Dr. Karg Gedichte / Teil 2
Moderator: Phönix
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Das stille Tal
Das stille Tal
Rauschen belebt unser stilles Tal,
Das Flüsschen mäandert nach Süden,
Wo Wasserlilien stehen in großer Zahl,
Denen Gnade zum Leben beschieden.
Die Hügel, die Wälder weit in der Ferne
Flimmern zur gleißenden Mittagszeit.
Da sitze ich hier in der Kühle gar gerne,
Wasser und Grün halten neugierbereit.
Es duftet, ein Sperling fliegt vorbei –
Haben wir BEIDE uns denn hierher verirrt,
Wo das Flüsschen das Paradies für uns sei
Und uns jeden Morgen aufs Neue verführt?
Ja, es gibt nicht mehr viele stille Täler,
Manche sind verschwunden oder zugebaut.
Dort ist es dann sehr viel heißer und heller,
Doch die Natur wurde ums Hiersein beraubt.
Die Frische wirbt für einen neuen Tag,
Dem auch Wolken und Winde gehören.
Das Flüsschen liefert dazu den Beitrag,
Mit dem alle wir auf das Leben schwören.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Das Triell war recht unterhaltsam
Das Triell war recht unterhaltsam
Das Triell war recht unterhaltsam,
Fast hätten wir's ganz angeschaut:
Die Drei waren doch brav und zahm
Und keiner hat die Schow geklaut.
Naja, dazwischen war's schon fad,
Wir sahen „Best oft Ladies Night“,
Denn eigentlich war es recht schad',
Dass Wiederholungen wir leid.
Man rettet uns gern, Dich und mich
Und sagt: „Die Reichen müssen's richten!“
So schließlich überzeugt man sich:
Auf Steuern wird keiner verzichten.
Wir sahen „Mama Mia“ an,
War das nicht eine andere Welt?
Wird auch ein Konservativer als ein Mann
Um Mütter werben mit viel Geld?
Schlussstatements, vorher ausgelost,
Zeigten, worauf die Drei jetzt zählen:
Parteiprogramme, eingedost –
Als Flaschengeist, für nach dem Wählen...
Entscheidet gar ein Kindchenschema
Unser überzeugungsverlängerndes Bangen
Oder gar die beste Schuhwahl, ein Trilemma,
An die keine Statistik kann jemals gelangen?
©Hans Hartmut Karg
2021
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Das Triell war recht unterhaltsam,
Fast hätten wir's ganz angeschaut:
Die Drei waren doch brav und zahm
Und keiner hat die Schow geklaut.
Naja, dazwischen war's schon fad,
Wir sahen „Best oft Ladies Night“,
Denn eigentlich war es recht schad',
Dass Wiederholungen wir leid.
Man rettet uns gern, Dich und mich
Und sagt: „Die Reichen müssen's richten!“
So schließlich überzeugt man sich:
Auf Steuern wird keiner verzichten.
Wir sahen „Mama Mia“ an,
War das nicht eine andere Welt?
Wird auch ein Konservativer als ein Mann
Um Mütter werben mit viel Geld?
Schlussstatements, vorher ausgelost,
Zeigten, worauf die Drei jetzt zählen:
Parteiprogramme, eingedost –
Als Flaschengeist, für nach dem Wählen...
Entscheidet gar ein Kindchenschema
Unser überzeugungsverlängerndes Bangen
Oder gar die beste Schuhwahl, ein Trilemma,
An die keine Statistik kann jemals gelangen?
©Hans Hartmut Karg
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Wählernot
Wählernot
Ein Wähler fragt' die Ehefrau:
„Was wollen wir denn beide wählen
Nach dieser langen Fernsehschau,
Auf die so viele Menschen zählen?“
Noch leicht verwirrt sagt' ihm die Frau,
Sie müsse sich da erst sortieren,
Sie wisse leider nicht genau,
Wer diesen Staat könnt' weiterführen.
„Ich weiß nicht, was ich wählen soll,“
Grummelt ratlos der Ehemann.
„Wer will denn wirklich unser Wohl,
Holt nicht nur Geld, mein lieber Schwan.“
„Ich weiß, man hat uns Wähler lieb,
Die drei Bewerber sind vertraut,
Sind Teil im Regierungsbetrieb,
Wo niemandem man Hoffnung klaut...“
©Hans Hartmut Karg
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Im Auge des Betrachters
Im Auge des Betrachters
Ob schön, ob hässlich oder blind,
Ob groß, ob klein die Berge sind,
Ob grad' das Leben oder im Achter,
Dazu bedarf es den Betrachter.
