Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Unsterblichkeit
Unsterblichkeit
Blüht jedem die Unsterblichkeit,
Wenn er sich diese stets erträumt?
Wohl allen bleibt die Sterblichkeit,
Selbst wo die Hoffnung sich aufbäumt.
Das Wissen ist nicht glaubensfest,
Glaube überzeugt da noch kein Wissen.
So bleibt uns immer nur ein Rest,
Der Zukunftsfahnen mag frei hissen.
Wie sind die Tage denn danach,
Wenn wir schon abgeschieden sind?
Droht uns dann neues Ungemach?
Macht uns der Sensenmann gar blind?
©Hans Hartmut Karg
2021
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Mit wenig Butter
Mit wenig Butter
Mit wenig Butter dieses Brot,
Dazu die Gartenpetersilie:
Da kommt der Tag ins rechte Lot,
Ich seh' die herrlich weiße Lilie.
Dann immer pflegt die Gartenernte
Den Blick für Schönheiten zu weiten,
Wenn mit Genuss sie sich besternte,
Gesundheit körperzu kann leiten.
Das Einfache ist oft das Starke
Und trägt den Glanz dorthin zurück,
Wo einst des Gärtners frühe Harke
Beschwor, was nun des Körpers Glück.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Er wird Mann
Er wird Mann
Jetzt hört man seine Männerstimme,
Der Junge wird langsam ein Mann,
Dem Mathematik so gut gelinge,
Weil er verstehend rechnen kann.
Er hat gut lachen, feiert hier
Den Fußball mit den vielen Freunden
Und trinkt manchmal „a Seidla Bier“,
Das kann die Horizonte weiten...
Trefflich lässt sich auch unterhalten
Mit ihm, verständig, jederzeit
Kann Argumente er gestalten,
Das Jammern ist ihm herzlich leid.
Jetzt wird er auch noch sechzehn Jahre
Und wir, wir gratulieren ihm,
Dass ihn der Herrgott ja bewahre
Vor Krankheiten und allem Schlimm'.
Wir schätzen sehr sein offenes Wesen,
Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit,
Können in seinen Augen lesen,
Dass auch der Schalk liebt noch Freiheit.
So wünschen wir ihm großen Segen
Zu seinem wunderbaren Feste.
Er wird mit uns Brötchen belegen,
Genießen nur das Allerbeste!
©Hans Hartmut Karg
2021
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Arquà Petrarca
Arquà Petrarca
Er stand in lieblicher Region,
Wo Du geliebt, gelobt, gedichtet,
Bei Dir ich, oh Du, Musensohn –
Die Sonne hatt' alles gerichtet.
Und ich stand oft vor diesem Haus,
In dem der Dichter, stuhlversessen
Später am Stehpult brütet' aus,
Was wortsinnhaft ja sein Urwesen.
Weil Zeitlichkeit ihn dort abholte
Und Laura mit den Jahren ging,
Sie noch mit ihren Lippen schmollte,
Blieb ihr doch nur des Dichters Ring.
Vor seinen Mauern stand ich lange,
Wusste, da war er erdenglücklich,
Denn die Natur hielt ihm die Stange
Und seine Zeit war ihm gar schicklich.
Er ist im Stuhle sanft entschlafen,
Den ich in Augenschein konnt' nehmen.
So konnte Laura er erschaffen
Und seine Leidenschaften zähmen.
Er hat uns so viel vorerbaut,
Für Dichter das Feld reich bestellt,
Hat tief ins Paradies geschaut
Und war auf Schöpfung eingestellt.
Immer werd' ich ihn verehren,
Noch heut' erstrahlt sein Ort so schön,
Wo uns die Italiener lehren,
Dass wir nun gern zu ihnen geh'n.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Mein Frankenlied
Mein Frankenlied
Ich mag die Franken, will nicht wanken,
Dort traf ich meine große Liebe,
Musste nicht nörgeln und nicht zanken,
War fern dem lauten Weltgetriebe.
Die Franken haben's meistens besser,
„Bassd scho!“ trägt dort das Firmament,
Das „Schäufala“ braucht Gabel, Messer,
Wo auch die Bratwurst Ehren kennt.
Und sanft wird dieses Land stets bleiben,
Wo manche Freuden dienstbar sind:
Ein Franke wird Genuss dort treiben,
Wo andere dafür ziemlich blind.
