Kinder älter... lockerer?!?!

[Nina]

Hallo zusammen
Nun ich jammere jetzt mal auf ganz hohem Niveau...
Ich kann mich noch gut erinnern als die Kinder klein waren, so sehr habe ich jede freie Minute genossen. Als sie dann in die Spielgruppe kamen wow der erste freie Morgen, meine Zeit, nur für mich!!!! Ja kleine Kinder sind anstrengend, die Tage manchmal lang. Oftmals habe ich mir ausgedacht wie es ist wenn sie älter und selbstständiger werden, Mami nicht mehr 24 h zur Verfügung stehen muss. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Töchter über alles und bin so froh sie zu haben! Aber ich war schon früher ein Mensch dem es nie etwas ausgemacht hat alleine zu sein, ich war Einzelkind, habe mich immer alleine beschäftigt und auch als ich älter wurde habe ich die Zeiten für mich alleine sehr genossen. Ich bin ab der Pupertät bei meinem Vater aufgewachsen, er war viel geschäftlich im Ausland und ich war oft alleine, es hat mir nie was ausgemacht! Ich hatte und habe zwar Freunde, aber meistens ging ich freiwillig früh nach Hause da ich lieber für mich ein Buch gelesen habe, ein Bad genommen oder einfach mal auf der Terasse sass und zufrieden meinen Gedanken nach hing. Nun, jetzt sind meine Mädels im Teeniealter und ich finde es strenger als je zuvor. Früher wenn mein Mann abends mal weg war, konnte man die Kinder um acht ins Bett bringen und ich habe mich so gefreut auf meinen Abend!! Heute ist dies natürlich nicht mehr möglich. Die ältere Tochter lernt freiwillig stundenlang täglich bis mindestens 22 Uhr, manchmal länger, ich weiss ich kann mich glücklich schätzen so problemlose und unkomplizierte Kinder zu haben. Aber meine oder auch unsere Zeit zu zweit bleibt komplett auf der Strecke. Abends mal eine Serie schauen oder mit meinem Mann ein Gespräch führen, nicht mehr möglich. Sie sitzt am Stubentisch, lernt stundenlang und möchte immerwieder etwas erklärt haben, abgefragt werden etc. Jeden Freitag geht sie mit ihrer Freundin reiten, finde ich grundsätzlich toll, andere Teenies hängen irgendwo ab, was sie absolut nicht der Typ ist. Aber ich bringe sie und hole sie wieder, wird dann fast 21 Uhr bis wir wieder zu Hause sind, danach muss sie duschen essen und meistens will ihre Freundin noch bei uns übernachten, dann hängen danach alle im Wohnzimmer rum inklusive den nächsten Tag. Im Zimmer sein geht nicht, da man dort von der jüngeren Schwester genervt wird. Und setzt sie sich durch, hängt die jüngere gelangweilt an meinem Hosenbein. Erlaube ich der jüngeren auch ein Gspändli hier zu haben, hängen am Schluss alle 4 hier. Ist mein Mann am Wochenende mal abends weg, kann ich die Kinder ja nicht mehr um acht ins Bett stecken, dann haben sie alle möglichen Ideen, sie wollen mit mir einen Filmabend etc etc. Ich weiss selber ich jammere wirklich auf hohem Niveau und sie werden älter und irgendwann gehen sie wirklich ihre eigenen Wege. Aber trotzdem fehlt mir zur Zeit so sehr Zeit für mich oder auch Zeit zu zweit. Geht es noch jemandem so? (Übrigens wenn sie in der Schule sind, arbeite ich, also auch keine Freizeit )
Danke fürs lesen!!
Nina

[Leela]

Phu das klingt wirklich anstrengend, ich verstehe dich da total.
Aber eine Lösung hab ich irgendwie auch nicht, ausser schauen das die Kinder auch mal auswärts schlafen oder wahrscheinlich würde ich mich dann ab und zu mit einem Buch ins Schlafzimmer zurück ziehen.
Oder halt am Weekend trotzdem noch länger als die Kinder wachbleiben und dann ausschlafen.
Das ist dann wiederum der Vorteil wenn sie älter sind.
GG und ich machen das jetzt schon so, die Kinder stehen am Wochenende vor uns auf.

