Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Moderator: conny85
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@Helena: Lies meinen Post genau. "Bis heute wurde kein einziges Wort darüber verloren, AUCH NICHT AUF NACHFRAGEN." Die bei anderen Eltern beschafften Infos waren leider nicht grad eine Referenz für die schulische Vorbereitung....
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Dann haben sie das dieses Jahr zum ersten Mal angeboten? Oder hat die Lp die Kinder angelogen und gesagt es gäbe keinen Kurs
?
OT: weiss nicht mal, ob eine Schule das heute anbieten muss. Früher gabs das ämel noch nicht, da hat man sich zusammen getan und sich bei jemandem zu Hause vorbereitet.

OT: weiss nicht mal, ob eine Schule das heute anbieten muss. Früher gabs das ämel noch nicht, da hat man sich zusammen getan und sich bei jemandem zu Hause vorbereitet.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Liebe Alle
In der Stadt Zürich muss er von der Schule angeboten werden und in der Freizeit der SuS stattfinden. Die Schule hat ein Kontingent für diese Stunden. Wenn dem nicht so ist, gerne melden, der SL, jeweiligen KSB(Kreisschulbehörde) odermir per PN. Würde es in den Stadtkonvent mitnehmen
In der Stadt Zürich muss er von der Schule angeboten werden und in der Freizeit der SuS stattfinden. Die Schule hat ein Kontingent für diese Stunden. Wenn dem nicht so ist, gerne melden, der SL, jeweiligen KSB(Kreisschulbehörde) odermir per PN. Würde es in den Stadtkonvent mitnehmen

Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Das verstehe ich jetzt nicht. Was meinst du damit bzw. was, hast du verstanden, wollte ich damit sagen?
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Bei uns wars fast wie bei Malaga. Infos zum Schulkurs gabs vor 2 Wochen. Der Kurs dauert gerade mal 45min und findet während dem regulären Unterricht statt. Falls man etwas verpasst muss man sich selber organisieren.
Was ich aber sehr erschreckend finde: es hat tatsächlich Kinder, die einen privaten Kurs besuchen plus jetzt noch in den Schulkurs gehen. Das wäre bei uns ein absolutes No-Go. Einerseits, weil die Kinder dann noch viel mehr mit extra Hausaufgaben beladen werden und andererseits, weil für mich das Thema Gymivorbereitung dann einen Stellenwert bekommt, den ich nicht befürworte.
@gestresste Kinder: ich denke schon, dass zumindest in unserer Schule, das System grossen Druck ausübt. Grad wieder diese Woche 4 Prüfungen, die man vorbereiten muss. Muss das wirklich sein?
Zwei Gspändli unserer Tochter sind diesen Sommer resp. vor 1 Jahr in einen anderen Kanton gezogen und was soll ich sagen? Es ist ein meilenweiter Unterschied zu was unsere hier machen müssen. Es würde also durchaus auch anders gehen...
Was ich aber sehr erschreckend finde: es hat tatsächlich Kinder, die einen privaten Kurs besuchen plus jetzt noch in den Schulkurs gehen. Das wäre bei uns ein absolutes No-Go. Einerseits, weil die Kinder dann noch viel mehr mit extra Hausaufgaben beladen werden und andererseits, weil für mich das Thema Gymivorbereitung dann einen Stellenwert bekommt, den ich nicht befürworte.
@gestresste Kinder: ich denke schon, dass zumindest in unserer Schule, das System grossen Druck ausübt. Grad wieder diese Woche 4 Prüfungen, die man vorbereiten muss. Muss das wirklich sein?
Zwei Gspändli unserer Tochter sind diesen Sommer resp. vor 1 Jahr in einen anderen Kanton gezogen und was soll ich sagen? Es ist ein meilenweiter Unterschied zu was unsere hier machen müssen. Es würde also durchaus auch anders gehen...
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- aryu
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@Multicheck / Malaga
Interessant, ich habe gerade kürzlich, als ich eine Referenz abgeben musste, mit einer Lehrmeisterin (KV) gesprochen, und sie meinte, sie sei überhaupt kein Fan von diesem Multicheck, sie verlasse sich lieber auf das Gespräch mit der Lehrperson. Sie sei selber Mutter, ihr Sohn habe auch gerade den Multicheck absolvieren müssen und sie sehe ihn in dem Resultat überhaupt nicht repräsentiert. So gehen die Meinungen auseinander...
Selber habe ich mich auch schon über die Multichecks verschiedener Schüler gewundert, und zwar auf beide Seiten der Skala. Bei manchen konnte ich mir nicht erklären, warum die so schlecht sind, und andere haben ein topp Resultat abgeliefert, und ich denke mir: "Viel Vergnügen mit dem Jungen, ich hoffe, das kommt gut!"
Dass die abnehmende Wirtschaft unserem Urteil immer weniger zu trauen scheint, finde ich als Lehrerin natürlich haarsträubend. Da muss tatsächlich einiges schief laufen, wenn die sich lieber auf eine zweistündige Momentaufnahme verlassen als auf Zeugnisse, die die ganze Schulzeit abbilden sollen und darüber sagen, man könne sie schreddern. Eine Lösung dazu habe ich aber auch nicht, siehe nächster Abschnitt.