Er will noch Horizonte finden,
Die neue Weiten offenbaren
Und sich an seine Neugier binden,
Entdeckungen sich nicht ersparen.
Ich liebe Franken, muss sehr danken
Für Feiern, Freunde, Lebenslust,
Hab' selbst gelebt in Frohgedanken
Und abgewehrt dort jeden Frust.
Das Liebliche von Berg und Tal,
Gemächlichkeit als Lebenskunst,
Das konnt' ich eins ums andere Mal
Erleben hier als Schicksalsgunst.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Sie wachsen mir wieder
Sie wachsen mir wieder
Ja, leider wachsen sie mir wieder,
Die Tumore, die Knoten, die Auswüchse.
Es schmerzen mir oft auch Herz und Glieder,
Als kämen sie frei aus Pandoras Büchse.
Halte mir deshalb Deine guten Wünsche parat,
Denn Zeitreisen sind uns knapp bemessen.
Ich freue mich stets auf Deinen guten Rat,
Damit mein Leben nicht ganz vergessen.
Wie soll den Knoten ich denn begegnen,
Mit Kamille, Zitrone oder blühendem Salbei?
Können sie aufhaltend mein Leben segnen
Oder nur vertrösten, da keine Hoffnung mehr sei?
Zage nicht, flüstern dennoch Ahnen mir zu,
Deine Bestimmung ist immer noch Hoffen.
Bleib' Suchender, gürte den Wanderschuh,
Denn Land und Leben sind offen.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Ja, leider wachsen sie mir wieder,
Die Tumore, die Knoten, die Auswüchse.
Es schmerzen mir oft auch Herz und Glieder,
Als kämen sie frei aus Pandoras Büchse.
Halte mir deshalb Deine guten Wünsche parat,
Denn Zeitreisen sind uns knapp bemessen.
Ich freue mich stets auf Deinen guten Rat,
Damit mein Leben nicht ganz vergessen.
Wie soll den Knoten ich denn begegnen,
Mit Kamille, Zitrone oder blühendem Salbei?
Können sie aufhaltend mein Leben segnen
Oder nur vertrösten, da keine Hoffnung mehr sei?
Zage nicht, flüstern dennoch Ahnen mir zu,
Deine Bestimmung ist immer noch Hoffen.
Bleib' Suchender, gürte den Wanderschuh,
Denn Land und Leben sind offen.
©Hans Hartmut Karg
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Momente mit Sinn
Momente mit Sinn
Du fragtest nach meinen Lebbarkeiten,
Wenn andere den Tod mir vortragen
Und immer wieder ihre Lustbarkeiten
Entfalten, um bohrend zu fragen.
Ist es nicht meine insgeheime Pflicht,
Meinen Stolz auf mein Leben zu teilen
Und nicht, weil es Dir gerade gebricht,
Im Nachtragenden zu verweilen?
Meine Zeit ist die Deine doch ebenso,
Warum willst Du sie streitig mir machen?
Wäre das mehr, als gedroschenes Stroh
Und ein Grund, den Tod zu verlachen?
Momente mit Sinn in wohlmeinender Hand
Brauchen schon Deine Milde und Treue,
Damit sie mehr werden, als Glitter und Tand,
Wenn mein Gemüt sich daran erfreue.
Der Du Zeitgenosse und Zeuge mir bist,
Weil diskret Du nur selten fragst,
Insgeheim die Neugier nicht übertreibst,
Bleibst Du Freund, weil Du mir das sagst.
©Hans Hartmut Karg
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Erdgewinde
Erdgewinde
Rechtsrum, linksrum –
dreht sich vielleicht sogar die Erde?
Manchen wird’s nicht interessieren,
ob sie sich öfter schneller dreht.
Mit schwerer Denkohnmächtigkeit
lebt es sich leichter.
Auf dieses Wissen
muss niemand stehen.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Instrumentalisierung der Ehe
Instrumentalisierung der Ehe
So macht man die Ehe als Heilsbringer kaputt,
Indem man die Liebe mit instrumentalisiert.
Dazu gehört Kaltschnäuzigkeit, wenig Mut,
Indem man Versorgungsprozesse nur führt.
