Dr. Karg Gedichte / Teil 2

Moderator: Phönix

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Hans Hartmut Karg
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Ukraine und Menschheit in Not!

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Ukraine und Menschheit in Not!

Verkohlte Ruinen stehen in Grauzonen,
Aufgespritzt ist Schwarzerde im Bombenhagel,
Wo jetzt Menschen bei den Toten wohnen
Und am Sarg trifft der Hammer auf den Nagel.

Was ist das für ein scheinheilig' Unterfangen,
Bombardieren und von Friedensverhandlungen reden,
Wo der Geheimdienstoffizier ideologiegefangen
Vorbeisieht am Leid, an den Menschennöten?

Zerstört sind Weizen-, Sonnenblumenfelder,
Den Toten ist aller Lebenswille geraubt.
Damit wird unser Leben bedrohter und kälter,
Wo nur noch die Panzerkette staubt.

Das Volk der Rus will doch keinen Krieg,
Russen feiern lieber und sind versöhnlich.
Nur wenige wollen diesen Pyrrhussieg,
Denn alles wird da nur lebensunzulänglich.

Wie kann man es denn da noch zulassen,
Dass dieses Erdparadies völlig zerstört,
Brüder und Schwestern sich dauerhaft hassen,
Weil Frieden woanders nicht mehr gehört?

Die ganze Menschheit wird darunter leiden
Und die Folgen des Krieges recht lange spüren,
Wenn Soldaten auf Dauer den Frieden meiden,
Mit Waffen weiter das Sterben schüren?


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Apriltulpen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Apriltulpen

Geschlossen stehen die Kelche der Tulpen,
Heute erhalten sie Spätwinterschnee.
Ihre Blätter sehen aus, wie die Stulpen
Von Stiefeln: Einsam steh'n sie in weißem See.

Das wollen sie alle so recht nicht haben,
Sehnen sich aufwärts nach Licht und Strahlen,
Haben sich doch nur aus der Zwiebel gegraben,
Um ihre Farben in den Himmel zu malen.

Doch der Wettergott fordert Geduld:
„Lasst Euch Zeit mit Eurem Erblühen!
Kalt ist's, keine Frühlingshuld,
Um das ganze Register zu ziehen!“

So halten sie weiterhin Blüten geschlossen,
So dass die Flocken an ihnen abgleiten.
Und auch die vielen anderen Frühjahrssprossen
Warten ab und bleiben zitternd bescheiden.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Und während wir hier grübeln

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Und während wir hier grübeln

Und während wir hier grübeln
Kommen ständig Nachrichten herein.
Man darf es der Presse nicht verübeln:
Informiert muss die Menschheit sein!

Dabei hört man manche Botschaften
Über Monate sich wiederholen.
Leider muss man daran festhalten,
Will man sich die Wahrheit holen.

Das irritiert schon die Bösewichter
Die Freiheitlichen begrüßen das sehr,
Denn nur so packt man das Gelichter,
Nimmt ihnen ihr Schießgewehr.


©Hans Hartmut Karg
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Hans Hartmut Karg
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Hast Du denn jemals vergessen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Hast Du denn jemals vergessen

Hast Du denn jemals vergessen,
Dass wir nichts mehr haben besessen,
Als der große Krieg endlich vorbei –
Man aß keinen Schinken, kein Ei?

Manche verdrängen jegliches Ungemach,
Halten so ihre Seelen gesund ohne Schmach.
Doch wer sich nicht mehr erinnern kann,
Der verarmt seelisch im Wohllebewahn.

Wir müssen uns schon wieder erinnern
An Zeiten, durch die Kreuze schimmern,
Als Schuttberge man überall wegrollte
Und der Frieden sich langsam erholte.

Deshalb sieh' positiv auf die Zukunft:
Wir haben Verstand und Vernunft!
Lasst uns ringend um Gutes bemühen,
Denn alles ist uns nur geliehen.


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Hans Hartmut Karg
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Frühjahrserwachen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Frühjahrserwachen

Monatelang hörte und sah man nichts,
Keinen Nachbarn und keine Nachbarin.
Jetzt hört man wieder Geräusche, wenn angesichts
Des aufweckenden Frühlings das Tun einen Sinn:
Erste Blühfrüher erfreuen Augen und Seele,
Damit keine Graukälte uns die Freuden stehle.

