Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Dann fließt der Liebe reicher Strom
Dann fließt der Liebe reicher Strom
Im Unterholz folgen die Schritte
Der dichten Fichtenschule nach,
Wenden sich dann zur Lichtungsmitte,
Die himmelsfrei – kein Blätterdach.
Dort sinkt sie auf die grüne Decke,
Moosweich, gepolstert und ganz trocken,
Und er kommt um des Baumes Ecke,
Schleicht still heran auf leisen Socken.
Sie spürt ihn, lächelt frei zu ihm,
Hier bleibt heimlich ihr Glückstreffen.
Der beugt sich vor und sie küsst ihn,
Er hat so dichte, graue Schläfen.
Dann fließt der Liebe reicher Strom
Und alles wird jetzt ausgemessen,
Was auskommt ohne Glanz und Chrom,
Wo nur die Liebe tanzbesessen
Natur die Liebenden verlockt
Und sie sich ganz zu sich einfinden,
Weil Cupido schon bei ihnen hockt
Und nie mehr will verschwinden.
Der Liebe Strom fließt deutlich reicher,
Wenn die Naturwelt lockt, erhält,
Was so getragen und nun weicher
Dorthin geführt, wo Amors Welt.
©Hans Hartmut Karg
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Abhängigkeit
Abhängigkeit
Die Globalisierung bleibt nur so lange unser Ideal,
Solange man überall auf Augenhöhe setzt,
Denn dann wären Länder in großer Zahl
Dadurch begünstigt und raubfrei vernetzt.
Wo Länder sich einseitig Vorteile verschaffen,
Schwinden nach und nach Win-Win-Situationen:
Man will nur in die eigene Tasche schaffen,
Um sich für Wirtschaftstricks zu belohnen.
Wenn manche gar noch Knowhow klauen,
Patentschutz nicht mehr respektieren,
Kann man solchen Staaten nicht mehr trauen:
Globalisierung muss zum Scheitern führen.
Nur wo Partnerschaft fair erhalten bleibt,
Das Übervorteilen man stets sein lässt,
Nicht die Preise ohne Not in die Höhe treibt
Wird das Wirtschaftsleben nicht gestresst.
Abhängig will kein Staat mehr sein,
Weil er dadurch erpressbar wird:
Global kann nur jenes Wirtschaften sein,
Das für Arbeit auch Ertrag herbeiführt.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Nicht jede Gesundheit
Nicht jede Gesundheit
Nicht jede Gesundheit
lässt sich auf Dauer erhalten,
nur weil ein Scheinheiler
ständig Rechnungen schreibt.
Mitunter lebt
das Gesundwerden auch auf,
wenn Selbstheilungskräfte
man mehrt.
Doch vermeide es,
Dich an Quacksalber zu binden,
die immerzu nur
ihre Kassen füllen.
Mancher Gesundheit
hilft schon die Schulmedizin,
wieder auf die Beine zu kommen,
weil sie an die Wurzeln greift,
Bewährtes heilend einsetzt,
nicht darauf bedacht,
mit fragwürdigen Experimenten
Patienten zu gefährden.
Ganzheit ist noch kein Garant
auf anhaltende Heilung.
Und viele Erkrankungen
kommen ohne Skalpell nicht aus.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Willst Du unsterblich werden
Willst Du unsterblich werden
Willst Du unsterblich werden,
Musst Du selbst etwas dafür tun,
Denn von sich aus allein
Fliegen Tauben nicht zum Schlund.
Willst Du unsterblich werden,
Dann halte Dich souverän bei Dir,
Meide Neidregionen und Komplexe,
Suche nach eigenem Füllhorn.
Willst Du unsterblich werden,
Dann fliehe jeglicher Missgunst,
Folge ja nicht den Defizitfahndern,
Sondern begib' Dich auf die Schatzsuche.
Willst Du unsterblich werden,
Geh' weg von Schmeichlern und Begehrenden,
Die darauf nur aus sind,
Dich vereinnahmen oder ausnehmen zu wollen.
Willst Du unsterblich werden,
Suche immer nach eigenen Pfunden,
Mit denen Du wuchern kannst:
Sie sind Dein Alleinstellungsmerkmal!
