Coronavirus: Alles rund um die Schule

Unsere grossen Kleinen und unsere kleinen Grossen. Was uns in diesem Abschnitt der Kinder begleitet, beschäftigt und interessiert.

Moderator: conny85

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stella
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von stella »

Dede
Halbklassen kosten halt und es braucht von irgendwo her mehr Personal. (Es ist möglich, z. B. mit PH Studis..)
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Netterl
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Netterl »

@dede: Ideen von unten her wären da, aber die kommen anscheinend nicht weit.
Bzgl Spucktests habe ich mich nicht so sehr schlau gemacht. Es gab bei uns in D einen Artikel dazu.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/po ... il,SNzXsP7

Und das klang für mich schlüssig.
Das mit den Pools ist doch schon lange bekannt. Ich hab davon schon vor langem im letzten Jahr gelesen. Und auch wenn dann die Sensitivität nicht ganz so hoch ist, ist die Frage, ob sie nicht ausreichend für den Zweck ist.
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dede
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von dede »

Netterl hat geschrieben: Di 9. Feb 2021, 06:33 @dede: Ideen von unten her wären da, aber die kommen anscheinend nicht weit.
Bzgl Spucktests habe ich mich nicht so sehr schlau gemacht. Es gab bei uns in D einen Artikel dazu.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/po ... il,SNzXsP7

Und das klang für mich schlüssig.
Das mit den Pools ist doch schon lange bekannt. Ich hab davon schon vor langem im letzten Jahr gelesen. Und auch wenn dann die Sensitivität nicht ganz so hoch ist, ist die Frage, ob sie nicht ausreichend für den Zweck ist.
Ich denke einfach, dass wir uns da in einer falschen Sicherheit wiegen. Ein Test kann falsche Resultate liefern und ist eine Momentaufnahme. Die Vorsicht lässt oft auch etwas nach, wenn man "negativ" ist....
Ich denke, dass man mit solchen Tests etwas besser verstehen lernt, wie das mit dem Coronavirus und Kindern/ Schule läuft. Ein Mehrwert für die Gemeinschaft. Für den einzelnen direkt oder kleinere Gruppen bringt es nicht so viel Sicherheit wie es der Anschein macht.

@stella
Ja klar würde das kosten. Ich würde es vorziehen das Geld in einen solchen Unterricht zu investieren als in Massentests, die dann doch nicht ganz halten, was sie versprechen. Oder in Massnahmen, die fraglich etwas bringen. Aber das wäre dann wieder ein anderes Thema.
Der Vorteil bei kleineren Unterrichtsgruppen sähe ich vor allem darin, dass eine viel kleinere Gruppe betroffen wäre, sollte das Virus da auftreten. Bei einem unserer Kinder sehe ich, dass es aktuell pro Woche über die Schule mit rund 100 anderen Personen Kontakt hat, also länger als 1 Lektion im gleichen Schulzimmer. Das sind viele verschiedene Lehrpersonen, Unterricht über die Klassengrenze hinaus, Durchmischung von Parallelklassen usw. Da gäbe es schon Potential, die Gruppe und die Anzahl der Kontakte einzuschränken. Das würde auch das Ausmass der Betroffenen für eine Quarantäne einschränken. Wenn ich so beginne zusammenzuzählen, wie viele Personen in die Quarantäne geschickt würden, wenn eine dieser 100 Personen mit dem neuen Virus getestet würde......das wären dann alle Haushaltmitglieder und noch andere mehr. Davor graut mir schon. Da überlege ich mir wirklich, ob der gemeinsame Unterricht von zwei Klassen in einem Raum (auch wenn der dann etwas grösser ist) wirklich noch so durchgeführt werden muss oder ob es da nicht andere Lösungen gäbe. Beide Male sind es zwei Lektionen/ Woche mit jeweils einer anderen Parallelklasse, das könnte doch wirklich gut alle 2 Wochen im Präsenzunterricht für die eine Klasse stattfinden und die andere wäre im Livestream oder würde selbständig Aufgaben lösen. Aber eben, es müsse entweder voll im Präsenzunterricht unterrichtet werden oder voll im Fernunterricht. Der Spielraum für die Schule scheint da wirklich eng zu sein.

Joeyita
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Joeyita »

Unser Schnelltest gestern beim Sohn (Kindergarten) ist gut über die Bühne gegangen und zum Glück negativ. Da auch kein anderes Kindergartenkind positiv getestet wurde, sind wir glücklicherweise auch nicht in Quarantäne. Es sind aber jetzt insgesamt 4 Primarschulklassen bei uns im Dorf in Quarantäne. Der Rest der Schule darf offen bleiben.