Da werden wieder die Erdballen bewegt
Und Pflanzkübel aus der Remise getragen.
Man sät und werkelt nun unentwegt
Und will sich Mut zum Gärtnern einsagen,
Denn Tätigkeit ist so gut für das Soma –
Auch in Zeiten mit Krieg und viel Corona.

Denn wenn die Bäume ausgeschlagen
Und Früchte wieder im Wachsen sind,
Können wir Kleingärtner manches ertragen,
Selbst wenn manche Tage noch gar nicht lind,
Weil wir sehen, wie die Saaten sprießen
Und unsere Augen das Wuchswerk genießen.

So bleiben wir jedes Jahr lebensfroh,
Voller Hoffnung, dass nicht späte Fröste
Unsere liebe Flora im Ganzen bedroh',
Der Schaden wär' der allergrößte.
Deshalb hoffen wir auch in diesem Jahr,
Dass der Wettergott uns diese Schmach erspar'.


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Fremdbildnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Fremdbildnis

Wer nur nach dem Bild des Spiegels fragt,
Der lebt sein Leben ohne Imagination,
Weil er an äußerer Perfektion verzagt,
Ihm das Schönheitsideal die ewige Fron.

Natürlich will er gerne glänzen,
Meint, Äußeres sei doch schon Geist,
Doch stößt er damit rasch an Grenzen,
Weil Äußerliches ja oft nur gleißt.

Das bemerken auch seine Gegenüber,
Denn Feinduft, Lächeln reichen nicht,
Bringen von selbst keine Substanz herüber,
So verdampft der Nimbus im Licht.

Wiederum so manche meinen,
Vielreden wäre schon Eloquenz,
Wodurch eben nur Sein als Scheinen,
Damit erschlägt man auch die Intelligenz!

Wer niemals darauf schaut,
Wie Mitmenschen ihn sehen,
Weil er nur auf seinen Nimbus baut,
Der wird wunderlich im Leben stehen...

Selten sind Fremdbilder alle identisch
Mit dem Selbstbild, das einer von sich hat,
Denn die Öffentlichkeit bleibt wetterwendisch
Und sieht oftmals so gar nicht die reife Tat.


©Hans Hartmut Karg
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Selbstbildnis

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Selbstbildnis

Mit dem Selbstbild des eigenen Ego
Verschafft sich mancher Sitz und Stimme in der Welt.
Fast ist das Gebaute wie mit Playmobil und Lego:
Damit scheint er am Besten aufgestellt.

Er bastelt ja an seiner Reputaion
Und erzeugt so eigene Selbstzufriedenheit.
Darin sieht er für sich reichlichen Lohn,
Denn er meint, damit wachse Beliebtheit.

Doch so mancher definiert sich halt nur
Übers Haben und nicht übers Glück:
Das Materielle wird zweite Haut, seine Natur,
Denn angeblich hängt daran sein ganzes Geschick.

Solche Mitmenschen mag man nicht sehr,
Denn sie leben nur aus ihrem Verlangen,
Wissen immerzu, was ihr eigenes Begehr',
Wo sie Vorteile und Zeitgenossen einfangen.

Bessere Menschen sehen auch eigene Schwächen,
Die Lebenshilfe brauchen – und Auferbauung.
Dafür müssen sie sich nicht an anderen rächen,
Weil sie der Nächstenliebe viel mehr zutrauen.


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Die Glückseligen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Die Glückseligen

Er war ja schon so ziemlich alt,
Hatte sie in sozialen Medien getroffen.
Und sie? Schülerin war sie ja noch,
Als sie ihn beim Chatten anstrahlte,
Den ehrlichen und sanften Graubart.

In gutbürgerlichem Hause lebte sie,
Geborgen, ganz frei und ungezwungen
Und wusste früh, wonach sie suchte:
Geborgenheit, Glück und Verlässlichkeit
Mit Treue ohne List und Tücke.

So kamen sie denn heimlich zusammen,
Der Rentner und das junge Mädchen.
In ihre Nähe war er heimlich gezogen,
Die Freunde haben sich rasch abgewendet,
Hatten der Beziehung Ekel verworfen.

Warum gibt es denn immer wieder Unkenrufer,
Die ungewöhnlich' Glück neidvoll begleiten?
Haben sie selbst nicht auch Glück erfahren
Und ist ihre Welt nicht duldsam geblieben,
Mit Seltenformen der Liebe so wenig vertraut?

