Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Adventserwartung
Adventserwartung
Mit welcher Ankunft hat die Zeit denn noch zu tun,
Wenn schon im September Lebkuchen verkauft?
Kann man denn bis zur Adventszeit nicht ruh'n,
Weil die Konkurrenz sich um Kauflüste rauft?
Wie soll die Ankunft des Herrn noch gelingen,
Wenn kein Schnee mehr, längst Gletscher abschmelzen,
In den Läden nur noch die Kassen klingen
Und Kinder sich nicht mehr in Schneehaufen wälzen?
In vielen überhell erleuchteten Einhaufshallen
Liegen tonnenweise Süßigkeiten aus
Als Meterregalware, die sich festkrallen
Im Käuferauge für jeden zusätzlichen Schmaus.
Doch was passiert mit den Warenmassen,
Wenn die Ankunftszeit wieder vergangen
Und wir den Überfluss in Riesensäcke fassen,
Um manche in Verbrennungsöfen fallen zu lassen?
Mit welcher Ankunft hat die Zeit denn noch zu tun,
Wenn schon im September Lebkuchen verkauft?
Kann man denn bis zur Adventszeit nicht ruh'n,
Weil die Konkurrenz sich um Kauflüste rauft?
©Hans Hartmut Karg
2022
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Inflation der Adventskalender
Inflation der Adventskalender
Ich fühle mich umzingelt!
In jedem Prospekt: Adventskalender!
Damit in den Kassen der Euro klingelt
Kommt jetzt die Zeit der Geschenkeblender!
Was ist hinter 24 Türchen alles versteckt
An Süßigkeiten – bis hin zur Reizwäsche!
Manches habe ich noch gar nicht entdeckt:
Finden wir dort gar Bäumchen, die Esche?
Ich fühle mich von der Fülle bedroht
Die da über mich plötzlich hereinbricht.
Wenn überall die Reklame brennt und loht
Bin ich auf Weihnachten gar nicht mehr erpicht.
Zerstört man so nicht die Erwartungshaltung
Wenn man ganzjährig überall alles anbietet?
Führt das denn nicht zur Wunscherkaltung,
Weil die Sehnsucht kein Geheimnis mehr hütet?
©Hans Hartmut Karg
2022
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Unser kleines Mädchen
Unser kleines Mädchen
Groß ist es, das kleine Mädchen,
Stets verträglich, hilfsbereit,
Lebt in seinem schönen Städtchen,
Ist anhänglich zu jeder Zeit,
Höflich, begabt, mit gutem Sinn –
Für alle Verwandten ein Gewinn!
Wunderbar kann es erzählen,
Liebt Mama, Papa gleichermaßen,
Will gerne auf die Freunde zählen,
Zuhause sein, streunt nicht in Gassen,
Sitzt oft am Tisch, auf festem Stuhl,
Planscht sommers gern im Gartenpool.
Wir wünschen Dir, Opa und Oma:
Hab' weiterhin ein gutes Leben!
Auch andere seien für Dich da,
Damit Du nehmen kannst – und geben.
Lass' Dich von keinem provozieren,
Nicht an der Nase herumführen.
©Hans Hartmut Karg
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Der stille Zecher
Der stille Zecher
Als Zecher ward er oft verschrieen,
Vielleicht oft wach die halbe Nacht,
Wo voll die Gläser, Humpen glühen,
Bis laut der Hahnenschrei erwacht.
Natürlich stimmt das alles nicht,
Meist geht er um zehn Uhr schlafen,
Vor Mitternacht – s'ist seine Pflicht! –
Zu ruhen, zählend bei den Schafen.
Denn Säufer will doch keiner sein,
Der stille Zecher nicht angeben,
Gesund leben im Sonnenschein,
Aufspüren ein erquickend' Leben.
©Hans Hartmut Karg
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Gefährdung des Staates
Gefährdung des Staates
Da sind ständige Bettelgänge –
Kein Segen in verworrenen Zeiten,
Denn sie verwehren uns Gesänge,
Mit denen wir Hoffnung bereiten.
Je mehr das Nehmen um sich greift,
Desto weniger kann man haben,
Wodurch Vernutzung weiter reift:
Begehrlichkeiten sind wie Raben...!
Wenn viele immer mehr krakeelen,
Anstatt fleißig Hand anzulegen,
Weil sie Bequemlichkeit erwählen,
Sind Hilfssysteme leer zu fso egen.