Grundsätzlich: Es war schon immer so, dass die Lehrperson sehr viel ausmacht, und ich gehe davon aus, dass sich daran in Zukunft auch noch lange nichts ändern wird. Daran ändern vereinheitlichte Lehrmittel nichts, und vereinheitlichte Tests würden es auch nicht.
Stimmt, alles schon ziemlich OT, aber halt doch interessant! Deiner Tochter wünsche ich in der Vorbereitungsphase einen langen Atem und an der Prüfung viel Erfolg! Wird schon klappen!
@Neonova
Davon habe ich auch schon oft gehört, dass es viele gibt, die beides machen. Da denkt man einfach nach dem Schema "viel hilft viel". Gugus.
Zum Druck mit Prüfungen: Vielleicht auch, um den SchülerInnen auch zu zeigen, was da kommt. Wer zu solchen Übungen nicht bereit ist, soll vielleicht nochmals darüber nachdenken, ob das Gymi der richtige Weg ist. Solche Wochen sind dort an der Tagesordnung.
LGRU
Interessant, ich habe gerade kürzlich, als ich eine Referenz abgeben musste, mit einer Lehrmeisterin (KV) gesprochen, und sie meinte, sie sei überhaupt kein Fan von diesem Multicheck, sie verlasse sich lieber auf das Gespräch mit der Lehrperson. Sie sei selber Mutter, ihr Sohn habe auch gerade den Multicheck absolvieren müssen und sie sehe ihn in dem Resultat überhaupt nicht repräsentiert. So gehen die Meinungen auseinander...
Selber habe ich mich auch schon über die Multichecks verschiedener Schüler gewundert, und zwar auf beide Seiten der Skala. Bei manchen konnte ich mir nicht erklären, warum die so schlecht sind, und andere haben ein topp Resultat abgeliefert, und ich denke mir: "Viel Vergnügen mit dem Jungen, ich hoffe, das kommt gut!"
Dass die abnehmende Wirtschaft unserem Urteil immer weniger zu trauen scheint, finde ich als Lehrerin natürlich haarsträubend. Da muss tatsächlich einiges schief laufen, wenn die sich lieber auf eine zweistündige Momentaufnahme verlassen als auf Zeugnisse, die die ganze Schulzeit abbilden sollen und darüber sagen, man könne sie schreddern. Eine Lösung dazu habe ich aber auch nicht, siehe nächster Abschnitt.
Grundsätzlich: Es war schon immer so, dass die Lehrperson sehr viel ausmacht, und ich gehe davon aus, dass sich daran in Zukunft auch noch lange nichts ändern wird. Daran ändern vereinheitlichte Lehrmittel nichts, und vereinheitlichte Tests würden es auch nicht.
Stimmt, alles schon ziemlich OT, aber halt doch interessant! Deiner Tochter wünsche ich in der Vorbereitungsphase einen langen Atem und an der Prüfung viel Erfolg! Wird schon klappen!
@Neonova
Davon habe ich auch schon oft gehört, dass es viele gibt, die beides machen. Da denkt man einfach nach dem Schema "viel hilft viel". Gugus.
Zum Druck mit Prüfungen: Vielleicht auch, um den SchülerInnen auch zu zeigen, was da kommt. Wer zu solchen Übungen nicht bereit ist, soll vielleicht nochmals darüber nachdenken, ob das Gymi der richtige Weg ist. Solche Wochen sind dort an der Tagesordnung.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@aryu: Multicheck und Stellwerk sind nicht das gleiche. Vom Multicheck halte ich auch nicht viel bzw. ich verstehe nicht, was ich für Infos daraus ziehen soll. Ich blicke da nicht durch. Der Stellwerktest dagegen ist obligatorisch in der 2. Sek und wird in der Schule gemacht. Man muss ihn einfach etwas im Kontext sehen. Er soll den Schülern zeigen, wo sie in der 3. Sek noch Gas geben müssen, damit es mit dem Wunschberuf klappt. Und die Referenz der Lehrperson kommt ja erst ganz zum Schluss. Ich muss aber leider aufgrund der Dossiers eine Vorauswahl treffen. Wenn da Stellwerk und Zeugnis nicht übereinstimmen, gebe ich mehr auf den Stellwerktest. Ich kann nicht 30 Interessentinnen zu einen Vorstellungsgespräch einladen.
Zuletzt geändert von Malaga1 am Mi 30. Sep 2020, 18:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Diese Vorbereitungskurse gab es im Kanton Zürich schon vor 30 Jahren. Ich war auch in einem von der Schule angebotenen und auch das Lernstudio gab es da schon. Zu Hause musst man eh dahinter.Helena hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 16:09 Dann haben sie das dieses Jahr zum ersten Mal angeboten? Oder hat die Lp die Kinder angelogen und gesagt es gäbe keinen Kurs?
OT: weiss nicht mal, ob eine Schule das heute anbieten muss. Früher gabs das ämel noch nicht, da hat man sich zusammen getan und sich bei jemandem zu Hause vorbereitet.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@Malaga
Sorry, hab mich natürlich vertan, Stellwerk kenne ich natürlich auch, nehme später dazu Stellung, bin grad unterwegs.
