Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Immer wieder aufstehen
Immer wieder aufstehen
Immer wieder aufstehen muss der Mensch,
gerade wenn er am Boden liegt
und meint, er wäre schicksalsbesiegt.
Dann erinnert er sich an den Geist,
der über den Häuptern schwebt
und Lösungen suchend mittragen kann.
Und er muss wieder das Lachen lernen,
wenn ihn die Trauer umflort und besiegen will,
weil der Tag mit Opfern verhängt bleibt.
Immer wieder nachdenken musst Du, Mensch,
wo die Tore des Lebens bedroht sind,
denn Dein Sinnen kann das Überleben sichern.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Pfingstmarkt
Pfingstmarkt
Damit noch ein wenig Geistreichtum bleibt
Von den göttlichen Himmelsflammen,
Das Wort freischwebend kein Unwesen treibt,
Kommen Menschen auf dem Markte zusammen.
Je mehr weltweite Unsicherheiten
Die persönlichen Emotionen diskreditieren,
Desto mehr sind wieder Menschen bereit,
Das Feiern in Gemeinschaft einzuführen.
So beobachte ich auf dem Pfingstmarkt,
Wie eng die Menschen beisammen sitzen
Und mit Lächeln und Plaudern ihr Gemüt erstarkt,
Selbst wenn sie im Junisonnenschein schwitzen.
Zur Kühlung dient dann ein Glas Frankenwein,
Bratwürste und Schäufele führen zu Genuss:
So muss, so darf das freie Leben sein –
Ein Liebespaar gibt sich verstohlen den Kuss ...
Das eben ist der Märkte tröstende Seite:
Den Menschen zu geben, was diese gern wollen,
Vorbildlich man dabei auch die Jugend anleite,
Dass Glücksmomente sie sich in der Begegnung holen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Wissensgesellschaft
Wissensgesellschaft
Die vielen Gemeinschaften unterscheiden
Sich in ihrem Aktivsein und Denken.
Nicht wenige wollen dabei vermeiden,
Dass sie ihr Leben zu Mühsal lenken.
Und so unterscheiden sich auch die Länder
Von tatsächlich echter Wissensgesellschaft,
Dort, wo in Firmen installiert viele Bänder
Ist Fleiß, der wirklichen Wohlstand schafft.
Die Einfacheren malochen in Gruben und Gärten,
Die Wissenden programmieren Maschinen.
So überwinden sie unterschiedlich die Härten –
Und wollen doch BEIDE eigenem Wohlstand dienen.
Die Wissensgesellschaft braucht keinen Krieg,
Das Hochwertige erwirtschaftet sie ganz allein,
Denn Denken und Handeln führt ihren Betrieb,
So kann man souverän, reich und freiheitlich sein.
©Hans Hartmut Karg
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Nur wer auf Erden gerne lebt
Nur wer auf Erden gerne lebt
Nur wer auf Erden gerne lebt,
Der kann wirklich Leben verstehen:
Destruktion nach Verwesung strebt,
Da kann er nur ins Dunkle gehen.
Dabei hat er doch Möglichkeiten,
Womit den Horizont er weitert,
Wenn er die Sinne so kann leiten,
Dass er sich damit auch erheitert.
Ein Grundkomplex ist nicht notwendig,
Das sind selbst eingebrockte Nöte,
Wo er befragt sein Ego ständig,
Obgleich fern lockt der Ton der Flöte.
Viel Kopfbarriere hindert Heil
Die Welt in Glückswasser zu tauchen.
So bleibt dem Menschen jenes Teil,
Mit dem die Urgewalten fauchen.
Er lebt die Chancen seltener aus,
Die ihm von der Natur gegeben,
Verlässt das schöne Erdenhaus,
Ohne den Kelch sonnwärts zu heben.
©Hans Hartmut Karg
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Ehrgeizlinge und Eitelkeiten
Ehrgeizlinge und Eitelkeiten
„Wer ist der Tollste im ganzen Land?“
„Wo tritt weißer Rauch aus den Medien?“
„Bist Du der Erwählte unter der Sonne!“
Wären wir nur Blumen geworden,
Dann wären wir zufrieden mit dem,
Was uns die Natur mitgegeben hat.
So aber stacheln Medien uns auf,
Immer Junges und Schönes zu wählen,
Das Alter bis zur Lächerlichkeit abzustreifen.
