur macht, könnte wohl genauso gut durch zb ein BWL oder JUS studium kommen, wie ein gymi schüler.
@falabella / fläcki
Danke für eure Posts, kann ich nur unterschreiben.
LGRU
Gutmensch - no one likes us, we don't care.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
ja, in deutschland gibt es auch lehrberufe die eine abitur voraussetzen... das system ist nicht ganz gleich wie in der CH, aber schon sehr ähnlich, österreich ist denke ich am nähesten am schweizer system.Berlin hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 12:35 https://de.wikipedia.org/wiki/Fachgebu ... schulreife
@mamily, zumindest in Deutschland gibt es auch den Weg Fachabitur und damit Zugang zu Fachhochschule. Gar kein so grosser Unterschied zu unserem System....

mit sternchen 01/2010
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Etwas OT vielleicht, fläcki, aber ein differenziertes Post, das, denke ich, Eltern in ähnlicher Situation, die hier vielleicht mitlesen, helfen kann, und das Schwierigkeiten, die in der CH bestehen, benennt.
enjel, ok, da scheint mir ein gewisser Handlungsspielraum zu bestehen, ich würde aber behaupten, dass es nicht sicher ist, dass ein Minderleister bei euch in punkto Gymiaufnahme besser dasteht als bei uns. Die Prüfung KANN für ein solches Kind eine Chance sein, aber natürlich nicht zwingend, und das führt mich zum nächsten Punkt:
Ich möchte betonen, dass ich NICHT pauschal schlecht über die Eltern denke, die ihren Kindern hier private Kurse bezahlen, denn dafür kann es gute Gründe geben! Ich finde es nicht schön, wenn auf diese Eltern pauschal herabgeschaut wird und wenn diese Eltern lächerlich gemacht werden, und das löst das Problem, das wir hier haben, nicht.
Ich möchte betonen, dass selbstverständlich eine grosse Ungerechtigkeit besteht darin, dass es Kinder gibt, denen ein privater Kurs wesentlich helfen könnte, denen aber niemand einen solchen Kurs bezahlt!
Das sehe ich alles absolut. Das System ist nicht gerecht. Wichtige Punkte, die das System gerechter machen würden, sind meines Erachtens u.a.:
- gute, seriöse Vorbereitungskurse in allen Primarschulen (und natürlich Sekundarschulen)
- KEIN starrer Numerus Clausus für in diese Kurse, damit auch ein Kind aufgenommen werden kann, das keine 5, oder sogar noch drüber, in Deutsch und Mathematik hat. (Kinder, welche den Kurs aber nicht wollen, andere Kinder im Kurs stören und die Leistungen dort nicht bringen können, müssen dafür "rausgeschmissen" werden können.) Das ist an "unserer" Schule zum Beispiel der Fall.
Worauf ich bestehe ist der Punkt mit den gestressten Kindern. Dass so viele Kinder so gestresst und unter Druck sind hier, DAS liegt nicht (primär) am System! Mir ging es um DIESE Diskussion, und ich habe das immer wieder betont.
enjel, ok, da scheint mir ein gewisser Handlungsspielraum zu bestehen, ich würde aber behaupten, dass es nicht sicher ist, dass ein Minderleister bei euch in punkto Gymiaufnahme besser dasteht als bei uns. Die Prüfung KANN für ein solches Kind eine Chance sein, aber natürlich nicht zwingend, und das führt mich zum nächsten Punkt:
Ich möchte betonen, dass ich NICHT pauschal schlecht über die Eltern denke, die ihren Kindern hier private Kurse bezahlen, denn dafür kann es gute Gründe geben! Ich finde es nicht schön, wenn auf diese Eltern pauschal herabgeschaut wird und wenn diese Eltern lächerlich gemacht werden, und das löst das Problem, das wir hier haben, nicht.
Ich möchte betonen, dass selbstverständlich eine grosse Ungerechtigkeit besteht darin, dass es Kinder gibt, denen ein privater Kurs wesentlich helfen könnte, denen aber niemand einen solchen Kurs bezahlt!
Das sehe ich alles absolut. Das System ist nicht gerecht. Wichtige Punkte, die das System gerechter machen würden, sind meines Erachtens u.a.:
- gute, seriöse Vorbereitungskurse in allen Primarschulen (und natürlich Sekundarschulen)
- KEIN starrer Numerus Clausus für in diese Kurse, damit auch ein Kind aufgenommen werden kann, das keine 5, oder sogar noch drüber, in Deutsch und Mathematik hat. (Kinder, welche den Kurs aber nicht wollen, andere Kinder im Kurs stören und die Leistungen dort nicht bringen können, müssen dafür "rausgeschmissen" werden können.) Das ist an "unserer" Schule zum Beispiel der Fall.
Worauf ich bestehe ist der Punkt mit den gestressten Kindern. Dass so viele Kinder so gestresst und unter Druck sind hier, DAS liegt nicht (primär) am System! Mir ging es um DIESE Diskussion, und ich habe das immer wieder betont.