Schaut man von außen auf das Fremde,
Das dasteht vielleicht mit dem Hemde,
Kann man leicht überkritisch bleiben,
Die Hässlichkeit sich einverschreiben.
Sieht einer stetig nur Bekanntes,
Was ihm vertraut, was Anverwandtes,
Will dort das Schöne nur noch sehen,
Wo Eigenheit darf werbend gehen,
Kann er den Horizont nicht weiten,
Wird Ferne als zu Fremdes meiden,
Sich in der Heimat nur verfangen,
Um in die Welt kaum zu gelangen.
Im Auge liegt es deshalb sehr,
Dass man die Welt erkennt als Mehr
Und nicht verliert die Lust den Mut,
Weil man meint, nah sei alles gut.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Nur mit Sonnenwasser
Nur mit Sonnenwasser
Das ist schon ein erhebendes Gefühl
Mit Sonnenwasser das Klima zu retten:
Weil man doch selber überleben will,
Muss man sich auf die gute Schöpfung betten.
Wird weltweit ein Haus neu erbaut,
Braucht es Solar- und Voltaikmodule,
Denn nur wer klug zum Himmel schaut,
Der hat verstanden Nachhaltigkeitsschule.
Sonne und Wind, sie liefern, was wir brauchen,
Da sollten die Verbrennungen verschwinden.
Erst wenn die Schornsteine dann nicht mehr rauchen,
Werden wir Hitze und Zerstörung überwinden.
Wir sollten freilich dann auch nicht mehr fliegen,
Mit Riesenschiffen unsere Ozeane pflügen,
Denn das Erneuerbare kann aufwiegen,
Was noch geblieben und wir standhaft rügen.
Das Sonnenwasser heizt und reinigt auch
Wenn die Vernunft Zukunft bestimmt,
Wir überwinden Heizen als den Brauch,
Mit dem man alles aus der Erde nimmt.
©Hans Hartmut Karg
2021
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Alles wird gut
Alles wird gut
Gäbe es nicht die Musik,
Wäre das Leben sinnlos.
Doch wo nur Kampfgebete,
Da ist der Sensenmann los.
Solange wir die Instrumente
Spielen für Freudenfeste,
Ist kein Leben zuende,
Gedeiht es aufs Allerbeste.
Doch wo es Kriegsspiele gibt,
Den Totentanz, das Sterben,
Hat man das Menschsein entliebt,
Leiden Menschenrechte und Erben.
Gäb's nicht das Hoffnungswort,
Wie arm wär'n wir ohne das Gute,
Die Erde wär' ein erkalteter Ort
Beherrscht nur von eiserner Knute.
Sagen wir: Alles wird gut,
Braucht das ein wenig Zeit,
Bis zurückkehrt der Lebensmut
Und Freude macht sich wieder breit.
©Hans Hartmut Karg
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Altencredo
Altencredo
Ein wenig Lebenszeit verschlafen,
Sich vor dem Tod manchmal verstecken,
Freiräume sich dadurch verschaffen,
Dass man die Frau will etwas necken.
Den Berg hinauf sehnsüchtig schauen,
Zum weiten Tal mit Flüsschen blicken,
Mild der verschämten Sonne trauen
Und gerne Mailgrüße verschicken.
Wie haben wir es gut im Leben!
Kein Sturm kann uns da wirklich kratzen,
Wo Hunde zu den Ecken streben
Und Freunde pflegen liebe Katzen.
Mit uns kommt man schon herrlich aus,
Man hat uns gern, will das Wohlwollen:
Niemand macht uns noch den Garaus,
So darf Gesundheit sich erholen.
Das Feine bleibt stets Unsereins:
Am Morgen lockt das Brückencenter,
Kaffee und Tee, von beiden keins,
Denn das Gespräch ist Lebensspender.
©Hans Hartmut Karg
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Geburtstagsfeier
Geburtstagsfeier
Endlich wieder einmal Menschen sehen,
Die man so lange nicht gesehen hat.
Mit der Jubilarin untergehakt gehen
In der sporadisch nur besuchten Stadt.