Ich höre auch von vielen, dass die Schulklassen immer noch sehr durchmischt werden und nach wie vor viel klassenübergreifend gemacht wird. Das sollte doch wirklich möglich sein, in der aktuellen Situation zu vermeiden. Ich fände Halbklassen auch eine bessere Lösung, als alle 2 Tage Spucktests zu veranstalten.
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Netterl
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Netterl »

Die Pools nicht zu vemischen ist sicher wichtig. Wurde in D schon lange so gehandhabt, zumindest in BY.

Ich kenne diese Reihentestungen vor allem von EInrichtungen (Alteheime, Behindertenwohnheime,) natürlich sind da die Gruppen vulnerabler. Nichtsdestotrotz denke ich, dass man da, wo viele aufeinander treffen auch mit Reihentests mehr Sicherheiten schaffen könnte. Und mit diesen Pooltestungen wäre es weniger aufwendig weniger unangenehm und weniger teuer - auf Kosten der Sicherheit. Allerdings hätte man hier nicht die vulnerablen Gruppen vor sich, von daher sähe ich das schon als einen Baustein im Konzept.
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Sunne12
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Sunne12 »

Vermutlich setze ich mich in die Nesseln....
Tochter kam kürzlich nach Hause und erzählte: "morgen werden wir den coolsten Tag der Woche haben!". Sie war ganz aufgeregt und freute sich extrem. Sie haben nämlich für die Kindergartenklasse einen Postenlauf vorbereitet, welche am nächsten Tag zu Besuch kommen wollte. Am nächsten Mittag fragte ich sie und wie war den jetzt dein toller Tag? Tochter antwortet karg, es war gar nicht toll. Weisst du, wir konnten sie während des Postenlaufs gar nicht begleiten, sie haben die Aufgaben selber ausgeführt.
Wir können hier munter diskutieren, was für Massnahmen, welche und wie lange. Nur, allmählich wird die Pandemie definitiv auf dem Buckel der Kinder ausgetragen, welche kaum schwer erkranken.
Ich bin absolut kein Coronaskeptiker, ich meine auch nicht, nieder mit allen Massnahmen.
Ich konnte bisher die Stimmung der Kinder gut supporten, wir haben die Massnahmen immer mitgetragen und nicht das Gefühl gehabt, man muss noch meckern. Nun sind es trotzdem die Kinder, die von sich aus nicht mehr mögen.
Ich sehe eine ernst zu nehmende Gefahr, dass die nächste Generation nur noch pessimistisch in die Zukunft schaut und Angst führt nie zu Kreativität und Lösungen. Hier ist eine Zeitbombe am Ticken und die explodiert erst lange NACH Corona. Wie fest die Explosion wird ist abhängig davon, ob wir dann nach der Pandemie wieder munter Sparpakete schnüren. Ob es flankierende Massnahmen für die psychische Stabilisierung gibt - da könnte man sich durchaus jetzt schon den Kopf zerbrechen. Sehe ich aber nicht - nur dass es festgestellt wird und dann weiter zu Corona. Vermutlich ist das in unserem Land dann wieder Privatsache.
Dazu wird in meinem Kanton extrem geschlampt bei der Impfung - nicht mal alle Altersheime sind geimpft. Jetzt wo die Impfbereitschaft noch relativ hoch ist.
(P.S. aus einem Kanton der schon monatelang im kleinen Lockdown ist und nicht wie andere noch munter im Hallenbad plantschen konnte)

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dede
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von dede »

@sunne12
Die Frage stellt sich: War die Aktion clever oder waren Enttäuschungen vorprogrammiert? War von der LP sicher gut gemeint, kam bei deinem Kind jetzt nicht so gut raus. Solche Sachen passieren auch ausserhalb von Corona immer wieder. Gehört zum Leben.

Dein Beispiel finde ich jetzt nicht wirklich soooo schlimm.....

Für Kinder bis 16 gibt es in den Massnahmen Anpassungen. Viele dürfen ihre Hobbies wieder ausführen. Bei uns war das lange nicht möglich. Es gibt aber auch Vereine, die von dieser Ausnahmeregelung nicht Gebrauch machen. Das ist schade für die Kinder. Aber mit 16 Jahren ist dann auch wieder Schluss.