Willst Du unsterblich werden,
Stelle Dein Ego hintan
Und sorge lebenslang dafür,
Dass den Schwachen geholfen wird.
Willst Du unsterblich werden,
Schaue sehr gern nach jenen,
Die nahe bei der Göttergunst stehen,
Friede, Freude und Toleranz verbreiten.
Es wird für Dich immer einen geben,
Der bedeutender sein wird, als Du es bist.
Das sollte Dich jedoch nicht kränken,
Du gehst ja in Deinen eigenen Schuhen...
©Hans Hartmut Karg
2022
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Wertschätzung
Wertschätzung
Sie musste das immer anmahnen,
Wozu sie doch selbst nicht bereit:
Sie schlenderte in schrillen Bahnen,
Lag mit sich selbst immer im Streit.
Für sich wollte sie alle Wertschätzung,
Doch seelisch war sie verhärtet,
Mit Ihresgleichen in unguter Vernetzung,
Wodurch ihre Seele gefährdet.
Alles, was bei ihr schief gelaufen,
Das übertrug sie auf Mitmenschen,
Die als Fußabstreifer für ihr Raufen
Dienten, um Verantwortung zu schwänzen.
Sie verdrängte, was sie selbst nicht schätzte,
Gleichwohl immer schon einklagen wollte,
Weil sie so gerne ihr Sprachmesser wetzte,
Wovon sie sich nicht mehr erholte.
So kam sie nicht aus dem Teufelskreis,
In den sie sich selber verstrickt.
Doch zu bleiben schien ihr nur übler Preis,
Damit ist sie auch weggeknickt.
Man fand sie eines Tages im Raum,
Plötzlich war sie von allen gegangen
Und zurück blieb dabei von ihr kaum
Mehr, als im Dunkel Geister zu fangen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Sie musste das immer anmahnen,
Wozu sie doch selbst nicht bereit:
Sie schlenderte in schrillen Bahnen,
Lag mit sich selbst immer im Streit.
Für sich wollte sie alle Wertschätzung,
Doch seelisch war sie verhärtet,
Mit Ihresgleichen in unguter Vernetzung,
Wodurch ihre Seele gefährdet.
Alles, was bei ihr schief gelaufen,
Das übertrug sie auf Mitmenschen,
Die als Fußabstreifer für ihr Raufen
Dienten, um Verantwortung zu schwänzen.
Sie verdrängte, was sie selbst nicht schätzte,
Gleichwohl immer schon einklagen wollte,
Weil sie so gerne ihr Sprachmesser wetzte,
Wovon sie sich nicht mehr erholte.
So kam sie nicht aus dem Teufelskreis,
In den sie sich selber verstrickt.
Doch zu bleiben schien ihr nur übler Preis,
Damit ist sie auch weggeknickt.
Man fand sie eines Tages im Raum,
Plötzlich war sie von allen gegangen
Und zurück blieb dabei von ihr kaum
Mehr, als im Dunkel Geister zu fangen.
©Hans Hartmut Karg
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Interessenerosion
Interessenerosion
Einst sagte sie kritisch zu sich:
„Die haben sich nur übers Geld definiert,
Der Nächsten Leid interessiert sie nicht!
Die Bilanz haben sie rivalisierend geführt:
Wer hat mehr, wer gehört zur Unterschicht?“
„Weshalb“, fragte deshalb er sie leise
„Bist Du dann Feind des Mitleids geworden?
Überall habe ich Dich gern mitgenommen?“
Doch da hatte er es inzwischen schwer,
Sie glaubte nicht mehr seiner feinen Art,
Denn sie war zur Verhärmten verkommen.
Sie ahnte kaum noch, wie der Mensch sich dreht,
Wenn man von sich selber absieht,
Sich für den Nächsten tatsächlich interessiert,
Der eben nicht nur auf Reichtum steht,
Sondern sich um das Gute Leben bemüht,
Weil er von freudiger Neugier geführt.
©Hans Hartmut Karg
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Hast Du mir nicht immer erzählt
Hast Du mir nicht immer erzählt
Hast Du mir nicht immer erzählt,
Dass all mein Glück ganz nah bei Dir
Sich einstellt, wenn mit Lustmanier
Die sanfte Hand das Suchen wählt?