Ich verstehe die Menschen hier im Land,
Die überhaupt nicht mehr heiraten wollen,
Weil die Eltern durch Trennung im Unverstand
Nur noch pochten auf Bezahlung und Holen.
Frauen galten früher als ungeschützt,
Das waren auch schlimme Zeiten.
Doch heute ist Ausnehmen nur geschützt,
Der Reichere muss bluten und leiden.
Wo Habenwollen als Scheidungskonstrukt
Jede verwundbare Liebe zur Ware erhebt,
Weil man immer nur Forderungsbriefe druckt,
Da hat sich eheliche Liebe auf Dauer verlebt.
Dann gibt es nur noch wechselnde Liebe,
Vielleicht auch noch einen Ehevertrag:
Man lebt halt aus biologische Triebe
Und unverbindlich hinein in den Tag.
Die Ehe ist tot, wenn nur noch Verfahren
Sich endlos hinziehen als Habengier,
Wir spüren nach den glücklichen Jahren,
Dass total verloren das heil'ge Gespür.
©Hans Hartmut Karg
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Baumeister
Baumeister
Der Eine errichtet sein eigenes Haus,
Ist so stolz, dass er das noch kann.
Der Andere lebt in Saus und Braus
Und zeigt allen:“Ich bin ein Mann!“
Der Eine baut etwas für sich auf
Und sichert damit Lebenszukunft,
Der Andere hat seinen eigenen Lauf,
Lebt planlos – mit Unvernunft.
An ihrem Nimbus bauen sie Beide,
Doch ihr Verhältnis zu Raum und Zeit
Ist's, wodurch man sich oft unterscheide,
Weil jeder nur zu Bestimmtem bereit.
Der Eine muss sehen, was er erbaut,
Der Andere braucht stets das Blitzlicht.
Wo der Aine auf seinem Besitz ergraut,
Sucht der Andre sein Jungengesicht.
Und Dichter? Bauen sie nicht auch daran,
Ihren Nimbus stets zu vergrößern?
Sie wissen: Kurz leuchtet der Lebensspan,
Dann erlischt er, um nichts zu verbösern.
Die Technikaffinen gehen da mit,
Wo die Dinglichkeiten nicht schlafen.
Für Wortaffine bleibt Sprache der Kitt,
Um Ideenwelten neu zu erschaffen.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Noch unser Klima?
Noch unser Klima?
Sonntagsruhe?
Sirenen reißen mich aus dem Schlaf
und all jene, die arbeitsfern
noch wohlverdiente Ruhe hatten.
Man hört sie laut,
sie fahren und fahren,
wo die Wasser schon überschwemmt
dem Land keine Hoffnung bieten.
Und es regnet und regnet und regnet.
Nur noch die einsamen Schilder
ragen aus braunreißenden Fluten,
die Fläche an den Rändern plan.
Ist das noch unser Klima,
das uns aufschrecken will
mit diesen extremen Wettern,
als sollte der Himmel weinen?
©Hans Hartmut Karg
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Moderne Verluste
Moderne Verluste
Es reicht uns schon, wenn niemand mehr grüßt,
Man nur noch aneinander vorbeirennt.
Ich frage mich, ob man dadurch nichts einbüßt,
Wenn keiner mehr einen Namen nennt.
Noch schlimmer ist's, dass man DANKE nicht sagt,
Auch nicht BITTE oder ENTSCHULDIGUNG!
Der moderne Mensch, der Umgangsformen verjagt,
Lebt einsamer, mit weniger Begeisterung.
Wir sollten ein wenig das schon wieder lernen,
Was einst unser Leben so reich gemacht,
Denn Umgangsformen können uns auch besternen,
Wenn man wieder miteinander lacht.
Das Herumrasen bringt nur den Seelentod,
Zerstört unsere Bräuche und Bindungen.
So verursacht die Modernität ihre Not,
Gefangen in modischen Schindungen.
Wo Menschen nur ihre Zahlen mehren
Wird die Systemüberlastung spürbar.
Schöne Bräuche könnten uns wieder lehren,
Dass unser Gemüt doch berührbar.
©Hans Hartmut Karg
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Auf die Dicken!
Auf die Dicken!
Auf die Dicken hat man es abgesehen,
Man macht sich über sie lustig:
Sie können ohne Stock nicht gehen,
Essen immer und sind immer durstig!