Kuchen backen, Tortenstücke bringen,
Miteinander Tee und Kaffee trinken,
Vorher ein Geburtstagsliedchen singen
Und dann allvertraut in liebe Arme sinken,
Gespräche führen, dann recht locker plaudern,
Traurige gezielt ansprechen und aufbauen,
Ja mit Todesängsten nichts entzaubern,
Wo sich treffen Nachbarn, Männer, Frauen:
Geburtstagsverse und feine Geschenke,
Welche sich die Jubilarin hat erbeten,
Womit auch dem Liebsten so gedenke,
Dem sie selig dankt ja auch im Beten.
Verwandte, Freunde in Arme zu schließen,
Weil man immer seltener sich sieht,
Das ist Freude mit Liebesgießen
Und man singt gerne ihr Lieblingslied.
Auch die Jugend lernt zu plaudern und zu reden,
Denn kurz bleiben Menschenwille, Lachen.
Hier beseitigt man Distanz und Fehden,
Kleinkinder spielen mit ihren Sachen...
©Hans Hartmut Karg
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Sie ging
Sie ging
Sie saß lange auf dem kalten Steinboden,
Schmerzverzerrt die dunkle Augenmimik,
Konnte dort nur kläglich auf der Seite robben
Und sie spürte. Dies ist mein Geschick.
Dann kam der Befund, ein Röntgenbild:
Der Oberschenkel war am Hals gebrochen,
Hob den Dauerschmerz auf ihren Schild,
So kam sie zum Sofa hergekrochen.
Wasser fand man ebenfalls in ihrer Lunge,
Einen großen Knoten tief in ihrem Leib,
Blau sah der Facharzt die dicke Zunge,
Nichts deutete auf den Lebensverbleib.
Mit Morphium konnte der Schmerz
Auf Intensiv wenig gelindert werden,
Da war noch immer da ihr starkes Herz,
Doch nahmen zu die Beinbeschwerden.
Sie wollte sich nicht operieren lassen,
Doch litt sie unter diesen Schmerzen mehr,
Musste immer wieder den Bruch fassen,
Doch das Leid machte die Seele schwer.
So hat sie sich dann doch noch entschlossen,
Den ungwollten Eingriff vornehmen zu lassen,
Denn sie glaubte weiterhin ganz unverdrossen,
Dass das Schicksal wird am Leben sie wohl lassen.
Ja, sie überstand den schweren Eingriff nicht,
Alt war sie und über neunzig Jahre schon.
Als sie ankamen sahen sie ein blasses Gesicht,
Alles nur weiß, stimmlos und ohne Ton.
Sanft und friedlich lag sie nun in ihrem Bett,
Wo ihre Tochter sah sie schluchzend an,
Denn zugetan blieb sie ihr, selbst jetzt noch adrett,
Weil auch der Tod Schönheit nicht überwinden kann.
©Hans Hartmut Karg
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Man coacht die Welt
Man coacht die Welt
Fast immer einer steht jetzt auf
Und meint, er müsse besser machen,
Was eigentlich in gutem Lauf –
Da gibt es für ihn nichts zu lachen!
Vom Weltverbessern sprach man früher,
Propheten waren doch die Ersten
Und Delphi im Orakelwahn
Sah schon die frühe Welt am Bersten.
Selbsternannte coachen die Welt,
Kommen, wollen Verbesserung:
Berechnungen sind aufgestellt,
Man hofft ja auf dankbare Zung'...
Doch wer soll noch die Arbeit machen,
Wird er nur ständig konfrontiert
Mit der Kritik, den Siebensachen,
Die nicht zufrieden er ausführt?
Er weiß doch selbst, was er gut kann,
Wie er sich dadurch motiviert.
Da braucht es keinen Trainer, Mann,
Der sagt, wie man's noch optimiert!
Wer hat das Recht zu intervenieren,
Wer ist selbst mehr als ein Beckmesser,
Der jetzt die Fleißigen lässt spüren,
Dass sie nichts sind als Jobverweser?
Darf vom Coach man denn jemals hören,
Dass er es besser selbst gemacht?
Solltest Du Dich auf ihn einschwören,
Der Dich mit Faulheit in Verdacht?
©Hans Hartmut Karg
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Helle Flecken
Helle Flecken
Uns bleiben doch die hellen Flecken,
Wenn wir die dunklen übersehen,
Die nur noch unseren Tag verdecken,
Weil sie nicht von der Seele gehen.
So müssen wir denn in den Süden,
Wenn wir beziehungslastig sind.
Dort meinen immer alle Prüden,
Dass sie befreit vom Sonnenwind.
Manchen wachsen zu die Wände
In magischem Verhaugeglänze,
Wo scheinbar nur helfende Hände
Sprengen die Nöte, jede Grenze.
