Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Manchmal braucht die Liebe
Manchmal braucht die Liebe
Manchmal braucht die Liebe erst die Unterhaltung
Und nicht immer nur die Tat, raschen Vollzug,
Denn wo schließlich raffinierte Lusterhaltung,
Da gerät das Gunstverlangen erst zum Zug.
Die Berührungen sind wichtig, folgen nebenbei,
So dass manche Zärtlichkeit ganz parallel
Befreit von Haltbedenken, macht die Liebe frei,
Si sie braucht manchmal so gar nicht schnell.
Erst wenn letzte Worte dann verstummen,
Geräusche sich bei Windungen aufbäumen,
Schmetterlinge durch die Leiber summen,
Findet Liebe hin zu eigenen Räumen.
Und so wird die Nacht zu sel'gem Tage,
Wenn die Sonne sich längst schlafen legt,
Nirgendwo mehr Worte, keine Frage,
Weil das Beste sich selbst grundbewegt.
Auch Liebesbeweise brauchen die Wortlosigkeit,
Wenn sie sich den tiefen Neigungen hingeben,
Sich erobern tiefe Lust zu später Zeit,
Wo Geist und Seele in Körpern aufleben.
©Hans Hartmut Karg
2020
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Alles hat seine Zeit
Alles hat seine Zeit
Die Älteren, die wissen schon,
Dass Lebenszeit einmalig' Lohn
Für uns, wo Menschen war'n bereit
Zu hören auf die spätere Ewigkeit.
Da ist Lieben, Geliebtwerden,
Verlassen und verlassen werden,
Sich immer wieder ausleben, einleben,
Um nach dem Liebesglück zu streben.
Die Sehnsüchte gilt's zu erspüren,
Sich aus den Augen nicht verlieren,
Mitunter das Vertraute abzutrennen,
Versuchen, Wertschätze zu erkennen.
Und dann ist da ja noch die Zunge:
Man will das Schlanke und das Junge,
Denn man weiß, alles ist geliehen,
Darum muss man sich selbst bemühen,
Sich von Vertrautem weg zu sinnen,
Um mit dem Neuen Neues zu beginnen,
Weil Leben suchend bleiben muss
Und Dauerfreiheit gibt nicht jeder Kuss.
Da gilt es schon den Geist zu schärfen,
Das eig'ne Glück selbst zu entwerfen,
Damit man nicht das Ohr den Nöten leiht,
Sondern sich bringt in eine bessere Zeit.
Die Welt gilt es dann breit zu sehen,
Wenn man sich nicht im Zeitgeist lässt nur stehen,
Sondern die Neugier sich aufmacht und dazu bereit,
Krieg zu verhindern und vermeiden tiefes Leid.
©Hans Hartmut Karg
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Sie häkelte, sie strickte und sie stickte
Sie häkelte, sich strickte und sie stickte
Immer, wenn das Geld im Hause knapper war
Oder sich Konflikte auf zu Bergen türmten,
Hungrig saß bei Tisch die große Kinderschar
Und Geldleiher sie mit Lockendem bestürmten,
Griff sie zu denNadeln, denn das waren ihre Trümpfe,
Wenn sie stickte, strickte – oder stopfte Strümpfe.
Das erst brachte alsbald Ruhe in ihr altes Haus,
Die sich von der Großmutter auf alle übertrug.
Frieden breitete sich im Familienrahmen aus,
Wo sie alles mit schönen Gleichmut ertrug,
Denn das wusste sie von der eig'nen Ahnfrau:
Mit den Nadeln war der Alltag niemals grau.
Ihre Deckchen, fein gestickt, sind legendär,
Durften auf den Tischen niemals fehlen,
Gaben Heimat dort, wo Arbeit noch schwer
Und man Pfennige noch musste leise zählen,
Damit hier der notwendige Lebensbedarf
Nicht die ganze Kasse übern Haufen warf.