Hast Du mich nicht zur Liebelei
Mit Deinem Lächeln animiert,
Wo Zärtlichkeiten aufgespürt,
Weil die Glückseligkeit nah sei?
Das ist der volle Lebenssegen,
Den es mit Hinwendung nur gibt,
Wenn man sich wirklich innig liebt
Und wir uns zueinander legen...
©Hans Hartmut Karg
2022
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Lauras Lieben
Lauras Lieben
Laura kommt und Laura geht,
Bittet niemals um Erlaubnis:
Wo die Lebensfahne weht,
Ist das Leben ihr gewiss.
Petrarca hofft, dass sie ihn liebt,
Hat ihr ein Liebeslied gewidmet,
Canzone, die der Himmel gibt,
Weil das der Zauber ihm gebietet.
Die Schöne lässt sich nicht beirren,
Sie kommt und geht, wann sie es will,
Muss manchmal Tage leise schwirren,
Wechselt sie selbst Person und Ziel.
Wie traurig steht er dann am Pult,
Will locken sie mit den Gedichten,
Wartet geduldig auf die Huld,
Muss sich auf lange Zeit einrichten.
So ist das mit der Mädchen Liebe,
Führt leider nur zum Seligsein
Mit tiefem Sehnen, süßen Trieben
Und lädt doch nur die Jugend ein.
Dem Dichter bleibt das Bildnis nur,
Das Ideal der schönen Frau.
Er liebt sie als die Glanznatur,
Sie selbst kennt ihren Weg genau.
©Hans Hartmut Karg
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Zartfühlende Herzen
Zartfühlende Herzen
Nur zartfühlende Herzen können ergründen,
Ob ein Gegenüber von der Begegnung besonnt,
Wird sich beim Du stets behutsam einfinden
Und erforschen, was in den Blicken wohnt.
Kein wahres Beginnen fängt mit Eigenem an,
Es sucht dieses gern im Gemüt des Andern,
Will sehen, was es dort finden kann
Und wo des Fremden Wünsche hinwandern.
Zartfühlende Herzen sehen nicht nur sich,
Zuerst kommt immer das Gegenüber,
Sieht von sich ab, sieht mich und Dich
Und stülpt der Liebe keine Kappen über.
Es geht nicht um Tarnung, Verbergen,
Immer lebt auf die ehrbare Offenheit,
Denn Liebe will sich nicht verzwergen,
Ist sie doch höchste Form der Freiheit.
©Hans Hartmut Karg
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Solange ich noch lesen kann
Solange ich noch lesen kann
Solange ich noch lesen kann
Werde ich das als Gnade sehen,
Denn Lesen ist und bleibt die Bahn,
Auf der ich geistsuchend will gehen.
Von Anfang an hab' ich gelesen,
Bilder gemalt, fein musiziert,
Denn so entdeckt man Teil des Wesens,
Das mehr als nur unser Ego ziert.
Solange ich noch lesen kann
Werde ich auch die Zeitung lesen,
Denn sie hat Gutes mir getan,
Trug der Seele zu reichhaltiges Wesen.
Worte, Romane und Gedichte
Reicherten die Geisttiefe mir früh an,
Öffneten so das Gemüt zum Lichte,
So dass ich jetzt freier atmen kann.
Wie reich ward mir doch unsere Zeit,
Die von Anfang an bücherbeschenkt,
Die Vielfalt uns lieh und so weltweit
Dorthin geführt, wo man Neues erkennt.
©Hans Hartmut Karg
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Ich seh' Dich
Ich seh' Dich
Ich seh Dich beim Kartoffelschälen,
Damit gesund bleiben die Seelen,
Die Enkel Gutes nur bekommen,
Hunger dem Bauche so genommen.
Wenn wir zu ihnen dann hinfahren
Und das bereits seit vielen Jahren,
Belohnt ihr Ungestüm, ihr Lachen,
Erzählen sie doch von den Sachen.
Ich seh', wie glücklich Du dann bist,
Wenn Du siehst, wie einer mit List
Dem Bruder die Wurst stehlen will,
Wenn Neckereien sind auch Ziel.
