Tinky hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 07:11
@ Savuti: bei Frau Dr. Röthlisberger in Münsingen. Sie ist Psychologin und hat es bei der grossen super gemacht.
Und es wurde von der Schule akzeptiert- falls es dann notwendig sein sollte?
Hier auch mein Gedanke, in der Klasse hat es aus meiner Sicht sehr viele Heilpädagogen (an 3 Tagen mehrere Stunden). Ich vermute für schwache und/oder verhaltensauffällige Kinder.
Möglicherweise würde ja die Lehrperson auch für starke Schüler Unterstützung erhalten, wenn wir eine Diagnose haben.
Wenn Du diesen Thread querliest, wirst Du sehen, dass selbst Kinder, die kognitiv sehr weit sind, oft ebenfalls Unterstützung brauchen. Unsere Erfahrung war, dass ein Kind mit Unterforderung auch sehr überfordert sein kann.
Klassiker: Erst machst Du die 1.000 Wiederholungen wie alle, bevor Du was anderes machen darfst.
Das kann richtig in die Hose gehen. Es gibt mittlerweile Genug Wissen und Erfahrung, wie man solche Kinder gut „füttern“ kann.
AnnaMamas Rat finde ich sehr wertvoll. Erst die LP mit ins Boot holen. Viele Kinder zeigen oft nicht, was sie drauf haben. Sie möchten nicht auffallen.
Evtl parallel dazu sich schon um eine Abklärung kümmern aufgrund der Wartezeiten.
( oder wie würdest Du das vorschlagen, AnnaMama?)
Aus meiner Erfahrung: Evtl hier im Pool schauen, ob es jemanden in Deiner Region gibt, der Ahnung hat. Bei meinen Kindern war das nämlich 2x ein Griff ins *** bis wir an der richtigen Stelle ankamen.
Nothing is forever, except death, taxes and bad design
Mach es, wenn du für dich die Sicherheit brauchst. Ich wäre im Rückblick froh, hätten wir unseren Ältesten frühzeitig abgeklärt. Oft ist es zu spät, wenn gehandelt wird wenn es brennt.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass von Seiten der Schule die HB nicht immer als solche erkannt wird. Bei unserem Jüngsten war es aber so offensichtlich, dass schon die Kindergärtnerin reagiert hat. Sie hat einen Klassensprung ohne Abklärung initiiert.
Nun ist er im Gymi und seit diesem Schuljahr haben sie ein Begabtenförderprojekt. Trotz Höchstbegabung und Wissen um seine Intelligenz von Seiten der Schule wurde er nicht in dieses Programm aufgenommen. Unser Ältester hat gar keine Chance erkannt zu werden, da er notenmässig in der Schule nicht gerade brilliert.
@savuti: wir hatten vor einem Jahr genau das gleiche Problem mit unserem Jüngsten (gibt auch einen Thread dazu). Er war auch, vor allem in Mathe, massiv unterfordert. Er hat jeden Tag Theater gemacht und die Schule war einfach blöd, auch wenn es Dinge gab, bei denen auch er (schreiben) noch vieles lernen musste.
Seine Lehrerin hat gut reagiert. Nur schon zu wissen, dass die LP von seinem Können weiss, hat ihm geholfen.
Er bekam als erstes Zusatzmaterial, an dem er auch im Unterricht arbeiten konnte. Das war eine Zeit lang ok. Nach der nächsten Krise durfte er dann in den Begabtenkurs. Da geht er nun 1x die Woche hin und arbeitet an irgend einem Projekt. Aktuell hat er grad ein Auto gebaut. Ausserdem hat er ein spezielles Mäppchen mit Aufgaben, welches er, 2x die Woche, anstelle der normalen Ufzgi bearbeiten muss. Da hats ganz verschiedene Sachen drin, teils auch knifflige Aufgaben. Das ist super, denn auch er muss lernen nicht aufzugeben, wenns nicht grad klappt.
Momentan läufts gut, auch wenn die Mathe in der 2. für ihn keine Herausforderung ist.
Die LP meinte vor ein paar Monaten, ob wir ihn abklären lassen wollen. Wir fanden es nicht nötig, da es keinen zusätzlichen Benefit gebracht hätte und nur für uns brauchten wir keine Diagnose.
Mal schauen, wie es weitergeht.
Merci für eure Gedanken und Inputs. Wir haben noch diese Woche Schule und dann Ferien.
Muss mich mal mit GG absprechen, ob wir nach den Ferien das Gespräch suchen wollen.
Die Lehrperson hat gestern wirklich gut reagiert. Sie hat aber auch erzählt, dass er häufig den Kopf aufs Pult legt und müde sei. Mein Gedanke: er ist unterfordert (kognitiv) und gelangweilt, auf der anderen Seite ist er einer der Jüngsten. Die vielen Stunden sind für ihn vermutlich trotz allem anstrengend.