Wer es mühsam zur Eitelkeit geschafft,
Der wird Sklave der Schönheitsindustrie,
Von überzogenem Ehrgeiz gepackt.
Und die fällt auf Scheinjugend herein,
Auf jene Menschen, die nichts sagen,
Nichts denken, ganz selten inspirieren.
Will man das Leben übertrumpfen?
Muss man das Alter ausklammern?
Will man Zeitgebrechen ignorieren?
Vielleicht ist der Mensch nur ein Provisorium,
Lebenslang nach Anerkennung dürstend,
Als gäbe es keine sinnvolleren Bemühungen...
©Hans Hartmut Karg
2022
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Was ich niemals war
Was ich niemals war
Aus der Ewigkeit ins Leben geschwemmt
Sollten Attraktivitäten mir schmeicheln,
Denn die Vereinnahmung war ihr Geschäft,
Dem zu dienen sie allzeit entsprachen.
In seliger Kindheit geliebt und geborgen
Und sehr lang in der Armut zuhause
Wuchs ich auf nach der Achsenzeit,
Immer im Kreisrund beheimatet.
Nie wurde ich später zum Markgrafen,
Wollte auch kein Markgräfler werden,
Auch kein Königsbote und Steigbügelhalter,
Kein Hausmeier, geschmückt mit Eitelkeiten.
Deshalb musste ich keine Feindbildkultur
In mein Gemüt und zu einer Clanzugehörigkeit tragen,
Mich gar rechts oder links dauerhaft festlegen,
Nur dienstbar den Zeitgelüsten sein.
So durfte mich auch der Zeitgeist,
Dieser lockende Lebensmoloch
Nicht wirklich packen und steuern:
Bescheidenheit ist den Moden fremd.
Dadurch konnte ich frei werden,
Endlich in Immateriellem schweifen,
Mit Dichtern deren Horizonte begehen,
Die mir zur Heimat geworden sind.
Es war mir der Herkunft Verpflichtung,
Mich vor keinen Karren spannen zu lassen,
Auf dessen Bock jene Leute saßen,
Denen es nur um ihre Pfründen ging.
©Hans Hartmut Karg
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Was ich geworden bin
Was ich geworden bin
Nur weil es mir mein Schicksal erlaubte,
Mich dauerhaft ins Wort zu werfen
Und erweiternd Horizonte abzuklopfen,
Konnte mich die Welt in Erstaunen versetzen.
Diese immateriellen Schönheiten
Von Erde und Welt faszinierten mich:
Natur, Kultur, Liebe und Freiheit
Wurden mir Eckpunkte und teure Gebinde.
So bin ich Sendgraf geworden,
Niemandem als dem Himmel verpflichtet,
Dem immer alle Horizonte offenstanden,
Auch die noch nicht erschlossenen.
Sie wurden mir zu großen Ereignissen,
Trugen Herz und Gemüt Wahres, Neues zu
Und den Geist vom Himmel mir,
Selbst wo noch altlastende Gemächer.
Was ich bis auf den heutigen Tag geworden bin,
Als ich aus der Ewigkeit ins Leben geschwemmt,
Das werde ich wohl wieder dorthin zurücktragen,
Von woher ich dereinst gekommen bin.
Vielleicht wird dann doch
Ein kleines Sandkörnchen von mir
In der Welt zurück- und liegenbleiben,
Das den Funken und Stern des Liebenden zeigt.
©Hans Hartmut Karg
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Am kleinen Weiher
Am kleiner Weiher
Halb versteckt liegt er zwischen hohen Bäumen,
Die Sonnestrahlen glitzern vom Gewässer her.
Das verleitet Wanderers Auge zum Träumen:
Er sehnt sich nach diesem kleinen Meer.
Fliegen tanzen im Turm, es zeigt sich ein Fischmaul,
Taucht kurz aus den trüb-grauen Flächen.
Vorbei trottet ein Waldarbeiter mit kaltblütigem Gaul
Es hallt nach, wenn unter den Hufen Äste brechen.
Dann sitzt der Wanderer wieder allein
Auf morscher Holzbank, sinnt nach den Gedanken:
Hier muss eines der Erdparadiese sein,
Ganz frei die Natur, ohne Zäune und Schranken.