Corona zeigt viele Probleme der Gesellschaft auf, ohne selber die echte Ursache zu sein. Evolution passiert oft aus der Not raus, sich anpassen zu müssen. Auch grosse gesellschaftliche Umwälzungen passierten wahrscheinlich nie aus Bequemlichkeit. Irgendwo war es meist die Not von Menschen. Not kann Angst machen und gewisse Menschen reagieren mit Rückzug und geben auf. Es gibt aber auch immer die Menschen, die in der Not Kreativität entwickeln und ihr Schicksal versuchen selber in die Hand zu nehmen, aktiv werden und oft entstehen aus solchen Situationen heraus neue, sehr coole Sachen.

Weisst du, soziale und finanzielle Absicherung durch den Staat (die ja grundsätzlich gut ist) hat mehrere Gesichter. Ein Aspekt davon ist auch, dass der Menschen vom Staat erwartet, dass alles aufgefangen wird. Es gibt Menschen, die seit Monaten ihrer Arbeit nicht nachgehen können, Anträge beim Staat einreichen und sich darüber beklagen. Andere Menschen haben sich nach einer vorübergehenden Arbeit umgesehen und arbeiten nun in einem anderen Berufsfeld und sagen, dass sie so glücklicher seien als wenn sie zu Hause sitzen müssten.
Menschen gehen mit Krisen anders um, das ist so. Wir leben in einem Staat, der über mehr finanzielle Möglichkeiten verfügt als andere und auch schon ein deutlich ausgebauteres Sozialversicherungsnetz hat. Wo es Geld hat, gibt es auch Raum zum streiten, wie diese Gelder verwendet werden sollen. Welche Unternehmungen haben unter welchen Bedingungen Anspruch auf finanziellen Ausgleich, welche Arbeitnehmer und welche Branchen dann wieder nicht. Dass in diesem Hickhack die Interessen der Kinder nicht an erster Stelle stehen, war schon vor Corona der Fall.

Sollte in der nächsten Zeit in unserer Gesellschaft eine Bombe platzen, dann ist daran wohl kaum Corona alleine verantwortlich. Corona kann ein Beschleuniger sein, aber grundlegende gesellschaftliche Probleme führen zum Platzen von Bomben. Und diese Probleme entstanden kaum durch Corona, sie wurden durch Corona verschärft. In jeder Krise gibt es Sieger und Verlierer. Die getroffenen Massnahmen darf man alle diskutieren, da gibt es definitiv bessere und schlechtere und auch sinnlose. Die Corona-Situation bleibt aber da. Und wahrscheinlich gibt es im Moment drückendere politische Probleme als die psychische Stabilität von Einzelpersonen, zumindest scheint es so. Das wird sich rächen. Da gehe ich mit dir einig. Aber auch das sehe ich nicht als Corona-spezifisches Problem. Unsere Gesellschaft tut sich grundsätzlich schwer mit psychischen Erkrankungen. Das wird oft als privates Problem angeschaut, also muss jeder selber schauen.
Wenn also in der Gesellschaft nun wirklich eine Bombe platzen sollte, dann wird das geschehen, mit Corona einfach etwas früher als ohne.

Dein Kanton schlampt nach dir mit der Impfung. Wir in der Schweiz sind in der glücklichen Lage, dass wir uns überhaupt Impfungen leisten können. Es gibt Länder auf der Welt, die in diesem Jahr noch keine Menschen impfen werden. Dass mit der Verteilung der Impfungen kannst du lokal anschauen oder auch weltweit. Ich würde mir auch wünschen, dass es anders laufen würde und wir uns alle schon impfen könnten. Auch da ist die Situation wie sie ist. Natürlich könnte vieles besser gemacht werden.

Aktuell finde ich die Situation wirklich schwierig. Die Zahlen sinken, trotzdem soll nicht gelockert werden. Der Grund dahinter: die Wirkung der Impfung nicht gefährden. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass bei jeder Ansteckung und damit Virusvermehrung Mutationen entstehen können, bei denen die Impfung dann nicht mehr wirkt. Wir wissen aber auch, dass es in einigen Ländern sehr wenig Massnahmen gibt, dafür viele Ansteckungen und die Mutationen dann durchs Reisen leicht in die ganze Welt verteilt werden können. Also wird auch klar, dass wir auch in den nächsten Jahren noch mit Corona zu tun haben werden, einfach immer wieder etwas anders.
Die Hoffnung ist aber immer noch da, dass wir mit der aktuellen Impfung zumindest eine Teilimmunität in der Schweiz erreichen können und so die schwereren Erkrankungsfälle deutlich zurückgehen und wir auch mit weniger Einschränkungen keine riesigen Wellen mehr haben werden. Eine dritte Welle spätestens im Herbst/ Winter wird aber wohl schon geben. Keine Ahnung wie die aussehen wird. Bis das aktuelle Virus "nur noch" eine Kinderkrankheit ist, wird es wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern.