Sie aber wussten um ihre Glückseligkeit,
Konnten sich auf ihre Gefühle verlassen,
Mussten nicht fragen, wie andere das sahen,
Wo tiefes Verstehen BEIDE selig macht
Und sie sich still in den Armen liegen.


©Hans Hartmut Karg
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Der Junkie

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Der Junkie

Leider schluckt er die schlimme Kröte,
Weil scheinbar seine Seelennöte
Ohne dies Gift nicht können sein –
Also pfeift er sich dieses rein.

Dabei wäre das Leben leicht,
Für ihn natürlich viel zu seicht,
Würde er sich's nicht selber klauen –
Viel lieber nach den Frauen schauen.

Auch Quellwasser und Biobrötchen
Befreiten ihn von seinen Nötchen.
Gemüse hätt' der Wochenmarkt,
Damit er auch damit erstark'.

Doch trinkt er lieber Schnaps und Bier,
Das ist ihm wahres Elixier,
Mit dem er Scheinfreiheit sich nimmt –
Sich immer mehr zum Junkie trimmt.

Der Junkie raubt sich Lebenszeit,
Von Schuss zu Schuss ist er bereit
Nur noch für seine Sucht zu leben
Und sich die Kante fest zu geben.

Meist steht dahinter der Versuch
Grenzen zu testen ohne Ruch,
Um zu erproben, was auszuhalten,
Wo immer doch nur Ängste walten.

Zum Selbstmörder ja nicht geboren
Und auch die Haare nicht geschoren
Wird er, weil Liebe er nicht sucht
Zum Sklaven seiner Rauschgiftsucht.


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Kaki

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Kaki

Die wunderbare Farbe
entdecke ich sofort im Müsli:
Orange leuchtet sie mir entgegen,
leicht verschmilzt die Frucht im Mund,
damit gesünder alles werde in mir
und ich nicht weiterhin darbe,
wenn ich das Ungewohnte
genussvoll aufspüre
als Neues in mir.


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Tipps für einen Jahrtausendpapst

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Tipps für einen Jahrtausendpapst

Jaja, die Zeiten haben sich geändert.
Unfehlbar ist keine Heiligkeit:
Der Gläub'gen Augen sind gerändert,
Suchen nach überzeugender Seligkeit.

Ihnen bleibt weiterhin das Sehnen,
Dass es im Glauben doch noch klappt,
Wenn Ängste ein Neupapst kann nehmen,
Weil er den Herrscherwillen kappt.

Jahrtausendpapst könnte er werden,
Würde er sich zu Reformen hinwinden,
Sich vornehmen die Weltbeschwerden
Und begreifen interne Todsünden.

Der Zölibat muss endlich fallen,
Denn der begünstigt doch Missbrauch.
Das würde Jesus auch gefallen,
Wenn Priesterheirat wieder Brauch.

Sodann muss endlich Gleichheit her,
Die Frauenpredigt am Altar:
Weiblichkeit sei auch Priesterehr,
Denn wichtig ist der Frauen Schar.

Missbrauchstäter brauchen Strafen
Des Staates und sind zu entlassen.
Nur so lässt sich ein Glauben schaffen,
Der neu kann Nächstenliebe fassen.

Und Kirche muss sich auch verbieten
In Schlafzimmern präsent zu sein,
Darf nicht Altvorderes behüten,
Sonst bleibt sie mit sich selbst allein.

Denn Sexualität ist bunt,
Kinder allein sind schutzbefohlen.
Liebe ist und bleibt gesund,
Wenn wir sie partnerschaftlich wollen.

Auch Transsexuelle, Androgynen
Haben ein Recht auf Priestersegnung.
So kann dem Glauben neu ergrünen
Die Christenfurcht – und die Begegnung.


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Enthaltsamkeit

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Enthaltsamkeit

Enthaltsamkeit ist keine Lebensnorm,
Dem Menschengeschlechte gar geschuldet,
Denn Liebe bleibt höchste Zuwendungsform,
Die keine Begegnungsgrenzen duldet.

Nur gegenüber Kindern müssen Verbote bestehen,
Erwachsene sind bei gegenseitigem Einverständnis frei,
Wenn Formen ohne Zwang zwischen Partnern bestehen,
Womit das Glück beidseitig willkommen sei.

Freiwilligkeit bleibt dabei oberstes Gebot,
Abhängigkeit führt kaum zu erfüllendem Lieben:
Vollendung wächst, wo keine Magdknechtnot
Sich einseitig auslebt in satanischen Trieben.