Krautpflanzen zeigen ihre saftweichen Blätter,
Weißblüher stehen an zugewachsendem Uferstrand.
Da atmet der Wanderer auf, der Städter,
Sucht Ruhe hier, wo nichts außer Rand und Band.
Vogelstimmen sind aus den Wipfeln zu hören,
Das bereichert diese einsame Stille,
Wo Blumenmatten mit ihrem Frühduft betören
Und alles wächst nach Schöpfers Wille.
So sitzt der Wanderer auch, wenn es dunkelt,
Die Blumenkelche sich wieder schließen
Und gespiegelt ein letzter Strahl herfunkelt:
Das Leben kann seinen Tag beschließen.
©Hans Hartmut Karg
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Eisvogelzeit
Eisvogelzeit
Reiher und Kranich stehen am Fluss,
Schlank und erhaben, ganz still,
Senden zum Blick ihren Morgengruß,
Wo alles noch dunstig und kühl.
Sie warten lange, sie haben viel Zeit,
Bis ein Eisvogel mit pfeilendem Schnabel
Blitzartig eintaucht in das Wellenkleid,
Ein Wesen holt – trotz dessen Gezappel.
Das sich windende Fischchen hat keine Chance,
Immer wieder wird es auf den Stein geschlagen,
Bis es betäubt, schon halbtot, wie in Trance
Keinen einzigen Widerstand mehr kann wagen.
Rasch trägt es die Blauschönheit hin zum Nest,
Wo die hungrigen Nachkommen warten.
Für sie ist das Opfer immer ein Fest,
Die Eltern können dann wieder starten.
©Hans Hartmut Karg
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Die Nördlinger Pfingstmesse
Die Nördlinger Pfingstmesse
„Pfingschdwuch aus, Mässwuch ei!“
Das wussten in Nördlingen schon die Alten.
Da gab es dann „Wieschdla“ und Allerlei,
Man konnte Freude und Frohsinn entfalten.
1219 urkundlich erwähnt als Fernhandelsmesse
War sie von europäischer Bedeutung,
Durch die günstige Mittellage und die Mundpresse
Kam sie in überregionale Häutung.
Der Dreißigjährige Krieg und weitere zerstörten das,
Was der Sadt Reichtum und Ansehen gebracht:
1634 warf man dem Tod alles hin zum Fraß,
Man hatte ihn zum Euroherrscher gemacht.
Auch heute haben wir wieder Kriegszeiten
Und die Pandemie verhindert Begegnung.
Deshalb sollten wir wieder zum Feiern schreiten,
Denn Unterhaltung bringt eben auch Segnung.
Mit Handel und Wandel erstarkte die Stadt,
Nördlingen ward zu Freier Reichtsstadt geboren,
Denn wer einen solchen Lebenswillen hat,
Der ist zu dauerhaftem Optimismus erkoren.
©Hans Hartmut Karg
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Dem lieben Enkel zum Geburtstag
Dem lieben Enkel zum Geburtstag
An der Welt bist Du sehr interessiert,
Lässt Dich nicht mit Beziehungskisten behängen,
Bist nachdenklich und vernunftgeführt,
Denn nur so lässt sich die Zukunft längen.
Lieber …, das ist unsere einmalige Welt,
Die wartet schon so lange auf Dich,
Denn der ist in ihr bestens aufgestellt,
Der gut absehen wird von sich.
Denn wer sich selbst entäußern kann,
Der vermag über sich hinaus zu schauen.
Das erstarkt und zeichnet aus den klugen Mann,
Welcher aktiv an der Zukunft will mitbauen.
©Hans Hartmut Karg
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Das Erscheinen
Das Erscheinen
Das Erscheinen setzt unser Warten voraus.
Und das Warten? Zur Ruhe kommen!
Erst wenn die tiefe Ruhe einkehrt,
Finden Sinne zu neuem Denken,
Das Denken zur Sammlung,
Das Sammeln zum Hoffen,
Die Gnade zu mir.
©Hans Hartmut Karg
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So sind wir denn
So sind wir denn
So sind wir denn ein einig Menschheit:
Wir wollen unsere Spezies retten.
Dann halten fern wir uns das Leid,
Wenn wir auf Hoffnungen uns betten.