[Mutter einer Tochter]

Ich verstehe, dass es anstrengend ist, sehe aber vor allem punktuelle Möglichkeiten:

Wäre es möglich, dass die ältere Tochter mal bei ihrer Freundin übernachtet statt dass sie zu Euch kommt?
Das schreibst, sie hängen im Wohnzimmer, weil sonst die jüngere Schwester nervt. Heisst das, sie teilen sich ein Zimmer? Gäbe es eine Möglichkeit, das zu ändern?
Bewusst einen Abend alleine "weggehen" und sei es, dass Du im Wald spazieren gehst oder ähnliches?
Bewusst Abenden mit Deinem Mann einplanen an denen ihr weggeht oder die Kinder bei Freundinnen oder Grosseltern übernachten?

[muffin]

Das kenne ich und die Kinder fordern das für sich ein und es ist ja auch toll, bloss darf man sich selber nicht vergessen. Doch das muss man auch so kommunizieren, selber merken sie es nicht.
Was uns geholfen hat in dieser Zeit:
Hausaufgaben bis 10 Uhr: Grundsätzlich toll, aber wer etwas erklärt haben will,oder abgefragt werden will, muss Termin abmachen, denn Abends habe ich auch mal Feierabend. Ich bin nicht einfach immer zur Verfügung wenn es grad genehm ist!
Stube besetzen: Kann sie nicht woanders arbeiten? Kannst du auf Laptop im Zimmer statt in Stube Serie gucken?
Freitag reiten: mit Mann abwechselnd abholen möglich?
Und die Kollegin soll nicht mehr so oft bei euch bleiben bzw. sie müssen auch mal bei ihr übernachten und der Samstag muss nicht auch automatisch noch sein!
1 Abend pro Woche mit deinem Mann oder alleine weggehen, schließlich können sie auch mal alleine sein.

[Alebri]

Ich denke, es ist ganz wichtig, auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören - und diese auch weitmöglichst (natürlich immer mit Kompromissen ) durchzusetzen.

Wir z.B. hatten genau diese Gedanken, als wir - mit Teenager - vor 3 Jahren auf der Suche nach einem neuen Haus waren - und haben dann unser heutiges Haus ganz spezifisch auf unsere Wünsche bezüglich Privatsphäre/Rückzugsmöglichkeiten ausgesucht (verschiedene Stockwerke, Zimmeraufteilungen, Zimmereinrichtungen. etc.). Unsere einzigen gemeinsamen Begegnungsstätten als Familie sind heute eigentlich Esszimmer und Küche .

Gut, ich muss sagen, dass wir das Glück haben, dass mein Sohn auch sehr viel Wert auf Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten legt, keiner von uns hält es aus, auf den anderen quasi "drauf zu hocken" . Und wenn seine Freunde da sind, sind sie gerne unter sich (in seinem Büro/Wohnzimmer - da wird dann auch die Türe geschlossen ), genau so wie wir als Paar gerne mal unter uns sind . Von daher decken sich unsere Bedürfnisse da perfekt und können dank den wohnlichen Verhältnissen auch gelebt werden.

Das ist natürlich eine (gesuchte ) Luxus-Situation - das ist mir klar. Aber wir haben das auch - so weit als möglich - in der vorherigen Wohnung so gelebt, wo die wohnlichen Verhältnisse auch ganz anders waren (alles auf einem Stockwerk). Ich habe z.B. meinem Sohn schon ziemlich früh seinen eigenen TV gegeben (so mit ca. 11), eben weil es mir wichtig war, dass ich das Wohnzimmer auch mal für mich selber habe. Ich habe aber auch immer ganz ehrlich gesagt, wenn ich mal Zeit für mich selber wollte bzw. habe ihm auch mal gesagt, er soll jetzt bitte mal 1-2 Stunden raus oder in sein Zimmer gehen ("Büro-Mami ist dann für heute mal geschlossen" ) - genau so wie er umgekehrt auch klar signalisiert oder gesagt hat, wenn er mal seine Ruhe wollte . Ich denke, das ist für beide Seiten ganz wichtig.