EDIT: So, zuhause. Keine Ahnung, wie ich auf Multicheck gekommen bin, obwohl du vom Stellwerk geredet hast... Vermutlich, weil Stellwerk dieses Jahr bei uns coronabedingt ausgefallen ist und deshalb alle den Multicheck wollen. War früher nie so ein Thema.
Anyway, zum Stellwerk: Der korreliert eigentlich nicht soooo schlecht mit den Zeugnissen meiner Schüler, finde ich. Aber generell: Der Stellwerk-Check ist ein Produkt des Lehrmittelverlags St.Gallen. Alle anderen haben sich einfach dort eingekauft. Wenn ich nun aber die Lektionentafel der Oberstufe vergleiche, haben die St.Galler in der 1. Oberstufe eine Wochenlektion Mathe mehr als wir. Und im Kanton Zürich haben sie sowohl in der 1. als auch in der 2. Sek eine Wochenlektion Mathe mehr als wir. Das sind bis zum Stellwerkcheck also rund 60 Lektionen mehr Matheunterricht. Das müsste sich ja eigentlich - hoffentlich - auch im Stellwerk niederschlagen.
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Sorry, hab mich natürlich vertan, Stellwerk kenne ich natürlich auch, nehme später dazu Stellung, bin grad unterwegs.
EDIT: So, zuhause. Keine Ahnung, wie ich auf Multicheck gekommen bin, obwohl du vom Stellwerk geredet hast... Vermutlich, weil Stellwerk dieses Jahr bei uns coronabedingt ausgefallen ist und deshalb alle den Multicheck wollen. War früher nie so ein Thema.
Anyway, zum Stellwerk: Der korreliert eigentlich nicht soooo schlecht mit den Zeugnissen meiner Schüler, finde ich. Aber generell: Der Stellwerk-Check ist ein Produkt des Lehrmittelverlags St.Gallen. Alle anderen haben sich einfach dort eingekauft. Wenn ich nun aber die Lektionentafel der Oberstufe vergleiche, haben die St.Galler in der 1. Oberstufe eine Wochenlektion Mathe mehr als wir. Und im Kanton Zürich haben sie sowohl in der 1. als auch in der 2. Sek eine Wochenlektion Mathe mehr als wir. Das sind bis zum Stellwerkcheck also rund 60 Lektionen mehr Matheunterricht. Das müsste sich ja eigentlich - hoffentlich - auch im Stellwerk niederschlagen.
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Zuletzt geändert von aryu am Mi 30. Sep 2020, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@aryu: wenn das mit den vielen Tests erst jetzt in der 6. Klasse so wäre würde ich vielleicht gar nichts sagen. Das ist aber bereits seit der 4. Klasse so und die meisten Kinder sind ja auch keine Gymianwärter und müssen den Stress auch aushalten. Ich hatte die Lehrer letztes Jahr auf die 12 Tests nur im November angesprochen. Antwort: das ist normal.
Nun, für mich nicht.
Unsere Nachbarskinder in der Probezeit des LZG und in der 3. Kl. des LZG haben übrigens bis jetzt gerade mal 4 Tests geschrieben. Unsere 6. Klässlerin schon 10! Da stimmt für mich das Verhältnis einfach nicht.
(Ich weiss das, weil selbst die Mutter nicht versteht, dass ihr 5. Klässler mehr Prüfungen hat als die zwei Grossen im Gymi).
Nun, für mich nicht.
Unsere Nachbarskinder in der Probezeit des LZG und in der 3. Kl. des LZG haben übrigens bis jetzt gerade mal 4 Tests geschrieben. Unsere 6. Klässlerin schon 10! Da stimmt für mich das Verhältnis einfach nicht.
(Ich weiss das, weil selbst die Mutter nicht versteht, dass ihr 5. Klässler mehr Prüfungen hat als die zwei Grossen im Gymi).
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@Neonova
Gut, es gibt natürlich schon auch lange Phasen, in denen sie wenig Prüfungen haben. Aber ich verstehe, was du meinst. Da gebe ich dir schon Recht, ein bisschen die Verhältnisse wahren sollte man schon... War sowieso mehr ein Schuss ins Blaue von mir, einfach eine Vermutung
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Gut, es gibt natürlich schon auch lange Phasen, in denen sie wenig Prüfungen haben. Aber ich verstehe, was du meinst. Da gebe ich dir schon Recht, ein bisschen die Verhältnisse wahren sollte man schon... War sowieso mehr ein Schuss ins Blaue von mir, einfach eine Vermutung

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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Stellwerktest
Ich finde die sehr gut. Meist stimmen die erreichten Werte mit dem überein, was wir LP beurteilen. Es gibt aber in jeder Klasse immer und immer wieder Überraschungen.
Ich kenne ein Kind, welches in der Sek in Math so eine 5 hatte. Im Stellwerktest gehörte es mit über 600 Punkten zu den obersten 3%.
Ebenfalls kenne ich ein Mädel, welches eine schwere LRS hat und generell Mühe hat, sie ist in der Real. Im Stellwerktest erreichte sie annähernd 600 Punkte. Daher finde ich den Stellwerktest auch für LP ein gutes Mittel, um die eigene Arbeit ein wenig zu überprüfen und vor allem den eigenen Beurteilungsstandard anzuschauen.