Hier eine aktuelle Einschätzung von einem Virologen der Uni Bern im Interview:
https://www.telebaern.tv/talktaeglich/c ... -140700698

ausländerin
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ausländerin »

Dede - grundsätzlich sehe ich es ähnlich wie du. Aber ich mag nicht dass die persönliche Empfinden der Kinder als "nicht so schlimm", abgetan wird. Dort waren wir schon, oder? Das Erwachsene besser wissen was Kinder ja nicht schadet und nicht so schlimm ist. Es war Schlimm für dieses Kind. Das sind Entäuschungen die Kinder es erleben. Manche sind robust, und da ist es egal und schnell wieder vergessen. Die andere sind immer an die Grenze - und regelmässige Entäuschungen verursachen ein Schneeball Effekt, und der Gleichgewicht kipppt, und das Kind stürzt ab, wo es nicht mehr so einfach ist es da wieder zu holen. Meine Tochter ist so ein Kind. Sie hat einmal richtig abgestürzt in Kiga, dort will ich nicht mehr hin.
Ja - durch Krisen entstehen immer neues. Die Krisen führen zu Innovation. Der Weg liegt aber durch Leichen. Immer und bei jeder Krise. In Covid entscheiden wir (oder der Staat) aber welche Leichen wir in Kauf nehmen. Ich bin mit der Entscheidung nicht einverstanden.
Ich schreibe es noch separat - aber kurz hier - in jeder Krise die ich direkt erlebt habe (mit 4j, mit 9-10j, mit 17j und mit 23j), oder Später beruflich drin war (als Aussenstehende), war nur eins gemeinsam. Das ganze Generation Jugentlichen ins Loch stürzte und dort nie mehr wieder raus kam. Mit dem Konsequenz das Gewalt, Verbrechen, Polizei Gewaltmissbrauch gegen Jugentlichen, Korruption innerhalb von Monaten von nichts ins hohe gesprungen sind. Und es hat Jahren gedauert es wieder in Griff zu kriegen - oder auch gar nicht mehr. Diese Verlorene Generationen gibt es in vielen Gesellschaften die Krisen erlebt haben. Da ist niemand davon geschützt.
Der Stadelhofen am Samstag, Regensdorf vor 2 Monate, usw sind noch kritzekleine Schritte diese Richtung, die sich häufen. Das passiert nicht einfach so, wie Virus, hat es ein Exponentiellen Wachstum Profil. Und jedes mal stehen danach die Erwachsene von Scherbenhaufen und sagen - hätten wir damals mehr um die gekümmert... Aber dann ist es zu spät.
Und wenn du mich fragst wovon ich mehr Angst habe - Longcovid, oder dass ich nicht mehr um 22.00 aus der Haus kann weil ich ausgeraubt und überfallen werden kann, dann ist es das zweite. Ich bin so aufgewachsen, dort will ich nicht mehr hin.

Sunne12
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Sunne12 »

Danke Ausländerin du beschreibst sehr gut was ich meine

Jamiro
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Jamiro »

Danke @ausländerin für deine wunderbar fundierten Beiträge!

Manana
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Manana »

Ich leide Momentan auch zu Hause mit 2 Teenagern. Der ältere hat eigentlich keine Kollegen, die er privat trifft. Er bräuchte die Schule
um Kontakte zu pflegen. Hat immer wieder starke Stimmungsschwankungen, die wir als Eltern auffangen versuchen.
Er ist in er 8. Klasse und soll im Sommer aufs Gymi wechseln, ich weiss noch nicht, ob ers wegen Corona schafft, weil es ihn so runterzieht.
Ich merke auch, wie ich langsam aber sicher die Jugendlichen verstehe, die aufbegehren gegen die Massnahmen.
Auch ich bin der Meinung, dass man für die Jugendlichen mehr tun sollte, damit sie nicht so werden wie Ausländerin schreibt. Die Gefahr ist da.

Dass es in andern Ländern alles viel schlimmer ist, sehe ich schon auch, aber das nützt mir Momentan nichts. Dass arme Länder nicht alles tun können, ist ja klar. Die meisten tun ihr möglichstes. Es ist von mir aus etwas einfach, den Kindern zu sagen: Sei froh, lebst du in der Schweiz, dort und dort ist es noch viel schlimmer. Das nützt ihnen im Moment nichts. Für sie ist das Problem trotzdem da.

