Ich habe festgestellt, dass das Thema zwar zwischendurch in einzelnen Threads auftaucht, es aber noch keinen spezifischen Thread zum Thema Gefühlsstarke Kinder gibt. Ich fände es sehr wertvoll, wenn wir uns hier als Betroffene dazu austauschen könnten. Wer hat selber ein gefühlsstarkes Kind? Was sind eure Hauptprobleme? Was hilft euch?
Für diejenigen, denen dieser Begriff noch weniger bekannt ist, liste ich gerne die 8 Merkmale gefühlsstarker Kinder nach Nora Imlau (Autorin von "So viel Freude, so viel Wut" und "Du bist anders, du bist gut") auf:
1. Sie erleben und äußern Gefühle besonders intensiv und springen dabei häufig von einem Extrem ins nächste.
2. Sie sind sehr ausdauernd und hartnäckig und lassen so leicht nicht locker, wenn sie sich mal etwas in den Kopf gesetzt haben.
3. Sie sind überdurchschnittlich sensibel, dadurch auch leicht reizüberflutet und sehr verletzlich.
4. Sie sind außergewöhnlich offen für alle Eindrücke und nehmen ihre Umwelt ganz genau wahr.
5. Sie haben ein Thema mit Routinen: Entweder beharren sie stark auf immergleichen Abläufen, von denen um keinen Preis abgewichen werden darf. Oder sie empfinden jeden Form von Rahmen als Freiheitsbeschränkung und wehren sich mit aller Macht gegen immergleiche Abläufe im Alltag.
6. Sie verfügen über eine scheinbar niemals endende Energie, haben einen großen Bewegungsdrang, und brauchen im Vergleich zu anderen Kindern ihres Alters viel weniger Schlaf.
7. Sie tun sich sehr schwer mit Veränderungen und Übergängen. Jede neue Umgebung bedeutet erstmal Stress, jeder Wechsel zwischen Bezugspersonen fällt schwer.
8. Sie sind oft sehr nachdenklich, philosophisch und grüblerisch und machen sich auch über traurige und schwierige Themen viele Gedanken. Deshalb wirken sie oft ernster als andere Kinder.
Ich fange gleich mal bei mir an: Ich bin Mami von zwei Jungs und mein älterer (gerade 6 geworden) ist gefühlsstark. Er erfüllt meiner Meinung nach alle 8 Kriterien

Was uns hilft (natürlich nicht immer, ein Patentrezept gibt es bei uns nicht...): Termine / Dinge, die für ihn problematisch sein könnten, vorausschauend mit ihm besprechen und Strategien anschauen, die hilfreich sein könnten.
Viel Exklusivzeit. Einschlafbegleitung (ja, immer noch...). Viel Bewegung an der frischen Luft.
Bin gespannt, was ihr zu berichten habt!