Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Zugvögel

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zugvögel

Es sandten letzte Vogelkinder
Mit ihrem Zwitschern Leben aus
Und kündeten mir so den Winter,
Weil sie dann flogen fern hinaus,
Ins Südquartier wurde geflogen,
Wo sie sich weiter wärmen konnten,
Sind zu den Gründen hingezogen,
Die sie dort nährten und besonnten.

Und doch blieben so manche hier,
Denn wärmer wurd' es bei uns ja.
Die Tiere haben ein Gespür
Und bleiben deshalb bei uns da,
Um sich nicht weiter abzumühen,
Flugrisiken erst einzugehen,
Wo zwischen Kranichen und Kühen
Auch immer Vogelnetze stehen.

Man trachtet bei uns nicht nach Leben
Der Vögel, sie sind Freiheitsboten,
Welche unserem Leben Hoffnung geben,
Um Himmelsweiten auszuloten,
Die uns manchmal so fern erscheinen
Und unerreichbar in den Höhen,
Dass manche Vogelstimmen weinen
Und locken, um höher zu sehen...


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Die Luxusreise

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Luxusreise

Man freut sich auf die große Fahrt
Und aufs Kulturerleben.
Darauf hat man ja lang gespart,
Jetzt darf's auch Luxus geben!

Und wie versprochen gibt es den,
Das Füllhorn wird reich ausgegossen:
Man kann auf volle Teller sehen,
Da wird alles perfekt genossen!

Wir laufen, wo noch Säulenreste,
Dann über viele Unkrautfelder
Und sehen so das Allerbeste,
Wo einstmals große Pinienwälder.

Doch hinterher bereut man dann
Die tagelange Schlemmerei,
Besinnt sich schon ja irgendwann,
Dass Arbeit wohl auch Luxus sei.

Kein Gramm verzeiht die strenge Waage,
Das Wohlbefinden ist perdü,
So dass ich weite Hosen trage –
Nach Kuchen, Eis, Luxusmenü.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Vergiss nicht

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Vergiss nicht

Vergiss nicht,
dass Du einst selbst Kind warst.

Das Kind vor Dir
erinnere Dich doch stets
an das Kind in Dir.

Wie oft hast Du gebangt,
gehofft auf die Erhörung,
als die Großen,
die Erwachsenen,
sich Deine Wünsche
nicht wieder anhörten.

Sei nicht zu streng!
Sie waren es mit Dir auch nicht!

Sieh doch: Das Kind in Dir
blüht immer wieder auf,
wenn das Kind vor Dir
erhört wird.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Novemberwelt

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Novemberwelt

Nebelverhangen das Wolkendach
zeigt ein schlierendes Graugesicht,
lässt von blattlosen Astgerippen
Wassertropfen nun tränender fallen.

Ist es nicht die Dunkelwelt jetzt,
in der die Gewässer stiller
ihre Windlosigkeit ertragen,
um gefallenes Laub einzusammeln?

Schon holt die Zeit uns wieder ein,
in der kein Sommertag mehr grüßt,
wenn sich des Lichtes Macht
zum Frühling hin sehnt.

Da ruft selbst der Kuckuck nicht mehr,
Kein Eichelhäher tanzt in den Wipfeln.
Es ist des Herbstwaldes stille Zeit,
In der nur noch Pilze sprießen...

Dort, wo der Bach sich bewegt,
hört man heimliches Raunen,
bevor er sich in den See entlässt,
murmelnd mit Wassergeistern.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Göttinnen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Göttinnen

Seh'n sie nicht aus,
als wären sie Göttinnen,
fast noch schöner und jünger
als gestylte Fernsehmimen,
die jederzeit omnipräsent
sich filmen lassen?

Perfekt geschminkt und lächelnd
seh'n sie zum Smartphone hin,
bewusst sich jeder ihrer Posen,
mit denen die Eitelkeit lockt.

Ja, schön sein,
wahrgenommen werden,
sich einmalig dünken,
wissen um Haare, Augen,
Kleidung und Licht.

Sie sind so mädchengleich
heimisch in den eigenen Bildern
und frei noch, wenn sie immerzu
nur so selbst gesehen werden wollen
von denen, die auf den Bildforen
nach Schönheit Ausschau halten.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Alles zugerankt!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Alles zugerankt!