Doch wo der andere ihn beklaut,
Hat das Opfer Salat geraubt
Und Du wirst eingreifen ins Schinden,
Um Kleinkämpfe zu überwinden.
Du bist gefragt, Du intervenierst,
Die Mannen zum Frieden Du führst:
Selig sind Dir Aufgaben,
An denen wir auch Freude haben...
©Hans Hartmut Karg
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Manche Gedichte sind so kurz
Manche Gedichte sind so kurz
Manche Gedichte sind so kurz,
Da möchte man sich gern weiter einlesen,
Bräuchte dazu weder Helm, noch Schurz –
Und doch sind sie schon wieder von dannen gewesen...
Da ist mir ein Gedanke von hohem Wert,
Dass man ihn etwas länger ausführte.
Für den Leser wäre das nicht verkehrt
Wenn er die Denkbreite so aufspürte.
Doch manche Gedichte können nur andeuten,
Was sie eigentlich sagen wollen,
Sollen dem Leser damit auch bedeuten,
Dass sie ihm eigene Denkleistung zollen.
Manchmal liegt auch in der Kürze
Des Bonmots schon die Tiefe der Gedanken.
Es führt uns hin zu jener Würze,
Mit der wir einreißen innere Schranken.
©Hans Hartmut Karg
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Lautgewächse
Lautgewächse
Laute Stimmen gab es immer schon,
Doch heute lässt sich konstatieren:
Je lauter die Stimmen, oftmals im Gehen,
Desto mehr wird Wahrheit da eingefordert.
„Gehst Du mit? Komm' doch zu uns!“
So locken vereinnahmend Botschaften
Auf Smartphones, wo bunte Parolen
Laut schreiend skandieren: „Mit uns nicht!!!“
Erinnert uns das nicht an ein Trotzköpfchen,
Dort, wo das Neinsagen immer Programm?
Müssen wir das Fordernde zornen lassen,
Nur, weil wir dem Lärmen unterliegen?
Da möchte ich doch Einspruch erheben:
Dem Schrillen ist Einhalt zu gebieten,
eleidigendes wäre zu sanktionieren,
Denn Nötigung hat kein Versammlungsrecht.
Wer nur noch krakeelt, zu allem NEIN sagt,
Weil er sich übermächtig aufschwingen will,
Der kann nur diktatorisch ins Leben eingreifen,
Wo der Schutz kein Gut und auch kein Wert.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Laute Stimmen gab es immer schon,
Doch heute lässt sich konstatieren:
Je lauter die Stimmen, oftmals im Gehen,
Desto mehr wird Wahrheit da eingefordert.
„Gehst Du mit? Komm' doch zu uns!“
So locken vereinnahmend Botschaften
Auf Smartphones, wo bunte Parolen
Laut schreiend skandieren: „Mit uns nicht!!!“
Erinnert uns das nicht an ein Trotzköpfchen,
Dort, wo das Neinsagen immer Programm?
Müssen wir das Fordernde zornen lassen,
Nur, weil wir dem Lärmen unterliegen?
Da möchte ich doch Einspruch erheben:
Dem Schrillen ist Einhalt zu gebieten,
eleidigendes wäre zu sanktionieren,
Denn Nötigung hat kein Versammlungsrecht.
Wer nur noch krakeelt, zu allem NEIN sagt,
Weil er sich übermächtig aufschwingen will,
Der kann nur diktatorisch ins Leben eingreifen,
Wo der Schutz kein Gut und auch kein Wert.
©Hans Hartmut Karg
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Wieder edel werden
Wieder edel werden
Würden alle thronfähig sein können,
So gäbe es weder Helfer noch Mägde,
Diener und Ober würden aussterben
Und Häuptlinge den Planeten besiedeln.
Doch edel können Menschen werden,
Wenn sie dienstbar die Würde angenommen,
Diese Handlungsoption auch aufgreifen,
Weil auch Knechte Lebensverläufe mittragen.
Der Hilfsbereite ist immer edel und gut,
Manch' Alimentierter legt sich in Hängematten.
Erst der Ausgleich im Mitmachen schafft Mut,
Dadurch schwindet das Leid und die Schatten.