Multicheck
Ist eine Geschäftsmacherei. Ein Telefongespräch mit den Lehrpersonen wäre da oft aussagekräftiger. Lehrpersonen der Oberstufen haben oft eine breite Erfahrung in der Begleitung von Jugendlichen auf ihrem Berufswahlprozess. Der Mulitcheck kommt meiner Meinung nach daher, dass sich viele Berufsleute standardisierte Vorgehen gewohnt sind. Aber wie wir schon über Underachiever und fleissige SuS gelesen haben, gibt es eben kein Standardvorgehen, welches dies genau abbildet.
Gymi Zürich
Als Bernerin kommt mir das schon recht abgefahren vor. Und ich denke, der Kanton Bern hat eine grosse Hochschultradition und es funktioniert auch so. Mich dünkt, die ZürcherInnen machen sich und den Kids so das Leben recht schwer.
Irgendwer hat mich noch angesprochen, dass wir den Namen tanzen im Kanton Bern und so. Ich empfinde das als nicht so. Die SuS müssen ganz klar ihre Leistung erbringen. Wer von der Sek in den Gymer will, braucht sehr hohe Noten, sonst muss er oder sie an die Prüfung. Der Anteil an Selbständigem Lernen ist zum Teil, je nach Schule, sehr hoch. Die Beobachtungsphase für den Übertritt in der 6. Klasse in die Sek oder Spez. Sek (entspräche wohl dem Langzeitgymer...sind auch meistens ehemalige Untergymerlehrpersonen oder waren es früher zumindest...) ist mit einem Jahr sehr lange und es gibt LP, die da wirklich übertreiben. (In welchem Beruf hat man schon ein so langes Assessmentverfahren?
Das Gute an der Spez Sek ist, dass sie eben nicht zentral zusammen gefasst wird, sondern, dass sie an grösseren Orten vor Ort geführt wird. Die Gemeinden können selber bestimmen, ob sie eine Spez. Sek führen. Es gibt Bestrebungen, das dezentrale System wieder aufzuheben und wieder, wie früher, Untergymnasien einzuführen.
Ich finde die sehr gut. Meist stimmen die erreichten Werte mit dem überein, was wir LP beurteilen. Es gibt aber in jeder Klasse immer und immer wieder Überraschungen.
Ich kenne ein Kind, welches in der Sek in Math so eine 5 hatte. Im Stellwerktest gehörte es mit über 600 Punkten zu den obersten 3%.
Ebenfalls kenne ich ein Mädel, welches eine schwere LRS hat und generell Mühe hat, sie ist in der Real. Im Stellwerktest erreichte sie annähernd 600 Punkte. Daher finde ich den Stellwerktest auch für LP ein gutes Mittel, um die eigene Arbeit ein wenig zu überprüfen und vor allem den eigenen Beurteilungsstandard anzuschauen.
Multicheck
Ist eine Geschäftsmacherei. Ein Telefongespräch mit den Lehrpersonen wäre da oft aussagekräftiger. Lehrpersonen der Oberstufen haben oft eine breite Erfahrung in der Begleitung von Jugendlichen auf ihrem Berufswahlprozess. Der Mulitcheck kommt meiner Meinung nach daher, dass sich viele Berufsleute standardisierte Vorgehen gewohnt sind. Aber wie wir schon über Underachiever und fleissige SuS gelesen haben, gibt es eben kein Standardvorgehen, welches dies genau abbildet.
Gymi Zürich
Als Bernerin kommt mir das schon recht abgefahren vor. Und ich denke, der Kanton Bern hat eine grosse Hochschultradition und es funktioniert auch so. Mich dünkt, die ZürcherInnen machen sich und den Kids so das Leben recht schwer.
Irgendwer hat mich noch angesprochen, dass wir den Namen tanzen im Kanton Bern und so. Ich empfinde das als nicht so. Die SuS müssen ganz klar ihre Leistung erbringen. Wer von der Sek in den Gymer will, braucht sehr hohe Noten, sonst muss er oder sie an die Prüfung. Der Anteil an Selbständigem Lernen ist zum Teil, je nach Schule, sehr hoch. Die Beobachtungsphase für den Übertritt in der 6. Klasse in die Sek oder Spez. Sek (entspräche wohl dem Langzeitgymer...sind auch meistens ehemalige Untergymerlehrpersonen oder waren es früher zumindest...) ist mit einem Jahr sehr lange und es gibt LP, die da wirklich übertreiben. (In welchem Beruf hat man schon ein so langes Assessmentverfahren?
