Ist hier jemand Berufsschullehrerin?

[häsli]

Hallo

Ist hier im Forum eine Berufsschullehrerin unterwegs? Optimal wäre KV/DH.

Merci

[edelweiss2]

ja hier um was geht‘s denn?

[häsli]

ja hier um was geht‘s denn?

Darf ich dazu deine Meinung „hören“? Folgende Situation. Die DH Klasse im 1. Lehrjahr muss ein zwei-seitiges Diktat lernen. Da die meisten schlechte Noten schreiben, wird das Diktat in der nächsten Woche wiederholt. A schreibt im ersten Anlauf eine 5.8. Er fragt die Lehrerin ob er auch wiederholen müsse. Ja, alle müssen. Gesagt getan. A fragt die Lehrerin, nach der Wiederholung, welche Note nun zähle. Ihre Antwort: Die zweite! Dass die Note von A schlechter ausfallen wird, ist ja sehr gut möglich. Somit bestraft sie ja diejenigen, die im ersten Diktat eine gute Note geschrieben haben, also auch dafür geübt haben. Das kann und darf doch nicht sein! Sehe ich das so falsch? Wie ist deine Meinung dazu? Danke dir!

[Nagala]

Wir hatten eben auch diesen Fall - das zweite Diktat war aber freiwillig für all diejenigen, welche schlechte Noten hatten.
Bei diesen wurden dann der Durchschnitt beider Diktate genommen. Nur die 2. Note zu nehmen finde ich nicht ok und würde dies auch klar so kommunizieren.

[Petite Souris]

Ich bin "nur" Oberstufenlehrerin, aber einfach eine Prüfung gar nicht zu zählen, kenne ich nicht. Bei mir gibts folgende zwei Möglichkeiten. Ich biete eine Wiederholung an und zähle dann den Durchschnitt beider Noten.
Oder wenn die Note schlechter ausfällt nur die erste, bei Verbesserung den Durchschnitt.

Nun zu eurer Situation: ich würde die Note abwarten und wenn sie viel schlechter ausfällt, das Gespräch suchen (A mit der LP). Ev. mit dem Hinweis, dass A gerne den Durchschnitt beider Noten möchte, oder dass beide Noten zählen, auch die gute.

[häsli]

@ Nagala

Freiwillig wäre für mich ok gewesen. Ob sie dies wohl so durchziehen "darf"? Liegt das im Ermessen der Lehrer oder gibt es diesbezüglich Vorgaben?

@ Petite Souris

Was heisst "nur" Nicht zählen denke ich ist nicht der richtige Weg. Es kann ja nicht immer jeder Test wiederholt werden. Wie "schlecht" muss die Klasse denn sein damit wiederholt wird?

[edelweiss2]

@häsli
Grundsätzlich darf die Lehrperson das so handhaben (edit: je nach Schulreglement), aber ich würde es auch nicht machen. Eigentlich lass ich eh nie Noten wiederholen.
Aber sollte es doch mal in einem Ausnahmefall sein, mach ich das genau wie oben beschrieben: wenn die 2. Note besser ist zählt der Schnitt. Sonst zählt die 1. Note. Oder: es zählen beide Noten. Egal wie, das muss vor der 2. Prüfung klar kommuniziert sein.

Wie Petite Souris schreibt, falls die 2. Note schlechter ist und zählt würde ich A auch empfehlen mit der LP zu reden.

[edelweiss2]

PS es würde mir auch nie einfallen jemandem eine 5.8 "wegzunehmen", wenn jemand eine solche Note schreibt ist doch super!

[häsli]

@ edelweiss2

Danke. Es ist wohl schwierig mit der Lehrerin zu reden... Eigentlich möchte ich mich ja nicht einmischen...bin hin und her gerissen. Da er ja das Gespräch bereits gesucht hat, gibt es wohl nichts zu rütteln. Ich bin gespannt, morgen kommt das Diktat zurück.

[Petite Souris]

Wenn die zweite Note wirklich deutlich schlechter ist, hoffe ich schon, dass ein Gespräch helfen würde. Manchmal sagt man als LP auch mal vorschnell etwas und merkt dann später, dass es anders durchaus auch Sinn machen würde. Freundliche Gespräche helfen also ziemlich oft.

Bei der Benotung und der Gestaltung ist eine LP relativ frei, da gibt es keine festen Regeln. Wenn eine Prüfung schlecht ausfällt, gibt es also unterschiedliche Methoden und es kommt immer auch darauf an, was man bezwecken möchte. Tiefe Noten, vor allem zu Beginn können zwei Auswirkungen haben: entweder merken die SuS, jetzt gilts ernst, ich muss mir mehr Mühe geben, oder es löscht ihnen gleich ab. Mit einer Wiederholungsprüfung kann man den Ablöscher etwas abmildern, deshalb macht diese zu Beginn durchaus Sinn. Später würde ich nur dann eine anbieten, wenn ich bemerke, dass ein Thema von der Mehrheit überhaupt nicht verstanden wurde, nicht aber dann, wenn eifach zu wenig geübt wurde.