Wer allerdings enthaltsam leben will,
Der entscheide dies für sich allein in Freiheit:
Auferlegt er sich dieses als Lebensziel,
Ist er von innen heraus verzichtbereit.

Nie darf man Liebesverzicht vorschreiben,
Denn Menschen entscheiden selbst über ihr Glück.
Wenn Seele und Körper sich selig reiben,
Suchen Partner nach ihrem Bindungsgeschick.

Der biologische Trieb bleibt Himmelsmacht,
Strahlt in jede Erdenritze mächtig hinein
Und will, dass Begehrenden Freude lacht,
Der Lebenslust immerzu minnepflichtig sein.


©Hans Hartmut Karg
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Zu den Herzen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Zu den Herzen

Weißflocken umstieben das Taumhaus,
Windböen zerren an Rollos und Läden.
Da will keiner aus den Betten hinaus –
Nicht einmal Spinnen hängen an den Fäden.

Kokettierende, drehende Windspiele zeigen:
Es wird offenbar wieder ein wenig kälter.
Im Bett wird man sich zueinander neigen,
Wanderwillig geht keiner über die Felder.

Vielmehr verharren viele im Hause aus
Und genießen ihren kuscheligen Morgen:
Im Herzen gedeiht so ein wohliger Strauß,
Kann das Gemüt mit allem versorgen...

Wie trägt doch das flüsternde Plaudern
Zwei Menschen in die Morgenstunde
Und lässt sie nicht länger zaudern,
Wenn sich einfindet Mund zum Munde.


©Hans Hartmut Karg
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Sie blühen so lange

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Sie blühen so lange

Dort wo sie blühen, da ist es kalt,
Die Sonne verdeckt, scheint nur indirekt:
Christrosen blühen, klein von Gestalt,
Halten den Vorgarten weiß bedeckt.

Wie kann man in solch unwirtlicher Lage
Diese wunderreinen Blüten ausbilden?
Da hab' ich dann doch die kleine Frage
An die Blume, die trotzt diesen Unbilden:

„Seid Ihr denn auch gut für die Vase,
Als Erstblüher in die Wohnung genommen
Für die erzwungene, inhäusige Lebensphase,
Damit wir Euren Glanz abbekommen?“

Tatsächlich stehen sie geschnitten im Raum
Und verbreiten schlicht ihre weiße Reinheit:
Sie sind unser allererster Frühlingstraum –
Die Blüten mit kleingliedriger Feinheit.

Und noch geschnitten in kleinem Glas
Wenden sie sich hin zu unserer Sonne.
Zuverlässig ist auf sie jährlich Verlass,
Denn sie tragen des Schöpfers Krone.


©Hans Hartmut Karg
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Das Leben will doch weitergehen

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Leben will doch weitergehen

Das Leben will doch weitergehen,
Lasst uns hin auf Frieden sehen,
Wie die Erde jetzt aufspringt
Und ihr Erblühen selbst ersinnt.

Es gibt die Frühjahrsöffnungszeiten,
Wenn friedlich da die Schafe weiden,
Reiter auf ihren schnellen Pferden
Galoppieren zu den großen Herden.

Es braucht da keine Laufmaschinen,
Wenn wir den Tag samstags beginnen,
Wo schon am Wegrand Blumen sprießen,
Wir frische Morgenluft genießen.

So halten wir am Leben fest:
Die Morgenstunden sind ein Fest!
So wird auch das Gemüt getragen,
Wir müssen nicht nach Waren jagen.

Das Leben will gern weitergehen,
Mit Völkern auf ein Jahr hinsehen,
In dem der Weizen wieder sprießt
Und man im Herbst den Wein genießt.


©Hans Hartmut Karg
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Unbewohnbar wird die Erde sein

Beitrag von Hans Hartmut Karg »

Unbewohnbar wird die Erde sein

Unbewohnbar wird die Erde sein,
Wenn weiterhin wir nur urasten,
Nicht mehr bescheiden rasten,
Sondern fliehen dem Dasein.

Es ist so leicht, da wegzugehen,
Wo wir mit Dauerkrieg und Zank
Beständig treiben den Undank,
Weil wir Wüsten nicht mehr sehen.

Schon ist genug Fossiles verbrannt,
Lasst uns erneuerbar doch sparen!
Wir überleben keine Klimagefahren,
Wenn von uns Frevel nicht gebannt!

