Dr. Karg Gedichte / Teil 2
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Haben wir denn wieder eine Zensur?
Haben wir denn wieder eine Zensur?
Heitere Zeiten scheinen vorbei zu sein,
Immer mehr greifen um sich Kritikaster,
Stehen dabei wie Götter nicht allein,
Denn meist geht es um sehr viel Zaster.
Es mag ja manchen Kritikern guttun,
Wenn sie einen Künstler verreißen
Und deshalb leider niemals ruh'n,
Nur Werke von Ihresgleichen zu preisen.
Dabei geht mit ihnen der Zeitgeist:
Ganz wenige werden herausgehoben,
Mit denen man zur Preisverleihung reist,
Die vielen Anderen liegen am Boden!
Haben wir denn wieder eine Zensur?
Ich denke es fast, wenn ich in die Medien schaue,
Wo Verhinderungen manches Mals als Richtschnur
Dazu dienen, dass man Reputationen abbaue.
Wir brauchen doch keinerlei ständiges Bewerten,
Es gibt so viel Großartiges, Unausgezeichnetes.
Ohne die Vernichter gäbe es keine Beschwerden,
Durch Selbstsuche entdeckt man Unvergleichliches.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Heitere Zeiten scheinen vorbei zu sein,
Immer mehr greifen um sich Kritikaster,
Stehen dabei wie Götter nicht allein,
Denn meist geht es um sehr viel Zaster.
Es mag ja manchen Kritikern guttun,
Wenn sie einen Künstler verreißen
Und deshalb leider niemals ruh'n,
Nur Werke von Ihresgleichen zu preisen.
Dabei geht mit ihnen der Zeitgeist:
Ganz wenige werden herausgehoben,
Mit denen man zur Preisverleihung reist,
Die vielen Anderen liegen am Boden!
Haben wir denn wieder eine Zensur?
Ich denke es fast, wenn ich in die Medien schaue,
Wo Verhinderungen manches Mals als Richtschnur
Dazu dienen, dass man Reputationen abbaue.
Wir brauchen doch keinerlei ständiges Bewerten,
Es gibt so viel Großartiges, Unausgezeichnetes.
Ohne die Vernichter gäbe es keine Beschwerden,
Durch Selbstsuche entdeckt man Unvergleichliches.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Verteilungskämpfe
Verteilungskämpfe
Alle wollen vom Kuchen etwas abhaben,
Dem Schöpferischen steht das auch zu.
Doch sich an fremden Werken laben,
Daraus wird nie ein gerechter Schuh.
Das ist dann schon ein Absinken,
Wenn man Kunstpreise rationiert,
Indem nach eigenem Gutdünken
Man blind auswählt, wen man kürt.
Wir haben schon wieder Gutsherrenzeit,
Weil der Geist wohl aus der Flasche
Entflohen ist, um jetzt recht kampfbereit
Nurnoch denkt – an die eigene Tasche!
Man schaut, wen man herauskickt,
Was man von ihm alles zerstören kann,
Begrenzt mediengerügt und geschickt
So den Reigen der Eigenbegünstigten.
Dann wird der Kuchen aufgeteilt,
Wenige werden noch hofiert.
Während die Vielen Mediengroll ereilt,
Wird EINE zur Krone geführt.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Es geht ums Geld
Es geht ums Geld
Ein Wort verhallt –
Es geht ums Geld
Und immer nur um Geld!
Gar manchem erschallt
Dieses Wort in der Welt:
„Bezahlung!“ Hat er das bestellt?
Konditioniert sieht er sich halt
Als Kaiser, als ein Käuferheld,
Selbst wenn er mageres Mahl bestellt...
©Hans Hartmut Karg
2023
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Der Du mir sagst
Der Du mir sagst
Der Du mir sagst:
Teile alles ein,
Was Dir die Schöpfung gab,
Wenn Du Dich wagst
Zu bescheid'nem Dasein
Mit wenig Gut und wenig Hab.
Der Du mir sagst,
Liebe reicht, wir wollen sparen,
Gottes Geschenke nicht verschwenden,
Weil Du mich umso lieber magst,
Wenn wir in späten Jahren
In Gottes Händen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Kampf um die Beethoheit
Kampf um die Beethoheit
Es saß in unserem Hochbeet
Ein Amselpaar, das gar nicht nett
Dort scharrte, grub, nach Würmern wühlte
Und sich dabei recht heimisch fühlte.