Und sie strickte für die Kinder schöne Jacken,
Half damit, die Kälte auch im Winter auszugrenzen,
Kochte Suppen, konnte noch Brot backen,
Wusste damit bei den Nachkommen zu glänzen,
Denn bei ihr ging alles gut und nichts ging schief,
Gottesglauben und die Werte saßen tief.
Depressiv hätt' sie nie werden können,
Dazu war sie immer zu beschäftigt,
Musste sich mit Sparplänen versöhnen,
Formulierte klare Ansagen, die dann bekräftigt
Die Überlebensstrategie in Armzeiten aufspürte,
Weil die Tradition sie zu dem rechte Maß hinführte.
Heute wird vielfach der Ahnen Fleiß verlacht,
Weniger will man sich jetzt anstrengen.
Doch wer hätte je vor einem Jahr gedacht,
Dass die Zeiten sich auch wieder anders längen
Und vielleicht die frühen Tugenden wir brauchen,
Damit nicht wieder Not und Armut fauchen.
©Hans Hartmut Karg
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Rennkitsch
Rennkitsch
Er warf
die Rennmaschine an,
tat, was er immer tat, rasen,
denn etwas anderes konnte er nicht.
Schließlich gab er Gas,
Sand und Gestank,
die staubten hoch
und er fuhr bleifußartig
zu den Bergen hin,
wo baumlos
nur die alte Wüste lag,
bevor er,
kleiner werdend
mit seinem Renngerät
hin zur Westsonne fuhr.
Ja, es gelang ihm mühelos
auch in Heißzeiten
die Wüstenlande
zu verwüsten.
©Hans Hartmut Karg
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Im Urstromtal
Im Urstromtal
Wo sich im Donnerschlag vergangener Träume
Ein wintersanftes, längst ersehntes Kühlungskleid
Sanft auf die Wiesen legt, ergreift die Räume,
Da ist das Land noch offen und wir schon weit.
Am Fluss entlang knirschen die Schritte auf den Wegen,
Ein Raubvogel verlässt lautlos den sicheren Schlag,
Wo alles morgenstill und sich noch nichts will regen,
Um zu begrüßen diesen wunderschönen, neuen Tag,
Den Hellstrahlen dann mehr und mehr begleiten,
Wo wieder ohne Umleitung die Autos fahren,
Der Himmel abläuft und man Essen darf bereiten
Und in den Häusern bleiben Menschenscharen.
Wer will sich in der Pandemie denn schon gefährden,
Wer sich den Virus in Städten einfangen
Mit dieser Atemnot und schlimmen Beschwerden,
Um mühsam die Gesundung zu erlangen?
Dem Wanderer, dem geht's in der Ruhe gut,
Er sieht den Reif von blätterfreien Ästen gleiten,
Wo pralles Leben in freier Natur nun ruht
Und sich im Urstromtal die Lande weiten.
©Hans Hartmut Karg
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Liebesgewöhnung
Liebesgewöhnung
Der Du mir jetzt viel Wärme holst,
Das Kerzenlicht zur Nacht hinstellst,
Die Wanderschuhe mir besohlst
Und Proviant in Händen hältst,
Dazu noch das Kaffeegetränk
Mit Kuchenstückchen hinterher,
Damit ich treu, Dir eingedenk
Der Liebe fröne immer mehr,
Dir will ich mein Vertrauen schenken
Und meine Schritte zu Dir lenken.
©Hans Hartmut Karg
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D'Bergler
D'Bergler
Manche schauad vom Berg scho nondr,
Manche g'schobad zom Berg no nauf,
Send abr iadzd scho reichle mondr,
Midd'm Handy em Sonnalauf,
Beglüggad dia Berg in däara Weld
Ond schdolbrad iabr Häng ond Bergla,
Hond manchmol iberhaubd koi Geld
Ond so vial Arbad zom Wergla!
Doch schdolz send sia auf iare Berg,
Schdolz auf'd Bsuach ond auf'd Gäschd,
Melgad dia Kia ond machad iar Werg
Ond feirad em Joar viale Feschd.