Wir alle haben es in der Hand
Luft, Wasser und Erde zu retten,
Weniger reisen, laufen in Städten –
Und kein Urwald wird mehr verbrannt!

Unbewohnbar wird die Erde sein,
Wenn wir auf ihre Kosten leben,
Uns weiterhin die Kante geben
Im Irrglauben, das wäre MEIN!


©Hans Hartmut Karg
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Bewohnbar kann die Erde bleiben

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Bewohnbar kann die Erde bleiben

Denke bitte an die früheren Zeiten,
Als man Dich noch in die Natur konnte begleiten,
Zum Wald, zum Acker, zu blühender Wiese,
Wo im Morgentau jung das Grün aufsprieße.

Das könnte man heute auch wieder haben,
Würden wir uns mit Freuden an der Nähe laben,
Nicht bis in entfernteste Weltregionen reisen
Und Fernmenüs mit Froschschenkeln preisen.

Freuden lassen sich auch im Zimmer abholen,
Dann hätten wir der Natur nichts gestohlen:
Wären wir viel weniger reisend mobil,
Verlöre die Heißzeit ihr Zerstörungsziel.

Mit Fernsehen kann man Gemüter erfreuen,
Per pedes muss man überhaupt nichts bereuen,
Denn Leben lässt sich auch dann gestalten,
Wenn wir uns an das Hierbleiben halten.


©Hans Hartmut Karg
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Machtverführung

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Machtverführung

Die Ohnmächtigen und die Machtlosen
Sind immer sehr leicht zu verführen,
Suchen sie doch nach vermeintlich Großen,
Um in deren Abglanz Bedeutung zu erspüren.

Doch was ist da schon an Bedeutung da,
Wo alle Leben nur sehr endlich sind,
Man selten sieht, was wirklich geschah,
Der Tod längst versteckt im Spind?

Macht verführt oftmals zu grausamen Taten,
Nicht zu einer Befreiung der Seelen,
Wenn aufgeht nur der Ideologien Saaten
Im scheinheiligen Philosophenquälen.

Da bemüht man dann eine Heiligkeit,
Die nirgendwo wirklich zu sehen,
Ist scheinbar zu Höherem bereit –
Um zum Waffengang endlich zu gehen.

Es gibt bei Kriegen keinen wirklichen Sieg,
Leid und Zerstörung sind Todesfolgen
Und der Geist, der sich darin verstieg,
Kann keine Humanität mehr befolgen.

In Wirklichkeit bleibt auch der Mächtige
Nur ein Sandkorn in den Stürmen der Zeit
Und nur der Bescheidene, Bedächtige
Trägt denkend ein sündenfreies Kleid.


©Hans Hartmut Karg
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Da wünsch' ich mir schon Nächstenliebe

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Da wünsch' ich mir schon Nächstenliebe

Auch Gläubige sind oft anfällig
Für Pomp im Schein von Goldes Glanzes,
Wenn die Einrichtung gar gefällig
Nicht mehr sieht auf ein Glaubensganzes.

Vielfach ist Denken ausgeblendet,
Wo Glaube nur Gefolgschaft will
Und man Heilsbotschaften aussendet,
Jedoch Bemächtigung das Ziel.

Da wünsch' ich mir schon Nächstenliebe,
Mit der Gemeinschaft auch begreift,
Dass in dem ganzen Weltgetriebe
Ein Hirtenstab als Hoffnung reift.

Das Sinnen ist wie Glaubensstreben,
Getragen von Mitmenschlichkeit.
Das bringt dem Dasein faires Leben
Durch Zuwendung – ganz ohne Leid.


©Hans Hartmut Karg
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Das Liberale zeigen Gesichter

Beitrag von Hans Hartmut Karg »


Das Liberale zeigen Gesichter

Das Liberale zeigen Gesichter,
Doch das Brutale eigentlich auch:
Augen sind dann Hoffnungslichter –
Oder kultivieren der Hölle Bauch.

Liberale lachen recht viel,
Sind den Menschen zugewandt,
Denn ihr Leben hat ja das Ziel,
Dass Macht kontrolliert und gebannt.

Der Brutale steht boxergleich,
Sieht aus wie ein beißender Hund.
Nichts ist an ihm gütig oder weich,
Worte stechen hart aus seinem Mund.

An den Augen kannst Du ablesen,
Ob Freiheitlichkeit gern gelebt
Oder ob Dein Gegenüber im Wesen
Nach Macht und nach Beherrschen strebt.


©Hans Hartmut Karg
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