Das Gute an der Spez Sek ist, dass sie eben nicht zentral zusammen gefasst wird, sondern, dass sie an grösseren Orten vor Ort geführt wird. Die Gemeinden können selber bestimmen, ob sie eine Spez. Sek führen. Es gibt Bestrebungen, das dezentrale System wieder aufzuheben und wieder, wie früher, Untergymnasien einzuführen.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Ich lasse mal die Vorwürfe wegen Arroganz mal stehen - auf solche Diskussion habe ich gar kein Lust. Aber ich finde die Diskussion und Bedenken wegen Zulassungen und "Warteschlangen" an der Unis spannend. An der FHs in Bio/Technik Bereich gibt es die bereits seit 1-2 Jahren. Durch Corona Krise wurden die FHs dieses Jahr ziemlich überrannt (was auch für sich was spricht), und die Warteschlangen sichtbar. Die Unis kennen es noch nicht so - sie sind auch in Gegensatz zu FHs oft flexibler mit Anzahl bzw Finanzierung der Plätzen. Aber ich finde spannend dass niemand die Warteschlangen für Anspruchsvolle Lehrstellen angesprochen hat. Die gibt es bereits seit Jahren, und in grossem Ausmass. Manche hochtechnische Betriebe (spezialisierte IT, Pharma, Kommunikation) können nur ganz wenige Lehrlinge Ausbilden aus Kosten-Nutzen Gründen. So ein spezial Ausbildung kostet einem Betrieb ab 30,000 CHF und viel mehr. Wenn dieses Lehrling das Betrieb verlässt um an der FH zu studieren, machen die Betriebe ein Minus. Berufsbegleitende Studium wird immer seltener weil Doppelbelastung zu gross ist (und braucht sehr viel Engagement). Also lohnt es den Betrieben nicht mehr viele Ausbildungsstellen anzubieten wenn die Lehrlinge dann abspringen. Auf den Bau, Pflege usw. ist es ganz anderes und Kosten/Nutzen Rechnung stimmt noch, da sehe ich noch kein Problem. Also - alles hängt zusammen. Die Begrenzung der Gymnasialen Maturität mit Quoten erhöht der Konkurenz auf speziallisierte Lehrstelle die schon extrem gross ist. Da die talentierte Lehrlinge ihre Potential weiter ausschöpfen wollen, verlassen sie die Betriebe für FHs. Die Rechnung geht nicht auf - es werden weniger Lehrstellen angeboten weil es sich nicht lohnt. Die mangelnde Fachkräfte werden dann aus FHs Bachelors reduziert und von neuen Ausgebildet. Die Lehrstellen verschwinden und werden so durch FH Absolventen ersetzt. Es entsteht aber unnötig Druck auf wenige Spezialisierte Lehrstellen bei denen noch Kosten/Nutzen Rechnung aufgeht (oft durch die Menge).
Also - wenig bis gar kein Konkurenz auf Uni Niveau heisst mehr Konkurenz anderswo, und dort gibt es ja schon genug. Am Ende landen noch viele in weniger speziallisierte Lehrstellen um überhaupt eine Stelle zu bekommen und ihren Umweg geht noch länger. Und jeder Lehrling der Ausgebildet wurde und nicht im Beruf bleibt ist wirtschaftlich gesehen ein Verlust die Betriebe sich langfristig nicht mehr leisten können. FH Absolventen (egal mit welcher Matura) sind dann für Betriebe bessere Investition da die nicht mehr Grundwissen vermitteln müssen und die Arbeitnehmer kommen um zu bleiben. Die System geht nicht mehr auf.
Es gab glaube ich mal ein Avenier Suisse Bericht dazu - vielleicht finde ich der wieder.
Und jemand hat gefragt wie viele Berufsmatura den die Pasarelle brauchen und an der Uni kommen. Ich glaube mal was um 2-3% gelesen zu haben. Es kann sein dass die Zahlen gestiegen sind in letzten Jahren. Mit einem FH Bachelor nehmen nur wenige internationale Unis die Studenten auf - oft mit zusätzlichen grossen Hürden, wie Aufnahmeprüfungen und Eignungsgesprächen.
Also - wenig bis gar kein Konkurenz auf Uni Niveau heisst mehr Konkurenz anderswo, und dort gibt es ja schon genug. Am Ende landen noch viele in weniger speziallisierte Lehrstellen um überhaupt eine Stelle zu bekommen und ihren Umweg geht noch länger. Und jeder Lehrling der Ausgebildet wurde und nicht im Beruf bleibt ist wirtschaftlich gesehen ein Verlust die Betriebe sich langfristig nicht mehr leisten können. FH Absolventen (egal mit welcher Matura) sind dann für Betriebe bessere Investition da die nicht mehr Grundwissen vermitteln müssen und die Arbeitnehmer kommen um zu bleiben. Die System geht nicht mehr auf.
Es gab glaube ich mal ein Avenier Suisse Bericht dazu - vielleicht finde ich der wieder.
Und jemand hat gefragt wie viele Berufsmatura den die Pasarelle brauchen und an der Uni kommen. Ich glaube mal was um 2-3% gelesen zu haben. Es kann sein dass die Zahlen gestiegen sind in letzten Jahren. Mit einem FH Bachelor nehmen nur wenige internationale Unis die Studenten auf - oft mit zusätzlichen grossen Hürden, wie Aufnahmeprüfungen und Eignungsgesprächen.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
ausländerin, hm, ich glaube, eben, die Quote der gymnasialen Matura von ca 20% entspricht ungefähr der Quote in der Bevölkerung, welche an ETH/Universität erfolgreich studieren kann, von den Fähigkeiten her.
