Wiedereröffnung der Schule: Wie funktioniert es in der Praxis?

[nala11]

Wieviel Leid durch die Massnahmen verhindert wird und wieviel Leid erzeugt wird, darüber kann man durchaus diskutieren, Malaga.
Aber zu behaupten, wir leben jetzt in einer Diktatur, Berset entscheide wie ein Vogt alles alleine, man werde die nächsten Wahlen verhindern und Demonstranten ins Gefängnis werfen - auf diesem Niveau will hier glaubs niemand diskutieren.

[Helena]

@Malaga: ich finde es nicht gut, dass ZH sich weigert weiter zu gehen. Finde das eher arrogant. Offenbar reichen ja die jetzigen Regelungen nicht, die Zahlen bleiben hoch.

[stella]

nala
Das sehe ich auch so.

Malaga
Ja, die Psyche der Jungen leidet, nicht nur die.
Wir müssen aufhören, Themen gegeneinander auszuspielen. Wir müssen beginnen zu zuhören und alle Bereiche des Lebens mit einzubeziehen, wenn Entscheide zum Vorgehen in der Pandemie beschlossen werden.

[Joeyita]

@Malaga: Wo fühlst du dich denn am meisten drangsaliert? Habt ihr existentielle Ängste oder könnt ihr Familienangehörige nicht besuchen?

Ich finde es auch schlimm, wenn alte Menschen einsam sterben müssen und viele ihre Existenz verlieren oder darum kämpfen müssen. Und ja, die psychische Belastung ist sicher in dieser Pandemie gross. Trotzdem liegt es mir fern zu glauben, dass irgendwelche Politiker diese Pandemie nutzen wollen oder gar inszenieren, um die Macht an sich zu reissen, ich fühle mich weder drangsaliert noch entmündigt. Viele unserer Nachbarländer haben einen zweiten Lockdown oder konnten nicht mal im Sommer kurz aufatmen. Ja, es hängt vielleicht an mit den Massnahmen und ja, das kann nerven. Aber von einer Diktatur können wir in unserem Land sicher nicht sprechen. Durchatmen und nach vorne schauen, es werden wieder andere Zeiten kommen (ja, daran glaube ich).

[Leela]

Von den paar Fällen die man persönlich kennt auf die Gesamtsituation zu schliessen, ist doch nicht mit einer Statistik zu vergleichen.
Sonst hätte ich schon lange in Panik ausbrechen müssen, denn ich kenne auch nur wenige Covid Fälle aber darunter 2 Todesfälle. Ja, eine Frau war ü80 aber die andere Person erst 70 und mitten im Leben stehend.

[Netterl]

Ich kenne einen Todesfall mit 64. Ohne Vorerkrankungen.
Aber ich stimme meinen Vorschreiberinnen zu:
Das eine ist, Probleme mit den Maßnahmen zu haben ( hab ich ganz massiv und bin sehr sehr wütend!)
Das andere ist, die Demokratie infrage zu stellen. Das tue ich nicht, wobei ich sehr sehr aufmerksam bin. Ich habe damals bei uns den Widerstand gegen Wackersdorf (WAA) in den 80ern inklusive Hofberichterstattung der Medien, Polizeigewalt, Eingriff in die Demokratie ( da wurde im Landtag ein Gesetz geändert und ist es bis heute nicht) erlebt.
Und wie schon geschrieben, man muss schon aufpassen, ob es richtig läuft, bislang finde ich einiges manchmal sehr grenzwertig, aber alles noch so, dass ich sagen kann, dass es funktioniert mit der Demokratie in D.

[sonrie]

Es ist doch so..... wenn die Nerven blank liegen und der Frust zu gross wird, dann wirds irrational und es kommt zu verbalen Rundumschlägen. Das bringt nur leider nichts sondern schürt nur noch mehr Wut und Hass.
Tief durchatmen und sich auf das konzentrieren was man hat, was man ändern und mitgestalten kann und was Kraft gibt.

[Netterl]

Ich habe gestern etwas interessantes gemacht: Bei einen Cartoonisten mal in die vergangenen Jahre geschaut. Das hat etwas geerdet.

[Helena]

Und was hast du denn da gesehen? Dass es immer wieder Krisen gab?

[stella]

Es ist doch so..... wenn die Nerven blank liegen und der Frust zu gross wird, dann wirds irrational und es kommt zu verbalen Rundumschlägen. Das bringt nur leider nichts sondern schürt nur noch mehr Wut und Hass.
Tief durchatmen und sich auf das konzentrieren was man hat, was man ändern und mitgestalten kann und was Kraft gibt.

Ui, sonrie. Ich bin oft gerade gegenteiliger Meinung, wenn ich deine Posts lese. Und ehrlich - sie haben mich auch schon aufgeregt, wie wahrscheinlich umgekehrt auch.

Aber das Post finde ich nun wirklich, wirklich sehr gut. Wir können nur dort ansetzen, wo es im direkten Umfeld möglich ist. Alles, was wir in einer solchen Krise gestalten und verändern können, hilft uns, sie zu meistern.

Daumen hoch!

[sonrie]

Ist vielleicht unser kleinster gemeinsamer Nenner

[Netterl]

Und was hast du denn da gesehen? Dass es immer wieder Krisen gab?