Die Gärtnerin ward sehr erbost
Als Wurzeln freigelebt am Spross,
Viel Erde aus dem Beet geworfen,
Pflanzen zurückblieben mit Schorfen.
Deshalb kam sie auf die Idee
Mit Schildern, auf denen im Klee
Ein Rabe stand, bedrohlich schwarz,
Daneben eine Riesenkatz'.
Tatsächlich half das Schild dabei,
Dass endlich Ruh' im Beete sei,
Tomaten prächtig jetzt gedeihen –
Man muss sich nur Ideen leihen...!
©Hans Hartmut Karg
2023
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Meine Hoffnung, mein Betteln
Meine Hoffnung, mein Betteln
In dem festen Bewusstsein
Alles Leben als Geschenk zu betrachten,
Will ich immer bei Euch sein –
Selbst wenn ich eines Tages von Euch gehe.
Vergesst nicht:
Es ist mir Wunsch und Ehre als Ahnherr
Mit Liebesgespür
Um Offenhaltung von Erinnerungen zu bitten.
Was waren das doch für
Wunderbegegnungen in frühen Jahren,
Als ich Euch noch Getränke reichte,
Zum Essen bei uns sah die große Enkelschar!
Bleibt davon noch etwas bei Euch,
Das sich lohnt, der Vergessenheit entrissen zu werden,
Weil es Euch etwas hingab,
Wovon Ihr ein Leben lang zehren könnt?
In dem festen Bewusstsein
Sehr glücklich mit Euch gelebt zu haben,
Bleibe ich doch bis zuletzt ein Bettler:
Vergesst mich nicht in der Unrast Eurer Tage!
©Hans Hartmut Karg
2023
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Kampf um Wurm und Liebe
Kampf um Wurm und Liebe
Es zieht ein hübscher Amselmann
Den Regenwurm aus seiner Röhre.
Weil dieser sich nicht wehren kann,
Hofft er, dass er die Frau betöre.
Doch ehe er zum Neste fliegt
Kommt ein Rivale angeflogen,
Den Wurm er gar zu fassen kriegt:
Herr Amselmann sieht sich betrogen!
Der Räuber schwebt zur Amselfrau,
Bringt Raubgut ihr als milde Gabe
Und meint nun schon als Würmerklau,
Dass Liebeserfolg er bei ihr habe.
Da kommt, dem dieser Wurm geklaut,
Zum Nest, wo gleich das Paar vereint
Und Amselmann den Räuber haut,
So dass der flieht – und weiter streunt'...
Dem Paar ist reich der Tisch gedeckt:
Wo Treue stark, muss man auch dämpfen
Die Lust, mit der Untreu' aneckt
Und ständig um die Liebe kämpfen...
©Hans Hartmut Karg
2023
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Händchenhaltende
Händchenhaltende
Schon abgeerntete, braunlichtende Felder
begleiten im Sonnenschein Händchenhaltende,
die lächelnd in die Natur wandern,
weil diese ihr Liebesheim bleibt.
Immerzu reden sie miteinander,
sanft, haben sich etwas zu erzählen,
wo Sie Ihre erkaltete Hand
in die wärmende des Liebsten schiebt.
Dann entschwinden sie den Augen des Dorfes,
gehen zu den dichten Tarnzweigen des Waldes,
eingedenk der zu allen Zeiten erwiesenen Tatsache,
dass Liebe des anheimelnden Schutzes bedarf.
Wie sollte Zuneigung denn von Dauer bleiben,
wie sollte sie beziehungstragend wirken,
wenn sie offengelegt würde wie eine Auslegware,
darauf aus, Resonanz in der Masse zu finden?
Was Liebende wann, wo und wie treiben,
das soll stets ihr Geheimnis bleiben,
gierender Öffentlichkeit entzogen,
um Teil des Eigenen zu werden.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Unvernunft der Menschheit
Unvernunft der Menschheit
Sich exponentiell vermehren ohne Weitblick,
Nicht akzeptieren wollen, dass unser Süßwasser begrenzt,
Nicht wahrhaben wollen, dass Pandemie als Unglück
Umso leichter greift, wenn sie nicht ausgegrenzt.