Die Schweiz aber könnte es viel besser machen, weil sie eben die Mittel dazu eigentlich hat. Dann sollte man diese doch auch nutzen. Das würde für mich Sinn machen.

Joeyita
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Joeyita »

Ich denke, dass es für die Jugendlichen besonders schwierig ist in der aktuellen Situation. Ja, den kleineren Kindern wird auch viel genommen, aber ich glaube (und hoffe es ganz fest) dass sie das in ein paar Jahren schon wieder etwas vergessen haben bzw. es nicht so schlimm für sie ist, wenn sie ein paar Monate / ein Jahr gewisse Dinge nicht tun konnten. Kleine Kinder kann man ja auch draussen noch sehr gut beschäftigen. Aber für die Jugendlichen finde ich es besonders hart. Sie leben so im Jetzt und in diesem Alter sind doch Freunde, Hobbies, Ausgang etc. echt wichtig. Sich ablösen von zuhause. Das ist eine kurze, intensive Zeit, die nie wiederkommt.
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dede
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von dede »

@ausländerin
Die Situation, die sunne 12 beschrieben hat, hat für mich mit deinen Ausführungen nichts zu tun. Da geht's um die Enttäuschung eines Schulkindes, weil etwas in der Schule nicht ganz nach den eigenen Vorstellungen Erwartungen verlaufen ist. Natürlich ist das Erleben des Kindes subjektiv schlimm. Trotzdem müssen wir alle mit kleinen Enttäuschungen im Leben fertig werden. Das sind einmalige Situationen, die in jedem Kinderalltag vorkommen und völlig normal sind. Ich sehe das nicht als spezifisches Corona-Problem. Und so ein einzelnes Erlebnis führt jetzt auch nicht zum Absturz.

Die Sachen, die du beschrieben hat, sind von einem ganz anderen Kaliber. Und das war schon vor Corona so, dass wir als Gesellschaft Kindern mit besonderen Bedürfnissen (ganz breit gefasst) nicht gerecht werden und die Kinder als schwierig oder schwer erziehbar abstempeln und ihnen nicht die Hilfe und Unterstützung und das Verständnis entgegenbringen, welches nötig wäre. Durch Corona wird solchen Kindern und Jugendlichen jetzt oft noch der letzte Raum genommen, in dem sie Energie und Kraft tanken können und etwas Verständnis und Unterstützung erhalten. Die Schulen nicht mehr zu schliessen reicht da einfach nicht aus. Hobbies, Kinder- und Jugendtreffs, Ausgang usw. braucht es dazu auch. Und nicht nur bis 16 Jahre. Die Schulen und Lps können da nicht alles abfedern. Da machen es sich die politischen Entscheidungsträger etwas zu einfach. Das Grundproblem entstand nicht mit Corona, wird jetzt einfach verschärft und auch für mehr Menschen sichtbarer.

Den Vergleich am Schluss mit Long-Covid finde ich dann etwas unpassend. Gerade auch im Bezug auf den Anfang deines Posts. Ängste sind etwas sehr subjektives. Aktuell ist es wohl in der Schweiz viel wahrscheinlicher, an einer chronischen Erkrankung zu erkranken als überfallen zu werden. Wovor jemand mehr Angst hat, ist dann subjektiv. Ich persönlich habe vor dem viel Wahrscheinlicheren doch mehr Respekt. Persönlich möchte ich aber weder das eine noch das andere.

Sunne12
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Sunne12 »

Sorry dede jetzt fühl ich mich völlig missverstanden! Du hängst mich an einem Beispiel auf. Natürlich ist diese kleine Begebenheit an und für sich überlebbar. Ich wollte ein kleines Beispiel bringen, was die Kinder jetzt erleben. Es ja nicht das einzige. Aber es zeigt die Grundstimmung, die zunehmend negativ ist. Wenn ein 8-jähriger sagt,er sieht nichts Gutes mehr und die Welt ist eh am zu Grunde gehen, nennt dann Umwelt und Corina - das ist doch nicht normal? (Selbstverständlich baue ich ihm positiv auf und da die depressiven Symptome zunehmend sind inkl Schlafstörungen, darf er in Therapie) Aber ich gebe dir Recht auch bei uns ist Corina nicht ursächlich,sondern dazu. Schieb das bitte nicht auf die Erwachsenen im Umfeld, die zu wenig resillient sind oder ähnliches.