Wenn Deine Kids dieses Bedürfnis offenbar weniger haben, dann würde ich das ganz offen am Familientisch mal thematisieren - dass Tochter eben ihre Hausaufgaben in ihrem Zimmer macht und zu abgesprochenen Zeiten zu Euch kommt, wo ihr sie dann abfragen oder ihr helfen könnt. Oder eben am Abend: Nehmt Euch auch mal 2-3 Stunden Zeit für Euch. Eine Lösung wäre z.B., wenn die Kinder in einem der Zimmer ihren eigenen TV hätten? Oder: Ihr richtet Euch Euren eigenen TV im Schlafzimmer ein und könnt so dort mal einen Abend ungestört verbringen (dann haben die Kids das Ess-, Wohnzimmer für sich ). Je nachdem müsst Ihr auch die Zimmer der Kinder anders einrichten. Ich weiss nicht, wie alt Eure Kinder sind - aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich so zwischen 10 und 12 ganz viel ändert und wir haben das KiZi, als mein Sohn so ca. 10/11 war, grundsätzlich neu eingerichtet (weg vom KiZi zu einem Teenie-Zimmer, damit es für ihn nutzbar und attraktiv ist). Was ist denn der Grund, warum Eure Tochter immer bei Euch im Wohnraum ist? Hat sie nicht genug Platz in ihrem Zimmer? Keinen vernünftigen Schreibtisch? Auch für das kleinere Kind würde ich klare Regeln aufstellen - Zimmer geschlossen bei der grösseren Tochter heisst: "Nicht stören!". Das müssen Kinder auch lernen - und respektieren.

Aber auf jeden Fall würde ich Deine Bedürfnisse gegenüber der Kinder ganz ehrlich und offen kommunizieren und Wege/Lösungen suchen, wie es für Dich besser stimmt. So dieses 24h-Aufeinanderhocken mit den Kindern ist nicht jedermanns Sache - und das soll man auch ganz offen sagen, das ist nichts, wofür man sich schämen muss!

[Libli]

Nina, ich glaube ein neues Haus muss her

[Alebri]

@Libli
Das Haus mit der Aufteilung ist eine Luxus-Situation - ganz klar . Aber eben: Das kann man - bis zu einem gewissen Grad - auch in einer "normalen" Wohnung so umsetzen. Es braucht dann einfach klare Regeln und Abmachungen - und eben je nachdem eine Umgestaltung der Zimmer, so dass auch die Kinder ihre "attraktiven" Rückzugsorte haben .

[ChrisBern]

Es klingt für mich so, als ob beide Kinder ein gemeinsames Zimmer haben? Dann wird es halt schon schwierig und nicht alle können sich eine Vierzimmerwohnung leisten (uns kostet das 1000 CHF mehr im Monat).

[Netterl]

Nichtsdestotrotz finde ich Alebris Konzepte zielführend: Nämlich Orte/Zonen und Zeiten, an denen klar ist, dass hier jemand gerade Zeit und Raum für sich braucht.
Auch die Idee, bestimmte Orte als Wohlfühlorte zu definieren, sei es mit Fernseher, sei es mit anderen Dingen, finde ich gut.

Auch die Aussage, sich verbal auch deutlich klar abzugrenzen ( und dann aber auch wieder Zeit zu haben).

Ich finde solche me-time Orte und Zeiten sehr wichtig.
Das geht sicher auch in einer kleineren Wohnung ( hat sicher auch Grenzen), aber ich denke, da lässt sich zusammen schon etwas finden.

[Nina]

Wow vielen Dank für eure tollen Antworten und Tipps!!
ja das mit dem Buch zurück ziehen mach ich jetzt dann glaub wirklich! Unsere Kinder stehen auch vor uns auf, wobei wirklich lange schlafe ich dann auch nicht, habe viele Tiere zu versorgen und grad wenn dann noch Übernachtungsgäste hier sind, habe ich sofort das Gefühl ich muss jetzt aufstehen und Zmorge machen...

ja das mit dem Abholen machen wir schon so, dass wir uns abwechseln, und Tochter hat sich jetzt ein Töffli gekauft, so kann sie dann im Frühling selbstständig gehen. Nein jede hat ihr eigenes grosses Zimmer, daran liegt es nicht. Und ja manchmal übernachtet sie schon auch bei der Freundin aber sie sind generell lieber bei uns. Manchmal sitzt mein Mann dann mit ihnen am Tisch und spielt Gesellschaftsspiele. Er macht das noch gern und mich nervt es eher weil ich nicht einsehe dass man die Kids so noch unterhalten muss. Aber ja das wäre dann der perfekte Moment mich zurück zu ziehen.