Prozesse des Edelwerdens kann nur jener einleiten,
Dem über Erziehung selbst das Engagement gelingt,
Bei dem unentgeltlich die Bereitschaft erkennbar,
Dass die Menschen seine/ihre Hilfe brauchen.
Das Vorbild bringt erst die Jugendlichen dorthin,
Wo sie diese Inspiration vorgelebt erfahren,
Dass Hilfsbereitschaft notwendig wird
Und man sich nicht freisprechen darf.
Wo man ohne Vorbild und Überzeugungsarbeit
Der Jugend Befreiung von Verantwortung gewährt,
Führt man sie in jene Interesselosigkeit,
In welcher der Mitmensch verblasst.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Wenn es um Macht geht, dann ist die Liebe tot
Wenn es um Macht geht,
dann ist die Liebe tot.
Zwei haben sich einstmals in Liebe gefunden,
Waren glücklich vereint und ehegebunden,
Haben über Jahre hindurch Treue gehalten
Und gewusst, wie Beziehungen zu gestalten.
Man hatte sich gegenseitig getragen,
Gemeinsam gelebt und Krisen ertragen,
Sich dabei nie absichtlich angelogen
Und gemeinsam die Kinder großgezogen.
Doch dann mussten die Liebenden einsehen:
„So kann es mit uns nicht weitergehen.“
Man meinte, die Ehe sei Gefangenschaft,
Die mehr Probleme, als Rettung schafft.
Man war in die Überzeugung geschlittert,
Dass der Partner nur noch Herrschaft wittert,
Um seine Macht tagtäglich auszuüben,
So dass man als Partner leidend geblieben.
Die Trennung war nur eine Frage der Zeit,
Denn zu Zärtlichkeiten war man nicht mehr bereit:
Es gab kein liebevolles Zusammenleben,
Gegenseitig konnte es keine Verzeihung geben.
So mussten Kinder die Leidtragenden sein,
Denn das Leben ist manchmal hundsgemein,
Wenn alles zentrifugal auseinanderlebt
Und jeder in eine andere Richtung strebt.
Wenn es nur noch um die Eigenmacht geht,
Jeder für seine eigene Zielmarke steht,
Leidet jede Beziehung allergrößte Not
Und damit ist auch die Liebe tot.
©Hans Hartmut Karg
2022
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dann ist die Liebe tot.
Zwei haben sich einstmals in Liebe gefunden,
Waren glücklich vereint und ehegebunden,
Haben über Jahre hindurch Treue gehalten
Und gewusst, wie Beziehungen zu gestalten.
Man hatte sich gegenseitig getragen,
Gemeinsam gelebt und Krisen ertragen,
Sich dabei nie absichtlich angelogen
Und gemeinsam die Kinder großgezogen.
Doch dann mussten die Liebenden einsehen:
„So kann es mit uns nicht weitergehen.“
Man meinte, die Ehe sei Gefangenschaft,
Die mehr Probleme, als Rettung schafft.
Man war in die Überzeugung geschlittert,
Dass der Partner nur noch Herrschaft wittert,
Um seine Macht tagtäglich auszuüben,
So dass man als Partner leidend geblieben.
Die Trennung war nur eine Frage der Zeit,
Denn zu Zärtlichkeiten war man nicht mehr bereit:
Es gab kein liebevolles Zusammenleben,
Gegenseitig konnte es keine Verzeihung geben.
So mussten Kinder die Leidtragenden sein,
Denn das Leben ist manchmal hundsgemein,
Wenn alles zentrifugal auseinanderlebt
Und jeder in eine andere Richtung strebt.
Wenn es nur noch um die Eigenmacht geht,
Jeder für seine eigene Zielmarke steht,
Leidet jede Beziehung allergrößte Not
Und damit ist auch die Liebe tot.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Erziehung zur Weltläufigkeit
Erziehung zur Weltläufigkeit
Manche glauben ja, die Globalisierung
Wäre auch für Schulen nur Verführung,
Denn der Zweifel steckt immer im Detail,
Beziehungen suchen ihr eigenes Heil.