Helle Flecken? Selbst musst entdecken
Du, was an Schrott, was Helferhand,
Musst Dich zum Lichte selbst hinstrecken
Mit Fantasie – und mit Verstand.
©Hans Hartmut Karg
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Scheidungsvergangenheit
Scheidungsvergangenheit
Ja, die Kränkungen gab und gibt es,
begegnen wollen sie sich nicht mehr,
denn in Macht, in Person und Würde
sind Seelen beleidigt worden.
Lass' Jahre doch ins Land gehen,
dann werden sie vielleicht erkennen,
dass sie sich nicht mehr wehtun müssen.
Die neuen Beziehungen sind längst geknüpft,
räumliche Trennungen lange vollzogen,
die Kinder inzwischen groß.
Ja, viele Kränkungen hat es gegeben,
doch die Souveränität kehrte allmählich zurück,
wo sie sich jetzt auf Augenhöhe begegnen,
sogar Geburtstage miteinander feiern...
©Hans Hartmut Karg
2021
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Weltnähe
Weltnähe
Die Welt mir fern
und doch immer nah,
medial aufbereitet.
So tragen sich,
drängen sich geradezu
Informationen herein,
von denen ich nicht weiß,
ob ich sie erhalten will.
Sie dienen sich mir an,
einfach so, auf dass ich meinen soll:
Nah ist mir die Welt immer –
und doch unendlich fern...
©Hans Hartmut Karg
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Wolkengeheimnis
Wolkengeheimnis
Himmelverhangen ziehen von Westen her mächtige Wände,
Vergrauen das Licht und ängstigen Kinder und Alte:
Manche schauen zur Wand auf die Betenden Hände,
Damit im Glaubensvollzug Rettung ja nicht erkalte.
Gestern schon kamen die Wände drohend herbei,
Regen schlug lärmend an Fenster und Kästen,
Womit jetzt langsam doch wieder Herbstzeit sei
Und weiteres Wasser verkündet der Westen.
Doch dann reißen plötzlich die Drohwände auf,
Ziehen ab in den Osten, wo auf Wasser man wartet.
So rüsten wir uns gemächlich zum Wanderlauf,
Weil später Sonnenschein mit Wärme gestartet.
Der Wechsel zwischen Sonne, Wind und Wolken
Vermag uns reinigende Kühllüfte bringen.
Bei uns hat das immer die ersehnten Folgen,
Dass Vögel schwärmend im Gartenreich singen.
©Hans Hartmut Karg
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Macht es doch einfach!
Macht es doch einfach!
Wiederholt hör' ich von Vorschlägen sagen,
Fragen, warum man zu Potte nicht kommt.
Müssen denn immerzu neue Ideen uns jagen,
Wenn reales Handeln uns reicher belohnt?
Ideengeber: Macht es doch einfach!
Vorschläge allein bringen keine Entscheidung,
Denn nur Dein Tatwille in Deinem Fach
Hilft uns zur Umsetzung und Handlungsausweitung.
Leben wir heute nicht in einer Welt,
In der Programme ausufern und wabern?
Bei Ideengebern droht oft Fersengeld,
Denn arbeiten ist leider schwerer als labern.
Jeden Tag immer wieder neue Ideen
Bringen uns an den Rand, in Unsicherheit.
Man weiß zwar, wie auf Umsetzung zu sehen,
Doch ist man dann auch aktionsbereit?
©Hans Hartmut Karg
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Gedichtzugang
Gedichtzugang
Dichter niedermachen ist kein gutes Zeichen,
Kritikern geht's oft um Geltungssucht und Macht.
So will mancher, dass die Konkurrenten endlich weichen,
Deshalb werden sie mit Unmöglichem platt gemacht.
Mitmenschen der Einfallslosigkeit zu zeihen,
Das ist billig, nichts als übel eingebrachter Kot.
Wer sich aufschwingt, Allmacht sich zu leihen,
Etikettiert die Menschen und vermehrt die Not.
Humanität kann dauerhaft nur glücken,
Wenn der Mensch als Würdebürger sich begreift,
Begeisterung so mehrt klar mit Entzücken
Und die Möglichkeiten dann nicht niederreißt.
Ein Gedicht ist ein bekletterbarer Berg
Und das Sinnaufspüren braucht Verstehen,
Denn die Mühen liegen im Sprachwerk,
Muss erjagt sein, was auch andere sehen.
Blind bleiben die Kritiker ohne Gefühl
Für den Willen, der in vieler Dichtkunst steckt.