Noch etwas interessantes allgemein zur Bewertung und deshalb OT:
Im Kanton AG wurde das Bewertungsreglement ziemlich angepasst. Die Note im Zeugnis muss nicht dem Durchschnitt der Noten während des Jahres entsprechen. Wenn gegen Ende des Jahres deutlich bessere oder schlechtere Leistungen erziehlt wurden, darf ich das berücksichtigen.
Wenn jemand im Unterricht sehr gute Produkte/Beiträge abliefert, darf ich diese berücksichtigen. Ausserdem darf ich die Beurteilungsanlässe während des Schuljahres auch einfach mit z. B. +, +/-, - bewerten und daraus dann im Zeugnis eine Note ableiten.
Es ist also so ziemlich alles möglich, sofern es begründet werden kann.

[häsli]

So, die Note ist da, 5,2. Sehr gut, keine Frage. Aber die bessere scheint nun tatsächlich nicht zu zählen. Ich reg mich grad tierisch auf . Er hat sie noch einmal darauf angesprochen. Ihre Antwort: Ich bin euch ja entgegengekommen!! Mag sein aber ihm doch nicht!

@ Petite Souris

Spannend, wie sich die Note zusammensetzt. Ich finde es gut so, schliesslich haben viele Kinder Mühe, am Tag x alles gut abzurufen.

[Petite Souris]

@ häsli, schade, lässt sie es so. Ich hoffe, dass er weiterhin gute Prüfungen schreibt, so dass es am Ende keine Rolle spielt. Und sonst dann Ende Semester nochmals darauf ansprechen, wenn es an der Note etwas ändern würde.

Ich finde unser neues Bewertungssystem auch gut, es ist wohlwollend gegenüber den SuS, und das soll es eigentlich ja auch sein. Aber ich stelle es mir auch sehr schwierig vor, wenn man es voll ausreizt, transparent zu bleiben. Wahrscheinlich wird es viele Diskussionen geben. Aber spannend ist es auf alle Fälle

[dede]

@häsli
Dein Kind kann auch bei der Schulleitung nach einer allgemeinen Handhabung fragen. Die Frage ist, ob es das Wert ist.
Ich selber habe Mühe, dass die bessere Note gar nicht gewertet wird. Ich finde das nicht wohlwollend den SuS gegenüber. Und genau das finde ich das wichtigste Argument. Und das zweite Argument: eine 5.8 zu streichen und eine 5.2 zu werten wirkt demotivierend, finde ich. Das sollte nicht sein. Mir ist echt schleierhaft, wieso ein Mensch auf solche Regelungen kommen kann.

[jupi2000]

Wir hatten eben auch diesen Fall - das zweite Diktat war aber freiwillig für all diejenigen, welche schlechte Noten hatten.
Bei diesen wurden dann der Durchschnitt beider Diktate genommen. Nur die 2. Note zu nehmen finde ich nicht ok und würde dies auch klar so kommunizieren.

Das war bei meinen Kindern auch immer so. Ich finde das gerecht.
Eine so gute Note des Sohnes der TE nicht zu zählen finde ich anständig ausgedrückt unfair.

[lunita]

ich finde das unmöglich! kann doch nicht sein, dass die guten schüler ins "rettungskonzept" der schlechten gezwungen werden und dabei noch die schlechtere note gezählt wird! hallo? ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich rechtens ist. denn: dein sohn hat diese note geschrieben. wie soll die nicht gelten? eine wiederholung muss freiwillig sein für alle diejenigen, die sich eine verbesserung erhoffen.

ich würde das nicht akzeptieren und wenn halt nötig, eine stufe höher vorsprechen.

[Sternli05]

Lunita
Echt jetzt? Als Mutter vorsprechen in der Berufsschule? Also ich kenne die Lehrer meiner Tochter gar nicht, als Eltern ist man da nicht mehr involviert. Auch bei Absenzen muss von den Schülern selbst angerufen werden. Der Sohn der TE hat ja schon selber interveniert.

Klar ist es total ungerecht, aber so ist das Leben. Es wird immer mal wieder etwas ungerecht sein. Er hat sich gewehrt, was super ist, gebracht hat es leider nichts. Auf die gesamte Lehrzeit macht diese halbe Note schlechter auch nichts aus. Wenn das wieder vorkommt soll der Sohn mit der Schulleitung sprechen, sicher nicht die Eltern. Meine Tochter hat dies auch schon gemacht.

[lunita]

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[Neonova]

@häsli: hats noch andere Schüler, denen es so ergangen ist? Vielleicht könnten sie sonst alle zusammen nochmals das Gespräch suchen? Fällt ev den Beteiligten leichter.

[lunita]

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[lunita]

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