Allgemein fällt mir hier und auch in den anderen Theards auf,dass man Corona nicht als Belastung benennen darf. Oft wird argumentiert, geht ja anderswo noch schlechter. Ist doch nicht tragisch, Kinder haben noch diesunddas und sprechen dem einzelnen Kind ihre individuelle Gemütslage ab oder da war schon vorher etwas nicht gut (was stimmen mag-nützt aber auch nichts)
Oder da werden Arbeitslose genannt,die sich kreativ etc. beschäftigen konnten.
Manchmal habe ich das Gefühl,wer sich nicht aufrappeln kann, wer zu wenig kreativ ist, wer zu wenig resillient ist für sich selber und für die Kinder - selber schuld. Du musst jetzt einfach..... Natürlich, in einer Krise überleben nur die,welche diese Eigenschaften mitbringen oder entwickeln können. Aktuell schlagen wir aber nicht den Weg ein, die Natur walten zu lassen-sonst würden wir die Pandamie anders händeln.
Hm, schwierig zu beschreiben, wirkt einfach manchmal leicht überheblich.

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Netterl »

Ich habe das Gefühl, dass man von unten her an eine gläserne Decke stößt. Egal ob bei der Arbeit meines Mannes oder bei der Schule. Ich erlebe SL und LPs oft engagiert, aber es kommt nichts nach oben durch.

Dafür kommen dann Anweisungen von oben mit Umsetzung innerhalb eines Tages - ohne Hilfestellung natürlich.
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Lotus »

Sunne12: nimms nicht zu fest persönlich. Ich merke, dass viele (im real life, zB meine Family), die mir erklären, dass Corona-Regeln gar nicht so schlimm sind, sich selbst nur an die halten, die für sie umsetzbar sind ohne Zusatzaufwand.
Mein Vater zB findet s ganz gemütlich so. Er ist aber alleine, hat alleinstehende Freunde, die er gut treffen kann, hat genug Geld, ne grosse Wohnung, und keine Kids, keine Verpflichtungen und am Fest XY geht er trotzdem hin, weil 5 oder 6 ist doch egal :? Meint aber salopp, dass mein Teenie nicht so tun muss, ala ob grad was Schlimmes passiert. Tja!

Und noch eine persönliche Erfahrung, die ich grad machen musste, und sehr fragwürdig finde, auch hier -> andere schlecht machen, um sich selbst zu ... und da weiss ich grad nicht, was es bringt, wenn man das macht... Wenn man seine eigene Lockerheit auf Kosten/Rücken anderer noch zusätzlich bekräftigen will? Checks nicht und macht mich richtig sauer!
"Erziehung ist organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend." Mark Twain

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ChrisBern »

Netterl hat geschrieben: Do 11. Feb 2021, 08:00 Ich habe das Gefühl, dass man von unten her an eine gläserne Decke stößt. Egal ob bei der Arbeit meines Mannes oder bei der Schule. Ich erlebe SL und LPs oft engagiert, aber es kommt nichts nach oben durch.

Dafür kommen dann Anweisungen von oben mit Umsetzung innerhalb eines Tages - ohne Hilfestellung natürlich.
Machen bei euch die Schulen wieder auf, netterl? In Sachsen geht es Montag mit der Grundschule los.

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Netterl »

Nö, bei uns regiert doch König Söder. Keine Konzepte, keine Ideen - nur Lockdown.

Achja und keine Perspektiven natürlich.
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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von ChrisBern »

Netterl hat geschrieben: Do 11. Feb 2021, 08:13 Nö, bei uns regiert doch König Söder. Keine Konzepte, keine Ideen - nur Lockdown.

Achja und keine Perspektiven natürlich.
Das tut mir leid! Mich nerven gerade meine Sächsischen Kollegen, die motzen, dass die schulen wieder auftun...statt sich über etwas Normalität zu freuen (wohlgemerkt, keine Schüler von risikopatienten und man dürfte die Kinder weiter zu Hause behalten).

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Re: Coronavirus: Alles rund um die Schule

Beitrag von Netterl »

Unglaublich. Vor allem, wenn die Möglichkeit besteht, die Kinder zu hause zu behalten.

Aber es könnte doch so viel begleitend getan werden! Testen, Luftfilter, halbe Klassen etc. Jede oder zumindest viele Schulen hätten Ideen, was man tun könnte für sicheren Unterricht. Unterstützung durch die Bundeswehr wäre sicher möglich.
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