Jaja, dia Bergler, dia send scho schdolz,
Mäad em Friale iare reiche Wiesa,
Schiarad da Ofa midd deam oigna Holz,
Weil sia emmr Käs mach miaßa...
©Hans Hartmut Karg
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Mitunter
Mitunter
Mitunter hilft uns der Blick
in den leuchtenden Abendhimmel,
hin zur Ordnung der Gestirne,
wenn an wilden Chaostagen
auf Erden das Welttheater
die Menschheit aufgeilt.
Ruhig steht oben Stern bei Stern
und unsere Augen und Sinne
kommen langsam zur Ruhe,
wenn die vielen Geräte
mit ihren Nachrichten
schweigen.
©Hans Hartmut Karg
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Mitunter
Mitunter
Mitunter hilft uns der Blick
in den leuchtenden Abendhimmel,
hin zur Ordnung der Gestirne,
wenn an wilden Chaostagen
auf Erden das Welttheater
die Menschheit aufgeilt.
Ruhig steht oben Stern bei Stern
und unsere Augen und Sinne
kommen langsam zur Ruhe,
wenn die vielen Geräte
mit ihren Nachrichten
schweigen.
©Hans Hartmut Karg
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Geht es noch ums Recht?
Geht es denn noch ums Recht?
Da dachte man, alles wär' fair,
Ganz unabhängig von Moneten,
Es ginge nur um Sinn und Ehr'
Auf unserem schönen Erdplaneten.
Doch es geht leider viel um's Geld,
Weil die Verfolgung nichts bewirkt,
Wenn in der aufgeheizten Welt
Gerechtigkeit hat Macht verwirkt.
Es ist dann schwer, noch fair zu bleiben,
Wenn alles dreht sich nur um's Geld,
Der Reiche kann beleidigend schreiben,
Während der Arme Groschen zählt.
Dabei gibt es nicht viel zu denken,
Man weiß: Das Geld verschwindet nicht.
Man wird es anderswo hinlenken,
Nicht immer bremst ja ein Gericht.
Werden Trickbetrüger fündig,
Gelangen sie ans Geld der Alten,
Denn wo Moral ist brüchig, windig,
Kann sie auch kein Unrecht aufhalten.
Mehr Opferschutz müsste jetzt her,
Die Wiedergutmachung zur Pflicht,
Sonst hat die Ehrlichkeit es schwer,
Ganoven narren das Gericht.
Erst wenn den Opfern das zusteht,
Was man ihnen gestohlen hat,
Weil auf den Grund man Dingen geht,
Wird gut gesühnt die Missetat.
©Hans Hartmut Karg
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Freund, der Du bist
Freund, der Du bist
Ja, Du bist immer mir noch Freund!
Nach mehr als fünfzig langen Jahren
Rufst Du mich spätabends gern an
Und gratulierst zum Ehrentage,
Dem Wiegenfest, das lange her.
Da spür' ich Deine wahre Größe:
Wer frühe Menschen nicht vergisst,
Erinnerlich der schönen Jugend,
Der lebt nicht oberflächlich nur,
Sondern mit Freude sehr geerdet.
Ja, Freund, der treu Du immer bist,
Gern nehm' ich Deine Stimme wahr,
Denn sie gibt mir vertraute Nähe,
Weiß ich doch seit den frühen Jahren,
Dass ohne Arg Du mir gesonnen.
©Hans Hartmut Karg
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Rosige Zeiten?
Rosige Zeiten?
Haben uns nicht
die Altvorderen immer schon gesagt:
„So rosig werden die Zeiten nicht bleiben!“
Und wir?
Haben wir denn heimlich gehofft:
Das ältere Mundwerk schweige!?
Längst verstummt
sind die Stimmen der Ahnen,
erinnerlich nur noch selten
seherisches Grummeln.
Und doch:
Anders sind die Zeiten geworden,
manches Rosa ist auch dem Grau verfallen.