Die liebliche Geißblattlaube
ist noch im Herbst so zugerankt,
dass ihr Blattwerk Tropfen fallen lässt,
so dass dort niemand mehr sitzen kann,
wo der Sommer noch von Verstecken wusste.

Da säße sie jetzt gerne mit ihrem Rembrandt
und würde ihn immer fragen wollen,
wie seine weiteren Pläne
denn aussehen
im Frühling.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Fliehe den Rüpeln!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Fliehe den Rüpeln!

Auf der Erde wimmelt es von Übeln,
Die längst der guten Lösungen harren.
Liebe Politik, so fliehe doch den Rüpeln,
Du musst nicht auf Untugenden starren!

Vielleicht ist es die Krankheit der Zeit
Dass sich die Tyrannen vermehren,
Im Netz verbreiten Unruhe und Leid,
Um Herzen und Sinn zu verheeren.

Vielleicht ist es die Gegenreaktion
Auf Kompromisse und auf Konsens,
Auf Wertfreiheit und auf Koalition,
Auf Harmonien und Referenz.

Dabei gäbe es doch die Möglichkeit,
Nicht ständig das Gute zu tadeln.
Hat nicht unser Geist dazu jede Freiheit,
Mit Schöpfertum die Zukunft zu adeln?

Rüpel sind oftmals nur schlecht erzogen,
Ihnen geht es ja selten um reale Kritik,
Denn mitunter wird da reichlich gelogen,
Weil dabei nur eigene Macht im Blick.

Öffentlichkeit wird gerade dann ohnmächtig,
Wenn sie Pöbelei gar noch toleriert,
Wo diese längst der Diktatur verdächtig
Die Angstfreiheit ad absurdum geführt.

Vergiss nicht Deine Bürgerpflichten,
Wenn das Menschenrecht Du hochhältst.
Wir leben nicht gern mit Fakenews und Gerichten,
Haben jene Demokratie, die Du mit erwählst!

Auf der Erde wimmelt es von Übeln,
Die längst der guten Lösungen harren.
Liebe Politik, so fliehe doch den Rüpeln,
Du musst nicht auf Untugenden starren!


©Hans Hartmut Karg
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Die uralte Tomatensorte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die uralte Tomatensorte

Die uralte Tomatensorte
lässt uns seit Jahren nicht mehr kalt,
denn sie bringt Früchte reich hervor,
die wirklich nach Tomaten schmecken.

Wir kennen nicht mal ihren Namen
und wissen nicht, woher sie kommt,
holten aus Früchten selbst die Samen,
der unserer Gesundheit frommt.

Vereinzelt gibt es Sorten noch,
die nicht kastriert und nicht Hybriden,
nicht wochenlang hart wie Beton,
natürlich mit Verfallsdatum.

Wo hab' ich sie denn gleich entdeckt?
Im Urlaub in Italien, die starkwüchsig
seit Jahren reichlich Früchte trägt –
im Spätsommer mit tiefem Rot.

Bedingt ist sie nur lagerfähig,
dafür lässt sie sich sehr leicht schälen
und bringt den unvergleichlichen Geschmack
in hungrige und feine Gaumen.

Noch im November hier im Freiland
holt man sie weiter grün vom Strauch.
Dann reift sie aus ins Purpurrot,
wenn dunkel, warm sie hier gelagert.

Und auch noch im kalten Dezember
holt man sie aus großer Schüssel,
bereitet daraus mit den Kräutern
die duftende Tomatensuppe.

Pasta und Pizza schmecken herrlich,
wenn hergeholt die Fleischtomate,
weil sie geschaffen, unentbehrlich,
ersetzt sogar uns jede Torte.


©Hans Hartmut Karg
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Bleib positiv gestimmt!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bleib positiv gestimmt!

Dein Denken sei der Rede Stütze,
Denk' dabei auch an Komplimente,
Denn nur verschwurbelt und in Hitze
Findet das Schnarren nie ein Ende.

Bleib positiv gestimmt und sei es auch,
Denn unser Leben ist zu kurz,
Als dass man fördert nur den Rauch,
Entwickelt nur den üblen Furz!

Davon gibt leider zu viel,
Niemand braucht das Wildgerede,
Wo nur Ausgrenzung ein Ziel
Und Sprache lediglich Richtstätte.

Werde, Freund, ein feiner Denker,
Denn die Zeit bleibt kurz bemessen.
Schaffe mit Humor den Schlenker,
Freundlich können wir genesen.