Man könnte die Quote nicht wesentlich erhöhen ohne Abstriche am Niveau der gymnasialen Matura hinzunehmen...?
Es gibt aber auch zT die Möglichkeit anspruchsvolle Lehren inkl. Berufsmatura an einer Schule zu absolvieren! Um den Druck auf das System zu verringern, wäre dann nicht ein Ausbau solcher Lösungen ein Ansatz?
Man könnte die Quote nicht wesentlich erhöhen ohne Abstriche am Niveau der gymnasialen Matura hinzunehmen...?
Es gibt aber auch zT die Möglichkeit anspruchsvolle Lehren inkl. Berufsmatura an einer Schule zu absolvieren! Um den Druck auf das System zu verringern, wäre dann nicht ein Ausbau solcher Lösungen ein Ansatz?
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Das zeigt doch wunderbar das Problem, das durch dieses bildungspolitische „Jeder kann machen was er will“ entsteht - egal ob Gymi, Lehre oder was auch immer. Mir als ausbildender Betrieb ist es doch völlig wurst, ob die Kantone drei oder sieben Lektionen Mathe anbieten, Namen tanzen oder anständig Deutsch lernen. Ich will, dass die Stiften in der Berufsschule mitkommen. Die Zeugnisse sind unter anderem wegen diesem JeKaMi nicht verlässlich, also brauche ich was anderes und zwar das https://www.jobskills.ch/Applications/W ... ile08.aspx. Hier kann ich schauen, was für Werte im Stellwerk nötig sind, damit die Lernenden dir Ausbildung auf die Reihe kriegen. Im Übrigen warne ich davon, den Weg über die Lehre als weniger anspruchsvoll anzusehen. Gerade wenn noch die BMS parallel zur Lehre absolviert wird, sind die Anforderungen mindestens so hoch im Gymi. Die Realität auf dem Lehrstellenmarkt ist in meiner Wahrnehmung auch nicht, aus 10 top Bewerbern auszuwählen, sondern die zu finden, die den Anforderungen genügen (die im Stellwerktest geforderten Resultate in Deutsch sind total an der Realität vorbei...). Unser Bildungssystem hängt meiner Ansicht nach zu viele Jugendliche ab. Von dem her führen wir hier eigentlich eine Luxusdiskussion.aryu hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 17:59 @Malaga
Anyway, zum Stellwerk: Der korreliert eigentlich nicht soooo schlecht mit den Zeugnissen meiner Schüler, finde ich. Aber generell: Der Stellwerk-Check ist ein Produkt des Lehrmittelverlags St.Gallen. Alle anderen haben sich einfach dort eingekauft. Wenn ich nun aber die Lektionentafel der Oberstufe vergleiche, haben die St.Galler in der 1. Oberstufe eine Wochenlektion Mathe mehr als wir. Und im Kanton Zürich haben sie sowohl in der 1. als auch in der 2. Sek eine Wochenlektion Mathe mehr als wir. Das sind bis zum Stellwerkcheck also rund 60 Lektionen mehr Matheunterricht. Das müsste sich ja eigentlich - hoffentlich - auch im Stellwerk niederschlagen.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
stimmt, malaga!
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
@Malaga
Absolut. Nur schon der *einigermassen* einheitliche Lehrplan war eine Zangengeburt, und Harmos kann man getrost als gescheitert bezeichnen, obwohl es damals mit 86% Zustimmung (!!!) angenommen worden war.
Stellwerk und Noten korrelieren nach meiner Erfahrung bei den meisten Schülern stark, und ich finde ihn eine gute Sache, ein Instrument, das eigentlich allen etwas bringt. Hingegen würde ich die Qualität eines Ausbildungssystem niemals daran messen, wie vereinheitlicht es ist. In den Gymnasien haben sie sogar nicht nur Methoden- sondern auch Lehrmittelfreiheit. Das ist für mich total okay.
Berufslehre: Würde mir nie einfallen, zu behaupten, das sei einfacher als das Gymi. Aber es sind andere Stärken gefragt.
@ausländerin
Ich habe viel mit den Vertretern unserer Abnehmerbetriebe zu tun, wir organisieren zum Beispiel von Zeit zu Zeit einen Austausch, bei dem uns gesagt wird, was sie sich von uns wünschen würden, welche Tendenzen sie feststellen etc. Und weisst du was? Sie beklagen sich darüber, dass so viele ins Gymi gehen und ihnen deshalb die tauglichen Lehrlinge wegfallen. Die WOLLEN Leute ausbilden, aber gute.
Das Problem, dass die Leute, die von den Betrieben ausgebildet werden, zu einer FH abwandern und dann nicht mehr zurück kommen, kann ich nachvollziehen. Andererseits: Wer Lehrlinge nicht einfach nur als ein unpersönliches Puzzleteil in der Kosten-Nutzen-Rechnung betrachtet, sondern sie gut betreut, hat auch gute Chancen, dass die nach der FH wieder anklopfen. Auch das höre ich immer wieder.