Atomwaffen wieder vermehrt produzieren –
Wie kann man als Freigeborener so dumm nur sein?
Müssen wir Menschen uns denn Leid zuführen,
Sind wir im Paradiesgarten denn wirklich so klein?
Wir könnten umweltfreundliche Mobilität längst nutzen,
Denn die Emissionen müssen endlich herunter,
Damit wir nicht unser aller Existenz vernutzen –
Dann wird unser Leben wieder reicher und bunter.
Nicht Kriege führen, als wäre das uns egal,
Nicht Waffengänge und Zerstörungen zulassen!
Die Erdüberlastungstage werden kürzer, recht schmal
Der Überlebenspfad, wenn wir uns nicht rettend anpassen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Im Freibad
Im Freibad
Wenn wir täglich zum Schwimmen gehen,
Wir trotz lautem Menschengewimmel
Von unseren Wehwehchen absehen,
Geht der Blick hinauf zum Himmel.
S'ist nicht leicht, ganz frei zu bleiben,
Wenn uns Schmerzen täglich begleiten:
Obwohl wir viel Bewegung treiben,
Die Glieder immer mit uns streiten.
Im Freibad werden Leiden milder,
Durchs Wasser das Gewicht gesenkt:
Am Sprungturm zeigt das Jungsein wilder,
Wie man den Flug zum Platschen lenkt!
So kann dieses Signal der Jugend
Anzeigen: Lass' Dich ja nicht gehen!
Bewegung ist und bleibt die Tugend,
Mit der auf Lebensmut wir stehen.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Kein Wohlstand
Kein Wohlstand
Kein Wohlstand kann auf Dauer bleiben,
Wenn Habenwollen nur noch zählt,
Wir uns nicht auf die Fahnen schreiben,
Dass man Zukunft bescheiden wählt.
Wo Alimentierung stets gezapft,
Während die Ehrlichen malochen
Und Gier manches herunterrafft,
Kommt nur die Armut hergekrochen.
Da wären Richter schon gefragt,
Untugenden zu unterbinden,
Denn wo es an der Einsicht hakt,
Muss das Gesetz zu Grenzen finden.
Politiker, die nur verteilen,
Haben von Wohlstand nichts begriffen:
Man darf Begehren nicht nur heilen,
Wo man die Arbeit will umschiffen.
Der Wohlstand ist wohl auszuloten,
Er kann uns allzu leicht zerbrechen,
Denn wo Nichtstun Fass ohne Boden,
Wird sich das Unheil bei uns rächen.
Armut und Überschuldung drohen,
Die Zukunft wird recht ungewiss.
Wenn dann auch noch die Wälder lohen,
Ist uns das Darben sehr gewiss.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Die Wunderfrau, ein Sonnenkind!
Die Wunderfrau,
ein Sonnenkind!
Alles, was sie anpackte,
War von Erfolg gekrönt.
Bei allem, was sie sagte,
Hat niemand sie verhöhnt,
Weshalb man sich mit ihr
gerne plaudernd umgab,
Spielte Sie doch auch Klavier,
Half Menschen in jeder Lebenslag'.
Sie war wirklich ein Sonnenkind,
Hatte auf dem Schirm die armen Seelen,
Nahm den Ängstlichen den Fürchtewind,
Man konnte allzeit auf die zählen.
Und ihre Tatkraft? Spektakulär!
Zu jeder Zeit voll in Bewegung
Nahm sie die Aufgabe als Ehr':
Menschen brauchen doch Anregung!
Und deshalb half sie, wo sie konnte,
Ging zur Tafel, verteilte Nahrung.
Womit sie sich nicht selbst besonnte:
Man schätzte ihre Welterfahrung.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Es gibt so viele, gute Menschen
Es gibt so viele, gute Menschen
Es gibt so viele, gute Menschen,
Man muss sie nur zu finden trachten
Und seinen Freundeskreis begrenzen,
Selbst menschenwürdig darauf achten.
Es kann wirklich nicht so schwer sein,
Den Guten Gutes zu gewähren.
Dann bleibt man selten ganz allein,
Die Freunde wollen Dich ja ehren.
Hüte Dich vor Scheinheiligkeiten,
Die Freundschaften im Leben heucheln,
Jedoch nur Neidgespinste weiten,
Um anderswo Dich sozial zu meucheln.