©Hans Hartmut Karg
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Geschichten erzählen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Geschichten erzählen

Sollten wir nicht wieder lernen,
Geschichten zu erzählen
und nicht nur tausendfach
Nachrichten wiederholen?

Wollen wir nicht Schönes hören,
Geschichten aus der Welt,
in der das volle Glück
ein wenig uns mitreißt?

Will nicht der edle Mensch
die Lebenszeit bereichern
und nicht nur immer wieder
zotig besprungen werden?


©Hans Hartmut Karg
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Bertha

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bertha

Wer kennt bei uns schon jene Bertha,
Die einstmals des Kaisers Gattin?
Wer weiß, dass sie Italien nah,
Hatte dafür Gespür und Sinn.

Niemand kennt sie bei uns hier mehr,
Die Zeit ist längst vergangen,
Als es die Krone hatte schwer,
Noch Einfluss zu erlangen.

Als Ehefrau Heinrichs des Vierten,
Canossa-Heinrich auch genannt,
Zog sie mit dem Kaisergekürten
In unser großes Sehnsuchtsland.

Die Städte in Italiens Norden
Waren ihr herzlich zugetan.
Reichtümer konnten auch horten,
Ihr Mann kurbelt' den Handel an.

Den Menschen dort ging's gar nicht gut,
Stadtbürger hatten auch zu kämpfen.
Doch Bertha schuf den neuen Mut,
Um Armut dort zu dämpfen.

Beide war'n sie südwärts gezogen
Und es begegnete bei Montegrotto
Ein Mädchen ihr, nett angezogen,
Doch bettelarm als pars pro toto.

Ein Wollknäuel schenkte das Mädchen
Der Bertha und die ward so gerührt,
Dass sie zog in das Padua-Städtchen,
Wo ihnentiefe Huld gebührt'.

Zum Mädchen schickt' die Königin
Den Boten, der es holen sollte,
Denn Bertha hatte hohen Sinn,
Weil sie um Menschenarmut wusste.

Als nun das Mädchen vor ihr stand,
Gab sie das Knäuel ihr zurück,
Lächelte sie an selig verwandt
Und sah sie an mit warmem Blick:

„So lange wie jetzt ausgerollt
Der Wollfaden am Boden liegt,
So viel an Land, das schenk' ich hold,
Womit die Armut wird besiegt.“

So kam das Kind zu Königsland
Und war auf einmal nicht mehr arm,
Weil Bertha mit der Gönnerhand
Sich diesem armen Kind erbarm'.

Seit dieser Zeit wird hoch verehrt
Die Bertha in dem Thermenland.
Weil sie die Armut abgewehrt,
Ist sie bis heute dort bekannt.


©Hans Hartmut Karg
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Sonnenerwachen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sonnenerwachen

Noch kalt liegt grauer Nebelreif,
Zeigt tiefgründig und wiesennah,
Wo alles doch ganz kältesteif:
Im Spätherbst ist er wieder da!

Die Baumblätter sind längst gefallen,
Man hört auch keine Vogelstimmen,
Wenn eigene Schritte wieder hallen,
Im Stock versteckt leben die Immen.

Langsam malt ein feiner Schimmer,
Konturen ins Himmelsweißgrau,
Kunstlicht wird zum fahlen Glimmer,
Wenn Sonnenwelt öffnet die Schau.

Farben können leuchtend beginnen
In diesem späten Sonnenwerden,
Befreien uns von trübem Sinnen,
Weil endlich Strahlen sich nun mehrten.

Ein jeder Tag wird zur Verheißung,
Wenn Licht den Erdkreis hell beleuchtet
Und bald in strahlend-heller Gleisung
Den Wiesengrund magisch entfeuchtet.


©Hans Hartmut Karg
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Zuletzt geändert von Hans Hartmut Karg am Mi 18. Nov 2020, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Wie steht es denn mit Dir?

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Wie steht es denn mit Dir?

Darf ich Dich fragen:
Wie steht es denn mit Dir?

Bist Du noch frei,
so frei, dass ich Dich freie,
nicht mehr ortsgebunden?

Auch ich musste mich durchringen
und Abschied nehmen von Vertrautem,
von Eltern, Geschwistern, der Heimat.

Vergiss nicht, dass auch das uns sei:
Wo alles nur noch zeitgebunden,
Du endlich ganz bei mir bleibst,
wird Glück uns zur Heimat.