Gestern Abend haben wir mal darüber gesprochen was man ändern könnte. Ich habe den Vorschlag gemacht, dass wir im Untergeschoss eine Art Jugendraum einrichten mit TV, Spielen, Musik, Sofa etc. Nun die Begeisterung hielt sich „noch“ in Grenzen... müssen wir dann immer dort unten sein? Uns gefällt es bei euch . Habe dann genau erklärt weshalb wir eine Lösung suchen.
Betreffend der Hausaufgaben, auch da haben wir nun beschlossen, dass ein grösserer Schreibtisch ins Zimmer kommt damit sie wirklich eine gewisse Zeit bei uns lernen kann und ich sie untetstütze, aber ab z.b 20.30 Uhr sie dann im Zimmer weitermacht wenn sie für sich noch etwas anschauen will.
Die jüngere Schwester ist 10,5 Jahre alt, sie hängt wie eine Klette an der Grossen. Es ist manchmal echt schwierig. Die Grosse meint dann auch ach wenn wir sowiso nicht ungestört sind, können wir uns auch grad alle im Wohnzimmer aufhalten...und eben schickt sie sie wirklich raus, hängt die Jüngere dann natürlich bei uns.
Aber ich versuche jetzt wirklich den Kindern auch zu kommunizieren, was wir möchten, auch wenn sie es im Moment noch nicht so verstehen (möchten). Aber das Gespräch gestern Abend hat schon auch geholfen.

[Netterl]

Klingt doch gut. Und immer wieder klar kommunizieren. Finde ich wichtig, dass man sich selbst und seinen Bereich abgrenzt und die Kinder auch lernen, das zu respektieren.
Das wird sicher einige Zeit dauern, weil ja jeder sich verändern muss. Aber das kann man auch als Chance sehen, dass z.B. die Jünger lernt, mit sich auszukommen oder ihren Kreis auf Freundinnen stärker erweitert. Wer weiß, was für ein tolles Hobby sie für sich dadurch entdeckt beispielsweise?

[stella]

Nina
Oh, da seid ihr ja schon auf einem guten Weg.

Zum Thema Abgrenzung kommt mir noch in den Sinn: Ich habe sehr früh durchgesetzt, dass, wen die Schlafzimmertür tagsüber geschlossen ist, man nur hineinkommen darf, wenn man aus den Ohren oder dem Mund blutet… So habe ich meinen Rückzugsort. Im Schlafzimmer habe ich mein Büro, einen Lesesessel, kann über das Laptop TV schauen oder netflixen.

Zum Thema Mann: Dein Mann scheint offenbar weniger Zeit für sich zu benötigen. Ist doch toll, wenn er mit den Kids Spiele macht. Wen ihm das gefällt?!

[5erpack]

Das erste was ich bei deinem Text dachte war:
Schaff dir einen TV für dein Zimmer an

Ich hab vier Teenager und ja es ist wirklich anstrengend.
Ich hab auch Kletten und die Situation mit lernen etc ist definitiv nicht einfach!

Ich würde überlegen was ihr ändern könnt ( wir sind umgezogen weil die Situation ausartete).
Also Zimmer trennen?
Statt jugendraum ein richtiges Jugendzimmer für die älteste?

Zeiten abmachen wo du nicht gestört werden darfst. Für mich ist das ab 21 Uhr. Da bin ich konsequent geworden, denn ich brauch meine Ruhe um abzuschalten ( ich hab grad massive Schlafstörungen).

Es ist mit Teenager die auch noch viel wissen wollen und lernen wollen nicht einfach und das ständige mitteilen geht einem auch mal auf den Keks. Da hast du absolute das Recht dich abzugrenzen.
Und hab noch etwas Geduld!
Bald ändert sich nochmal ganz viel und deine beiden Kinder werden plötzlich kaum noch was mit euch zu tun haben wollen.

[Lotus]

Ich habe keine organisierten Lösungen, aber ich empfinde das auch - es gibt einen Moment (also immer wieder mal ...), da hat man weniger Zeit für sich und die Kinder nehmen plötzlich mehr Raum ein....und dann reorganisieren wir das Ganze. Ich gehe immer vor den Kindern ins Bett liegen, weil meine Beine müde sind und ich lieber liege, als auf der Couch zu sitzen. Sie kommen dann auch mal zu mir kuscheln, aber ich habe generell Zeit für mich...und ich habe einen TV im Zimmer oder schaue noch Dinge auf dem Handy nach oder am Laptop...es gibt einfach kein Betreuungsangebot mehr nach 20 Uhr

[Sternli05]

Ich habe mir mein Schlafzimmer total schön und gemütlich eingerichtet. Dahin ziehe ich mich zurück wenn die Kinder das Wohnzimmer belagern. Meine Grosse ist schon 18 aber sie liebt Spieleabende. So machen wir auch mal Spiele am Abend. Am Sonntag Morgen mache ich keinen Zmorgen mehr. Es steht eh jeder anders auf und sie nehmen einfach was. Freunde der Kinder die oft hier sind dürfen sich auch einfach bedienen. Ich bin halt auch oft weg, auch am Abend zum Arbeiten. Sie sind es eher gewohnt das es auch ohne mich gehen muss.