Menschenkenntnis vorausgesetzt
Verhilft Dir, Gutes dort zu finden,
Wo man nicht gegen Menschen hetzt
Und trachtet, Missgunst zu überwinden.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Von den Wehrmöglichkeiten
Von den Wehrmöglichkeiten
Wird man negativ etikettiert,
Hat man es schwer in diesem Leben:
Andere lümmeln sich unbeschwert,
Dürfen sich immer die Kante geben...
Man kann sich schwerlich dagegen wehren,
Wenn ein Angesehener das große Wort führt:
Etikettierte wird man nicht verehren,
Denn sie sind längst stigmatisiert.
Fühlt man sich also ausgegrenzt,
Werden Kontakte herunterreguliert,
Bleibt nichts, was den Frühling lenzt,
Weil Negatives unterschwellig verführt.
Der eine kann sagen, was er will,
Bei Stigmatisierten wird man nachfragen,
Denn das bleibt der Gemeinschaft Ziel:
Man will ihn aus der Deckung jagen.
Auch wenn man also argumentiert,
Man wolle Peinlichkeit auszuhebeln,
Werden Vorurteile zementiert,
Der Dunstkreis wird alles vernebeln.
Etikettierte wird man lächerlich machen,
Was auch nur scheinbar witzig gemeint.
Darüber werden Kumpane stets lachen,
Denn sie sind ja destruktiv vereint.
Wird man immerzu nur verletzt,
Kann man sich davon nur schwer erholen.
Also distanziere man sich von der Meute,
Sie bleibe einem auf Dauer gestohlen!
Es gilt seriöse Kontakte zu finden,
Bei denen der Mensch würdig geschützt,
Um sich jene Freiräume zu suchen,
Die nicht mehr den Berserkern nützt.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Bachwoche Ansbach
Bachwoche Ansbach
Umher braust der alltägliche Verkehr,
Früh munter die kleine Beamtenstadt.
Da kommt jetzt der Gast von weit her,
Weil an dieser Kultur er Interesse hat.
In Kirchen, Sälen erklingt Bachs Musik,
Mitunter auch jene von Komponistenkollegen.
Auf sehr hohem Niveau und mit Geschick
Darf man hier kulturelles Erbe pflegen.
Unbeeindruckt davon sind hier die Tagesgeschäfte,
Von den Ereignissen nimmt kaum jemand Notiz:
Das Gros der Lebenden liest nie Programmhefte,
Lieber geht man ins Schwimmen bei solch großer Hitz'.
So bleibt denn das geneigte Besuchspublikum
Mit seiner Kulturpflege für sich, weitgehend allein.
Den Einheimischen nimmt man das nicht krumm,
Unter Seinesgleichen will man doch lieber sein...
©Hans Hartmut Karg
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Kaspar Hausers Denkmale
Kaspar Hausers Denkmale
Da steht es in markgräflichem Hofgarten,
Des Kaspar Hausers Morddenkmal,
So dass den Besucher dort erwarten:
Schaurige Geheimnisse, die recht schal.
„Hic occultus occulto occisus est“
Steht auf Kaspar Hausers hohem Gedenkstein,
Wo immer noch der Schauder west,
Als der Gemeuchelte da gottverlassen allein.
„Hier wurde ein Geheimnisvoller auf geheimnisvolle Weise getötet“,
So lautet für den Gast die übersetzte Inschrift.
Vom Messerstich ist im Museum noch immer das Hemd leicht gerötet,
Wo das Rätsel bis heute auch die Pädagogik betrifft.
Denn das Findelkind von Nürnbergs Unschlittplatz
Hat ohne Vater und Mutter dieses Schicksal durchlebt
Und zeigt bis heute, was Bezug doch für ein Schatz,
Wo ohne elterliche Zuwendung Entwicklung kaum geht.
Die Grabinschrift lautet in des Schicksals schwarzen Bootes:
„Hier ruht Kaspar Hauser, ein Rätsel seiner Zeit,
Unbekannt die Geburt, geheimnisvoll die Umstände seines Todes“ –
Da ist der Mensch zu allerlei Spekulationen bereit.
Deshalb rätselt bis heute die Regenbogenwelt
Darüber, warum das Kind wohl sterben musste.
Doch nur sein Mörder, der zum Töten bestellt,
War es, der um die näheren Umstände wusste.