©Hans Hartmut Karg
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Umgang mit Warnern
Umgang mit Warnern
Wir Menschen mögen die Warner nicht,
erst recht nicht die alten Propheten,
denn man unterstellt denen ja nur
das Schlechtreden als Masche und Macke.
Wer mag schon hören,
dass Bedrohungen jetzt
unser Leben sehr hart umkreisen,
wenn er bis dato
und ohne Einschränkung
in Freiheit mobil sein durfte?
Immer noch im Magischen zuhause
meint mancher Mensch als sich selbst Entlastender:
Wer den Warner schlechtredet, totredet,
der befreit sich damit dauerhaft
von allen Bedrohungen!
Da aber versperren sich Denkräume
schon manches Mal mit Dummheit...
©Hans Hartmut Karg
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Dunstsonne
Dunstsonne
Nur mühsam tritt sie in ihr eigenes Leben
am Weiher mit dem dichten Astwerk.
Die Sonne zeigt uns jetzt ganz genau,
wie novembergeboren sie dort erwacht.
Nirgendwo ein Laut und keine Winde
verändern das traumverlorene Land,
während die Strahlen sich schwertun,
sich aus Nebelschwaden zu schälen.
Dann aber ist sie uns da und wärmt,
hellt selbst dort, wo die Schatten liegen,
um ein wenig hoch aufzusteigen,
bis sie den Mittagszenit erreicht.
Der steht niedriger, als zur Heißzeit,
der Dunst umgarnt unsere Sonne,
die bald wieder ins Verborgene flieht,
wenn vom Wasser Nebel aufsteigen.
Ja, es ist November, und doch
zeigt das Zentralgestirn uns an,
dass seine Kraft noch nicht ganz
gebrochen ist durch Winterskälte.
©Hans Hartmut Karg
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So ruhig
So ruhig
Waren Tage vor einem Jahr turbulent,
Alles strebte damals hin zum Event,
So legt sich jetzt Stille über das Land,
Weil keiner mehr auf das Risiko bestand,
Um dorthin zu gehen, wo Lebensgefahr
Immerzu neue Ansteckungsräume gebar.
Viele werden nicht mehr auf Feste gehen,
Werden auf Abstand hin zum Nachbarn sehen,
Kontaktieren die Freunde medial, virtuell,
Denn der Impfstoff kommt leider nicht so schnell,
So dass wir weitere Besuche einschränken
Und uns in der Wohnung mit Fernseh'n ablenken.
Das ist für viele gar keine neue Erfahrung,
Die sie einlösen unter Gesundheitswahrung,
Wenn sie, als wären sie nun kaserniert
Dies alles hin zum Eremitenleben führt,
Wo man sehnsüchtig erwartet jene Zeit,
In der alle wieder zur Begegnung bereit.
©Hans Hartmut Karg
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Jünglings Leben
Jünglings Leben
Wie leicht hat's doch der schlanke Mann,
Bei jungen Damen noch zu landen,
Die oftmals sehr im Sehnsuchtswahn
Meinen, er hätte sie verstanden...
Die Sehnsucht bleibt der Narren Sklavin,
Gaukelt den Herzen Hoffnung vor,
Verändert so Wahrnehmung und Sinn
Und wählt sich so das eigene Tor,
Durch das der Jüngling leichter springt,
Wenn ausgelebt die Liebestat,
Weil schon der nächste Vogel singt,
Mit dem er auch sein Date schon hat.
Ach, wie so leicht geht Liebe doch,
Wenn sie sich in den Traum versetzt,
Dass alles nur nach Blühen roch,
Was doch recht stürmisch taubenetzt.
Wo bleibt des Jünglings reife Zierde,
Mit der die Jagdsaison beginnt,
Wenn weiter er voller Begierde
Schon wieder nach der Neuen sinnt?
©Hans Hartmut Karg
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Dem Licht entgegen
Dem Licht entgegen
Es schien mir heute Nacht im Traum,
als würde sich ein wenig öffnen
das Graudunkel der hohen Wand.