Der Wohlstand kommt leicht ins Schlingern,
Wenn Menschen die Arbeit verweigern,
Gehören zu den Wanderjüngern,
Welche die Ausgaben nur steigern.
Da muss der Staat wirklich aufpassen,
Dass Dienste nicht voll ausgenommen,
Muss selbst Barrieren dort erlassen,
Wo Grenzen nicht sehr gut angekommen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Da sind ständige Bettelgänge –
Kein Segen in verworrenen Zeiten,
Denn sie verwehren uns Gesänge,
Mit denen wir Hoffnung bereiten.
Je mehr das Nehmen um sich greift,
Desto weniger kann man haben,
Wodurch Vernutzung weiter reift:
Begehrlichkeiten sind wie Raben...!
Wenn viele immer mehr krakeelen,
Anstatt fleißig Hand anzulegen,
Weil sie Bequemlichkeit erwählen,
Sind Hilfssysteme leer zu fso egen.
Der Wohlstand kommt leicht ins Schlingern,
Wenn Menschen die Arbeit verweigern,
Gehören zu den Wanderjüngern,
Welche die Ausgaben nur steigern.
Da muss der Staat wirklich aufpassen,
Dass Dienste nicht voll ausgenommen,
Muss selbst Barrieren dort erlassen,
Wo Grenzen nicht sehr gut angekommen.
©Hans Hartmut Karg
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Ein Primelchen
Ein Primelchen
Da zeigte sich doch ganz verwegen
Zur Unzeit gar ein Blütchen blau
Am Hauseingang, neben den Wegen,
Zu dem ich gerne fröhlich schau.
Ein Primelchen, es blüht da jetzt
So spät noch, wo es Frost schon gab,
Hat mir den Farbsinn reich benetzt
Mit Frohsinn als Spätherbstens Gab'.
Wie hat es Natur nur geschafft
In die Nischen Leben zu bringen,
Gegeben Leben und die Kraft,
Noch einmal zum Licht vorzudringen?
©Hans Hartmut Karg
2022
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Da hat man doch
Da hat man doch
Da hat man doch an Nebeltagen
Seelisch wieder sehr viel zu tragen.
Damit sich dies bei uns nicht räche,
Führen feinsinnig wir Gespräche.
Die bauen auf, die helfen weiter,
Dadurch werden die Seelen heiter
Und mit der Zeit kann man vergeben,
Dass im November man muss leben.
Denn grau verhängt und wolkenschwer
Trägt uns der Himmel nimmermehr.
Doch wo sinnreich wir Worte klauben,
Dürfen wir an beste Zukunft glauben.
©Hans Hartmut Karg
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Jetzt schüren sie wieder
Jetzt schüren sie wieder
Jetzt schüren sie wieder ganz viel Holz
Und verdampfen die gesamte Umgebung.
Einst war ich auf unsere Mitbürger so stolz,
Auf die gewählte Nachhaltigkeitsüberlegung.
Nun aber sind Abgase wieder geduldet,
Natürlich durch explodierende Gaspreise.
Die wiederum sind dem Kriege geschuldet,
Mit dem geht Europa auf unsichere Reise.
Denn wie sollen wir jetzt noch Ruhe bewahren,
Der Zukunft möglichst viel Umweltschutz gönnen,
Wenn überall Traktoren mit Holzladungen fahren,
Und wir uns wieder an Kaminöfen gewöhnen?
Früher wurde nur ein einziger Raum beheizt,
Meist die Küche, wo sich alle aufhielten.
Die Armut hat uns zum Sparen gereizt
Und dass man der Natur nichts stiehlt.
Natürlich will man die Umwelt schützen,
Selbstredend auch Kriegszeiten verhindern.
Doch wird uns das noch wirklich viel nützen,
Wenn wir heute stehen vor warmen Wintern?
©Hans Hartmut Karg
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Winde mehren sich
Winde mehren sich
Wie Hydren mehren sich die Winde
Und treiben überall Windräder an,
Damit dem aufgeklärt-freien Kinde
Trost der Windstrom spenden kann.
Da gibt es keine Mysterien,
Mit denen man abblocken könnte,
Was manchmal trieb Hysterien,
An die man sich leider gewöhnte.
Sonne und Wind retten uns nur,
Wenn wir sie praktisch einbeziehen,
Verstehen, dass diese gute Natur
Erneuerbares schenkt ohne Mühen.