Wir sind auch überein gekommen,
Dass der Mensch den Menschen schützt:
Ihm sei das Leben nicht genommen,
Weil Tod doch nur der Hölle nützt.
Frohsinn und das Gute Leben,
Mit dem schon Kinder aufgezogen,
Sollten sich reich die Hände geben,
Nicht sei der Wille da verbogen!
Wir haben uns fest vorgenommen,
Dass Lebenserhalt der Schöpfung dient.
So sind wir auf's Gebot gekommen:
Zur Offenheit, nichts sei vermint!
©Hans Hartmut Karg
2022
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Winde und Wolken
Winde und Wolken
Winde und Wolken
bestimmen das Wetter,
geben uns Warnsignale
von fliehenden Zeiten,
müssen sie doch immer
wechselnder Wärme folgen,
sind damit auch Retter,
wenn das Kühlklima
sich ins Heiße umkehrt.
Ach, viel zu warm
und in Unruhe gehalten
liegen Wiesen, stehen Wälder
im Land, ganz ohne Schnee,
weil sich Winters Freuden
nicht mehr entfalten,
die Wiesen zwar grünen,
doch mit ihnen Felder
trockenfallen.
Winde und Wolken
verwirbeln die Lebenstage,
wo früher gleitende Schlitten
mit Kindern sich zeigten,
heute Autos reichlich fahren,
von Weißhäuptern gesteuert.
So bleibt uns die Frage:
Wann endlich wird
wieder Winter sein?
©Hans Hartmut Karg
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Ohne Sie
Ohne Sie
Ohne Sie
wäre mein Leben bänger,
das Schicksal könnte strenger
mit mir verfahren.
Sie hat mir
viel Wissen zugetragen,
denn ohne dauerndes Zagen
nahm sie das Leben einfach hin.
Das Weibliche
bleibt mir immer ein Geheimnis,
wo das Duldsame gewiss
mit Nähe sich weitet.
Ohne Sie
wäre mir manches misslungen,
hätten eingeredet falsche Zungen,
dass Erfolgen ich nur geglaubt.
So aber hat Sie
mein Leben mit Klugheit begleitet,
mir erobert so manche Freiheit,
mit der ich erwachsen geworden.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Wie kann man das Klima retten?
Wie kann man das Klima retten?
Wie kann man das Klima retten,
Wenn niemand daran verdienen soll?
Wie könnte man in Dörfern und Städten
Anreize schaffen, dass die Umwelt toll?
Während wieder Panzer Natur zerstören
Und Raketen schöne Häuser zerbomben,
Menschenleben auf den Tod einschwören,
Verlassen wir doch endlich Katakomben
Und sorgen dafür, dass es weniger heiß,
Wenn wir vom Dach den Strom direkt nutzen,
Weil doch global inzwischen ein jeder weiß:
Wir dürfen unser Überleben nicht vernutzen!
Wie kann man das Klima da noch retten,
Wenn es Brutalstaaten um Machtzuwachs geht,
Sie sich nicht auf Friedensliebe betten,
Wo ihr Zeichen nur auf Kriegführung steht?
©Hans Hartmut Karg
2022
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Eine Frage des Wahrnehmungshorizonts
Eine Frage des Wahrnehmungshorizonts
Sind es denn mehr, als mediale Worte,
Die da aufgehen in den Social Media,
Verhockt, verbockt wie aus der Retorte
Und immer nur für Blindwütige da?
Wahrnehmung liegt auch im Auge des Wächters
Seines Horizontes und der Gürtellinie,
Wenn im Zeichen eines dunklen Dauerverächters
Man abbauen darf jede Sittenutensilie.
Will der gar seine Unsitten umverteilen,
Anrennen gegen Würde und Besitz,
Hofft, dass Weggenommenes kann alles heilen,
Was ohnedies nur kollektiver Weltbesitz?
Wenn alles immer schon allen gehört,
Dann ist niemand mehr für etwas verantwortlich.
Selbst dort, wo man auf Erhaltung schwört,
Lässt der Unverantwortliche das Leben im Stich.
Die viel haben, wollen natürlich noch mehr haben,
Suchen danach, um das zu retten und zu schützen,
Werden sich dauerhaft an Errungenem laben,
Das sie gerne allein für sich nützen.