Ein Dreieck war's, das da links oben
sich größerte von Mal zu Mal
mit Licht – gab da den Tag mir frei.
So wurde alles heiter mir
und Wärme heilte meine Haut,
so dass ich wachend Sonne spürte.
©Hans Hartmut Karg
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Perfekter Luxus?
Perfekter Luxus?
Der Kreuzfahrtriese pflügt voran
Teilt gemächlich Meereswellen,
Fährt auch nachts, weil er das kann,
Ruhe wird sich kaum einstellen.
Niemand sieht den vollen Rauch,
Wenn die Herrschaften dann schlafen.
Manche füll'n sich spät den Bauch,
Womit sie sich selbst bestrafen...
Kein Vogel singt nahe des Riesen,
Die Blume ziert kein Wellentreiben,
Wenn man meint, reisen zu müssen,
Womit man prahlt und kann schreiben.
Das Schiff ist sauber, alles glänzt,
Hier lässt nichts die Blätter fallen,
Denn alles scheint sehr entgrenzt,
Wenn hier Sehnsuchtswünsche fallen.
Luxus kennt auch Völlerei,
Wo zwischen Himmel und Meeren
Speck man isst zum Frühstücksei –
Und lässt sich gar nicht bekehren...
Wird man denn nicht krank von Dünsten,
Wo zur Theke Menschen eilen
Und im Neid stehen mit Günsten,
Wenn beim Nachbarn Augen weilen?
Mit dem Schock der Pandemie
Wären Wärmetauscher nötig,
Filterungen wie noch nie,
Damit Leben da nicht ledig.
©Hans Hartmut Karg
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Srhnr in Zeiten
Sehne in Zeiten
Sehne in Zeiten des Umbruchs
herbei, was auch Dich lockt,
denn ein wenig im Offenen,
wo ein Humorschalk hockt,
den Dein Schicksal entdeckt,
befreit sich auch Deine Seele
von trüben Wildkreischereien,
denen Toleranz und Gnade fern.
Sehne herbei, was für Dich da,
entfalte dort Deine Gaben,
wo selbst an nebligem Tag
und lang vor dem Frühling
ein spätes Blütenkind lockt,
Herz und Seele Dir sucht,
damit sich mit Befreitem
auch Deine Augen weiten.
©Hans Hartmut Karg
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Liebesleid
Liebesleid
Sie wartete mit ihrem Rad
Bis er am Abend zu ihr kam,
Um ewig-lang mit ihm zu turteln
Am Hain, wo schmal der kleine Pfad
Und er sie in die Arme nahm.
Da war die Welt noch Paradies,
Sie schmachtete und blickte heiter,
Weil Liebe nah und alles warm,
Er sie nicht aus den Armen ließ,
Denn keiner wollte heim und weiter.
Dann wartete mit ihrem Rad
Sie lange – und er kam nicht mehr.
Er blieb auch künftig fern.
Ohne Umarmung, Liebestat
Weinte sie gar so sehr.
Doch Mutter wusste diesen Trost:
„Wart's ab, Du bist doch schön!
Ein Besserer wird Dich freien!“
Da ward sie heiter, nicht erbost,
Konnte nach neuer Liebe seh'n.
Der Neue brachte Blumen mit,
War ihr auch bindungswillig,
Ein großer und ein lieber Mann.
Der brachte ihr viel Liebe mit,
Den Ring – der war nicht billig!
So kamen beide fest zusammen,
Von Dauer lebte die Beziehung,
Weil beide es im Herzen wollten,
Verantwortlich sich so benahmen,
Zärtlich gar mit ganz viel Bemühung.
Denn ohne gibt es keine Liebe,
Gefühle brauchen stete Pflege,
Das erst gibt ihnen Sicherheit.
Niemand braucht die Strauchdiebe,
Denn stete Liebe will die Hege.
©Hans Hartmut Karg
2020
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