Ich war auch mal in einem Frauennetzwerk drin - und habe es ziemlich schnell wieder verlassen

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Bitte nicht falsch verstehen: ich bin für Gleichberechtigung, familienfreundliche Arbeitgeber, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, etc. Alles kein Thema. Aber schlussendlich bin ich für ein Frauennetzwerk wohl doch zu wenig feministisch veranlagt

. Wogegen ich mich z.B. klar wehre ist eine Frauen-Quote: Weil ich möchte, dass der Beste/der Geeignetste eine Position kriegt... und nicht die Frau, einfach weil eine Quote erfüllt sein muss.
Ich sehe es wie Sonrie: Dort wo so typische Klischees bedient werden und es eher Richtung Emotionalität und Opferrolle geht (in der sich halt doch viele Frauen suhlen), hört meine Welt auf.
Zudem: ich war über 10 Jahren in sehr männerdominierten Branchen unterwegs - und habe mich persönlich nie benachteiligt gefühlt. Im Gegenteil. Von daher ist bei mir halt wohl auch kein "Frust" vorhanden, der mich dazu motivieren könnte, mich in solchen Netzwerken zu engagieren.
Grundsätzlich ist mir das ganze Networking-Thema generell in den letzten 2-3 Jahren fast ein bisschen "too much" geworden. Ich gehöre ja zu den schon etwas älteren Kalibern und habe somit die ganzen Anfänge, diese ganze Entwicklung wirklich von 0 an mitgemacht. Am Anfang fand ich das auch super und war mega-aktiv mit dabei. Heute benutze ich noch FB (für rein private Zwecke!) und bin aufgrund meiner beruflichen Position auf LinkedIn, das mich aber ehrlich gesagt auch mehr und mehr etwas stresst

. Das ist irgendwie auch zu einer virtuellen Bühne für Leute, die verzweifelt nach Aufmerksamkeit lechzen. Jeder muss sein Diplömchen, seinen Kurs und sein Zertifikat dort posten... dann die immer grösser werdende Flut an Coaches, die einem immerwährendes Lebensglück und Erfolg in allen Lebensbereichen versprechen, wenn man sich an sie wendet... und dann eben: Wöchentlich zig Anfragen, ob man nicht Lust hätte, in dem und dem Netzwerk mitzumachen

. Ich habe grad letzthin meinem Chef gesagt: Hätte ich jeder dieser Anfragen in den letzten 1-2 Jahren angenommen, dürfte ich heute noch max. 20% arbeiten - der Rest der Zeit bräuchte ich zum "Networken"

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Von daher: Ich bin sicher - wenn ich mich mit anderen vergleiche - in Sachen Business Networking eher zurückhaltend unterwegs. Für mich passt das aber so. Die Verlinkung mit Menschen (nicht nur Frauen

) auf Plattformen wie LinkedIn und die Unterstützung, wenn man spezifisch ein Thema hat oder mal ein genereller Austausch über ein Thema stattfindet, finde ich aber gut.