Schwierige Phase... Tipps?

[Joshua15]

Hallo zusammen
Ich wende mich an euch mit einem „Problem“, das unsere Familie nun seit ca. einem halben Jahr beschäftigt...Kurz zu uns: wir sind eine 5-köpfige Familie, Sohn 6, mittlere Tochter 4einhalb, kleinste Tochter 14 Monate alt.
Eigentlich lief bis zur Geburt der Kleinsten alles ziemlich gut und friedlich bei uns, natürlich mit den normalen Schwierigkeiten wie gelegentliche Trotzanfälle, mal schlechte Laune oder Streit; na klar, gehört ja dazu, fanden mein Mann und ich aber immer absolut im Rahmen.
Nun seit Sommer haben die beiden Grossen eine echte, oder auch nur von uns gefühlte(?) Krise. Sie sind ständig am motzen und sich beklagen, sei es beim Essen oder wenn wir was unternehmen. Nichts ist ihnen recht und wir Eltern sind natürlich immer Schuld daran. Bis jetzt (ja, echt-fast 6 Jahre lang!!) kamen wir beinahe ohne Belohnungen/Bestrafungen aus, es ergab sich irgendwie alles natürlich... jetzt sind wir alle schon so gereizt dass immer öfters „wenn-dann“-Sätze fallen oder wir die beiden entnervt in ihr Zimmer schicken. Ich weiss, es gibt schlimmeres, aber es fühlt sich für uns alles einfach gerade sehr unstimmig an...
Ich bin mir bewusst dass sie sich vom Alter her nun immer mehr nach aussen orientieren, das ist ja auch ok. Und dass wir das auch nicht persönlich nehmen sollten. Trotzdem frustriert es uns öfters sehr und die Stimmung ist einfach echt häufig im Keller. Mir ist auch klar dass die Kleine natürlich viel Aufmerksamkeit bekommt, weshalb wir auch darauf achten, mal nur was mit den Grossen zu unternehmen und uns Zeit für sie zu nehmen.
Das alles auf Corona zu schieben passt irgendwie auch nicht, da es uns verhältnismässig sehr gut geht, wir haben beide sichere Jobs, keine grösseren Veränderungen zu Hause (kein Homeoffice)... irgendwie wissen wir einfach gerade nicht weiter...

Kennt ihr das? Sind mein Mann und ich einfach zu empfindlich? gehört diese Phase zu diesem Alter??

Vielen Dank fürs Zuhören und eure Tipps und Tricks...

[Melia]

Hallo Joshua
Dieses Problem kenne ich sehr gut. Unsere Kinder sind fast gleich alt wie eure (6, 4 und 13 Monate). Die beiden älteren (zwei Mädchen) beklagen sich auch andauernd über alles und streiten beinahe ununterbrochen. Wenn wir etwas unternehmen wollen (was vor allem ein Mann oft will, da er die Streitereien zu Hause kaum aushält), wollen beide nicht mit, wenn wir dort sind, wollen sie gleich wieder nach Hause, zu Hause beginnen sie dann aber nach 10 Minuten wieder zu streiten. Über das Essen beschweren sich die beiden auch andauernd, vor allem die Ältere sagt oft, sie habe Hunger, will dann aber nichts essen, was ich ihr anbiete. Wenn ich sie frage, was sie denn essen will, kommt meistens keine Antwort.
Im Gegensatz zu eurer Situation ist es bei uns schon immer so gewesen und ich habe mich mit der Situation arrangiert (mit der Hoffnung auf Besserung, wenn die beiden älter sind). Bei uns geht das Problem klar von der Älteren aus, die Mittlere wäre eigentlich nicht so, lässt sich von ihrer Schwester aber mitziehen. Ich weiss inzwischen, wie ich in verschiedenen Situationen handeln muss, damit nicht eine der beiden ausrastet. Wenn es doch passiert, versuche ich es nicht persönlich zu nehmen, was aber nicht immer einfach ist. Mir gelingt das etwas besser als meinem Mann, er wird öfter laut und droht ihnen Konsequenzen an, was aber meistens nichts nützt und die Situation eher schlimmer macht (trotzdem kann ich ihn verstehen, es ist schon oft sehr belastend).
Ratschläge hab ich leider auch nicht. Ich denke, dass es mit der Zeit besser wird, vor allem, da es bei euch eine Phase ist und es auch schon besser war. Was ich auf jeden Fall noch ausprobieren will, ist mit jedem Kind einzeln etwas zu unternehmen und diesem Kind dann die volle Aufmerksamkeit zu schenken (was bei drei Kindern aber - zumindest für mich - nicht einfach ist).

Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Kraft und Durchhaltevermögen.

[danci]

Das tönt sehr nach Wackelzahnpubertät x2

Ich kenne es, meine beiden Grossen (heute 12 und 9) lebten diese extrem aus, die Jüngste (5) fängt gerade damit an. Die gute Nachricht ist: es wird besser. Die schlechte: es dauert.
Kennst Du das zweite Buch von "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn"? Es heisst "Gelassen durch die Jahre 5 bis 10" und enthält gute Tipps. Es gibt auch eine tolle FB-Gruppe dazu. Es gibt noch ein zweites Buch "Wackeln die Zähne, wackelt die Seele" , das auch empfohlen wird. Ich kenne es selber aber nicht.

[greenguapa]

konkrete Tipps:
-das von danci empfohlene Buch kann ich auch empfehlen, ebenso die „Geschwistervariante“ davon.
-so oft wie möglich aufteilen, also ein Elternteil übernimmt/unternimmt etwas mit 1-2 Kids, der andere übernimmt den Rest
-viel Prosecco/Rotweinvorrat für die Erwachsenen

[ChrisBern]

Das Buch kann ich auch sehr empfehlen, prophylaktisch auch beide bände.

[Joshua15]

Hallo zusammen

Ach herrje, jetzt gibt es noch eine Wackelzahnpubertät tja auf jeden Fall hilft es, wenn man weiss dass man damit nicht ganz alleine ist
Ich danke euch sehr für eure Rückmeldungen. Von dem genannten Buch habe ich schon gehört-das werde ich sicherlich demnächst lesen.
Und ja das stimmt-häufiges Aufteilen der Kinder macht wirklich Sinn und ich muss wohl schauen dass wir das öfters machen.

Vielen Dank euch!

[Joeyita]

Unser Grosser ist auch gerade in dieser Phase, wenn sie auch schon etwas länger anhält Das von danci erwähnte Buch habe ich mir gerade kürzlich gekauft und schon fast durchgelesen. Es ist wirklich sehr, sehr gut. Ich versuche, das Bedürfnis hinter seinem Verhalten zu sehen und seine Frustration/Wut... anzunehmen und ihm zu zeigen, dass ich ihn sehe. Es ist aber oft sehr schwierig und gelingt mir auch lange nicht immer. Exklusivzeit ist sicher wichtig, wann immer möglich. Bei uns ist es auch so, dass es nur schlimmer wird, wenn mein Mann wenig Verständnis zeigt oder mit wenn...dann... Sätzen droht. Da geht unser Sohn erst recht auf Konfrontation oder wird ausfällig. Ich leide auch darunter, dass wir oft eine so ungute Stimmung haben. Unterwegs geht es meist besser als zuhause, aber auch nicht immer.