Ich habe ihn gefragt, wieso er den Kopf ablegt. Seine Aussage: er sei müde, es gehe ihm einfacher so.
Aber wäre er mit 6.5 schon in der Lage zu sagen, dass es Langweile ist oder ihn die Wiederholungen ermüden?
Lasse ich ihm seinen Trotzkopf „zu viel durchgehen“? Mit dem Hintergedanken, dass er „anders“ (aber ok) ist.
So viele Gedanken, die mich im Moment beschäftigen.
Vorgestern hat er mit Papi rausgesucht, wie grösste Zahl heisst, die einen Namen hat. Ich weiss nur noch, dass sie 32Mrd. 0 hat. Den Namen konnte ich mir nicht merken. Das Interessiert ihn, keine Hühner, Gänse, Hunde zählen.
Am Sonntag hat er die 9er Reihe erklärt. Sei eine Treppe im 100er Raum (10x10). Habe dann von meiner Mutter erfahren, dass sie eine Woche vorher über die Reihen gesprochen hatten, die Treppe hat er aber selber entdeckt.
In den Ferien lesen wir ihm einen Text vor: vor 380 Mio. Jahren sei hier ein Meteroit eingeschlagen.
Seine Reaktion: Mami, das ist kein Meteorit, das war ein Asteroid. Gg und ich zücken das Handy und googeln. Stimmt er hat Recht, der Gesteinsbrocken war zu gross für einen Meteorit.
Es gibt so viele solche Anekdoten.
@AnnaMaria: wie führt man ein solches Gespräch mit der Lehrperson???
Zuletzt geändert von Savuti am Di 21. Sep 2021, 08:39, insgesamt 3-mal geändert.
Tinky hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 07:11
@ Savuti: bei Frau Dr. Röthlisberger in Münsingen. Sie ist Psychologin und hat es bei der grossen super gemacht.
Und es wurde von der Schule akzeptiert- falls es dann notwendig sein sollte?
Hier auch mein Gedanke, in der Klasse hat es aus meiner Sicht sehr viele Heilpädagogen (an 3 Tagen mehrere Stunden). Ich vermute für schwache und/oder verhaltensauffällige Kinder.
Möglicherweise würde ja die Lehrperson auch für starke Schüler Unterstützung erhalten, wenn wir eine Diagnose haben.
Ja, es wurde von der Schule akzeptiert, da sie anerkannt ist.
Tinky hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 07:11
@ Savuti: bei Frau Dr. Röthlisberger in Münsingen. Sie ist Psychologin und hat es bei der grossen super gemacht.
Und es wurde von der Schule akzeptiert- falls es dann notwendig sein sollte?
Hier auch mein Gedanke, in der Klasse hat es aus meiner Sicht sehr viele Heilpädagogen (an 3 Tagen mehrere Stunden). Ich vermute für schwache und/oder verhaltensauffällige Kinder.
Möglicherweise würde ja die Lehrperson auch für starke Schüler Unterstützung erhalten, wenn wir eine Diagnose haben.
Ja, es wurde von der Schule akzeptiert, da sie anerkannt ist.
Aufpassen und bei der Schule abklären. An der Schule meiner Töchter wird nur und ausschliesslich die EB anerkannt. Obwohl im Gesetz steht "oder eine andere anerkannte Abklärungsstelle". Nicht einmal der KJPD der Insel wurde anerkannt. Wir mussten "sur dossier" bei der EB die Diagnose einholen. War sehr, sehr mühsam und hat uns wertvolle Zeit gekostet.
Darum unbedingt bei der SL IBEM nachfragen, welche Abklärungsstellen alle anerkannt werden. Wenn sie offen sind, dann ist es gut. Wenn nicht, müsst ihr über die EB eures Kreises gehen.
Tinky
An der weiterführenden Schule vom Kind dann auch nicht mehr. Aber beim SL IBEM der Volksschule wurde weder der KJPD noch eine anerkannte und ausgewiesene Therapeutin nicht anerkannt. SL können da wirklich doof tun!
In der Regel werden wohl adäquate Fachstellen anerkannt. Kann eben aber sein, dass nicht.
@tinky, merci.
Den hatte ich gelesen, für mich wäre nun nicht eindeutig, dass die Beurteilung durch die EB zu erfolgen hat. Auf der Seite der FBK sind ja auch einige private Anbieter aufgelistet u.a. die von dir empfohlene Person.
Wenn ich es richtig verstehe, hat deine Schule (Volksschule) das akzeptiert. In dem Fall werde ich das sicher mit der Lehrperson / der Schulleitung besprechen.