[Bleistift79]

, bei uns sehen die Abende sehr ähnlich aus. Die Kids sind aber nochmal ein Schluck älter.
Am Anfang habe ich die „um 20Uhr schlafen die Kinder“- Zeit vermisst. Dann habe ich angefangen, mir tagsüber Zeit für mich ein zu planen und den Teenies die Abende mit uns „zu zugestehen“ und die guten Gespräche gibt s oft Abends. Im Endeffekt, die Zeit vergeht schnell. Bei uns ist das erste Kind bereits ausgezogen.
Was wir uns aber tatsächlich überlegen: ein TV in unser Schlafzimmer zu stellen.
Lg

[danci]

Kommunikation ist doch schon mal gut. Ich kenne das Problem durchaus. Meine Kinder sind 13, 10 und 6.

Bei mir ist es auch so: My room, my castle!

Ich habe mir das Schlafzimmer funktionell und gemütlich eingerichtet und verbringe nun mehr Zeit drin, als zuvor. Mangels Büro ist noch mein Schreibtisch mit Bildschirm da, hat aber wieder den Vorteil, dass ich einfach den Laptop anschliessen kann und wie einen TV habe und auch einen Tisch, wenn ich etwas schreiben will etc. Da kann ich am Tisch sitzen oder eben auf dem Bett liegen und tun, was mir beliebt. Während ich es zuvor v.a. am Abend gemacht habe, nehme ich mir nun auch das Recht heraus, einfach morgens am WE länger da zu bleiben oder nach dem Mittagessen mich für eine Stunde zu verabschieden. Tun die Kinder ja auch, wenn sie das wollen. Und so einmal die Woche haben die Kinder den Lead beim Abendessen. Die Grosse kocht, die Jüngeren helfen, decken den Tisch und so und ich komme zum Essen. Gibt mir Zeit und sie fühlen sich gross.

Ich denke, es ist ein Überlegungsfehler, dass das Wohnzimmer einfach den Erwachsenen gehört. Warum auch? Das ist der Wohnraum und wer ruhe sucht, kann sich zurückziehen.

Ansonsten:

Unter der Woche ist zudem bei uns 20.30 Uhr "Feierabend". Da sind die Kinder in ihren Zimmern, die Kleine wird noch von mir ins Bett gebracht, aber ansonsten will ich da kein Theater mehr. Zusammen drehen sie abends nochmals auf und das endet dann meistens in Tränen. Das heisst natürlich nicht, dass die Grossen gleich ins Bett müssen, aber halt im Zimmer sein. Am WE ist open end, da ziehe ich mich zurück, wenn ich nicht mehr mag.

Wenn Gäste da übernachten, sind die Kinder am Morgen selber fürs Frühstück verantwortlich. Da bleibe ich erst recht gerne im Bett und überlasse ihnen den Wohnraum.

Schul-Service-Zeit ist bis 20.00 Uhr. Danach unterschreibe ich keine Tests mehr und frage auch keine Wörtli ab. Ok, ganz konsequent bin ic nicht, aber ich versuche es.

Und ja, das ist hier auch herausfordernd: Die Kleinen müssen das Ruhebedürfnis der Grossen akzeptieren. Klar, darf man mal klopfen gehen, wenn sie im Zimmer ist, aber wenn sie nein sagt, ist das dann so. Problematisch ist es bei uns eher manchmal die 3er-Konstellation, dass die beiden Jüngeren um die Gunst der grossen Schwester buhlen, aber das ist halt nicht zu ändern.

[dede]

Fixe Zeiten funktionieren bei uns nicht. Unsere Kinder haben immer wieder Trainingszeiten bis 9 halb 10 Uhr abends, auch nicht jede Woche gleich. Da kann es durchaus sein, dass spätabends Schulsachen besprochen werden müssen, weil sie den ganzen Tag in der Schule waren, von da direkt ins Training und dann erst um 10 Uhr zu Hause sind.
Die kinderfreie-nach-8Uhr-Zeit gibt es bei uns nicht mehr. Dafür gibt es andere Freiräume und Freizeiten. Die Grossen brauchen keine eigentliche Betreuung mehr, jedoch brauchen sie uns anders, Besprechen von Tagesplanungen oder Wochenendplanungen usw. Wenn's nicht ultra dringend ist, geht das ja auch anders als sofort.