Doch wo jemand nur vermehrt sein Tatgewühl,
Bleibt nichts, was die feine Muse weckt.
©Hans Hartmut Karg
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Bisher wusst' ich leider nicht
Bisher wusst' ich leider nicht
Bisher wusst' ich leider nicht,
Dass Neidhammel sich selbstkritisch beschreiben.
Auf sie wirft das ja ein eigenartig' Licht:
Wollen sie gar ihren Mutwillen beschneiden?
Dabei sollten sie selbst doch stets wissen,
Dass Wohlwollen erst die Paradiese schafft
Und deshalb die Friedensfahnen hissen,
Damit nicht die Prangermeute dauernd gafft.
Vernunftwesen wär'n wir nie geworden,
Würden wir nicht Wohlwollen verbreiten,
Wissen wir doch, dass die Horden
Immer nur auf Störungswellen reiten.
Wer etwas sucht, der findet auch etwas,
Womit er Hass in Kumpaneien spinnt.
Doch so verdirbt er uns den Lebensspaß,
Wenn auf Zerstörungsmodi er so sinnt.
Nimm den Erfolg des Nächsten einfach hin,
Selbst wenn er Dir damit tatsächlich überlegen,
Hab' dennoch Freundlichkeit und Toleranz im Sinn,
Denn nur so lassen sich Freundschaften pflegen.
©Hans Hartmut Karg
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Es muss laut sein
Es muss laut sein
Ohne Krach geht doch kein Feierhannes heim,
Denn er will ja allen imponieren,
Vielleicht ein tolles Mädchen gar verführen,
Denn wer bleibt schon gerne allein?
Er hat inzwischen Geld verloren,
Weil Partnerforen und -portale ihn hinhalten.
Er meint, so müsste er Leben gestalten,
Wenn er in Hoffnungen sich wird verbohren.
Endlich feiert er jetzt richtig Party
Mit Freunden und den Nahschönen der Zeit,
Die gern zum Flirt und zum Schmusen bereit
Ihn sogar Wein reichen – und gar ein Smarty!
Im Haus der Eltern war er allzeit wohlbehütet,
Da fehlte es ihm offenbar an nichts,
Weil Mama immer fragte, welchen Gerichts
Sie ihm den schönen Tag vergütet.
Doch auch der Reichtum reicht manchmal nicht aus,
So viele Frauen winken ab, die er einlädt.
Er kommt er seiner Suchspirale nicht heraus,
Weil er erwartet, dass Weiblichkeit nur auf ihn steht.
Ein Mädchen will hofiert, erobert werden,
Nicht ständig Leistungen des Liebenden anhören,
Sich nicht ständig auf sein Ego einschwören,
Denn Frauen wollen's selbst, die Hochverehrten...
©Hans Hartmut Karg
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Flüsterstimmen
Flüsterstimmen
Muss sie denn zum Therapeuten,
Nur weil man sagt, dass sie's nicht kann?
Gehört sie nicht zu jenen Leuten,
Die immer offen für den Mann?
Leider hört sie gern auf Stimmen,
Die ihr den Sex ausreden wollen,
So dass Freuden nur noch glimmen,
Kein Amor dann noch im Sollen.
Will sie sich gar arrangieren,
Wo das Weibsein man zerredet?
Soll sie denn ein Dasein führen,
Enthaltsam, weil man Lüste jätet?
Das muss gut sie überlegen,
Wo die Stimme Sinn und Sitz:
Gereicht ihr das wirklich zum Segen,
Hat sie denn noch Mutterwitz?
Selbst muss sie beim Schopf ergreifen,
Was ihr doch geschenkt als Gnade.
Dann erst können Früchte reifen,
Sonst ist es ums Sehnen schade.
©Hans Hartmut Karg
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Bruder Leichtfuß
Bruder Leichtfuß
Ach, Bruder Leichtfuß,
ich weiß um Deine Strategie:
Du kennst kein Muss,
Du arbeitest nie.
Stattdessen buchst Du
mit viel Rausch und Schall,
bleibst in leichtem Schuh,
suchst Hilfe überall.
Wie wäre es denn
von eigener Arbeit zu berichten
und nicht mit Gerenn'
eigene Lebenszeit zu vernichten?
Bruder Leichtfuß,
man würde Dich so gerne beachten,
auch schwände Dein Judaskuss,
keiner müsste Dich mehr verachten!
©Hans Hartmut Karg
2021
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