Winde mehren sich sehr, doch wisse:
Vom Zuschau'n allein wächst keine Kraft.
Unsere Überzeugung bekommt dann Risse,
Wenn sie nicht für nachhaltige Zukunft schafft.
Wir alle haben es in der eigenen Hand,
Würde man dies nicht ständig blockieren,
Was längst uns sagt der eigene Verstand:
Lasst Winde uns zum Leben führen!
©Hans Hartmut Karg
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In Erinnerungen gefangen
In Erinnerungen gefangen
Viele nostalgiebesetzte Träume
Aus unseren längst vergangenen Zeiten
Jagen manche Verstandesräume,
Wollen Leben uns bereiten.
Doch sind dadurch wir wirklich freier,
In Offenes schauend, uns zu finden,
Wäre dann tot die uralte Leier
Und das Neue könnte sich frei künden?
Jährlich sammeln sich Zugvögel,
Um das Jahr hier zu verlassen,
Sind uns Beispiel, für uns Regel,
Sich Neues bei Rückkehr zu schaffen.
Von ihnen könnten wir viel lernen:
In Ausgetretenem nicht leben!
Das Sein mit Neuem zu besternen,
Wenn wir zum Wandern uns begeben.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Selbstbestimmtes Leben
Selbstbestimmtes Leben
Ein Leben lang frei, selbstbestimmt zu sein,
Sich ausgewunden aus Gefangennahmen,
Im Team und in der Partnerschaft allein
Ein großes Leben führen mit Annahmen.
Dann plötzlich: Laufen geht nicht mehr,
Man kann auch nicht mehr fahrradfahren.
Die Schmerzen engen den Tag sehr
Halswirbel lassen nicht mit Autos fahren.
Das ist für alte Menschen wie ein GAU:
Der Einbruch in gesundes Leben schmerzt.
Auch nicht mitfühlender und allerliebster Frau
Gelingt es, dass man mit ihr wieder scherzt.
Traurig muss man am Ende konstatieren,
Dass man gehandicapt die Jahre führen muss.
So bleibt uns nur darauf zu seh'n, wie wir verlieren
Wissend, dass wohl bald der Lebensschluss.
Wo mag der Trost uns morgen hingelaufen sein,
Wie sollen wir die letzten Jahre würdig führen,
Wenn wir verwitwet sinnend und so ganz allein
Den Hauch des alten Sensensmannes spüren?
©Hans Hartmut Karg
2022
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Ein Leben lang frei, selbstbestimmt zu sein,
Sich ausgewunden aus Gefangennahmen,
Im Team und in der Partnerschaft allein
Ein großes Leben führen mit Annahmen.
Dann plötzlich: Laufen geht nicht mehr,
Man kann auch nicht mehr fahrradfahren.
Die Schmerzen engen den Tag sehr
Halswirbel lassen nicht mit Autos fahren.
Das ist für alte Menschen wie ein GAU:
Der Einbruch in gesundes Leben schmerzt.
Auch nicht mitfühlender und allerliebster Frau
Gelingt es, dass man mit ihr wieder scherzt.
Traurig muss man am Ende konstatieren,
Dass man gehandicapt die Jahre führen muss.
So bleibt uns nur darauf zu seh'n, wie wir verlieren
Wissend, dass wohl bald der Lebensschluss.
Wo mag der Trost uns morgen hingelaufen sein,
Wie sollen wir die letzten Jahre würdig führen,
Wenn wir verwitwet sinnend und so ganz allein
Den Hauch des alten Sensensmannes spüren?
©Hans Hartmut Karg
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Leckermäulchen
Leckermäulchen
Die feine Nase führt mich immer hin,
Wo meine Zunge gern verweilen will,
Egal, ob gar nach Pisa oder Weigenheim,
Denn der Genuss macht für mich Sinn,
Wenn er beachtet das besondere Ziel:
Aushäusig gerne sein und nicht daheim.
Die Welt, sie muss erneut genießen lernen,
Denn allzu viel ist ihr verlor'n gegangen
Wenn fröstelnd sie schlittert in Kalttage.
Davon wollen wir uns endlich entfernen,
Wollen erneut besondere Gerüche einfangen,
Wissend um Genusstage und Seelenlage.
Ja, die Natur hält unser Näschen offen und parat,
Wo Riechen, Schauen führt zum Schmecken:
Die Leckermäulchen wissen schon, warum!