Je mehr die Welt uns ganz nah und flach,
Desto mehr spüren wir viel Ungemach,
Wo Lehrpläne leider sehr unbeweglich
Deshalb scheitern mit ihren Zielen kläglich,
Solange sie nur das abbilden, was alt,
Ganz die Gegenwart verschlafen halt,
Die Jugend alleinlassen mit der Zukunft
Und meinen, das sei anerkannte Übereinkunft.
In Wahrheit werden Neuhorizonte avisiert,
Wo Jugend sich selbst zur Weltläufigkeit führt:
Ist sie dabei noch weltoffen aufgezogen
Oder wird sie auf Feindbilder hingebogen?
Wenn Lehrkräfte mit der Jugend geistig jung
Wächst bei ihr auch die Verantwortung.
Also lasst uns nicht nur im Kreise springen,
Sondern auch um Denkhaltungen ringen.
Die Menschheit ist auf Dauer nur zu retten,
Wenn wir uns auf friedvolle Zeiten betten.
Das wird über Bildung nachhaltig erreicht,
Wenn damit der Fremdenhasswille weicht.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Bewunderte Tage
Bewunderte Tage
Wenn nachtüberwunden
im März noch von Tannenästen
die Schneehauben fallen,
von den Holzdächern
die Schneeteile abgehen,
wird mir augenfällig
der wachsende Strahl,
der zum Frühling
schon leiten kann.
Noch zittern dem Wanderer
kühl Wangen wie Nacken
und die klammen Hände,
wenn er am Anstieg steht.
Doch er sieht im Gebirge,
wie in klarem Sonnenlicht
Wächten niederschmelzen –
auch wo der Wind übergeht.
Da wächst das Jahr uns neu zu,
jeder Tag gerät heller und länger,
selbst wenn in manchen Kaltnächten
der strahlhelle Mond wie erfroren.
Doch schon hört man ersten Gesang
von jenen munteren Vogelpaaren,
die uns auf dem Weg begleiten,
um das Bessere mit uns zu schaffen.
©Hans Hartmut Karg
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Sie schwebt
Sie schwebt
Sie schwebt zwischen den Enten,
Die ihr den Birzel zuwenden.
Ist sie nicht Rettungsente
Zu dieser Achsenzeitwende?
Ist sie gar jene Flugente,
Gelobt, weil sie Frieden sende?
Oder ist sie wartende Entenbrust,
Die einseitig und mit Lebenslust
Doch jederzeit fliehen kann
Mit wieder einem anderen Mann?
Sie schwebt auch gerne herein,
Wo Applaus ihr sicher darf sein,
Denn überall warten die Ledigen
Auf ein Zeichen aus ihren Medien...
©Hans Hartmut Karg
2022
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Gambenbesuch
Gambenbesuch
Wir spürten von Anfang an schon,
Dass es so wenig zu reden gab.
Was sie von uns wissen wollten,
Das gaben wir ihnen nicht preis,
Und auch sie waren nicht gewillt,
Mehr zu sagen, als sie wollten.
So saßen wir denn beim Mahle eng beieinander,
Rettung brachten uns die vielen Erinnerungen,
Die wir gemeinsam gesammelt hatten,
Als die Verwandten noch am Leben waren,
Kindheit, Jugendzeit und Familien noch intakt,
Wo längst das Treuseelende verschwunden.
Erst am Abend im großen Kirchensaal,
Als wundersam Gambenmusik erklang,
Söhnten uns die Töne aus mit der Sprachlosigkeit,
Mit Erwartungen und den antwortlosen Fragen,
Als das Stummreden keine Versuchung mehr
Und nur noch Harmonien den Raum belebten.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Gemengelage
Gemengelage
Nun mischen sich wieder
Gelüste, die bieder
Auf Berührungen warten
In Edens Garten.
Nichts ist mehr eng,
Kein Blick mehr streng,
Wenn Seelen ausfliegen,
Um sich zu vergnügen.
Freilich finden diese Tage
Seltsame Gemengelage,
Von der niemand weiß,
Ob es kalt oder heiß.
Ist das nicht egal,
Wenn mit einem Mal
Der Morgen aufsteht
Und die Sonne aufgeht?
©Hans Hartmut Karg
2022
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