@Tinky: in unserer Gemeinde sind auch andere Anbieter akzeptiert. Aber das kommt wohl auch die Gemeinde bzw. die Schulleitung an. Der Kleine wurde bei der EB abgeklärt - war tiptop. Mit der Grossen gingen wir aus einem anderen Grund zur EB -> unterirdisch! Es kommt extrem auf den Experten an. Frau Röthlisberger kann ich sehr empfehlen. Sie hilft bei Bedarf auch, gegen die Schule "zu kämpfen".
@tinky: zum Glück denke ich im Moment noch nicht, dass ich gegen die Schule kämpfen muss. Lehrperson war sofort einverstanden, dass er nicht mehr alle Übungsaufgaben machen muss und dass er sich dafür eigene Aufgaben stellen darf. Nun muss er es umsetzen.
Sie hat auch gesagt, dass sie ein Dossier mit anspruchsvolleren Aufgaben bereit hat, auch Knobelaufgaben. Das tönt für mich nicht nach More of the same. Daher bin ich zuversichtlich. Bisher hatten sie einfach keinen Anhaltspunkt ihm diese Aufgaben zu geben, weil er vermutlich eher langsam unterwegs war (sein Kollege ist bei uns Tageskind und er war weiter).
Normalerweise macht GG Aufgaben mit ihm, weil ich dann arbeite. Daher habe ich es bisher nicht mitbekommen. Aber ich habe ihm gerade angesehen, wie demotiviert er war beim Tierchen zählen.
@savuti: Das tönt super. Bei uns wars leider so, dass die LP nicht an eine Hochbegabung glaubte und dann trotz Resultat der EB sich weigerte ihm zusätzliche Aufgaben zu geben...
Savuti
Die Schulleitung muss nicht unbedingt identisch mit der Schulleitung IBEM (Integration und besondere Massnahmen) sein. SL IBEM wird meistens regional zusammengefasst. An meinem Wohnort ist z.B. der Oberstufenschulleiter gleichzeitig SL IBEM. Wenn man dann die SL der Unterstufe fragt, dann weiss die nicht Bescheid. Du solltest auf der Website herausfinden können, welcher SL zuständig ist oder die KLP sollte dir Auskünfte geben können.
Und ja, es gibt solche und solche SL IBEM. Eben. Der an meinem Wohnort akzeptiert als Abklärungsstelle nur die EB, wenn auch z.B. bei ASS die Nathaliestiftung die viel bessere Abklärungsstelle ist. Oder bei ADHS ist das Zen in Biel wirklich DIE Koryphäe im Kanton Bern. Wird hier nicht akzeptiert.
Und hey. Das tönt schon mal gut von der Lehrerin... Hoffentlich motiviert das dein Kind ein wenig.
@tinky: ich habe das Thema Hochbegabung nicht erwähnt. Ich habe nur meine Beobachtung über seine Demotivation beschrieben und erläutert, dass er auch anders kann.
Ich kenne mich in Bern in aus. Hier in Zürich haben wir privat abgeklärt aus mehreren Gründen - 1. die Tochter hat sich bei allen was mit Schule zu tun hat sich völlig verstellt. Also schon Name SCHULpsycholigischeDienst auf dem Tafel wäre für sie ein Grund alles total zu verweigern und ein Kleinkind dass nichts kann zu spielen. 2. Wir wollten erst selbst Sicherheit haben dass wir nicht daneben sind, und auch jemandem unabhängig an die Seite haben das einzehln Interesse von Kind (damals mit massiven Psychosomatischen Beschwerden) vertritt. Ich hätte vermutlich ausgeflippt wäre mir damals jemand die Erziehungsfehler oder ähnlichen Unsinn vorgeworfen. Das wollten wir vermeiden. Die SPD und KJPD bei uns sind am Limit. Ich wollte keine Massenanfertigung - bzw meine Tochter hatte da gar nicht mitgemacht.
Die Abklärung haben wir bei einer Schweiz bekannten Praxis gemacht, die Psychologin hat selbst mit Schulleiter telefoniert und überspringen durchgesetzt. Sie war auch dabei bei Elterngespräch nach Überspringen. Die Schule nach ersten kurzem Wiederstand ist sehr bemüht, hat sehr viel Extrawürste für die Tochter bewilligt, sie bekommt super Unterstützung und Förderung. Aber ohne Abklärung wäre es sehr schwierig gewesen. Ich kenne mindestens ein Kind das eindeutig HB ist - da wurde lang fast nichts extra gemacht. Die Eltern interessierte es aber auch nicht da sie die Meinung vertreten das Kind soll sich einpassen und je nicht extra Aufwand verursachen. Endlich bekommt das Kind Förderung - zusammen mit meinem.
Ich würde mit der Lehrerin offen reden wegen Schwierigkeiten die dein Kind hat und sie um Rat bitten. Wenn sie aber nicht von selbst mit HB kommt - würde ich das Wort nicht erwähnen.