Wer noch lebendig sein Sensorium hat,
Der darf den Teller weiterhin auslecken,
Dann bleiben Kalorienzähler stumm...
©Hans Hartmut Karg
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Ganz früh
Ganz früh
Ganz früh ist sie schon auf den Beinen,
Meistens noch eh' die ersten Strahlen scheinen,
Denn sie fühlt sich stets dazu berufen,
Dass sie zum Schnäppchenjagen aufgerufen.
Da liegen sie, die Brötchen vom Vortag,
Die sie zum Frühstück immer gerne mag
In einem Korb, wo kräftig reduziert
Der Wunsch zum Kaufe sie täglich verführt.
Und dann findet die gute Frau
Im verbilligt gar noch Kabeljau,
Bereitet diesen mittags auf die Schnelle
Famos in ihrer neuen Mikrowelle.
Des Mannes Stütze ist sie, weil sie Träger
Der Sparsamkeit – wie alle Schnäppchenjäger:
Sie hat zu allen Zeiten ihren Haushalt gut geführt,
Denn sie kauft nur, was beim Discounter reduziert.
©Hans Hartmut Karg
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Trauerleid
Trauerleid
Der Tod hat wieder zugeschlagen,
Ein Menschenkind zu sich genommen,
Das von Familie stets getragen
Nun seine Ewigkeit gewonnen.
Ein Trauerleid verkrampft das Herz
Und wühlt das Innenleben auf.
Man zeigt nicht gerne seinen Schmerz,
Auch er gehört zum Lebenslauf.
Das Nachsinnen, es zeigt uns jetzt,
Wie unumkehrbar jede Zeit,
Weil sie die Gegenwart verletzt:
Vergangen ist, was ohne Streit.
Erinnerungen wandern hoch
Zu jenen, als noch sehr beisammen
Wir lebten in der Frühzeit doch,
Wo alle Jugend kam zusammen.
Nichts ist mehr, wie es einmal war,
Der Kasten geht ins Erdgehäuse
Und über Zeit und übers Jahr
Bleibt nur noch leise Laubgesäuse.
©Hans Hartmut Karg
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Abgetrennte Seelen
Abgetrennte Seelen
Im Morgenschein soll Frieden sein,
Beherrscht nur noch von Taubengurren.
Die Freuden müssen herrlich sein,
Wenn Katzen geben her ihr Schnurren.
Doch haben's Seelen nicht geschafft
In Landen Frieden einzurichten,
Weil man das Leben niederrafft
Und täglich Mörder nur hinrichten.
Bekennen wir uns noch zum Kosen,
Wird dort das Flehen noch erhört?
Schauen sie noch hin zu den Rosen,
Wo Feuer längst alles zerstört?
Da suchen sich Seelen Idyllen,
Wenn Körper leidend selbstgefangen
Dennoch die Sehnsucht höherspülen,
Weil ihre Hoffnung nicht gegangen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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Im Morgenschein soll Frieden sein,
Beherrscht nur noch von Taubengurren.
Die Freuden müssen herrlich sein,
Wenn Katzen geben her ihr Schnurren.
Doch haben's Seelen nicht geschafft
In Landen Frieden einzurichten,
Weil man das Leben niederrafft
Und täglich Mörder nur hinrichten.
Bekennen wir uns noch zum Kosen,
Wird dort das Flehen noch erhört?
Schauen sie noch hin zu den Rosen,
Wo Feuer längst alles zerstört?
Da suchen sich Seelen Idyllen,
Wenn Körper leidend selbstgefangen
Dennoch die Sehnsucht höherspülen,
Weil ihre Hoffnung nicht gegangen.
©Hans Hartmut Karg
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Es hat gereift
Es hat gereift
Von weißem Laken überzogen
Schwingt sich das Land in frühes Licht.
Südöstlich kommt es leicht geflogen,
Das Sonnen hat noch kaum Gewicht.
Sehr fahles Licht ist hingegossen,
Wo kältestarr die Rasenflächen.
Mir scheint, der Reif hat das begossen,
Er will sich an den Pflanzen rächen.
Mit allzu vielen Sommertagen
Bei Stunden, die zu lang besonnt
Und die man kaum konnte ertragen
War die Herbstwärme ungewohnt.