©Hans Hartmut Karg
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Erregungspunkte

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Erregungspunkte

Neugier wartet da sehnlichst
– selbst in schlimmen Lockdownzeiten –
mindestens doch ein wenig
auf die Entgleisungen der Worte,
damit man sich entspannt
in Langeweilezeiten,
Erregungspunkte ausmachen kann,
die dann im Hochlabern
dem Leben suggerieren sollen,
dass es auch weiterhin
notwendig seiner Aufreger
bedarf.


©Hans Hartmut Karg
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Es ist so schwer

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Es ist so schwer

In Krisenzeiten ist es ja für viele schwer,
Noch frei und wahrer Mensch zu bleiben.
Gibt denn das Leben da so wenig her,
Wenn wir die Zeit nur immerzu erleiden?

Natürlich leben wir auch weiterhin in Angeboten
Und medial scheint alles immer wie zuvor.
Doch fliehen Möglichkeiten dem Heloten,
Der leidend aus den Nischen kriecht hervor?

Wo man der Freiheit sel'ge Pforte öffnend löst,
Um dadurch endlich wieder Neuland zu gewinnen,
Wird anspruchsvoll das Gute Leben nicht verdöst –
Man muss ja nicht auf Marktbeherrschung sinnen!

Ob dies gelingt, wenn viele Täglichkeiten ruhen,
Sich Wehrhafte der Zeit entgegenstellen,
Nicht nur lautstark in Städten buhen
Und weiterhin Konsensbereitschaft wählen?

Kommt hoffentlich die Frauenmacht hinzu,
Die sich des eingefahrenen Konsumverhaltens wehrt,
Wenn man nicht hingeht, wo nur Truh' und Schuh,
Sondern die Gunst der Zeit mit Liebe mehrt.

In vielen Medien bleibt weiter ausgebreitet,
Was unverständlich in der Krisenzeit,
Weil scheinbar niemand mehr darunter leidet,
Dass alles eng und nichts mehr wirklich weit.

Da freut das Weibliche vielleicht sich sehr,
Wo Männlichkeit sich wieder im Aufdecken spürt,
Dass unser Schicksal jetzt gar nicht so schwer,
Wenn es uns hin zu Liebesquellen führt.

Die doppelte Gefangenschaft, sie leidet nicht,
Es geht dabei um keinen Krämerladen,
Denn auch die Krisenzeit hat ihr Gewicht
Und findet frei zurück zum rechten Faden.


©Hans Hartmut Karg
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Weltweit müssen wir uns endlich

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Weltweit müssen wir uns endlich

Weltweit müssen wir uns endlich
Von den Negativführern verabschieden.
Ihnen fehlt das Versöhnungsgen.
Von daher ist es für alle verständlich,
Dass sie nur Stress bringen uns hienieden,
Weil sie meist auf Zerstörung steh'n.

Wir brauchen keineswegs Schlammschlachten,
Keine Fakenews und keine Zündeleien,
Müssen Menschheitsbedrohungen anpacken,
Dürfen nicht mehr die Menschen verachten,
Nicht zusehen, wie Gerechte zum Himmel schreien
Und nicht zusehen, wie Gelder heimlich versacken.

Was wir brauchen in der freien Welt
Ist die Schaffung eines Goldenen Zeitalters,
Indem wir die Probleme nicht ignorieren,
Dass man die Menschenrechte beibehält
Im Führen als des göttlichen Sachwalters,
Damit die Bürger auch die Freiheit spüren.

Verantwortung wächst uns nicht automatisch zu,
Darum müssen wir uns schon selbst bemühen,
Will die Menschheit ihr Überleben noch retten.
Erst versöhnunsgbereit wird daraus jener Schuh,
Mit dem wir Mitmenschen nach oben ziehen,
Wenn alle ihr Handeln auf Wohlwollen betten.


©Hans Hartmut Karg
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Zur Menschlichkeit bequemen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zur Menschlichkeit bequemen

Manche lassen es leicht mit Wildgeistern krachen,
Um nicht weiterhin Tatsachen zu überwachen,
Wenn unkontrolliert sie sich Mehrheiten ergeben
In falscher Meinung auf ein sorgenfreies Leben.

Wir müssen doch nicht mit Dauergewittern
Mitarbeiter feuern und pausenlos twittern!
Wenn Menschenseelen unnötig den Tod erleiden,
Müssten wir eigentlich dieses vermeiden.