Verantwortung sei doch allen Daueraufgabe,
So suchen wir nach neuen Horizonten,
Mit denen wir gemeinsam die Nachhaltigkeitsgabe
Sichern, damit die Erde gehört den Bewohnten.
Das Gegeneinanderausspielen ist uralt,
Bringt jedoch keine Erhaltungslösung,
Denn damit gibt es keinen Klimaerhalt,
Wenn man nur bei anderen sieht die Verbösung.
Die Menschheit sollte nicht übersehen,
Dass Anreize und Verbote, von denen beide profitieren
Im Auge des Betrachters in Lösung können gehen,
Wenn wir als Verständige uns alle zum Handeln führen.
©Hans Hartmut Karg
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Morgengezwitscher
Morgengezwitscher
In frühem, fahlem, hellem Leuchten
Hört man den ersten Vogel singen.
Obgleich mit Kühle Taue feuchten
Will ihnen die Lebenslust gelingen.
Morgengezwitscher weckt mich auf,
Darüber bin ich niemals traurig:
Hoffnung begleitet meinen Lauf,
Ohne Zwitschern wär' alles schaurig.
Dann geht es freudig durcheinander,
Denn Mitvögel sind auch erwacht
Und singen alle für einander,
Während der Tag zur Sonne lacht.
Begrüßen wir ihn als ein Zeichen,
Dass Vogelsingen Freiheit gibt,
Die Freunde mit Gesang erreichen,
Dass auch der Mensch den Frieden liebt.
©Hans Hartmut Karg
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Hirt und Schaf
Hirt und Schaf
Das Bild vom Pferch mit der Schafherde
Begleitet meinen Augenfrieden,
Der immer wieder sich vermehrte,
Wenn ich Natur hab' nicht gemieden.
Im Morgenlicht stehen sie alle
So still, wo sie ganz wohlbehütet
Vom Hund wie in geschlossener Halle
Erfahren, dass kein Wolf jetzt wütet.
Dann kommt der Hirt mit seinem Stab
Mit ihm erscheint der zweite Hund.
Die drei überwachen Tiere und Hab
Und sichern ab das Herdenrund.
Ohne den Hirten wär'n Tiere wehrlos,
Schafe brauchen Schutz, das Behüten.
Lässt man die Wölfe frei und los,
Nimmt man in Kauf, dass sie da wüten.
©Hans Hartmut Karg
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Abtropfen lassen!
Abtropfen lassen!
Da gibt es Lehrerkollegien,
Die hocken ganztägig beisammen,
Reden sich heiß, sammeln die Medien,
Als wüchsen damit Himmelsflammen.
Natürlich macht man ihnen schmackhaft,
Dass man sich von der Seele redet,
Was einen sonst nimmt schwer in Haft,
Man auch nicht wegkriegt, wenn man betet.
Anstatt Abstand so zu gewinnen,
Den Schulalltag abtropfen lassen,
Müssen sie ständig damit beginnen,
Erlebtes in viel Worte zu fassen.
Anstatt mittags die Tür zu schließen,
Sitzen sie oft bis in die Nacht
In Zimmern, lassen Stories sprießen,
Wo lauernd die Gesellschaft wacht.
Vereinnahmt werden Herz und Sinn,
Man kommt dadurch nicht wirklich frei,
Hat keine Zeit für Musengewinn
Und nervt sich selbst mit Allerlei.
Gibt es denn keine andere Welt,
Als die Berufsunmöglichkeiten?
Ist eine Lehrkraft nur ein Held,
Wenn sie zum Rudel sich kann leiten?
Die Halbtagsschule war einst Segen,
Nicht alles musste man abklopfen,
Konnte sich eine Familie zulegen,
Ließ nachmittags den Stress abtropfen.
Der Neid verhaftete so Lehrer,
Ganztags muss doch der Laden laufen!
Lehrer wurden Gesellschaftsentschwerer,
S' wurde Mäusemelken und Haareraufen.
Lehrkräfte kommen kaum dazu
Sich heut' kontemplativ zu sammeln.
Man zieht sich an den Ganztagsschuh,
Wo andere Läden verrammeln.
Lehrer finden nicht mehr zur Ruh',
Burnout verbreitet seine Schrecken.
Alles fordert man immerzu
Um ihre Nerven wegzuhäcken.
©Hans Hartmut Karg
2022
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