Das Wohn- und Esszimmer ist bei uns Begegnungszone und gehört allen. Die Kinder haben ihre Zimmer und wir Eltern haben auch unseren Raum (Büro oder Schlafzimmer) als Rückzugsorte. Und diese Orte muss man halt entsprechend nach den eigenen Bedürfnissen gestalten.

[Christa]

Finde es gut das du es jetzt mal in der Familie Thematisiert hast. So könnt ihr auch mal alle überlegen und dann eine Lösung die für alle
stimmt umsetzen.Meine überlegen im Untergeschoss evtl. vorerst ein Rückzugsort für dich einrichten. Einfach einrichten und eben so das
vielleicht in einem zweiten Schritt dann ein Jungenraum daraus wird.
Meine Kinder sind jetzt schon erwachsen, aber auch noch daheim, aber auch ich brauche meinen Raum und die Erholung ähnlich wie du
wenn ich mal ruhe Zeit für mich habe.Meine Tochter das Gegenteil die braucht Aktion und betrieb.Auch ich muss heute manchmal wieder
mal sagen das ich jetzt keine Zeit für sie habe wenn sie dann noch verspätet vom Reitstall kommt und abends um 22 oder sogar 23 noch was von mir will.Dann muss ich sie doch schon auch erinnern das sie da halt auch mal früher nach Hause kommen muss oder eben dann
Fix mal mit mir einen Termin damit wir z.B mal das Formular zusammen ausfüllen können.

Es ist aber nicht so das ich nun das nicht auch mal abends mache aber einfach nicht täglich.Im Gegensatz. zu Dir mache ich gerne mal mit den Kinder Spiele oder wir reden lange nach dem Essen, aber so wie sie auch gerne mal alleine sein möchten kann ich mich als Mutter auch
mal zurückziehen.

Was ich aber auch noch herauslese ist die jüngere Tochter, weiss jetzt nicht ob es da schlau ist das sie so lange dann aufbleibt und rumhängt wie die älter Tochter. Ich habe da einfach auch mal abgemacht das jeder ab 20.OO Uhr in seinem Zimmer sein muss und z.B der jüngeren noch eine halbe Stunde im Zimmer wach bleiben darf und die ältere bis zu einer Zeit.

Würde da auch schauen das die jüngere generell auch mal lernt für sich was zu machen und nicht immer an der Schwester oder dir zu hängen. Ihr auch erklären das sie halt ein andermal Gspänli heimbringt und du sie dann z.b auch nicht störst.

[Nina]

Wow da hat es wirklich supertolle Tipps darunter danke!! Betreffend Jugendzimmer, meine beiden Töchter haben jede ihr eigenes grosses Zimmer, welche sie nach Ihrem Geschmack eingerichtet haben. Betreffend Spiele, nein nein ich mache gerne auch mal ein Spiel mit ihnen, es ist nicht so dass ich das nicht mag. Es ist einfach so, wenn ihre Freundin hier ist... früher haben sich die zwei stundenlang ins Zimmer oder Spielzimmer verzogen und haben gespielt. Aus dem Alter sind sie jetzt raus. Aber sie wissen einfach nichts schlaues mehr anzufangen. So hängen sie dann bei uns rum aus lauter Langeweile und mein Mann holt dann ein Spiel damit sie beschäftigt sind und das nervt dann halt manchmal...
Ja die jüngere Tochter, sie muss schon früher ins Bett als die Grosse, vorallem unter der Woche. Aber es ist wirklich allgemein schwierig, sie hängt sooooo extrem an der Grossen. Das geht soweit, wenn sie jemand fragt ob sie abmachen möchte, fragt sie mich zuerst ob ihre Schwester auch was vor hat. Falls ja, macht sie ab, falls nein dann bleibt sie auch lieber zu Hause. Ist auch interessant, sie kann sich schon alleine beschäftigen wenn die Grosse weg ist, sobald sie aber zu Hause ist geht gar nichts mehr. Auf jeden Fall habe ich hier viele tolle Feedbacks erhalten und ja es geht so schnell kommt die Zeit wo ich mir bestimmt wünsche sie wären wieder mehr daheim. Grins...
Allen einen schönen Abend!
Nina