@falabella
Diese schulischen "Lehren" sind mir irgendwie nicht ganz geheuer. Das ist irgendwie weder Fisch noch Vogel, das riecht für mich genau nach "zu blöd für's Gymi aber zu faul zum Arbeiten", also natürlich mega überspitzt formuliert. Also ich würde dann befürchten, dass den Absolventen solcher Ausbildungen dieses Vorurteil anhaftet, wenn sie sich dann bewerben gehen. Wenn nicht, fände ich so etwas eine gute Option, aber wenn ja die internationale Kompatibilität sowieso schon ein Problem ist, dann wird das dadurch vermutlich eher verschärft als gelöst...?
LGRU
Absolut. Nur schon der *einigermassen* einheitliche Lehrplan war eine Zangengeburt, und Harmos kann man getrost als gescheitert bezeichnen, obwohl es damals mit 86% Zustimmung (!!!) angenommen worden war.
Stellwerk und Noten korrelieren nach meiner Erfahrung bei den meisten Schülern stark, und ich finde ihn eine gute Sache, ein Instrument, das eigentlich allen etwas bringt. Hingegen würde ich die Qualität eines Ausbildungssystem niemals daran messen, wie vereinheitlicht es ist. In den Gymnasien haben sie sogar nicht nur Methoden- sondern auch Lehrmittelfreiheit. Das ist für mich total okay.
Berufslehre: Würde mir nie einfallen, zu behaupten, das sei einfacher als das Gymi. Aber es sind andere Stärken gefragt.
@ausländerin
Ich habe viel mit den Vertretern unserer Abnehmerbetriebe zu tun, wir organisieren zum Beispiel von Zeit zu Zeit einen Austausch, bei dem uns gesagt wird, was sie sich von uns wünschen würden, welche Tendenzen sie feststellen etc. Und weisst du was? Sie beklagen sich darüber, dass so viele ins Gymi gehen und ihnen deshalb die tauglichen Lehrlinge wegfallen. Die WOLLEN Leute ausbilden, aber gute.
Das Problem, dass die Leute, die von den Betrieben ausgebildet werden, zu einer FH abwandern und dann nicht mehr zurück kommen, kann ich nachvollziehen. Andererseits: Wer Lehrlinge nicht einfach nur als ein unpersönliches Puzzleteil in der Kosten-Nutzen-Rechnung betrachtet, sondern sie gut betreut, hat auch gute Chancen, dass die nach der FH wieder anklopfen. Auch das höre ich immer wieder.
@falabella
Diese schulischen "Lehren" sind mir irgendwie nicht ganz geheuer. Das ist irgendwie weder Fisch noch Vogel, das riecht für mich genau nach "zu blöd für's Gymi aber zu faul zum Arbeiten", also natürlich mega überspitzt formuliert. Also ich würde dann befürchten, dass den Absolventen solcher Ausbildungen dieses Vorurteil anhaftet, wenn sie sich dann bewerben gehen. Wenn nicht, fände ich so etwas eine gute Option, aber wenn ja die internationale Kompatibilität sowieso schon ein Problem ist, dann wird das dadurch vermutlich eher verschärft als gelöst...?
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
ich schleich mich hier mal rein: in Ö sind diese berufsbildenden höheren Schulen gang und gäbe, hier wird die Oberstufe in 5 statt 4 Jahren absolviert mit dem Schwerpunkt auf den jeweiligen Fachbereich (Tourismusfachfrau, Elektroniker, Maschinenbau, Informatik, Mechatronik, Kindergärtnerin, Kaufmännischer Abschluss, Landwirtschaftliche Schulen, Sozialöpädagogik etc.) Diese Ausbildungen und Abschlüsse sind auch international anerkannt und "mehr wert" als nur eine Gymnasiummatura, da man dann zwar Matura aber keine Ausbildung hat. Es sind strenge Schulen mit einem hohen Pensum pro Woche die Fächer variieren je nach Bereich und die Ausbildung beinhaltet Praktika - daher auch der hohe Stellenwert. Das "normale" Gymnasium macht in Ö nur jemand, der entweder nicht weiss was machen, der sich alles offen lassen will oder derjenige, der bereits weiss, dass er studieren will. Diese Schulen geniessen einen sehr guten Ruf und werden um einiges höher gewertet als die Lehre und auch als die reine Gymnasiumsmatura, durch den Abschluss mit Matura steht einem mit 18 oder 19 alles offen, wenn man sich doch in eine andere Richtung orientieren möchte.aryu hat geschrieben: ↑Do 1. Okt 2020, 08:14 @falabella
Diese schulischen "Lehren" sind mir irgendwie nicht ganz geheuer. Das ist irgendwie weder Fisch noch Vogel, das riecht für mich genau nach "zu blöd für's Gymi aber zu faul zum Arbeiten", also natürlich mega überspitzt formuliert. Also ich würde dann befürchten, dass den Absolventen solcher Ausbildungen dieses Vorurteil anhaftet, wenn sie sich dann bewerben gehen. Wenn nicht, fände ich so etwas eine gute Option, aber wenn ja die internationale Kompatibilität sowieso schon ein Problem ist, dann wird das dadurch vermutlich eher verschärft als gelöst...?
zb hier: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6he ... ehranstalt
EDIT: grösster Vorteil: dies ermöglicht interessante Kombinationen die im Berufsleben sehr hilfreich und v.a. gefragt sind, zb. technische Ausbildung in Kombination mit betriebswirtschaftlichem Studium oder Ausbildung im Gesundheitsbereich plus technisches Studium etc.