Wir müssen uns zur Menschlichkeit bequemen
Und von Hetzereien und Intrigen Abschied nehmen,
Denn unsere Lebenszeit bleibt sehr begrenzt,
In der unsere Aura durch Freundlichkeit glänzt.

Wir brauchen das, denn die Menschheit will Frieden,
Gerade dadurch wächst Glückseligkeit hienieden,
Auf die wir allesamt unsere Agenda setzen sollten,
Indem wir Freiheit gestalten, da Frieden wir wollten.

Göttlicher Auftrag diene der Friedfertigkeit,
Denn dann erst wächst uns zu Gestaltungsfreiheit,
Mit der wir vorbildlich den nachwachsenden Generationen
Bereiten eine würdige Zukunft, um auch sie zu belohnen...


©Hans Hartmut Karg
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Im Paradies

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Im Paradies

Ein Haus mit einem schönem Garten,
Um Blumen mit der Frau zu pflücken,
Gemeinsam auf das Wachsen warten,
Viel Freude finden und Entzücken,

Wenn Beeren reif, Tomaten rot
Und wir sie danach endlich ernten,
Denn ohne diese wär's der Tod,
Von dem wir uns so gern entfernten,

Wann immer wir im Zauberhaus,
Im Herbst die Rosenstöcke schneiden,
Binden den späten Blumenstrauß,
Um in der Enge nicht zu leiden.

Es ist und bleibt ein großes Glück,
Wenn notverlassen frühe Tage,
Wir nicht werfen den Blick zurück,
Wo's gab nur Mühe und viel Plage.

Ein Paradies blüht uns auf Erden,
Wenn Haus und Hof man eigen nennt,
Wir Fleiß und Arbeit nicht entbehrten,
Die Schicksalswendung man erkennt.


©Hans Hartmut Karg
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Der Sanftbegleiter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Sanftbegleiter

Haben wir den Mond denn verstanden
Als Sonnenabglanz und Nachterhellung,
Wenn er jetzt leuchtet in den Landen
So nahe bei der Liebesbestellung,
Welche das fahle Lichtchen sucht,
Um nun der Lust Sporen zu geben,
Durch jene auch, die nicht betucht
Nun gleiten in ihr pralles Leben?

Der Nachtstern ist ein Sanftbegleiter
Der wunderschönsten Heimlichkeiten,
Stellt das Verlangen gern auf „Weiter“,
Weil er aufweckt uns gern beizeiten,
So dass die Hand greift nach dem Herzen,
Das traumverloren selig trudelt,
Sich dann erlaubt intimes Scherzen,
Wenn die Lust beiderseits eintrudelt

Und unser Mond im Morgenschein?
Ja, er verblasst vor lauter Scham
Und kümmert sich so ganz allein
Ums Schwinden, wenn der Liebeswahn
Dann nur noch Schwachsignale sendet,
Sich voneinander Körper drehen,
Weil die Erfüllung nun vollendet
Und sie in Orpheus Arme gehen...


©Hans Hartmut Karg
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Hermeneutik

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hermeneutik

Hermeneutik will wohlwollendem Verstehen
Dauerhaft festen Sitz und Stimme geben,
Möchte abwehren Manipulation und Intrige,
Will Respekt auch in Gesprächen anstreben,
Sich neugierig einfühlen in fremdes Erleben
Mit Vernunftgründen und auf gesitteter Stiege.

Natürlich will sie auch überzeugen,
Mitunter das Gegenüber gern überreden.
Man wird sich unfairer Stimmen erwehren,
Denn die Kunst, sich empathisch herab zu beugen
Nimmt sich zum Partner nicht gern einen jeden,
Nicht solche, die Harmonie ins Gegenteil kehren.

Und jene, die sich lustig über andere machen
Sind keine Sendboten wahrer Hermeneutik,
Denn sie sind nicht selten der Beleidigung nah.
Die Würde ist eben nicht zum Verlachen:
Manchmal tragen Ideologie und unedle Taktik
Das Reale dorthin, was nichts wirklich geschah.

Hermeneutik bemüht sich um ehrliches Verstehen
Und erforscht, was das Gegenüber sagen will,
Weshalb entscheidend das Verstehen w o l l e n ,
Nicht immer auf Schwächen des Nächsten sehen,
Ohne Kumpaneirituale mit zerstörendem Ziel –
Nur so öffnet der Mensch sein humanes Sollen.


©Hans Hartmut Karg
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