Ja, was ja auch logisch ist. Einerseits, wieviel man davon vergisst, andererseits, was immer noch aktuell ist ( Klimakrise)

[ausländerin]

Ich habe mittlerweile 3 Menschen in der Schweiz und 6 in meinem Heimatland gekannt die an Covid gestorben sind. Zwischen 61 und 79, mit und ohne vorerkrankungen. In allen Fällen war es so dass sie lang zu Hause waren, dann Verschlechterung und Spital für 1-2 Tagen, dann Verbesserung - alle atmen kurz auf mit Gefühl dass schlimmste überstanden ist, und dann von eine Stunde auf die andere kollabieren die Lungen, Organe versagen eins nach den anderen und am nächsten Tag ist es soweit dass Verwandte entscheiden müssen ob die Maschinen abgestellt werden sollen. Es passiert so schnell dass von alleine langsam sterben in Spital keine rede sein kann. Ich will gar nicht behaupten dass es beim allen so ist, aber in meinem Bekanntenkreis ist es immer das gleiche Ablauf, jedesmal ein Schock, und das entspricht nicht den Bildern von armen alten die langsam im Spital bei Bewusstsein sterben. In meinem Heimatland wo die Kontrolle über der Epidemie völlig verloren ist, habe ich auch andere Beispiele von Menschen die überleben oder nur mit milderem Symptomen davon kommen obwohl Hochrisikogruppe plus. Es ist völlig verwirrend...
Und noch was - mich nerven langsam vergleiche zu Diktatur - ich bin in einer aufgewachsen und in mehreren gearbeitet - die die D oder CH mit Diktatur vergleichen haben keine Ahnung was Diktatur wirklich ist. Das sind Welten dazwischen. Mich nerven am meisten die Unterschiede zwischen Kantonen die keinen Sinn machen.

[Leela]

Bei dem jüngeren Todesfall, den ich kannte, ging es auch sehr schnell und unerwartet....
So weit ich weiss war es ein Blutgerinnsel.
Wirklich, es ist schon eine sehr komische Krankheit.
Eine Grippe kann auch schlimme Folgen haben aber jeder der eine Grippe hat, ist eindeutig krank.
Und bei Covid ist von symptomlos bis Tod alles möglich...
Wobei ich nun schon von einige kenne, die beim positiven Test noch keine Symptome hatten und wenige Tage später dann doch...

[Moreen]

@ausländerin, das kling heftig, was du in deinem Umfeld erlebt hast . Tut mir sehr leid. Ich habe aus meinem Umfeld jedoch tatsächlich auch von tragischen Todesfällen in Altersheimen gehört: die an Covid-19 erkrankten Menschen durften keinen Besuch mehr empfangen und starben einen einsamen Tod. Die Angehörigen durften ihre lieben Verstorbenen nicht einmal mehr am Totenbett sehen; die Toten wurden schnellstmöglich aus dem Heim geschafft. Das ist eben auch die Realität. Es gibt also beide Seiten.

Noch etwas zum Thema Diktatur: dass wir hier in der CH und in unseren Nachbarländern KEINE Diktatur haben, ist wohl allen klar. Dennoch dürfen wir nicht ganz ausser acht lassen, dass - gerade in den sozialen Medien - gewisse Beiträge zensuriert oder entfernt werden, weil sie eben nicht der Meinung des Mainstream entsprechen. Oder aber dann weigern sich gewisse Medien, kritische Berichte von Fachleuten zu drucken, weil diese eben offenbar zu kritisch sind. Die Verfasser dieser Beiträge werden gerne in die Ecke der Verschwörungstheoretiker gesteckt, obwohl es sich bei einigen um durchaus fähige Mediziner handelt. Da darf man dann schon gewisse Fragezeichen haben..?

Ich bin mir bewusst, dass ich mit diesem Beitrag gleich wieder eins "aufs Dach" bekomme, aber damit kann ich gut leben

[tiwa]

@moreen: es gibt auch viele gerüchte über altersheime die nicht stimmen.
bei uns ist besuch jederzeit möglich in palliativen, d.h sterbesituationen.
allerdings haben die bewohner dort es schon sehr schwer, da sie wochenlang im zimmer bleiben müssen bei isolation und quarantäne. sie können einem wirklich leid tun.
bei uns gibt es aktuell sehr viele fälle, gestorben ist noch fast niemand, das hat mich auch überrascht.

[tiwa]

PS. die leute werden palliativ in den heimen betreut, wie sonst auch, was denn sonst ??
die die ins spital wollen dürfen, aber viele wollen nicht, ist nicht anders wie sonst.

[Moreen]

@tiwa, natürlich gibt es Gerüchte - die gibt es auch über Spitäler . Das von mir erwähnte Beispiel nehme ich jedoch nicht als Gerücht wahr; meine Bekannte, die mir das erzählt hat, war damals direkt involviert (das war während der 1. Welle). Ganz ehrlich: ich musste weinen, als sie mir davon erzählt hat, das hat mich echt durchgeschüttelt

[5erpack]

Moreen erste Welle war ja vor sechs Monaten.
Damals wusste man echt zuwenig so das man das halt verboten hatte.
Heute ist das anders!
Sogar hier im Kanton wo besuche wieder verboten wurden, dürfen Angehörige nun kommen, wenn es ernst wird.
Einfach mit Masken etc.

[Moreen]

@5erpack, ja man hat dazugelernt, aber es macht die Tragik der erwähnten Todesfälle nicht kleiner; passiert ist passiert - die Hinterbliebenen können noch heute nur schlecht damit umgehen. Zudem gibt es auch heute Altersheime, die keine Besucher reinlassen; je nachdem, wie scharf die Massnahmen der einzelnen Kantone sind. Wie es im Ernstfall ausschaut, weiss ich nicht...