Endlich bringt Kühle wieder Frische,
Drängt Sonnenlastigkeit zurück,
Wodurch schwer Atmender bei Tische
Langsam das Wintern nimmt in Blick.
©Hans Hartmut Karg
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Chancen nutzen
Chancen nutzen
Auch ich hab' mal so angefangen
Mit Versen, die niemand erfreuten.
Doch mit Beginnen wächst Verlangen,
Wenn langsam sich die Zwiebeln häuten.
Deshalb freu' ich mich nun auf jeden,
Der sich ans Verseschmieden wagt,
Ergreift Computer, Smartphone, Feder
Und sich des Wunsches nicht versagt.
Wo Menschen schreiben, dichten wollen,
Sollen sie stets das Eigene schaffen,
Um Gegnern keinen Blick zu zollen,
Denn immer gröhlen auch die Laffen...
Deshalb jetzt sinnreich angefangen,
Um Reime suchend zu erfinden.
Nur so wächst zu Dir das Verlangen,
Dass wir uns an die Freiheit binden.
©Hans Hartmut Karg
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Das Lustige im Falschen
Das Lustige im Falschen
Das Lustige im Falschen zelebrieren
Führt nur bedingt zum Richtigen im Ernsten,
Wenn sittliche Kontrollen fehlen.
Man mag zwar Freundeskreise animieren,
Doch führt das manchmal zu Entsternten,
Die uns immer wieder Freuden stehlen.
Hast Du nicht Bock zu fabulieren,
Dich mit Phantasmen anzustrengen?
Du musst Unflätigkeit doch gar nicht wecken:
Auch in Gemeinschaft sollte man noch spüren,
Dass Würde man mit Lustigem darf niemals engen,
Um einfach selber an Böswilligkeit zu lecken.
Denn hat das Falsche man erst anvisiert,
Das man gemeinhin als beleidigend empfindet,
Hat die Gemeinschaft Teufelchen wohl ausgegraben:
Das Gute und Schöne wird dann füseliert,
Weil sich der Weg zu Falschem windet,
Bei dem die Anerkennung gern den Unpreis liefert.
©Hans Hartmut Karg
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Heiliges Land
Heiliges Land
Es gibt nur dort das Heilige Land,
Wo wir Leben und Schöpfung bewahren
Und nicht im destruktivem Unverstand
Vernichten, weil wir Zerstörer waren.
Es gab nur dort ein Heiliges Land
Auf unserer wunderbaren Erde,
Wenn man endlich überall doch erkannt,
Dass Nachhaltigkeit mit Frieden nur werde.
Wenn ein Land sich als heilig überhöht,
Aber mit Kriegen sich will heilig legitimieren,
Ohne Schöpfungserhaltung, ist alles zu spät,
Was mit Handeln zum Frieden wird führen.
Palästina gilt bis heute deshalb als heilig,
Weil drei Weltreligionen dort stets zuhause:
Die betende Liebe zu Gott macht es eilig,
Dass Krieg und Waffen finden zur Pause.
Es gibt doch nur diesen einen Gott,
An den die meisten Erdbürger glauben.
Wo dieser liebevoll, wertvoll, nicht bigott
Wird, kann Hass er aus den Seelen stauben.
Es gibt auch dann ein Heiliges Land,
Wenn Unfruchtbares überführt in Fruchtbares.
Dahin führe uns unser humaner Verstand:
Zur Urbarmachung als des Lebens Wahres.
©Hans Hartmut Karg
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Entregen - statt aufregen
Entregen – statt aufregen
Man kennt das als abregen:
Personen sollten sich nicht aufregen.
Besser wäre es, sich ganz zu entregen,
Das wäre für alle Menschen größter Segen.
Entregen wird das neue Abregen,
Wenn sich das Gemüt dann kontrolliert
Und der Frieden sich kann bewegen,
Weil nur der zum Überleben führt.
Wer sich immerzu nur aufregt,
Erregt alles Geschehen kommentiert,
Der hat sich die Zukunft längst verlegt,
Weil er nicht mehr Freuden aufspürt.
Aufregung ist selten wirklich gut,
Weil sie sich die Seele zu Ungutem bewegt,
Man sich dadurch nimmt viel Lebensmut
Und der Mensch seine Möglichkeiten verlegt.
Entregen können wir unsere Sinne,
Indem wir gezielt auswählen,
Was aufbauend mit Sitz und Stimme
Auf humanes Handeln darf zählen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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