Dabei kenne ich übergewichtige Leute,
Die charmant und zuvorkommend sind.
Für sie endet ihre Welt nicht im Heute,
Denn Interesse prägt Geistes Kind.
Auf Dicke hauen meist jene rein,
Die selbst verbandelt mit Schlanken
Und meinen, diese Welt ganz allein
Zu beherrschen mit sittlichen Schranken.
Sie meinen, Normen drehen sich nur um sie,
Wenn sie Feindbilder kultivieren:
Sie bemühen sich um ihre Mitmenschen nie,
Weil mit Vorurteilen sie sich verführen.
Recht hatte Cäsar, als er von sich gab:
„Lasst dicke Männer um mich sein!“
Er brach über sie niemals den Stab,
Wollt' Freund der Gemütlichkeit sein.
©Hans Hartmut Karg
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Unerbittlich
Unerbittlich
Wo kommen Falten und Altersflecken her –
Bei dem Blick auf die schönen Hände?
Sind sie langsam nicht nur blutleer,
Fahl und weiß, wie die Zimmerwände?
Bin ich denn wirklich schon so alt,
Hab's verdrängt und nicht wahrgenommen?
Das Licht scheint noch durch den einen Spalt,
Ist die Hoffnung abhanden gekommen?
Meist altert für einen doch nur der Tag,
Meist altern nur unsere Zeitgenossen,
Damit ich als Gleichaltriger leichter ertrag,
Was ich nur verdrängt – zeitbegossen.
Denn das Alter zeigt allen unaufhaltsam
Und unerbittlich, wie sehr es verändert.
Da hilft kein Lob, kein Trost ist Balsam,
Wenn im Spiegel die Augen gerändert.
So kann die Spätlast mit langsamem Gehen
Nicht übergangen werden, wo das Alter obsiegt:
Um nicht immerzu auf die Hände zu sehen
Sucht der Blick Schöneres, wenn er abbiegt.
©Hans Hartmut Karg
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Nachwachsende Freude
Nachwachsende Freude
Mitunter gibt der Tag mir heil'ge Kraft,
Doch kehrt zitternd die Hand zurück.
Die Zeit ist es, die uns das Fatum schafft,
Der Rahmen bleibt Lebensgeschick...
Und in den Iden manchmal reifbehangen
Und dunkelnd in dauernder Wetterwolke
Sind viele Ahnen längst vorausgegangen:
Jetzt bin ich ohne trautes Gefolge.
Da suche ich gerne nach jenen hin,
Die als Nachkommen blutsverwandt,
Haben den hohen Geist wie ich im Sinn,
Ihr Wille bleibt und ist mir sehr bekannt.
Ja, wunderbar ist's, Enkel zu haben,
Die zeigen, dass es weitergehen kann
Mit ihrem Willen, den vielen Vorhaben,
Womit Ablösung früher schon begann.
Es ist, wie's ist, wie's immer war:
Was ließe sich an Freude mehr verschenken,
Als doch im Altensein so wunderbar
Mit Jugend Künftiges zu denken?
©Hans Hartmut Karg
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Undank vermeiden
Undank vermeiden
Offenbar war es schon immer so:
Eine Mutter kann zehn Kinder aufziehen.
Doch wird sie im Alter dann noch froh,
Wenn keines wird um sie sich recht bemühen?
Undank war immer schon der Welten Lohn,
Weil Eltern selbstlos ihren Nachwuchs fördern
Und so manche Tochter, mancher Sohn
Dennoch später elterliche Fehlleistung erörtern.
Oftmals spielen früh Rivalitäten mit:
Man will ja die Nummer 1 bei Eltern sein,
Geht mit ihnen zunächst jeden Schritt –
So bleiben am Ende sie denn doch allein.
Dabei ist der Auftrag biblisch sonnenklar:
Wer den Vater und Mutter nicht ehrt,
Der lebt offensichtlich niemals wunderbar,
Weil sein Wohlergehen so erschwert.
Bemühe Dich deshalb ums Elternhaus,
Denn Gutes hat man Dir doch angetan:
Aus dem schicksalhaften Undank trete aus,
Klopfe gastfreundlich bei Deinen Eltern an.