Das Morddenkmal steht neben dem Grab von Johann Peter Uz,
Des heiteren Bacchus- und Liebesdichters der Anakreontik.
Man gedenkt hier unter kühlender Großbäume Schutz,
Wo ein Kind ermordet in unlösbarer Xenophontik.
Nahe von Uzens Grab, des Scherzhaften
Fand das Attentat statt auf das unbekannte Wesen
Und zeigt menschliches Schicksalverhaften –
So bleibt uns nur: Die Inschriften zu lesen...
Vielleicht wäre es doch Uzens Leichtigkeit,
Das Unheimliche damit endlich zu überwinden,
Dem Schicksal sichern jene Angstfreiheit,
Damit sich Herzen wieder an Freuden binden...
©Hans Hartmut Karg
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Wohlstand braucht ein Ziel
Wohlstand braucht ein Ziel.
Feigheit und Faulheit verderben die Welt,
Denn wenn niemand mehr arbeiten will,
Erwirtschaften viele Regionen kein Geld,
So bröckelt dort auch das Wohlstandsziel.
Erst wenn sich die Freiheit dazu durchringt,
Das Mühen sittlich für Bürger durchzusetzen,
Weil dies den Menschen Wohlstand bringt,
Kann man die Berufsarbeit nicht verhetzen.
Dann kommt auch die Jugend in die Gänge
Und vernutzt Kräfte nicht mit Zweitverschwenden,
Denn wen sie die Arbeit aufnimmt, auch Zwänge,
Ist sie zumeist in einer Firma in guten Händen.
Dann müssen weder Läden noch Autos brennen,
Der Staat muss nicht immer strafend auftreten,
Weil unsere Bürger eben auch Pflichten anerkennen
Und nicht immer nur ihre Wünsche vorbeten.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Augenmerk zollen
Augenmerk zollen
Um nicht Vernünfte zu verdrehen
Muss ein Staat Lichter finden,
Damit sie bei Bürgern aufgehen,
Um Agonie dauerhaft zu überwinden.
Der Verstand sei dazu eingeschaltet,
Vernunftgründe gesehen als Schatz,
Das Leben eben nicht nur breit verwaltet,
Sondern geschützt, auferbaut, bekämpft die Hatz.
Angstfreie Zukunft kann es nur geben,
Wenn diese auch von allen wirklich gewollt,
Wir uns zu einem allerbesten Leben
Durchringen, dem das Augenmerk gezollt.
©Hans Hartmut Karg
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Regularien
Regularien
Regeln, Gesetze, Verträge und Normen
Bedürfen in summa ihrer Umsetzbarkeit.
Wenn wir sie nur zu Papiertigern formen,
Gar aufblähen, beginnt die Unlesbarkeit.
Das Kleingedruckte auf endlosen Seiten
Wird schon lange von niemandem mehr gelesen.
Man müsste schon atändig auf Paragrafen reiten,
Wer möchte damit seine Lebenszeit stressen?
Also klickt man immer rasch „Gelesen“ an,
Obgleich man nichts davon wirklich gelesen:
Man strengt sich nicht mehr die Augen an,
Entlastung gehört zu freiheitlichem Wesen!
Viele Nutzer, die so gerne arbeiten würden,
Wenn das die Regularien ihnen erlaubte,
Sehen in diesen oft unüberwindliche Hürden,
Weil der Paragrafenmoloch sie des Guten beraubte.
©Hans Hartmut Karg
2023
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Ich nehme mir die Freiheit raus
Ich nehme mir die Freiheit raus
Ich nehme mir die Freiheit raus,
Die mir mein Schicksal schenkte,
Als es mir schon im Elternhaus
Den Gang zu Glücken lenkte.
Doch welches davon nutzt die Freiheit,
Nur weil man sie als Kind erfahren?
Schleift ab nicht die Gleichgültigkeit
Im Altwerden dieses mit Jahren?
Es ist nicht leicht, sich aufzuhalten,
Was in der Welt noch interessiert,
Dann noch den Rahmen zu gestalten,
Der mich zu höchstem Anspruch führt.
So nehm' ich mir die Freiheit raus,
Selbst noch in spätem Lebenslauf
Und mit Segen auf meinem Haus.
Ich helfe Freunden, bau' sie auf!
©Hans Hartmut Karg
2023
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