@freier Zugang zu allen Unis und FHs in österreich mit (Berufs-) Matura:
ja, das stimmt soweit, auch kein Numerus Clausus (kann sein dass Medizin die Ausnahme ist, das weiss ich nicht) allerdings gibt es Aufnahmeprüfungen bei denen ordentlich ausgesiebt wird, die Studienplätze sind begrenzt.
Zuletzt geändert von sonrie am Do 1. Okt 2020, 08:38, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Wie Malaga ja auch sagt - berufsbegleitende Berufsmatura in Anspruchsvollem Lehrstelle oder berufsbegleitende FH Studium sind genauso oder sogar anspruchsvoller als ETH Studium. Viele meine FH bachelors könnten an der ETH in vergleichbaren Studiumgang mitmachen.falabella hat geschrieben: ↑Mi 30. Sep 2020, 23:51 ausländerin, hm, ich glaube, eben, die Quote der gymnasialen Matura von ca 20% entspricht ungefähr der Quote in der Bevölkerung, welche an ETH/Universität erfolgreich studieren kann, von den Fähigkeiten her.
Man könnte die Quote nicht wesentlich erhöhen ohne Abstriche am Niveau der gymnasialen Matura hinzunehmen...?
Es gibt aber auch zT die Möglichkeit anspruchsvolle Lehren inkl. Berufsmatura an einer Schule zu absolvieren! Um den Druck auf das System zu verringern, wäre dann nicht ein Ausbau solcher Lösungen ein Ansatz?
Und dazu kommt noch Flynn- Effekt. Der IQ der Jungen hat in letzten 20 Jahren gestiegen. Der IQ test wird glaube ich jede 4 Jahre neue angepasst. Und ich gehöre zu denen die Sagen dass Intellegenz nicht ein fix gegebene Wert ist und kann in förderndem Umfeld steigen, und umgekehrt. Die Primarschule hat meiner Meinung in vielen Orten in letzten 10 Jahren riesige Vorschriften gemacht um fördernder Umfeld zu schaffen. Da würde ich mich sehr wundern wenn es nicht dazu geführt hat dass mehr Kinder Fähigkeiten entwickeln die sie für Studium (egal welches - Uni, FH) stark machen.
Jemand hat ja auch hier geschrieben dass Unis mit dem Niveau von Maturanden nicht zufrieden sind. Ich sehe es anderes - die Niveau komplexe Aufgaben in Mathe zu lösen zum Beispiel hat tatsächlich gesunken. Was nun Schwierigkeiten bei Anschluss an Grundmathe Programm technischer Studiengänge verursacht. Aber wenn das bestanden ist - brauchen sogar technische Berufe diese Mathe gar nicht auf dem Niveau, weil fast alles mit Mathlab und R gemacht wird. Da löst kein Mensch mehr komplizierte Differential-gleichungen per Hand. Die Grundverständniss was eine Differential gleichung ist reicht vollkommen. Die Mathe Profs würden das bestreiten, aber nicht die Profs die Ingenieur-studiumgänge weiter unterrichten. Also - die Unis müssen auch ihre Anforderungen anpassen was sie nun sehr zurückhaltend machen (in Gegensatz zu FHs).
Aber in Bereich Team-arbeit, Präsentieren, Kommunikation sind die Fähigkeiten der Maturanden enorm gestiegen. Das ist das was gerne übersehen wird und nicht einfach zu messen ist - aber es ist sehr wichtig in vielen Berufen. Hier machen viele Gymis hervorragende Arbeit.
Re: Gymi nach der 6. Klasse (im Kanton Zürich)
Genau dies habe ich auch öfters gehört. Mein Vater hat sich bereits vor 20 Jahren jeweils darüber beklagt: "Ich möchte wieder einmal einen Stift, der eine super Abschlussprüfung hinlegt, und der nachher ans Tech geht!" Und da klang dann auch viel Stolz mit ....!!aryu hat geschrieben: ↑Do 1. Okt 2020, 08:14 @ausländerin
Ich habe viel mit den Vertretern unserer Abnehmerbetriebe zu tun, wir organisieren zum Beispiel von Zeit zu Zeit einen Austausch, bei dem uns gesagt wird, was sie sich von uns wünschen würden, welche Tendenzen sie feststellen etc. Und weisst du was? Sie beklagen sich darüber, dass so viele ins Gymi gehen und ihnen deshalb die tauglichen Lehrlinge wegfallen. Die WOLLEN Leute ausbilden, aber gute.
Mein Vater hat während zig Jahren Metallbauer/innen und Metallbau-Kontrukteur/innen ausgebildet (die erste Frau im Kanton, welche als Metallbauerin abgeschlossen hatte, hat er gleich angestellt


@falabella: zu vor einigen Seiten: kein Ding, hatte das gar nicht als Angriff oder so aufgefasst, und bin durchaus auch der Meinung, dass viele Eltern zu viel Druck aufsetzen

Manche Ohren haben Wände. (Robert Lembke)