©Hans Hartmut Karg
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Regenjahr
Regenjahr
Spät im Jahr kam heuer unsere Sonne,
Das ist und wird wohl ein verregnet' Jahr,
Weil es mit Niederschlägen uns belohne
Für alte Heißzeiten davor im Dürrejahr.
Natürlich jammern auch schon wieder Leute,
Dass Himmelwasser nicht aufhören will.
Dabei haben Landwirte heuer doch viel Freude,
Weil die Getreideernte jetzt das höchste Ziel.
Rechtmachen kann's der Wettergott nicht allen,
Denen immer alles viel zu wenig – viel zuviel:
In manchen Jahren füllen sich kaum Vorratshallen
Und oft ist es bei uns dann gar zu viel...
Man merkt es heuer an Freilandtomaten,
Die wieder einmal viel zu wenig fruchten können.
Was soll man da den Biobauern raten,
Die sich nicht gern an solche Umstände gewöhnen?
Da möchte ich niemals ein Biolandwirt sein,
Der mit den Wetterkapriolen leben muss,
Immer nur sein eig'nes Opfer so kann sein,
Weshalb für viele doch inzwischen Schluss.
In diesem Jahr steht doch die Maisernte recht gut,
Neue Rekordernten könnte es geben:
Wer zum Maisanbau hatte jetzt den Mut,
Dem hat Freude an üppigem Ernteerleben.
Nimm deshalb, Freund, das Jahr an, wie es ist,
Dann bleibt vielleicht doch viel zu loben,
Weil Du Dein eig'ner Lebensmeister bist,
Selbst wenn Du abhängig von „DEM da droben“.
Denn was die Zeit an Ernten nicht einbringt,
Das bringt vielleicht das nächste Jahr,
Wenn abends wieder mal die Amsel singt,
Denn Flora und Fauna sind so wunderbar...
©Hans Hartmut Karg
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"In Liebe zugetan"
„In Liebe zugetan“
„In Liebe zugetan“,
so singt es in vielen Vogelhäuschen
gerade jetzt, im Sommer,
wenn alles grünt und blüht.
Sie fliegen sich nach,
sie hüpfen vor Freude im Rasen
und holen sich dort,
worauf ihr Nachwuchs schon wartet.
„In Liebe zugetan“ –
so fragen sie nicht nach dem Morgen,
denn ihre Liebeszeit
bleibt Sommer und Gegenwart.
©Hans Hartmut Karg
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Gotteszweifel
Gotteszweifel
Bei den sieben Bibelplagen war noch klar:
Gott sandte sie dem Menschen auf die Erde.
Sodom und Gomorra wurden Stadtstrafen gar,
Die Gott schickte – als seine Beschwerde!
Doch können wir heute Gott hineinziehen
In Weltkriege, für Mordtaten und Tote?
Können wir der Verantwortung entfliehen,
Wo Töten und Kriegführung noch Mode?
Hat Auschwitz jemals einen Gott gesehen?
Wer trug Verantwortung dafür,
Dass ideologisch Töten konnte da geschehen,
Wo das Verbrechen ganze Teufelskür?
Die Religionskriege, den Diebstahlswahn
Kann eine Gottheit niemals wollen.
Der Mensch befährt allein den Hadeskahn,
Um mordlüstern Seelen zu holen.
Und wie stand es mit dieser Span'schen Grippe,
Wie steht es mit der momentanen Pandemie?
Springen Betende ihrem Tod noch von der Schippe?
Wo bleibt denn des Schöpfers Rettungsmüh'?
©Hans Hartmut Karg
2021
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Bitumengiifte?
Bitumengifte?
Wir haben es nicht gewusst,
dass sie Rauchlast Gemüse verseucht,
welches jedes Jahr angebaut
und von dem wir reichlich gegessen.
Das Bitumenwerk
warf jedes Jahr seine Last
ungefiltert auf Felder und Gärten.
Mitunter ging winters das Atmen schwer...
So kamen die Knoten auch mir
und meiner Frau der Tumor.
Oder: Trägt vielleicht Tschernobyl
bis heute daran die Schuld?
Wir wissen es nicht,
wir können es nur vermuten.
Doch die Knoten sind täglich präsent
als meine Krankheit zum Tode.
©Hans Hartmut Karg
2021
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